Masarykova univerzita Filozofická fakulta Katedra germanistiky, nordistiky a nederlandistiky Německý jazyk a literatura
Barbora Ţajdlíková
Slowakische Anthologie. Eine Sammlung der slowakischen und mährisch-slowakischen Volkslieder in Übertragung von Pavel Eisner. Bakalářská diplomová práce
Vedoucí práce: PhDr. Zdeněk Mareček Ph.D.
2009
Prohlašuji, ţe jsem diplomovou práci vypracovala samostatně s vyuţitím uvedených pramenŧ a literatury
…………………………………………………………… Podpis autora práce
Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Frau Dr. Marta Toncrová und dem Herrn PhDr. Zdeněk Mareček Ph.D. für ihre Zeit, Hilfe und Ratschläge herzlich bedanken.
Inhalt 1. Einleitung ........................................................................................................................... 6 2. Von der Slowakischen Anthologie bis zu den Essays Malované děti. Zum Lebenslauf von Paul/Pavel Eisner................................................................................................................. 7 3. Entstehungsumstände der Slowakischen Anthologie ....................................................... 10 4. Insel-Bücherei .................................................................................................................. 12 5. Eisners Vorbild ................................................................................................................. 14 6. Auswahl und Übertragung ............................................................................................... 15 7. Worin lag für Eisner der Reiz slowakischer Volkslieder? ............................................... 18 8. Äußerungen über Slowakische Anthologie ...................................................................... 20 9. Volkslied .......................................................................................................................... 21 10. Sammlung Slowakische Anthologie ............................................................................ 22 11. Spezifische Wörter ....................................................................................................... 26 12. Nachwort ...................................................................................................................... 38 13. Beilage .......................................................................................................................... 39 14. Bibliographie: ............................................................................................................. 107
1. Einleitung Die Bachelor - Arbeit befaßt sich mit der Sammlung Slowakische Anthologie. Diese Slowakische Anthologie wurde von Pavel Eisner verfasst, von Insel-Verlag herausgegeben und sie enthält übersetzte Volkslieder aus dem Gebiet von der Slowakei und der mährischen Slowakei. Sie behandlt Entstehungumstände, Hypothesen über den Prozess der Übertragung, kurze Charakteristik der Anhologie, Nachdenken über Gründe, die Eisner zur Überseztung der Volkslieder führten, und Übersetzungen der typischen Wörter (wie zum Beispiel: fěrtoch, šuba, mašírovat, galánka, šuhaj, haras, zezulka, noša,…) aus der Sprache der Leute aus der mährischen Slowakei und der Slowakei ins Deutsche. Eine mühsame Suche nach Eisners Vorlagen für seine Übersetzungen stellt einen Teil der Arbeit, der hauptsächlich in den Beilagen dokumentiert ist, der aber für eine kritische Untersuchung der Übersetzungen unabdingbar war. Ich habe folgende mährische und slowakische Liedersammlungen herangezogen: Písničky modloslužebníků, Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, Národní písně moravské v nově nasbírané, Národní písně moravské v nově nasbíranéFrantišek Bartoš, Leoš Janáček, Slovenské spevy I. diel, Slovenské spevy II. diel, Národnie spievanky I diel, Národnie spievanky II diel, Slovácké a lidové písně z Uh. Hradišťska, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými. Zu Eisners 112 Volksliedübersetzungen gelang es mir 94 Vorlagen zu finden.
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2. Von der Slowakischen Anthologie bis zu den Essays Malované děti. Zum Lebenslauf von Paul/Pavel Eisner. Paul Eisner wurde am 16. Januar 1889 in Prag geboren und ist am 8. Juli 1958 in Prag gestorben. Er stammte aus einer deutschsprachigen, bürgerlich-jüdischen Familie, in der ein tschechisches Bewusstsein lebte. Eisner war bilingual, und darum konnte er das tschechische Realgymnasium in Prag besuchen. Dann studierte er Slawistik, Germanistik und Romanistik an der Prager deutschen Universität. Sein Studium beendete er am 7. Juni 1918 mit der Dissertation Lessing, Goethe und Schiller in tschechischen Übersetzungen. Paul Eisner arbeitete in der tschechischen Handels - und Gewerbekammer in der Übersetzungsabteilung schon während der Studium, konkret ab 1914. Eisner hasste diese Arbeit. „Ich ersticke unter der Last der verhasstesten Brotarbeit, die mir bis in den Abend hinein keinen freien Atemzug vergönnt.“
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Dort in der Straße U Obecního domu Nummer 2 in der Altstadt verbrachte Eisner ganz Vormittag. Am Nachmittag begab sich Eisner in die Redaktion der Prager Presse in die Jungmannova Str. 21 in der Neustadt. Diese als Tageblatt erscheinende Regierungszeitung mitteilte auf Deutsch politischen Standpunkt von T.G.Masaryk und Edvard Beneš. In der Prager Presse waren seine Mitarbeiter unter anderem Antonín Stanislav Mágr, Otto Pick und sein Chefredakteur war Arne Laurin, der garantierte, dass der Literatur genug Raum geboten wird. Aber nach seiner ersten Begeisterung kam die Enttäuschung, worüber Eisner an Pannwitz schrieb. „Ich kandidierte bei meinem Eintritt in die Redaktion auf das Programm ›Slawische Literaturen‹ /natürlich nicht im philologischen Sinne, sondern ganz allgemein und geistig aufgefasst/, heute habe ich alle Mühe, ein paar tschechische oder slowakische Brocken 2
einzuschmuggeln.“ Dieser Zustand war die Folge von Kampf von verschiedenen Cliquen und
Interessenkreisen. Am Abend beschäftigte sich Eisner mit den Übersetzungen, Essays und Artikeln, die er für zahlreiche Zeitschriften schrieb. Vor allem für Zeitschriften: Kmen, Rozpravy Aventina, Čin, Literární noviny und Kritický měsíčník. 1
Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 259, 2 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 379- 380
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Prager Presse erschienen nur bis zum 31.12. 1938. Arne Laurin emigrierte 1938 in die USA. Ab dieser Zeit lebte Eisner in der Zurückgezogenheit. Während der Okkupation wurde er von der nazistischen Persekution bewahrt. Wahrscheinlich dank seiner deutschen Ehefrau, die ihn nicht verlassen hat und dank seiner Vorsichtigkeit. Er ging nur in der Nacht aus. In der Zeit 1938-1948 publizierte Eisner unter Pseudonymen Vincy Schwarz, Emil Janovský, Faber, Ferus Homo, František Chlumský, Jan Fárek, Jan Orel, Jana Barborová, Jaroslav Dlouhý, Karel Babor, Karel Benda und orientierte sich vor allem auf Essayistik über die tschechische Sprache. Seine bedeutendsten Werke sind: Chrám i tvrz, Čeština poklepem i poslechem, Sonety kněžně, Bohyně Česká. Nach 1948 arbeitete er als Übersetzer und widmete sich vor allem dem großen deutschen Roman. Eisner setzte sich sein Leben lang für die Verbesserung tschechisch–deutscher Symbiose, wie er es nannte. Das gegenseitige Verständnis förderte er durch seine Übersetzungen, Buchbesprechungen und nicht zuletzt Sprachaufklärung und Sprachkritik. In dieser Problematik war für ihn ein großesVorbild Rudolf Pannwitz, mit dem sich Eisner zum erstenmal am Anfang Dezember 1917 in Prag traf. Diese Begegnung organisierte Hugo von Hofmannsthal. Eisner begleitete Pannwitz durch Prag und vermittelte ihm Kontakte mit tschechischen Autoren. Der Grund für den Besuch von Pannwiz in Prag waren Pannwitz Bemühengen um Schaffung von Kultursynthese zwischen Tschechen und Deutschen, sowohl aus Deutschland, als auch aus Österreich. Pannwitz betonte dessen, was die Nationen verbindet und sein Ziel war, dem schicksalhaften Nationalismus auf beiden Seiten entgegen zu steuern. Eisner wurde von Pannwitz und seinen Gedanken zum eigenen Vortrag Závislost české a německé kultury inspiriert, der 1919 erschien. Diese herderischen Gedanken beeinflussten ihn sehr stark und unter diesem Einfluss übersetzte er Das Netz des Glaubens von Petr Chelčický, Werke von Jaroslav Vrchlický, Antonín Sova, Otokar Březina, Jan Neruda, Josef Václav Sládek, Josef Svatopluk Machar, Viktor Dyk, Petr Bezruč, Jaroslav Durych, František Halas und auch slowakische Vokslieder, die in der Slowakischen Anthologie erschienen sind. Eisner übersetzte auch aus dem Deutschen ins Tschechische. Am meisten schätzte er seine Übersetzungen von Franz Kafka, Franz Werfel, Rainer Maria Rilke und Thomas Mann. Eisner befand sich im Schnittpunkt von drei Kulturen. Als junger Mann schwankte er zwischen dem Deutschtum und dem Tschechentum. In seinem Brief an Rudolf Pannwitz schrieb Eisner: „Sie halten mich für einen Tschechen. Ich bin es nicht. Nach dem Gesetz der 8
stärkeren geistigen Attraktion gehöre ich den Deutschen. Instinkt und Gewissen ziehen mich zu den Slaven. So bin ich der Zerrissenste von allen.“ 3
Als Jude fühlte er sich in dieser Zeit gar nicht. Das folgt klar daraus, was er über die Juden damals schrieb. „Ich wollte nur soviel sagen, dass man in diesen Dingen von den Juden nie 4
wenig genug hoffen kann, will man nicht durch Geschäftigkeit und Betrieb getäuscht werden. Der
Begriff „Jude“ hatte für ihn negative Konnotationen. Eisner begriff sich als Vermittler zwischen Nationen.
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Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 281 4 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 288
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3. Entstehungsumstände der Slowakischen Anthologie Slowakische Anthologie entstand auf der Welle der Gedanken über Symbiose von Nationen. Er (Pannwitz) schlug vor, das in der tschechischen Kultur überwiegende Modell mit dem österreichischen zu vermählen, um dieses das es fast gar nich mehr gab, neu zu beleben. Dieses österreichische Modell war das deutsche, katholische, dynastische Modell, das Hofmannsthal Pannwitz enthüllt hatte und von dem er jetzt erwartete, daß die Tschechen es übernehmen und mit ihrer Kultur ausfüllen würden. Das setzte voraus, daß die Tschechen mit der politischen Führung Österreichs beauftragt würden. Pannwitz fand das auch richtig, denn damit könnten sich die Deutschen wieder ihrer Kultur widmen. […] Wie es auch sein mochte, ihm lag eigentlich nur daran, die Gegensätze miteinander zu ››versöhnen‹‹ (Hofmannsthal) oder zu ››integrieren‹‹ (Pannwitz), anstatt daß sie einander zerstören. Dann würde vielleicht ganz Europa sich anstecken lassen, nach diesem Vorbild handeln und so der Katastrophe entkommen
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Das Projekt, das zur Symbiose von Tschechen und Deutschen beitragen sollte, hieß Österreichische Bibliothek. Dieses Projekt wurde von Hugo von Hofmannsthal im Herbst 1914 vorgeschlagen. Österreichische Bibliothek bestand aus 26 Bänden in 4 Reihen. Eisner vorbereitete den 21. Band, der die Auswahl aus Werken von Jaroslav Vrchliký, Antonín Sova und Otokar Březina enthielt. Dieser Band hieß Tschechische Anthologie und wurde im Juni 1917 herausgegeben. Weil dieses Projekt Eisner stark beeinflusste, entschied er sich mit Hilfe von Hugo von Hofmannsthal, Rudolf Pannwitz, F.X. Šalda und Franz Spina zur Ausgabe der Tschechischen Bibliothek. Er plante eine Bibliothek, die deutschsprachiger Welt in einer sorgfältigen Auswahl, die tschechische Geschichte, Kulturentwicklung, politische Entwicklung und Kunst vorstellen sollte. Den Kern der Bibliothek sollten teologisch-philosophische Bände der historischen Reihe bilden, in denen viele über den bloß nationalen Rahmen hinausragende Phänomene vermittelt werden sollten, derer Bedeutung weit nationale Ebene überrangte. Man plante, dass an der Sammlung große Anzahl von deutschen Schriftstellern und beinahe alle böhmischen, Intellektuellen zusammenarbeiten werden. Tschechische Schrifteller aber wollten mit einem solchen Projekt nichts zu tun haben. Die Situation, die in Böhmen herrschte, beschrieb Franz Spina in seinem Brief an Hugo von Hofamannsthal.
Franz
Spina
glaubte
nicht
derzeit
diese
tschechisch-deutsche
Zusammenarbeit.
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Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 26-27
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„Die Entwicklung der Psychose seit der Rückkehr Kramářs, des Politikers der Leidenschaft, deutet auf eine gewollte Isolierung des Volkes hin (Zustand nach den Hussitenkriegen), auf eine radiekale Losreißung der tschechischen Kultur vom deutschen Element, was doch völlig unorganisch und realpolitisch gar nicht möglich ist.“
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Über Interesselosigkeit von Tschechen berichtete Eisner an Pannwitz im Brief. „Ich sprach mit Prof. Arne Novák von der Notwendigkeit, die deutschen Kulturmenschen über čechisch Kulturdinge zu informieren. Er meinte nun, dass diese Notwendigkeit bei den Franzosen und Engländern viel dringender sei, als bei den Deutschen,[…].“
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Otokar Fischer wollte auch seinerseits keine Zusammenarbeit zusagen und er äußerte sich im Brief an Hugo von Hofmannsthal: „Ich habe bei meiner letzten Zusammenkunft mir Dr. Eisner meinen Standpunk dahin formuliert: sehr empfehlenswert, nach dem Kriege; aber auch dann wird zu entscheiden sein, ob die Mitarbeiter lediglich aus deutschen Kreisen zu rekrutieren sind oder ob auch wir teilnehmen sollten. […] Nun würde ich raten, noch einige Zeit zu warten. Ich als Germanist empfinde das am lebhaftesten: unser Verhältnis zur deutschen Kultur ist eine heikle Sache […]“
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Das Projekt der Tschechischen Bibliothek wurde damals leider nicht verwirklicht. Als einziger Band erschien zehn Jahre nach der Entstehung der Republik der Band Die Tschechen. Eine Anthologie aus fünf Jahrhunderten (München: Piper, 1928). Diese Anthologie enthielt Übersetzungen der Werke von Petr Chelčický, Jan Àmos Komenský, Jan Neruda, Josef Václav Sládek, Josef Svatopluk Machar, Viktor Dyk und Petr Bezruč. Das Projekt der Österreichischen Bibliothek, in dessen Rahmen Das deutsche Leben in Ungarn und Tschechische Bibliothek erscheinen sollten, war in der Zeit des Zerfalls der Monarchie zum Scheitern verurteilt. Es war zu spät, zwischen den deutschsprachigen und tschechischsprachigen Österreichern zu vermitteln. Beide Bibliotheke sollten Deutschen, Österreicher und Tschechen nähern. Diese Funktion sollte auch Slowakische Anthologie haben, die wegen schlechter politischer Situation und nationalistischer Tendenzen auf beiden Seiten, hatte keinen so großen Erfolg, wie man erwartete und schon bei der Herausgaben erschienen verschiedene Schwierigkeiten.
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Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 278 7 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 306 8 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 278
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4. Insel-Bücherei Slowakische Anthologie war nicht das erste Buch von Pavel Eisner, das im Rahmen der Insel-Bücherei erschien. Schon früher wurde seine Tschechische Anthologie herausgegeben. „Die Insel-Bücherei ist eine seit 1912 bestehende Buchreihe preiswerter und gut ausgestatteter Bücher mit anspruchsvoller Literatur sowie Kunst- und Naturdarstellungen aus dem Insel Verlag.“9
Nach Ausbruch des 1. Weltkriegs begannen Bücher aus der Titelfolge mit kriegsbezogenen Themen erscheinen wie Kriegsbrevier von Richard Dehmel, Der alte deutsche Kriegsgesang in Worten und Weisen, Deutsche Kriegslieder 1515 bis 1914, Dumpfe Trommel und berauschtes Gong. Nachdichtung chinesischer Kriegslyrik von Klabund oder Eiserne Sonette von Josef Winckler. Folgende Bände sollten das deutsche Nationalgefühl erwecken und unterstützen. Deutsche Choräle, Die deutschen Lande im Gedicht, Deutsche Oden von Rudolf Alexander Schröder, Parcival von Karl Vollmoeller. Es war nicht gewöhnlich die Literatur der verfeindeten Nation herauszugeben, was die Zetischrift Aktion von Franz Pfemfert machte. In der Insel-Bücherei erscheinen auch solche Titel. Der Grund dafür war das Erlebnis des Verlegers an der Front. Er wurde stark vom Kriegsdient in der
Etappe an der belgischen Westfront beeinflusst. Flämische Autoren erschienen ab 1915, wie Jan van Ruisbroeck, Charles de Coster, Guido Gezelle oder dasWerk Alte flämische Lieder. Urtext mit Singweisen und Wörterverzeichnis. Nach 1918 wurden auch Novalis, Nikolaus Lenau, August von Platen, Theodor Storm, Gottfried Keller, C.F. Meyer und Theodor Fontane in die Bücherreihe aufgenommen. Englischsprachige und französische Autoren waren auch populär und konkret erschienen in der Insel-Bücherei: Die Ballade vom Zuchthaus zu Reading von Oskar Wilde, Lafontaines Fabeln, Vers choisis des Fleurs du mal von Carles Baudelaire, Sonette aus dem Portugiesischen von Elizabeth Barret-Browning. Geisteswissenschaftliche Texte von Johann Gottlieb Fichte (Bestimmung des Gelehrten), Fiedrich List (Gedanken und Lehren) oder Georg Wilhelm Friedrich Hegel (Einführung in die Phänomenologie des Geistes) sowie Reden aus dem Frankfurter Parlament von 1848/49 fanden in dieser Zeit kein Publikum und wurden später zumeist durch andere Titel ersetzt. 9
Wikipedia, die freie Enzyklopädie, Wikimedia Foundation Inc., San Francisco, United States of America, [online], [cit. 29. června 2009] Dostupné z:
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Ähnliches Thema wie die Slowakischen Anthologie hatten auch Texte: Serbische Volkslieder und Kinderlieder aus des Knaben Wunderhorn. Insel-Büchrei enthielt und enthält immer „zeitlose Ausstattung und zuverlässige Texte aus der Literatur der Vergangenheit und Gegenwart, die sie zu einem Symbol für Lebendigkeit und Dauer. machten.“10
Oben genannte Titel beweisen, dass Insel-Bücherei sich nur mit hochwertiger Literatur beschäftigte. Die Einreihung der Slowakische Anthologie in Insel-Bücherei, ist der Beweis ihrer Qualität.
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Bresinsky Hermann, Insel-Bücherei, Sammlung, Windach, [online], [cit. 29. června 2009], Dostupné z:
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5. Eisners Vorbild 1905 begann das Projekt „Das Volkslied in Österreich. Volkspoezie und Volksmusik der in Österreich lebenden Völker“11 in Böhmen. Dieses Projekt wurde vom österreichischen Kulturministerium angemeldet. Viele Intellektuellen waren in dieser Aktion tätig, nebst František Sušil, František Bartoš, Valeš Lísa, Jan Kunc auch Ludvík Kuba, Jindřich Jindřich, Josef Zemánek, Čeněk Holas, Jaroslav Bradáč, Štefan Kubín oder Ferdinand Sládek. Das Ergebnis des Volksliedersammlns, das in die hochwertigen und umfangreichen Liederbücher mündete, zusammen mit dem Einfluss von lettischen Märchen, die ins Deutsche während des Ersten Weltkriegs übersetzt wurden, brach ihn auf die Idee, die slowakischen Volkslieder ins Deutsche zu übersetzen. Darüber schrieb Eisner in seinem Brief an Rudolf Pannwitz: „… die Slowaken haben die herrlischten Schätze an Volksliedern, Märchen, Sagen und anderen Hervorbringungen der Volksseele. Aus dem Slowakischen wurde bis heute in keine europäische Sprache auch nur keine Zeile übersetzt. Und doch hat sich ein grosser deutscher Leserkreis für die während des Krieges herausgegebenen lettischen Mythen und Märchen begeistert. “12 Eisner wollte sie wenigstens in der Zeitschrift Friede herausgeben, aber er hatte Glück und es gelang ihm sie in einem Band in der angesehen Insel-Bücherei herauszugeben. Die Übersetzung Herders Einfluss ist deutlich. Sein „Interesse an Volksliedern war nicht nationalistisch geprägt, sondern er wollte zum Verständnis der Kulturen verschiedener Völker beitragen.“13 Volkslied und Volkspoesie „waren nach seiner Auffassung dazu geeignet, Ursprung und Entwicklung, Mentalität und Charakter der Völker und Nationen der Erde zu erforschen.“14 Diese Behauptungen waren für Eisners Leben richtunggebende. Er hebte oft Verständnis und Toleranz in seinen Werken hervor.
11
Kopalová Ludmila,Sbírka kramářských tiskŧ Etnologisckého ústavu AV ČR, [online] [cit. 20. srpen. 2009]. Dostupné z: < http://www.vkol.cz/data/soubory/import/06ref12.pdf> 12 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 299 13 Volksmusik im 20. Jahrhundert, [online][cit. 20. srpen 2009]Dostupné z: 14 Volksmusik im 20. Jahrhundert, [online],[cit. 20. srpen]Dostupné z:
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6. Auswahl und Übertragung Eisner zog bei der Konzipierung seiner Slowakischen Anthologie verschiedene in dieser Zeit populäre Volksliedersammlungen heran. Als Quelle, wie schon in der Einleitung erwähnt wurde, benutzte Eisner Folgende: Písničky modloslužebníků, Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, Národní písně moravské v nově nasbírané (Brno 1889), Národní písně moravské v nově nasbírané ( Praha, 1917), Slovenské spevy I. diel, Slovenské spevy II. diel, Národnie spievanky I diel, Národnie spievanky II diel, Slovácké a lidové písně z Uh. Hradišťska, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými. Die Lieder stammen aus der Slowakei und aus der sogennanten mährischen Slowakei (die
Gegend
von
Kyjov/Gaya,
Uherské
Hradiště/Ungarisch-Hradisch
und
Hodonín/Lundenburg). Eisner beriet sich über seine Übersetzungen mit Rudolf Pannwitz. „Ich sende […] und einige slowakische Lieder, die ich aufs Geratewohl herausgreife. Bitte, sagen Sie mir, was Sie davon 15
denken.“
Offensichtlich hielt Pannwitz diese Übersetzungen für gelungen, sonst würde
Pannwitz damit nichts tun haben wollen. In seinem Brief an Pannwitz dankt Eisner für seine Hilfe. „Ich danke Ihnen vielmals für Ihr gütiges Anerbieten, die Korrektur zu lesen. Veilleicht darf ich es so machen, dass ich Ihnen ein komplettes Duplikat des Manuskripts schicke, damit sich dann die Korrektur nich allzusehr vezögert oder durch meine und Ihre Änderungen zu kompliziert wird.“16
Was die Melodie betrifft, Eisner resigniert auf die Singbarkeit zur ursprünglichen Melodie. „Da auf die Beigabe der Melodien verzichtet weden mußte, konnte ich von dem Grundsatz durchgehender Silbentreuheit und „Deckung“ mit der Melodie gelegentlich abgehen, und habe es auch überall dort getan, wo diese Art Treuheit mit der Opferung dichterischer Qualitäten hätte erkauft werden müssen.“
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Hofmannsthal vermittelte Kontakt zwischen Eisner und dem Inselverlag. Der Verlagshäuser, in dessen Programm diese Anthologie passte und der bereit war, das verlegerische Risiko in der Zeit der Infaltion einzugehen. Hofmannsthal berichtete Eisner über diesen Verlag in seinem Brief. „Ich schreibe nun morgen, spätestens übermorgen darüber
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Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 303 16 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 305 17 Eisner Pavel, Slowakische Anthologie, Inselvelag, Leipzig, 1920, S. 77
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(Slowakische Anthologie) – und ausführllich - an Professor Kippenberg, den Inhaber des Inselverlags, Leipzig, Kurzestraße 7, kündige ihm sogleich die bevorsthende Zusendung an.“
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Auch Pannwitz setzte sich für Eisner im Inselverlag ein. Für diese Fürsprache dankt Eisner in seinem Brief an Rudolf Pannwitz: „Innigsten Dank für Ihr gütiges Anerbieten, beim Inselverlag ein Fürwort einzulegen.“
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Eisner dachte auch über andere Verlage nach. Er sprach mehrer Verleger an, namentlich Eugen Diederichs, Ernst Rowohlt, Efraim Frisch, der Zeitschrift Der Neue Merkur herausgegeben hat, und Richard Kol den Besitzer des Musarionverlages. Aus dem Musarionverlag erhielt Eisner zwar einen lobenden Brief, aber doch wurde seine Anthologie abgelehnt. Genauso reagierte auf die Anthologie der namhafte Verlag Diderichs – mit ermunternden für den Übersetzer, aber ohne die Bereitschaft das Verlagsrisiko einzugeben. Der Inselverlag konnte sich lange Zeit nicht entscheiden, ob er die Slowakische Anthologie herausgibt. Eisner überlegte schon, das Manuskript einem anderen Verlag anzubieten. Worüber er Pannwitz informiert. „Die Slowakischen Lieder werde ich wohl dem Iselverlag nehmen müssen, da er sich trotz Urgenz nicht rührt und ich doch nicht ein weiteres Jahr warten kann.“20 Und ein paar Tage später schrieb Eisner sogar an Pannwitz. „Mit meinen Verlegern schlage ich mich erbittert herum. Der Inselverlag benimmt sich unter aller Kritik.“21 Letztlich wurde doch die Slowakische Anthologie vom Inselverlag herausgegeben, aber ohne die geplante Dedikation an Pannwitz. Eisner lieferte diese Dediktaion zu spät, als dass sie in der Anthologie hätte gedruckt werden können, darum enthält sie nur kurze Danksagung für große Hilfe von Pannwitz. „Für unschätzbare Anregung und Rat in Zweifeln sei Rudolf Pannwitz bedankt.“
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Diese Dedikation erschien zwar nie, aber in der Zeitschrift Das Riff mit dem Untertitel Monatschrift für Dichtung, Kunst und Wissenschaft, Nummer 3, 1920 unter dem Titel Slowakische Volkslieder herausgegeben von Richard Meßleny, erwähnete Eisner an zwei Stellen Pannwitz. Konkret schrieb er auf der Seite 9 „ …ich gebrauche ein Wort Pannwitzens, der
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Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810- 3, S. 299 19 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 323 20 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-, S. 334 21 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 340 22 Eisner Pavel, Slowakische Anthologie, Inselvelag, Leipzig, 1920, S. 77
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in den wenigen Worten eines flüchtigen Briefes das Wesen dieser Poesie tiefer erfasst und endgültiger formuliert,…“23 und auf der Seite 18 „… ich gebrauche wieder ein Wort Pannwitens…“24
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Eisner Pavel ,Slowakische Volkslieder, Riff, Bratislava, 1920, S. 9 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Riff, Bratislava, 1920, S. 18
7. Worin lag für Eisner der Reiz slowakischer Volkslieder? Da die begleitenden Reflexionen des Übersetzungsprozesses der Volkslieder sich verselbständigt haben, wählte Eisner eine selbständige Veröffentlichung, die Slowakische Volkslieder (Bratislava: Riff, 1920) heißt. Dieses Buch äußert den Eindruck und die Wirkung, die die slowakischen Volkslieder auf Eisner hatten. „Diese Lieder sind niemals poetische Petrefakta, sie leben ein ewig junges Leben und erstehen im Munde des Volkes immer wieder und in immer neuen Varianten. […] Wie das tschechische, so ist auch das slowakische Volkslied seiner ganzen Anlage nach lyrisch.“25
Eisner wurde nachdenklich über Unterschied zwischen dem deutschen Volkslied und slowakischen Volkslied, über Themen, die sie bearbeiten und die Ursprung der Themen. „Es (slowakisches Volkslied) ist weder die russische Nostalgie noch die germanische Sucht nach dem Imaginären, sondern immer ein ganz konkreter Schmerz, der Schmerz unbefriedigter Sinne, 26
die Trauer über welkende Schönheit und vertane Jugend.“
Im Unterschied zum deutschen Volkslied hat slowakisches Volkslied keine Tendenz alles zu mythisieren. „Kein Alphorn lockt in die Wellen des Rheins, keine Lurley singt, keine blaue Blume blüht und kein Urlicht leuchtet. “
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Themen der Volkslieder wiederholt man oft und sie sind nicht kompliziert. Ein paar einfache Worten beschreiben treffend ganze Handlug. „Die Lyrik baut auf den einfachsten thematischen Grundlagen. Die denkbar schlichtesten Situationen: Begegnung auf dem Felde, Morgengruß, Zwiesprache an der Qualle, Sehnsucht nach dem Liebsten, Liebesleute vor der Kirche, der Bursch zieht ins Feld, die Tochter nimmt Abschied vom Elternhaus, der Drahtbinder singt.“28 „Immer wieder begegnet man einer deutlichen Vorliebe für typisierende Herausarbeitung und genreschafte Rundung von Gestalt und Situation.“ […] „Die Harmonie der Komposition, die Unfehlbarkeit des künstlerischen Instinkts, der nie stockende Fluß der Invention und die unübertreffliche Ökonomie der Mittel setzen in Erstaunen. In hundert Liedern nicht ein Wort, das man hinzufügen oder wegdenken dürfte, ohne den kristallklaren Bau zu zerstören.“29
Die deutsche Volkskunst lehnte sich an Vorbilder an und sie wurden um- und fortgebildet. Das deutsche Volkslied verwandelt zahlreiche Fremdimpulse und öffnet sich
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Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Bratislava: Riff, , 1920, S. 4-5 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Bratislava: Riff, 1920, S. 10 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Bratislava: Riff, 1920, S. 18 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Bratislava: Riff, 1920, S. 8 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Bratislava: Riff, 1920, S. 10
gefügig befruchtenden Einflüssen. „Einzelne Volksgatungen wie Tagelied, Pastourelle und zahlreiche Balladen sind ursprünglich der ritterlichen Standeskunst entsprungen.“30
„Slowakische Lieder sind ohne ragende Gestalten von Kriegern und Lenkern. Sie sind nicht von der adeligen oder auch nur bürgerlichen Kultur beeinflusst. Sie stammen bestenfalls von Bauern, meist aber von Kätnern, Hirten und wanderden Werkleuten.“31 An slowakischen Volksliedern hob Eisner „[…] eine tiefe, aus jedem Wort quellende Menschlichkeit.“32 hervor. Es war etwas, worum er ganzes Leben kämpfte.
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Eggebrecht Hans Heinrich, Riemann Musik Lexikon, B. Schott`s Söhne, Mainz, 1967, S. 1052 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Pavel Eisner, Bratislava: Riff, 1920, S. 4 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Pavel Eisner, Bratislava: Riff, 1920, S. 6
8. Äußerungen über Slowakische Anthologie Eisner schickte seine Übersetzungen auch an Hugo von Hofmannsthal und er war von der Sammlung begeistert. Hofmannsthal lobte die Slowakische Anthologie im Brief an Eisner. „die mähr. Lieder vorgestern hier erhalten und heute mit großem Vergnügen weit mehr als die Hälfte davon durchgelesen. Es ist in der Übetragung etwas noch weit Besseres als Können, ein zarter Takt eine innige Liebe. Die kleinen sprachlichen Wagnisse finde ich alle sehr glücklich.“
33
Willy Haas äußerte sich über Anthologie auch anerkennend, aber doch kritisch, er meinte, dass niemand fähig ist, Volkslieder zu übertragen. In seinem Brief an Hugo von Hofmannsthal schrieb er: „Dr. Eisner hat mir Übersetzungen geschickt, die ich (mit den Originalen lange vertraut) für vollkommen übertrefflich halte, was die Kunstlyrik betrifft. Volkslieder freilich kann er ebensowenig übertragen wie irgendein anderer Sterblicher seit Goethe und Herder.“34 Eisner verfasste später eine Essaysammlung Malované děti (Praha: Nakladatelství práce, 1949), in dem er über Verwurzelung des Volksliedes im Dialekt schrieb. Er erörterte unübertragbare tschechische Diminutiva und Augmentativa. Er beschäftigte sich mit der Ausdrucksweise der Größe, der Quantität oder der Intensität in den slowakischen Volksliedern und beschrieb typische Rektionen der Verben und der Substantiven.
33
Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile Thirouin-Déverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 3-7681-9810-3, S. 299 34 Hugo von Hofmannsthal/ Willy Haas. Ein Briefwechsel, Editor Rolf Italiaander, Berlin, Propyläen Verlag, 1968, S. 38
20
9. Volkslied „In Worvertknüpfungen wie „Volkslied“, „Volkskunst“ bedeutet „Volk“ nicht das Gesamtvolk,
sondern
die
Unterschicht,
besser
Mutterschicht
oder
Grundschicht
eines
Hochkulturvolkes. Kernstück der Mutterschich ist allerwärts das bäuerliche Landvolk, hinzuzurechnen sind jedoch auch Schäfer, Hirten, Handwerker und andere elementare Berufsstände – insgesamt der kern- und stammhafte Teil der Nation, dessen Grenzen übrigens nicht überall gleichartig gelagert sind. Volkslieder sind also Gesänge, die nach Wort und Weise in der Mutterschicht lebendig sich, d.h. hier 35
oft mit erstaunlicher Gedächtniskraft mündlich überliefert, vielfach auch erzeugt […] werden.“
Der
Autor des Volksliedes ist unbekannt. So klingt die Definition im anerkannten Nachschlagewerk. Für Eisner war aber es viel mehr. Die Quelle der ewigen Inspiration voll von Schönheit, Wildheit, Instinkt, Weisheit immer mit Pointe und auch Schmerz. Seine Einbildungskraft wurde von Lieblichkeit, Anmut und Zartheit des Volksliedes beeinflusst. In jedem Wort sah er „quellende Menschlichkeit“36. Eisner bewunderte die Knappheit und Schlichtheit des Volksliedes – ein paar Worte erfassen die ganze Handlung. Alles klingt harmonisch, ein Wort hinzufügen oder ein Wort wegnehmen bedeutet die zerbrechliche Harmonie zu zerstören. Der Zuhörer erstaunt über „die Unfehlbarkeit des künstlerischen Instinkts und den nie stockenden Fluß der Invention.“37 Eisners Interesse für das Volkslied bestätigen seine späteren Werke Malované děti und Tři kapitoly o lidové písni. In ihnen erklärt er typische Phänomene anhand von einleuchtenden Beispielen. Seine Liebe zum tschechisch– und slowakischsprachigen Volkslied bekennt er im Vorwort zum Buch Malované děti. Er laut: „Jinak je tato kniha nepatrnou splátkou za to, co lidová píseň dala mému ţivotu.“38 (Dieses Buch ist eine kleine Schuldabtragung an das Volkslied, dem ich in meinem Leben so viele verdanke.).
35 36 37 38
21
Eggebrecht Hans Heinrich, Riemann Musik Lexikon, B. Schott`s Söhne, Mainz, 1967, S. 1052 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Pavel Eisner, Bratislava: Riff, 1920, S. 6 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Pavel Eisner, Bratislava: Riff, 1920, S. 10 Eisner Pavel, Malované děti, Nakladatelství práce, v Praze, 1949
10.
Sammlung Slowakische Anthologie Anthologie wird in 4 Themenbereiche eingeteilt. Jeder Teil trägt seine Überschrift und
zwar: Der erste Teil heißt „Was die Mädchen singen“, der zweite Teil heißt „Was die Burschen singen“, der dritte Teil heißt „Rede und Widerrede“ und der vierte Teil heißt „Gestalten und Schicksale“. Jeder Teil wird durch ein Motto eingeleitet. Insgesamt können wir 114 Volkslieder in der Anthologie finden. Das Buch beginnt mit den Worten von Johann Gottfried Herder , die aus dem Werk Stimmen der Völker in Liedern stammen. „Die ihr in Dunkel gehüllt, der Menschen Sitte durchwandelt, Ihre Thaten erspäht, ihre Gedanken umwacht, Und den Verbrecher ergreift, wenn er am mind´sten es ahnet, Und den Verwegenen stürzt, dicht an der Krone des Ziels; Die ihr den Übermuth dampft, den Tollen über die Schnur jagt, Tief in die eigene Gruft seines umflammenden Wahns; Die ihr aus Gräbern hervor die Unthat bringet, dem Seufzer, Der in der Wüste verstummt, Athem gewährt und Geschrei, Euch weih' ich die Stimme des Volks der zerstreueten Me n s c h h e i t , Ihren verholenen Schmerz, ihren verspotteten Gram.“ 39
Diese kurze Einleitung ist ein deutlicher Hinweis, dass sich Eisner zu Herder bekennt. Am Anfang ganzer Sammlung steht ein kurzes Gedicht: Das auf eine widerspruchsvolle Weise die letzten Dinge des Menschen und einen fatalistischen Leichtsinn verbindet.
UMREM… 40 Umrem, umrem, ale neviem, kedy, ale umrem, umrem kedy, tedy. A keď umrem, leţať budem, Ešče si ja zpievať budem:
39
DER FRÖHLICHE TOTE (S. 4) Sterb` wohl, sterb` wohl, aber weiß den Tag nicht; und wenn sterb` ich, liegen werd` ich: hop zup tra la la, also schöne singen werd` ich: hop zup tra la la.
Herder Johann Gottfried,, Zueignung der Volkslieder, Adrastea, 6. Bd. 1803, S. 159-161 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 173 40
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Aj, reţucha, reţucha, nemá dievča koţucha, Ani ho mať nebude, Dokáď za mňa nepŧjde.
Und wenn sterb` ich, liegen werd` ich, und noch also singen werd` ich: Ei, wenn sterb` ich, liegen werd` ich, also schöne singen werd` ich; hop zup tra la la.
Umrem, umrem! Es steht außerhalb der thematischen Gliederung und nennt unter allen Unsicherheiten des Lebens die einzige Gewissheit: der Tod wird kommen und das Leben muss man annehmen, wie er mit allen seinen bitteren und süßen Seiten kommt. Dieses Gedicht trifft Denkweise der Leute aus der Slowakei und mährischen Slowakei. Für ihr Leben ist am wichtigsten der Gleichmut. Der erste Teil „Was die Mädchen singen“ beginnt mit dem Doppelvers: „Jungfrau bin ich, Jungfrau unter den Jungfräulein, als wie das Mondchen unter den Sternelein.“ Wie der Name des Teiles nahelegt, wird er Lieder enthalten, die die Mädchen singen und dem entsprechen auch die Themen der Lieder. In 38 Liedern singt man über glückliche Liebe; Sehnsucht nach der Liebe; verlorene Unschuld; Verwirrung der Liebe; Wehklage über den Kriege; in denen der Geliebte ziehen musste; keusches Benehmen; Suchen der Liebe; Denken an Jungen in der Weite; Wankelmütigkeit des Herzens; Warnung vor dem Trunk, dem man so leicht verfallen kann; Wünsche, die sie an ihren Geliebten richtet; Erinnerung an den verlorenen Geliebten; geheime Liebe; treue Liebe; schweres Leben im Dienst; das Unglück einer aus materiellen Gründen an einen Ungeliebten Verheirateten; Entscheidungen über Hochzeit; Liebesqual; Ärger der Eltern wegen dem armen Lieber; fatale Entscheidungen und Taten. Der zweite Teil „Was die Burschen singen“ enthält 27 Lieder und beginnt mit dem Doppelvers: „Ist in meinem Herzen eine Nelke aufgegangen, von wegen der ich Ruhe nimmer kann erlangen.“ Diese Lieder singen Jungen und die Sujets sind ähnlich, wie in der ersten Gruppe aber ihre Wahrnehmung des Lebens ist ein bisschen anders und noch dazu sie singen über Wanderung und Erlebnisse auf Wanderschaft; Schönheit einer Unschuldigen; nachts Abenteuer (bei der Liebe und unterwegs nach Hause); Soldatenleben; Sehnsucht nach einem Mädchen, das einem andren gehört; Wette; Freundschaft; Schönheit der Mädchen; Heiterkeit; Tanzen und Schenke. Am Anfang des dritten Teiles „Rede und Widerrede“ steht: 23
„Komm nicht, du Söhnlein, her, wenn ich‟s dich heiße nicht, bind‟ dir das Türlein zu mit einem Bande dicht. Binde nur, Mägdlein, die Türe mit Band und Bund, will mir schon aufbinden mit gutem Wort zur Stund.“ Was im Original lautet: „Nechoď k nám, synečku, dyţ já ti nekáţu! Šak já ti dvérečka pentlama zaváţu. Zavaţ si, děvečko, pentlama modrýma, Šak ja si rozváţu slovama dobrýma.“ 41 Hier geht es um um einen Dialog zwischen einem Mädchen und einem Jungen. In disem Teil sind alle Lieder gleichzeitig Dialoge in verschiedenen Situationen. Ein Junge versichert einem Mädchen, er bleibe ihr treu; ein Junge verschmäht die Liebe eines Mädchens oder umgekehrt; ein Trennung des Paares; ein Paar klagt über erlittetene Ungerechtigkeiten; eine Geliebte wirft dem Geliebten Untreue vor oder er ihr; die Verabredung der Verliebten; Abschied vom Elternhaus. Dieser Teil umfasst 16 Lieder. Der vierte Teil, also letzte Teil heißt „Gestalten und Schicksale“. Er wird durch folgende Verse eingeleitet: „Wo die Slowakin, dort Gsang, wo die Magyarin, dort Streit und Zank, wo die Deutsche, dort ein falsches Lieb, wo die Zigeunerin, dort ein Dieb.“ Im Original klingt es: „Kde Slovenka - tam zpěv, kde Maďarka - tam hněv, kde Němkyně - tam faleš, kde Cikánka - tam krádeţ“ Einleitende Versen führen uns in das Kapitet ein, das uns bekannt macht mit dem Rebellen Jánošík und seiner „kühnen Knaben“. Eisner bemühte sich um „tiefe Vermenschlichung des Räubermotivs zu treffen, die wir in den slowakischen Liedern empfinden.“42 Weiter stehen hier Lieder über Streitigkeiten um ein Mädchen; Krieg und Aufforderung zur Treue; die Unbill des Krieges; über Schicksal des Soldaten; Trauer, die der Krieg bringt; hartes Räuberleben; Leben in der Armut; Vergänglichkeit der Jugend und des 41 42
24
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, Nakladatelství A. Písa knihkupec, v Brně 1919, p116 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Riff, Bratislava, 1920, S. 5
Lebens überhaupt; Trauer um ein vergeudetes Leben; Wichtigkeit der richtigen Entscheidung; Soldatenleben; Lob des Räuberlebens; Folgen des Jähzorns; Taten aus der Unbedachtkeit; hartes Leben des Untertanen; Ümstände, die zum Räuberleben zwingen; Hinrichtungen von Räubern; Tod auf dem Feld; Verwünschung; Angst vor Türken; Tod und über Kindesmord. Dieses Kapitel umfasst 32 Lieder. Die Sammlung versammelt vielfältige Motive. Eisner versucht eine repräsentative Auswahl zu treffen und die Wiederholung eines Motivs zu vermeiden. Das Ziel der Slowakischen Anthologie ist den deutschsprachigen Lesern die Ästhetik einer für sie exotischen Volkskultur zu vermitteln. In slowakischen Volkslider gibt es viele spezifische Wörter, die einzigartig sind und die schwer zu übersetzen sind. Sie verleihen den Texten ihr unverwechselbares Gepräge. Sie haben ihre Funktion und Bedeutung. Für die Leute aus der Slowakei gelten sie als Signale, die eine identifikatorisch-affektive Rezeptionshaltung fördern. Alle wissen worüber man sprichtsingt. Dann aber entsteht Problem, wenn diese Lieder in andere Sprache übersetzt werden, weil plötzlich diese Regeln nicht mehr gelten. Andere Sprache hat andere Signale. Bestimmte Wörter rufen bestimmte Bilder hervor, aber in jeder Sprache unterschiedliche Bilder. Ein übersetztes Wort kann einmal die gleiche Assoziation auslösen, ein anderes Mal ganz eine für den ursprünglichen Kontext völlig inadäquate. Wenn ein Lied aus seinem ursprünglichen Rezeptionskontext gerissen wird, droht die Gefahr, dass eine wörtliche Übersetzung allzu sentimental, kitschig klingen mag. Die Übersetzung ist eine Veränderung des Kontextes des Volksliders, bei dem die Funktion der Sprachmittel auf den neuen Rezeptionskontext vorsichtig abgestimmt werden muss. Die Aufgabe des Übersetzers ist, beim Leser in der Zielsprache die gleiche Wirkung anzustreben wie sie das Original auf den Leser in der Herkunftssprache hatte. „Lidové písně jsou svébytná mluva básnická“43 (Die Volkslieder sind eine eigenständige Dichtersprache). Und ihr Eigenart muss auch bei der Übertragung bewahrt werden.
43
25
Eisner Pavel, Malované děti, Nakladatelství práce, Praha, 1949, str. 44
11. Spezifische Wörter Folgende Wörter sind zwar gewöhnlicher Teil der Sprache in der Slowakei und in der mährischen Slowakei, aber sie wirken in Liedern poetisch und lyrisch. Eisner benutzte zur Übersetzung dieser Wörter in einigen Fällen eine altertümelnde Form des Wortes und in anderen Fällen einen stilistisch neutralen Ausdruck. „vo fertuške rosy“44
„ihm im Fürtuch Tau hintragen“ (S. 15)
Fěrtoch45: „Přední krytí oblečení: ţenský – základní součást kroje. Obvykle je široká, u pasu 46
nařasená, z rŧzných materiálŧ, pro svátek i vyšívaná, lemovaná krajkou.“
(Vordere Deckung der
Kleidung: weibliche – Grundteil der Tracht. Gewöhnlich ist es breit, an der Teille gefaltet, aus verschidenen Stoffen, für Fest gestickt, mit der Spitze eingesäumt).
„Fěrtoch“ übersetzt wie „Fürtuch“ ist eine adäquate Übersetzung, weil das Wort „fěrtoch“ eigentlich aus dem Wort „Fürtuch“ stammt und auch in der Alpentracht vor den schwarzen Rock ein farbiges seidenes Fürtuch vorgebunden wird.47. Das Diminutiv klingt in der Herkuftssprache wohl poetischer. „na kerchov do jamy“48
„auf den Kirchhof hin“ (S. 17)
Kerchov: „Hřbitov“49 (der Friedhof) Das Wort „Kerchov“ stammt aus dem Wort „Kirchhof“. Beide haben die gleiche Bedeutung. Der Kirchhof ist veraltend und assoziiert einen Friedhof bei einer Kirche, eine auf
44
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 88 Bei jedem spezifischen Wort steht eine Passage aus dem Volkslied, in dem dieses Wort steht und am Ende des Verses steht ein Verweis, der informiert, aus welcher Sammlung dieses Vokslied stammt. Neben dieser Passage steht eine Passage aus der Slowakische Anthologie. Hinter jedem ins Deutsche übersetzten Vers stehen Klammern mit dem Buchstabe „S“, „S“ bedeutet die „Seite“ und er verweist auf die Stelle in der Slowakischen Anthologie, wo dieses übersetzte Volkslied in der Slowakischen Anthologie suchen. 46 Langhammerová Jiřina, Lidové kroje z České republiky, Nakladatelství Lidové noviny,2001, ISBN 807106-293-6, 241 47 Hagn Helmut, Gebirgstrachtenverein ›Alpenrose‹ München-Thalkirchen, [on line], [cit. 25. srpna 2009], Dostupné z: 48 Bartoš František, Janáček Leoš, Národní písně moravské v nově nasbírané, Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, v Praze 1901, píseň 589 49 Lidová kultura, náraodopisná encyklopedie Čech, Moravy a Slezska, Brouček Stanislav svazek 2., Richard Jeřábek, Mladá fronta, Praha, 2007, s. 288 45
26
dem Lande noch übliche Kombination, die durch das moderne Bestattungswesen, aber eigentlich schon durch josephinische Begräbnisverordnung immer seltener wird. „nad jeho maštalú“50
„über seinem Stalle“ (S. 23)
Maštal: „Stáj, dřevěná či zděná budova nebo prostora k ustájení koní, popř. zároveň hovězího dobytka“51 (ein Stall, hölzernes oder gemauertes Gebäude oder Raum, in dem Pferde bzw. Rinder untergebracht werden).
Auch dieses Wort wird aus dem deutschen Wort entlehnt und zwar aus dem Stall. Beide haben gleiche Bedeutung. Aber in „maštal“ standen Tiere vor allem für Arbeit, wohingegen sich im „Stall“ auch Tiere befanden, die nur für Bewunderung gezeigt wurden. „Šenkýřičku, s Bohem buďte“52
„Herr Wirte mein, Euch Gott befiehl' ich“ (S. 53)
Šenkýř: der Wirt, Schankwirt „Šenkýř“ stammt aus dem deutschen Wort „Schankwirt“. Wichtig ist, wie Eisner die altertümelnde
Abweichung
von
dem
normalsprachlichen
„hostinský,
hospodský“
kompensiert. Das –e im „Wirte“ ist wohl ein schwächeres Signal des volkstümlichen Milieus. „kde husari mašírujú“53
„wo die Husaren vorüberziehen“ (S. 51)
Mašírovat: marschieren, ins Feld ziehen „Mašírovat“ und „vorüberziehen“ haben im Kontext des Volkslieds die gleiche Bedeutung. „Mašírujú“ betont das stramme Marschieren, Eisners Übersetzung hebt hervor, dass der Vater des unehelichen Kindes bald verschwindet. „Rakúský císař pán na vojnu verbuje“54
50
„Von Östreich der Herr Kaiser in`s Feld Soldaten wirbt“ (S. 15)
Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 34 51 Lidová kultura, náraodopisná encyklopedie Čech, Moravy a Slezska, Stanislav Brouček, svazek 3., Richard Jeřábek, Mladá fronta, Praha, 2007, s. 958 52 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 160 53 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 134
27
Verbovat: „Získávání mladých muţŧ do vojenské sluţby.“55 (Werbung junger Männer für Soldatendienst) Die metonymische Übertragung der Vorstellung der Anwerber auf die Person des Kaisers als obersten Befehlshabers der Armee verleiht sowohl dem Original als auch Eisners Übersetzung eine Vorstellung eines allmächtigen Herrschers, auf den alles, was in der Monarchie geschieht, bezogen wird.
Für mährische und slowakische Vokslieder ist eine Schicht von deutschen Lehnwörtern kennzeichend, die bei der Übersetzung nicht als markiert auffallen.
„kerí majú za širáčkem“56
„die an dem Breithut“ (S. 14)
Širák: „Muţská pokrývka hlavy, obvykle z černé plsti, rŧzných tvarŧ a zdobení.“57 (Männliche Kopfbedeckung, gewöhnlich aus dem schwarzen Filz, verschiedene Gestalt und Verzierung)
Die Wörter „Breithut“ und „širák“ bezeichnen zwar, kann man sagen, den gleichen Hut, aber „Breithut“ klingt im Unterschied zu „šiřák“ wie Eintragung in der Preisliste aus Hutabteilung im Warenhaus. „vezmú mi klobúčik i šubu.“58
„nehmen sie mir mein Hütlein und Pelz“ (S. 27)
Šuba: „Polodlouhý a dlouhý koţešinový kabát muţský, nejčastěji z vyčiněné beraní kŧţe, 59
vyšívaný.“
(Halblanger oder langer männlicher Pelzmantel, am häufigsten aus dem genarbten Leder
aus Schafbock, gestickt).
54
Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 68 55 Lidová kultura, náraodopisná encyklopedie Čech, Moravy a Slezska, Stanislav Brouček, svazek 3., Richard Jeřábek, Mladá fronta, Praha, 2007, s. 1132 56 Bartoš František, Janáček Leoš, Národní písně moravské v nově nasbírané, Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, V Praze, 1901, píseň 218 57 Langhammerová Jiřina, Lidové kroje z České republiky, Nakladatelství Lidové noviny, 2001, ISBN 807106-293-6, 239 58 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 10 59 Langhammerová Jiřina, Lidové kroje z České republiky, Nakladatelství Lidové noviny,2001, ISBN 807106-293-6, str 239
28
Der „Pelz“ ist zwar ein neutrales Wort aber es weist eher auf eine höhere Schicht der Gesellfschaft. Der als veraltet und volkstümlich bezeichnete Ausdruck. „vyšívaný harasem“60
„gestickt mit Harras für und für“ (S. 40)
haras: červené hedvábí61 (rote Seide) „Harraß (der), ein Gewebe aus Seide, Wolle und leinen Garn, entweder allein, oder mit einander vermischt: daher es eine Menge besonderer Arten dieses Zeuges gibt, wohin der Barchent, Berkan, Burat, Baierwand, Cardis, Engelfaat, Grobgrün, Satin, Vierdraht gehören.“62 „Haras“ wie „Seide“ zu übersetzen schien ihm nicht poetisch und überdies klang es gewöhnlich. Er wollte auf die Leser das Wort wirken lassen, weil „Harras“ autentisch und ein bisschen exotisch klingt und macht einen guten Eindruck. „Fuč, větříčku, z podolé, z podolé zroň jabúčko lebo dvě, lebo dvě. Neráňaj ně zelené, zelené, ale pěkné červené, červené.
„Weh‟, Windchen, weh‟ vom Tal herbei, laß fallen ein Äpfelchen oder zwei. kein grünes laß mir fallen nicht, aber ein schönes rot und licht. In dem grünen ein Würmchen steckt und im roten Janíček“ (S. 6)
Vzeleném je červíček, červíček, a v červeném Janíček.“63 Podolí: das Tal Das Wort „Tal“ hat sowohl poetische als auch realistische Verfärbung, das Wort „podolí“ auch, aber beide rufen andere Bilder im Kopf hervor. „Podolí“ ruft realistisches Bild des fruchtbaren Landes hervor, es ist voll von Getreide, Obst und Gemüse. Das „Tal“ kann auch fruchtbar sein, aber hier können jawohl auch Elfen oder Erdgeister leben. Und alles was von solchem Tal kommt, kann zauberhaft sein, sogar auch „Windchen“. Diese Zauberei verursacht Unterschid zwischen dem Eindruck aus dem Volkslied im Original und der Übersetzung. 60
Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 161 61 Trtková Marcela, Čečera ţenský sbor, Historie Kopanického kroje, http://www.cecera.cz/cz/kroj/ 62 Seifert Hans-Ulrich, Reinstein Hagen, Oekonimische Encyklopädie, http://www.kruenitz1.uni-trier.de/ 63 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 49
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„Měla sem holubka v truhle chovaniho a on mi vyletěl do pole ščireho“64
„Ich hatt' ein Täubchen wohl versperrt im Spinde es ist mir entflogen ins weite Gefilde“ (S. 17)
Truhla: „Druh nábytku v podobě bedny s odklápěcím víkem, určený k uskladnění oděvu, obilí, potravin.“
65
(kastenförmige Möbelart mit dem aufklappbaren Deckel, bestimmt für
Getreidelagerung und Lebensmittellagerung)
Das Wort „Spind“ steht hier offensichtlich nur wegen dem Reim. Er evoziert sicher nichts ähnliches dem Wort „Truhla“. Die Vorstellung, dass irgendein Mädchen daheim einen Spind haben würde, ist eher komisch als lyrisch, wogegen „Truhla“ geheimnisvolle Sache ist, die immer drinnen irgendeinen Schatz verbirgt. „Galanečka zpívá … Má galanka věrná“66 „Udělaj kolečko, moja galanečko,“67
„mein Trautliebchen singen … Mein herzliebstes Mädchen“ (S. 11) „mach ein schöns Ringelein, du mein Trautliebchen fein“ (S. 36) „mußt du, Söhnlein, lassen dein feines Liebchen bleiben.“ (S. 37) „Schreibt es sauber auf die Türe, nicht wird sich meine Liebste zieren … Schreibt alles bis aufs letzte Strichlein, zahlen's doch die schönen Mägdlein“ (S. 53)
„Ty nesmíš milovat do dňa galánečku“68 „Napište to na dvérečka, šak zaplatí galánečka, … Napište to do čárečky, šak zaplaťá galánečky“69
Galánka: die Geliebte oder lediges Mädchen Lyrische
Bezeichnungen
wie
„Treuliebchen“,
„herzliebstes
Mädchen“,
„Trautliebschen“, „Liebchen“, „Liebste“ und „schönes Mägdlein“ bemühen sich den Begriff
64
Bartoš František, Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, Tiskem a nákladem Karla Winikera, c.k. dvorního knihkupce,v Brně, 1882, píseň 384 65 Lidová kultura, náraodopisná encyklopedie Čech, Moravy a Slezska, Stanislav Brouček, svazek 3., Richard Jeřábek, Mladá fronta, Praha, 2007, s. 1075 66 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 259 67 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 184 68 Bartoš František, Národní písně moravské v nově nasbírané, Tiskem mor. akc. Knihtiskárny.-Nákladem Matice moravské, v Brně, 1889, píseň 53 b 69 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 160
30
„Galánka“ zu treffen, aber es kann ihnen nie gelingen, weil dieses Wort in sich einen bestimmten Funke hat. „A dybych já věděua, ţe sú galánovy, já bych ich opletua zuatými pentlami.“70
„Wenn ich doch nur wüßte, daß sie sind des Liebsten, wollt‟ ich sie gar schöne mit goldnen Bändern rüsten“ (S. 13)
Galán: der Geliebte oder junger lediger Mann Das Wort „Liebste“ und „galán“ in diesem Volkslied haben die gleiche Bedeutung, es sind Synonyme. „Liebste“ - diese Bezeichnung trifft Beziehung des Mädchens zum Jungen, über den sie singt, sie liebt ihn und solcher Junge, der „Liebste“ ist, nennt man also in der mährischen Slowakei und in der Slowakei „Galán“, aber dieses Wort kann auch junger lediger Mann bedeuten. Was bezieht sich nicht auf dieses Volkslied. Und um diese Bedeutung ist „galán“ reicher als „Liebste“. „za ten ţbán dukát dám“71 „za tri toraľe“72 „Volky môţem predať za sto tolierov, A ţenu nepredám za pët grajciarov. Za pädesiet rimských sivé volčatá;“73
„an Kruges statt ein Taler hab`“ (S. 18) „um bare drei Taler“ (S. 14) „Die Öchslein bring` ich leichtlich um hundert Taler an den Mann, und das Weib will keiner um fünf Kreuzer han. Um fünfzig blanke Römer die grauen Öchselein;“ (S. 55)
„našél sem tam dukát“74
„tät dort ein' Dukaten finden“ (S. 37)
Dukát, tolar, grajcar: Zahlungsmittel Dieses Zahlungsmittel sagt uns, wann dasjenige Volkslied entstand. Diese Übersetzung ist exakt. „Dukát“ hat gleiche Bedeutung wie „Dukaten“, genauso gleicht „tolar“ dem „Taler“, „grajciear“ dem „Kreuzer“ und „rimský“ dem „Römer“. 70
Bartoš František, Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, Tiskem a nákladem Karla Winik era, c.k. dvorního knihkupce, v Brně, 1882, píseň 335 71 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 161 72 Bartoš František, Janáček Leoš, Národní písně moravské v nově nasbírané, Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, v Praze 1901, píseň 218 73 Bartoš František, Janáček Leoš, Národní písně moravské v nově nasbírané, Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění, v Praze 1901, píseň 102 74 Bartoš František, Národní písně moravské v nově nasbírané, Tiskem mor. akc. Knihtiskárny.-Nákladem Matice moravské, v Brně, 1889, píseň 53 b
31
„Šohajíček švarný“75 „švarné dievčence šuhajom“76 „švarné dívča dostane“77 „švarného šohaja“78 „švarné děvčata“79 „Šuhajkova švárna ţienka“80 „Hoj, švárna to junač, jako jeden všetci“81 „Tři švarní mládenci“ 82 „Přešvarní mládenci“83
„Der junge schmucke Knabe“ (S. 15) „schöne Mädchen den Burschen zu“ (S. 16) „ein schönes Mädchen der gewinnt“ (S. 31) „einen schmucken Knaben“ (S. 35) „schöne Mägdelein“ (S. 38) „Meines Knaben schönes Weibchen“ (S. 45) „Ei, einer wie die andern, gar prächtige Kinder“ (S. 55) „drei schöne Trautgesellen“ (S. 64) „schöne Trautgesellen“ (S. 64)
Švarný: hübsch, schön, gut gebaut, „Švarný“ ist ein universales Adjektiv für Äußerung des schönenen Aussehens. Es umfasst Adjektive wie schön, hübsch, prächtig, schmuck und gut gebaut. „Švarný“ kann sowohl ein Mädchen, als auch ein Junge, aber nie ein Kind oder ein Verheirateter sein. Das ist der Unterschied zwischen „schön“, „hübsch“ und „švarný“. Ein Kind oder eine Frau können schön und hübsch sein. Dieses Adjektiv
ist ein Spezifikum, das man nur irgenwie
umschreiben kann. „uvije perečko pre milého“84 „Moja frajerečka perečko mi dala“85
„bindet ein Sträußchen für ihren Liebsten“ (S. 26) „Mein Feinslieb tät mir ein Sträußchen schenken“ (S. 28)
Pérko: der Blumenstrauß
75
Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 68 76 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 61 77 Lísa Valeš, Slovácké a lidové písně z Uh. Hradišťska, Nakladatelství Jos. Pitharta v Kroměříţi, II. vydání 1919, píseň 109 78 Kunc Jan Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 151 79 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 178 80 Kollár Ján, Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 169, str. 465 81 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 106 82 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 146 83 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 146 84 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 105 85 Kollár Ján, Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 58, str 673
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Blumenstrauß bezichnet man wie „pérko“, weil es wie ein Bund von Federn zum Einfetten aussieht. Zwischen dem „Strauß“ und „pérko“ ist kein Bedeutungsunterschied, aber „pérko“ entstand aufgrund der Metapher, was mehr poetisch wirkt. „ze šohajkom hovorit“86 „neţeň sa, šuhajku, ešte si mladušký“87 „Pre teba, šuhajko, ţe sme ťa ľúbily“88 „tebe, tebe, šujajíčku, našla som ju na chodníčku“89 „nechoď, šuhaj dalej, len tu nocuj u nás!“90 „Šuhajkova švárna ţienka“91 „Na šuhajka zavolalo … Šuhaj, šuhaj, zdruhej strany“92 „Leţí tam šohajek“93 „Šohajíček švarný ... šohajka prosila“94 „Hladám teba, šuhajíčka“95
„Zu sprechen mit dem Knaben noch“ (S. 34) „heirat' nicht, Knabe du, bist noch ein junger Fant“ (S. 40) „Weil wir dich, du Knabe, in unserm Herzen tragen.“ (S. 41) „Dir nur, dir nur, mein lieber Knab„, Unterwegen ich sie gefunden hab„.“(S. 42) „geh nicht fort, Knabe mein, bleib zur Nacht hier bei uns.“ (S. 42) „Meines Knaben schönes Weibchen“ (S. 45) „rief vom Nachbarfeld dem Knaben … Knabe, Knabe, du mein lieber“ (S. 45) „liegt darin ein Knabe“(S. 72) „Der junge schmucke Knabe … den Knaben sehre bat“ (S. 15) „dich nur such„ ich mein lieb‟s Bübchen“ (S. 42)
Šuhaj: Lediger junger Mann „Knabe“ oder „Bube“ assoziieren eher ein Kind, wogegen „šuhaj“ einen jungeen ledigen Mann. Der Unterschied zwischen diesen beiden Wörtern verursacht, dass die Lieder, 86
Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 164 87 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 131 88 Kollár Ján, Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 231, str. 252 89 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 27 90 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 21 91 Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Ján Kollár, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 169, str. 465 92 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 216 93 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 124 94 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 68 95 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 27
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in denen „šuhaj“ wie „Knabe“ übersetzt wird, Verwirrung stiften können. Nur in der Übersetzung „heirat' nicht, Knabe du, bist noch ein junger Fant“ (S. 40 ) ist es treffend, weil dieser „šuhaj“ zu jung ist, also ist er noch ein Knabe. In anderen Fällen ist „šuhaj“ schon der Erwachsene. Niemand würde sich sicher irgendeinen Jungen im Vers „nechoď, šuhaj dalej, len tu nocuj u nás“96 - „geh nicht fort, Knabe mein, bleib zur Nacht hier bei uns.“ (S. 42) vorstellen. „Zakukala zezulenka Sedňa na boře, Zaplakala má panenka Choďa po dvoře“97
„Aus dem Wald hoch von der Fichte rief der Gauch, weint‟ im Hof mein trautes Mägdlein, schluchzte laut“ (S. 41)
Zezulka: der Kuckuck Das veraltetete deutsche Wort „Gauch“ ist – verglichen mit „zezulka“ – ein viel seltsameres Wort, dessen Bedeutung Schelm oder Narr allzu stark mitschwingt. „Zezulka“ benuzte man in der Alltagssprache. Der Grund für Benutzung dieses Wortes ist offensichtlich die Assonanz „Gauch“ - „laut“ („Aus dem Wald hoch von der Fichte rief der Gauch, weint‟ im Hof mein trautes Mägdlein, schluchzte laut“.). „Ţalo děvče, ţalo trávu … poď mi dvihať nošu trávy“98
„Mäht' ein Mädchen in der Frühe … wollt' die Last heimtragen“ (S. 45)
Noša (trávy): „břemeno (trávy) v loktuši (plachtě travnici) na zádech člověka.“99 (Last von Gras im Laken auf dem Menschenrücken.).
Das Wort „Last“ meint, was das Mädchen auf dem Rücken hatte, aber das Wort „noša“ ist viel konkreter. Im Grunde rufen beide Wörter das gleiche Bild hervor, aus beiden geht es klar hervor, was sie nach Hause trägt. „mal som ja frajerku, mohol som ju ľúbiť. … Moja frajerečka perečko mi dala“100 96 97 98
„hatt' ein Feinsliebchen, konnt' es liebhaben … Mein Feinslieb tät mir ein Sträußchen
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 21 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 566 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň
216 99
Prof. Ing Coufal Josef CSc, Slovník nářečí obce Kobylí a okolí, 1997, [online], [cit. 23. červen 2009]. Dostupné z:
34
101
„Ešte som nemal takej frajerky „
„Uţ som ťa bou zabou, frajerečka moja“102 „frajerečku preca mám“103 „pre mojú frajerkú“104 „Frajerečky štyri, prečo ste sa bily?“105 „mám za vodou frajerečku“106 „bo som tvoja frajerečka“107 „neţ to byla frajírečka, Boţe mój!“108 „Ešče sa mu ešče o frajerce sneje“109
schenken“ (S. 28) „hatte noch nie ein solches Feinsliebchen“ (S. 28) „Hab' dich schon vergessen, du Liebchen von ehemals“ (S. 30) „doch mein trates Liebchen hab‟“ (S. 33) „vor meinem lieben Mädchen“(S. 35) „Vielliebe Mägdlein viere“ (S. 41) „hab` mein liebes Mädchen drüben“ (S. 41) „bin ja doch dein trautes Liebschen“ (S. 42) „war das traute Liebchen dein, du mein Gott!“ (S. 56) „noch träumt ihm von der Liebsten, wo er den Kopf hinlegt“ (S. 58)
Frajerka: die Liebste Diese Wörter sind Synonyma, aber Ausdrücke wie liebes Mädchen, Mägdlein, Liebste oder Liebchen können wir in verschiedenen Romanen, Liedern und Gedichten aus verschiedenen Teilen der Welt finden, aber das Wort „frajerka“ befindet sich nur in der mährischen Slowakei und Slowakei und darum ist es einzigartig. Eisners Übersetzung ist also weniger an den Entstehungsort gebunden als das Original. „môjmu frajerovi“110
100
„meinem Liebsten Knaben“ (S. 24)
Kollár Ján, Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 58 101 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 177 102 Kollár Ján, Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 362, str 286 103 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 16 104 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 151 105 Kollár Ján, Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 231, str. 252 106 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 132 107 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 27 108 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 146 109 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919, Nakladatelství A. Písa knihkupec, píseň 148 110 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava, Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913, píseň 128
35
„zasi mi je ľúto, ţe nemáš frajera“111
„tut mir wieder leid, daß du kein' Liebsten hast.“ (S. 30)
Frajer: der Liebste Diese Wörter sind auch Synonyma und Beziehung zwischen ihnen ist ähnlich der Beziehung zwischen den Wörtern „frajerka“ und „Liebste, Liebchen und Mägdlein“. „Nerúbejte hudci“112
„Schlagt mich nicht, ihr Spieler“(S. 64)
Hudci: Musikanten Das Wort „hudec“ bedeutet Geigenspieler, seltener ein Musiker überhaupt. Im Wort „Spieler“ ist die Bedeutung, „der ein Musikinstrument spielt“ seltener und von anderen Bedeutungen überlagert. „Všecko strojné měli”113
„gar prächtig angetane“ (S. 67)
Strojné: fain, schmuck, prächtig, elegant Das Wort „strojné“ umfasst mehrere Bedeutungen als das Wort „prächtig“. Prächtiges Kleid kann schönes Kleid sein, aber muss nicht jedem passen, wogegen „strojné“ ist etwas, was schön und zugleich kleidsam ist. Wenn die Türken gar „prächti angetane“ kommen, versucht Eisner mit der Ellipse des Substantivs den gehobenen Stil des Originals nachzuahmen. Die Wörter, die hier erwähnt werden, sind typisch für den Dialekt in der mährischen Slowakei und Slowakei. Genau ihre Bedeutung mit allen ihren Nuancen treffen, ist keine leichte Aufgabe und dabei poetisch zu sein, ist eine übermenschliche Leistung. Pavel Eisner benutzte in vielen Fällen ziemlich geeignete Wörter (im Grunde kann man nie ein Synonym finden) und wenn sie an und für sich nicht reichten, wurden sie im Kontext benutzt, der gleiche Bilder wie origineller Text auslöste. Der lyrische volkstümeliche Ton, den er anstrebt, mag bei einem deutschen Leser nur aufgrund eigener Erfahrung mit der (mährisch-) 111
Kollár Ján, Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava 1953, píseň 362, str 286 112 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 146 113 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860, píseň 147
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slowakischen Volksmusik voll assoziieret werden. Der Text an sich, noch in einer Framdsprache, vermag es wohl kaum. Das Original (Volkslied) ist immer voll von Emotionen und löst zeitlich und geographisch eindeutigere Assoziationen aus, als die Übersetzung.
37
12.
Nachwort Volkslieder - dieses wichtige Erbe, das erhalten wurde, sollte und soll jedem helfen,
seine Wurzeln zu finden. Wenn jemand seine Ahnen kennenlernt, dann kann er sich besser verstehen. Sich besser verstehen bringt innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Übertragung von Volkslieder in andere Sprache, kann den Fremden die andere Kultur (ihre Regeln, Gewohnheiten) besser verstehen helfen. Die Nachbarn besser verstehen heißt für Eisner auch das slowakische Volkslied kennen zu lernen, weil diese Volkspoesie Schätze birgt, zu denen er in der gegenwärtigen slowakischen literatischen Produktion nichts Ebenbürtiges findet. Diese Einschätzung wird zwar nirgends so explizit formuliert, aber geht aus dem Programm der Inselbücherei hervor, in der einem Rilke oder Hofmannsthal, Vrchlický, Sova oder Březina eben Slowakische Volslieder oder Serbische Volkslieder [Hrsg. M. Curcin] gegenüberstehen. Die Botschaft der Slowakische Anthologie ist Verständnis unter Leute, Annäherung von Nationen, hier der deutschen Nation und der „sog. tschechoslowakischen Nation“. Eisner bemühte sich Inhalt, Bedeutung der Lieder und deren lyrischen Charakter zu wahren. Die Übertragung ist nicht eine beachtliche Leistung, nicht bei allen Nummern hatte er allerdings eine ebenso glückliche Hand gehabt. Eisner schrieb dazu selbst im Nachwort: „Der Reichtum prächtiger Assonanzen, Elipsen, Antithesen, Parallelismen, die wunderbare Wandlungfähigkeit der Verbalformen lassen sich im Medium einer fremden Sprache nicht einmal andeuten. […] Nachbildungen des Übersezers fallen leicht läppisch aus, und meist gebietet die höhere Gewalt der Sprache von vornherein Einhalt.“114 Tschechische Folkloristen vertreten die Ansicht, dass diese Volksliedtexte im Prinzip unüberseztbar sind: bei der Übertragung werden sie des poetischen Gewandes des Dialekts und der musikalisch - rhytmischen qualitäten entkleidet, können sie manchmal in der Fremdsprach banal wirken. Dieser Herausforderung hat sich Eisner gestellt und seine Leistung hätte an anderen Volksliedübertragungen gemessen werden müssen. Als mährischer oder slowakischer Leser, der am liebsten die Lieder auch auf deutsch mitgesungen hätte, kann man trotdem nicht eine gewisse Enttäuschung verbergen.
114
38
Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Riff, Bratislava, 1920, S. 19
13.
Beilage
Die Beilage enthält Suchergebnisse. Sie werden wie Slowakische Anthologie gereiht. Links steht die Übersetzung und rechts das Original. Hinter dem Titel der Übersetzung ist „S“, es bedeutet die „Seite“ und neben steht eine Nummer der Seite in der Slowakischen Anthologie. Hinter dem Titel des Originals steht „p“, es bedeutet „píseň“ (ein Lied) und neben steht die Nummer des Liedes in der Sammlung, aus der dieses Volkslied stammt. An eigenen Volksliedern steht sowohl der Buchstabe „p“ als auch ein Buchstabe „s“, es bezeichnet „strana“ (die Seite) und neben steht eine Nummer der Seite in der Sammlung, aus der es stammt. Unter jedem Volkslied wird die Sammlung angegeben, in der dieses Volkslied gefunden wurde. 23 Übersetzungen wurde nicht gefunden. Neben ihnen sind leere Stellen.
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DER FRÖHLICHE TOTE S. 4
UMREM… p. 173
Sterb‟ wohl, sterb‟ wohl, aber weiß den Tag nicht; und wenn sterb` ich, liegen werd` ich: hop zup tra la la, also schöne singen werd` ich: hop zup tra la la.
Umrem, umrem, ale neviem, kedy, ale umrem, umrem kedy, tedy. A keď umrem, leţať budem, Ešče si ja zpievať budem:
Und wenn sterb` ich, liegen werd` ich, und noch also singen werd` ich: Ei, wenn sterb` ich, liegen werd` ich, also schöne singen werd` ich; hop zup tra la la.
Aj, reţucha, reţucha, nemá dievča koţucha, Ani ho mať nebude, Dokáď za mňa nepŧjde. Umrem, umrem! Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
40
1.
WAS DIE MÄDCHEN SINGEN
S. 5 Jungfrau bin ich, Jungfrau unter den Jungfräulein, als wie das Mondchen unter den Sternelein
WEH, WINDCHEN, WEH S. 6
FUČ VĚTŘÍČKU! p. 49
Weh‟, Windchen, weh‟ vom Tal herbei, laß fallen ein Äpfelchen oder zwei. kein grünes laß mir fallen nicht, aber ein schönes rot und licht. In dem grünen ein Würmchen steckt und im roten Janíček.
Fuč, větříčku, z podolé, z podolé zroň jabúčko lebo dvě, lebo dvě. Neráňaj ně zelené, zelené, ale pěkné červené, červené. Vzeleném je červíček, červíček, a v červeném Janíček. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout, 1913
DIE HELLSTEN KERZEN S. 6 Weht daher ein Lüftchen, geht mit leisem Fächeln, wer wen so recht lieb hat, muß schon von weitem lächeln. So hell brennt dem Barbier nicht seine dicke Kerze, wie dem Liebsten entgegen brennt der Liebsten Herze.
DAS SCHÖNGESCHNÜRTE MÄGDLEIN S.6 Ging ein Mägdlein wohl zur Beichte, war gar schön geschnürt mit Seide, und der Herr Pater in sie drang, wer sie geschnürt mit seidnem Band. Tat die Magd ihm den Bescheid, sie hätt´ sich selbst geschnüret heut, und er weiter in sie drang, wer sie geschnürt mit seidnem Band.
41
Was, Herr Pater, tut Ihr fragen, Euch um junge Mädchen plagen. Der mich in Treuen hat geliebt, hat mich heute früh geschnürt.
TRIEB EIN MÄDCHEN KÜHE, S. 7
HNALO DÍVČA KRÁVY. p. 57
Trieb ein Mädche Kühe von Ungernland nach Mähren `nüber, ging das Mägdlein irre, verliefen sich die Kühe.
Hnalo dívča krávy z Uher do Moravy, dívča poblúdilo, krávy potratilo, krávy potratilo.
Unter`m Ahorn saß es, sein Frühstückchen aß es; auf zum Ahorn schute, einen Aar erschaute. Ei, du Aarchen, lieber, wo sind meine Kühe? Hab` sie nicht gesehen, hörte sie nur gehen. Haben Glöckchen reine, läuten also feine, suchen Gras am Raine, Gräschen zart und grüne, Wässerlein das kühle. Lauf durch‟s Tal geschwinde, wirst sie beisammen finden. Lief durch`s Tal geschwinde, fand beisamm die Kühe.
Pod javor si sedlo, snídaníčko zedlo; na javor pohlédlo, orla uvidělo, orla uvidělo. Ja orlíčku, orle, kde sú krávy moje? Já sem ich neviďél enom sem ich slyšél, enom sem ich slyšél. Pěkné zvonky majú, pěkně vytváňajú, travěnky zelenéj, voděnky studenéj. Běţ, děvčátko, dolem, najdeš krávy spolem. Šlo děvčátko dolem, našlo krávy spolem. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DAS GESTICKTE HEMDE, S. 7
HORŇANÉ, DOLŇANÉ p. 63
Von Horňan, von Dolňan, von Derflan die Knaben, ei, gar schöne schwarze Pferde haben.
Horňané, Dolňané, vy chlapci Derflané, ej, oni majú koně vrané.
Hemdlein weiß und feine, 42
Košulenky tenké, ej, ňadra vyšívané.
ei, ausgenaht mit Seide. Feines weißes Hemdlein, ei, näht‟ es wohl ein Mägdlein. Näht‟ es unter‟m Haine, ei, mit grüner Seide. Als sie es ausnähte, ei, lacht´ sie früh und späte.
Košulenka tenká, ej, šila ju panenka. Šila ju pod hájem, ej, zeleným hedvábem. Keď ju vyšívala, ej, radostně se smála. Keď ju vydávala, ej, ţalostně plakala.
Als sie es ihm reichte, ei, bitterlich sie weinte.
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
SOLDATEN LIEBEN SCHAFFT NUR LEID S.8
OD PREŠPORKU DÁŢĎ IDE p. 568
Von Preßburg her der Regen kommt, schon mein Liebster heut nicht kommt. Kam', du mein Gott, sicherlich, wegen des Franzosen kann er nicht. Was ein arges Hindernis, daß der Krieg so schwere ist, und der Weg so lang und weit, Soldaten lieben schafft nur Leid.
Od Prešporku dáţď ide, uţ môj milý nepride; prišiel by on, jaj, boţe, pre Francúzov nemôţe. Čo je to za prekáţka, ţe tá vojna tak ťaţká a cesta tak ďaleká; zle milovať vojaka. Slovenské spevy Druhé doplnené, kritické a dokumentované vydanie I. diel Ladislav Galko Editio Opus Bratislava 1972
DES MAUTNERS TÖCHTERLEIN S. 8 Von Breclava der Mautner ein schönes Töchterlein hat, sie nichts anders macht, sitzt im Fenster früh und spat. Sitzt im Fensterlein, gar kläglich vor sich singt, ihre traurige Stimme in die Donau sinkt. In die Donau sinkt, läuft auf der Donau für, läuft auf der Donau für, dem Liebsten in die Tür 43
MAGDLICHE ZUCHT, S. 9
STYDLIVOSŤ PANEN, p. 526
Eile dich, Mädel, eil` geschwind, wenn in der Nahe Knaben sind.
Utíkej děvče, utíkej, Zdaleka chlapcŧm vyhýbej.
Welches Mägdelein ehrlich ist, von weitem vor Knaben flüchtig ist.
Kerá je dívka poctivá, Zdaleka chlapcŧm vyhýbá.
Und wenn es ihnen entfliehn nicht kann, errötet es wie ein Röselein.
A kdyţ jim vyhnout nemŧţe, Začervená se jak rŧţe.
Tritt auf ihr aus ein Tau so fein, wie Mohnes kleine Körnelein.
Vyrazí na ní rosička, Jako makové zrníčka. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
BLÜMLEIN TAUSENDSCHÖN, S. 9
LÁSKA, BOŢE lÁSKA. p. 89
Liebe, mein Gott, Liebe, wo dich die Menschen nehmen, wächst nicht auf der Höhe, im Feld sie dich nicht säen.
Láska, Boţe, láska! kde ťa ludia berú? na hore nerastieš, v poli ťa nesejú.
Liebe du, Liebe du, hatt‟ an dir mein Gnüge, aber jetzt hab‟ nict dein, was zwischen die Finger ginge.
Lúbosti, lúbost, mala som ťa dosti, ale uţ ťa nemám ani medzi prsty.
Wenn so die Liebe auf der Alpe wachsen würde, manch ein Jungmaidlein das Köpfche brechen würde.
Aby sa tá láska na brali rodila, nejedna panenka hlavu by zlomila. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DIE PFAUENFEDERN S.10
PÁVÍ PÉRÁ, p.755
Im weiten Feld ein Birnbaum stehet, ein Birnbaum in dem Tale stehet.
V širém poli hručka stoji, Hruška stoji, na podoli.
Unter`m Baum die Donau schnelle,
Pod tu hrušku Dunaj bystry,
44
Donau schnelle, Stein so schwere.
Dunaj bystry kameň ostry.
Unter`m Steine Gras tut schießen, Gras tut schießen, grüne sprießen.
Pod kameněm trava rostě, Trava rostě zelena se.
Über`s Gras hin Pfauen schreiten, Pfauen schreiten, Federn spreiten.
Po tej travě pavi choďa, Pavi choďa, perka traťa.
Ich hab` Federn aufgelesen, tät sie an das Hütlein stecken.
Staň děvečko, zber perečko, Musiš to měť na lŧţečko.
An das Hütlein, an das hohe, weil der Knab` hat schwarze Augen.
Nalŧţečko, na to nove, Prostěradlo kartunove. Uţ sem perek nasbirala, Za klobuček nastrkala. Za klobuček za vysoky, Ţe syneček černojoky. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
UND WELCHES. MÄGDELEIN S.10 Und welches Mägdelein seine Magdschaft trägt in Ehren, solch eine wird schön sein, wie das helle Sternlein vor Gott dem lieben Herrn. Und welcher Knabe seine Knabenschaft trägt in Ehren, solch einer wird schön sein, wie das helle Mondlein vor Gott dem lieben Herrn.
DIE BOTSCHAFT, S.11
ZPĚV ZNÁMKA, p. 259
Wenn ich sing` mein Liedchen zu Větry auf dem Felde, schägt mein helles Stimmchen zu Lovce an die Glocken.
Dyţ já si zazpívám Na Věterském poli, Mŧj hláse udeří Na Lovecké zvony.
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Zu Lovce an die Glocken, an die weißen Häuser, an das allerhellste, wo der Allerliebste.
Na Lovecké zvony, Na ty bílé domy, Na ten nejbělejší, Kde je nejmilejší.
Wenn ich sing` mein Liedchen am Raine vor der Tenne, schlägt mein helles Stimmchen dem Liebsten an die Türe.
Dyţ já si zazpívám Za humnem na mezi, Mŧj hlásek udeří Milému do dveří.
Geht er wohl zum Mahle, tut das Fenster öffnen: Hört nur, liebe Mutter, mein Trautliebchen singen.
On ide kvečeři, Okenko otvírá: Poslyšte mamulko, Galanečka zpívá.
Singt wohl, Söhnchen, singet, aber Gott weiß welche. Tut so, Mutter, singen Mein herzliebstes Mädchen.
Zpívá, synku, zpívá, Šak ví pán Bŧh kerá. To mamulko zpívá Má galanka věrná. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
SCHWARZE AUGEN, S. 12
VŘEZÁNÍ SE DO SRDCE., p. 237
Schwarze Augen, schwarze, nicht ein`m jeden treue, und die schwärzesten sind die falschesten.
Černé oči černé, nekaţdmému věrné, a ty najčernější sú najfalešnější.
Schwarze Augen, schwarze wie die Dornschlehe, wie habt ihr euch einschnitten in mein armes Herze.
Černé oči černé jako ta trnečka, jak ste sa vřezaly do mojho srdéčka.
Han sich eingeschnitten, muß es immer leiden, bis die mir das Herzchen mittendurch zerschneiden.
A uţ sa vřezaly, uţ sa nevyřeţú, uţ to mé srdečko na poly rozřeţú. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
IMMER HAB ICH DIR GERATEN,S. 12 46
DYCKY SEM TI ŘÍKÁVALA, p. 36
Immer hab‟ ich dir geraten: Trinke nicht den Branntewein. Hast ein wildes Springepferdchen, wirft dich ab in‟s Wässerlein. In‟ s Wässerlein, in‟s gar so tiefe, in das breite Meer. Hilft dir schon, mein lieber Knabe, niemand nimmermehr.
Dycky sem ti říkávala: nepí téj kořalenky, nepí téj kořalenky. Máš koníčka divokého, shodí tě do voděnky, shodí tě do voděnky. Do voděnky do hlubok éj, do širokého moře, do širokého moře. Ja, uţ tobě, mŧj synečku, nikdo nepomŧţe, nikdo nepomŧţe. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DIE RÖSSLEIN DES LIEBSTEN S.13
A DYBYCH JÁ VĚDĚUA p. 335
Wenn ich doch nur wüßte, wessen sind die Rößlein, würde ihnen mähen wohl das grüne Gräslein.
A dybych já věděua čí sú to koníčky, ja bych ím naţaua zelenéj trávičky.
Wenn ich doch nur wüßte, daß sie sind des Knaben, würde ihnen mähen wohl den grünen Haber.
A dybych já věděua, ţe sú to miuého, já bych im naţaua ovsa zeleného.
Wenn ich doch nur wüßte, daß sie sind des Liebsten, wollt‟ ich sie gar schöne mit goldnen Bändern rüsten.
A dybych já věděua, ţe sú galánovy, já bych ich opletua zuatými pentlami. Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, František Bartoš, Tiskem a nákladem Karla Winikera, c.k. dvorního knihkupce V Brně, 1882
DAS BÄNKLEIN S. 13 Ist schon das Bänkelein, 47
TA NAŠA LAVEČKA s.171 Ta naša lavečka uţ sa polámala,
ei, in Stücke gangen, wo mich mein lieber Knab‟ hat so oft umfangen. War ein schön Bänklein, ei, von Erlenholze, hatte mein lieber Knab‟ ein gar falsches Herze. Du unser Bänkelein, ei, wachs‟ mir wieder! Liebster von dazumal, ei, kehr‟ mir wieder!
SCHMUCKE MÄDCHEN UND BURSCHE S.14 Gras, grünes Gras, niemand will es mähn, fürwahr, in Velká sind Dirnen, wie Himbeer so schön. Sind, sind, nicht alle, nur manche Mägdlein, die mit den schwarzen Augen, den roten Wänglein. Gras, grünes Gras, niemand will es mähn, fürwahr, in Velká sind Bursche, wie Himbeer so schön. Sind, sind, nicht alle, nur manche Knaben, die an dem Breithut Pfauenfedern tragen. Lange Pfauenfedern, kostbar vor allen, ein einziger Kiel zuweilen um bare drei Taler.
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co sem se synečkem, aj, na ni sedávala. Ta naša lavečka na dvé se rozdělila, ţe naše srdenka obě dvě rozlúčila. Byla to lavečka, aj, z dřeva olšového, byl ten mŧj syneček srdenka falešného. Ty naša lavečko, aj, zrŧstni sa mi ešče, starodávný galán, aj, navrť sa mi ešče! Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
TRÁVO ZEĽENÁ p. 218 Trávo zeľená, nepokosená, ja v téj Veľkéj sú děvčátka jako maľina. Sú, sú ne šecky, enom nekeré, keré majú očka čérné, ľíčka červené. Trávo zeľená, nepokosená, ja v téj Veľkéj sú mládenci jako malina. Sú, sú, ne všeci, enom nekerí, kerí majú za širáčkem páové pérí. Paové pérí, veľice drahé, nekdy jedna perúteřka za tri toraľe. Národní písně moravské v nově nasbírané František Bartoš, Leoš Janáček Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění V Praze 1901
DIE TREUE MAGD S.15
KEBYCH JA VEDELA p. 88
Wüßte ich, wüßte ich nur,wo heut mäht mein Knabe, tat ihm im Fürtuch Tau hintragen.
Kebych ja vedela, kde môj milý kosí, vera bych mu niesla vo fertuške rosy.
Wüßte ich, wüßt ich nur, wo mein Liebster trinket, vier rote Pfingstrosen tät ich ihm bringen.
Kebych ja vedela, kde môj milý pije, vera bych mu niesla, štyri pivonie.
Vier rote Pfingstrosen,die fünft' ein' Tulpe wär, daß mir wachsen würde bis früh ein großer Herr.
Štyri pivonie a piaty tulipán, ţe by mi narostol Do rána velký pán. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
VON ÖSTERREICH DER HERR KAISER, S.15 Von Östreich der Herr Kaiser in`s Feld Soldaten wirbt, bietet schwarze Rößlein, Hoja! die Freiheit verspricht! Der junge schmucke Knabe noch hin und her bedenkt, ob er soll heiraten, hoja! Oder ziehn in`s Feld. Vom Hof das arme Mägdlein den Knaben sehre bat: Freie du nimm du mich, hoja! Nicht länger dienen mag.
RAKÚSKÝ CÍSAŘ PÁN, p. 68 Rakúský císař pán na vojnu verbuje, vrané koně dává, hoja! slobodu slubuje. Šohajíček švarný na rozmysle stojí; má-li sa oţenit, hoja! lebo na vojnu jít. Chudobná děvečka šohajka prosila: oţeň sa, vem si mňa, hoja! abych neslúţila. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
LIEBE GEHT VOR REICHTUM S 16 49
Was soll mir, Geselle, deine viele Habe, wenn ich doch bei dir nicht Lieb noch Leben habe? Was soll mir, Gesell, dein Hof und dein Gesinde, wenn ich doch mit dir kein' süße Nacht nicht finde?
DER LIEBESSIECHE UHRMACHER S.16 Einen Uhrenmacher ich zum Liebsten hatt', der dem Kaiser die künstlichen Uhren macht. Hub die Uhr um Mittnacht zu schlagen an: Um dich, mein Lieb, muß ich mein Leben lan. Nicht lan, nicht das Leben lan, trag nur schwere Qual, deinthalben, du mein Liebchen, werd ich welk und fahl.
MALA SOM FRAJERA… p.60, str. 641 Mala som frajera hodinára, čo robí hodinky pre císara. Začaly hodinky v púlnoci biť: pre teba, má milá, musím zemríť. Nezemrem, nezemrem, len sa trápim, Pre teba, má milá, krásu tratím. Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
MÄDCHENKLAGE S.16
HORE HRONOM, DOLU HRONOM p.61
Flußauf die Gran, flußab die Gran, kleine Fischlein schwimmen heran, kleine Fischlein den Fischern zu, schöne Mädchen den Burschen zu.
Hore Hronom, dolu Hronom, drobné rybky plavú po ňom, drobné rybence rybárom, švarné dievčence šuhajom.
Hättst du mich nicht verführet, nicht über's Gebirg geführet, hätt' ich gekonnt in Ehren einem schönern Burschen gehören.
Kebys ma bol nezaviedol a za hory neodviedol, bola by som sa vydala za švarnějšího šuhaja. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DAS TÄUBCHEN S.17
MĚLA SEM HOLOUBKA p. 384
Ich hatt' ein Täubchen wohl versperrt im Spinde, es ist mir entflogen ins weite Gefilde, entflogen, entflogen über die grüne Eiche,
Měla sem holubka v truhle chovaniho, a on mi vyletěl
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girrt schon anderorts mein liebes Täubchen.
do pole ščireho, do pole sčireho, na zelený dubek, tam sobě zahurkal mŧj zlaty holubek. Nehurkej, holubku, na zělenem dubku, nědělej me mile většiho zarmutku, ja ji ho nedělam, děla sě ho sama, dy mě doma není s inšimi pohrava. Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, František Bartoš, Tiskem a nákladem Karla Winikera, c.k. dvorního knihkupce V Brně, 1882
DAS BETRÜBTE HERZ S. 16 Roter und weißer Haselstrauch, wer heitert mir das Herze auf, betrübet hat's der erste Best, aufheitern sich's von keinem laßt.
DAS SCHÖNE GRABGELEIT, S. 17
KEBY SOM UMRELA p.589
Wenn ich würde sterben Freitag nachmittag, wohl hätt' ich am Sonntag ein schönes Grabgeleit.
Keby sem umrela v pátek odpoledna, veru bych v nedelu pekný pohreb mala.
Ließe mir wohl rufen vier werte Jungfraun schön, daß sie mich fein trügen auf den Kirchhof hin.
Zavolala bych si štyry krasné panny, aby ma zanésly na kerchov do jamy.
Vier werte Jungfraun schön und der fünft‟ ein Knab‟, daß er mir wohl trüge mein‟ grünen Kranz auf‟s Grab. 51
Štyry krásné panny A pátý mládenec, Aby mne zanésel Muoj zelený venec.
Národní písně moravské v nově nasbírané František Bartoš, Leoš Janáček Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění V Praze 1901
DIE UNENTSCHLOSSENE S. 18 Sage mir, sage mir, Donau, stilles Wasser, soll ich werden ein Ehgemahl, oder soll's noch lassen? Spricht mir wohl das Wässerlein, will mich überreden: Werd', Liebchen du, ein Ehgemahl, leidst nicht üble Reden.
FRAU MÜLLERIN Auf dem Mühldamme manch hohe Tanne, gib mir, Müllerin, dein Sohnlein zum Manne. Gib deinen Janicek, gib deinen Knaben, werden mir alle Frau Müllerin sagen.
DER ZERBROCHENE KRUG, S.18
NÁHRADA, p. 161
Ging ein Meidlein Wasser holen, Wässerlein vom külhen Born. Ein Herr kam nach, den Krug zerbrach.
Šlo děvčátko pro vodu, pro voděnku studenú, došél pán, rozbil dţbán, trala, trali rozbil dţbán.
Säumte nicht das Mägdelein, Lief gleich hinter´m Herrn drein: Bist, Herr, ohn` Lug, zahl` den Krug. Sorg` dich nicht, du Mägdlein lieb, der Schade dir vergolten wird, an Kruges Statt ein Taler hab`. Die Magd den Taler mochte nicht, weint` um`s Krüglein bitterlich: Bist, Herr, ohn` Lug, Zahl`den Krug. Sorg`dich nicht, du Mägdlein lieb, 52
Děvče hned nemeškalo a za pánem běţalo: dyţ jsi pán, zaplať ţbán. Nestaraj sa děvče ty, škoda sa ti zaplatí; za ten ţbán dukát dám. Děvče dukát nechtělo, jenom ţbána ţelelo. dyţ jsi pán, zaplať ţbán.
der Schade dir vergolten wird, an Kruges statt ein Schlößlein hab`. Die Magd das Schlößlein mochte nicht, weint` um`s Krüglein bitterlich: Bist, Herr, ohn Lug, zahl`den Krug. Sorg`dich nicht, du Mägdlein lieb, der Schade dir vergolten wird, an Kruges statt mich selber hab`. Das Mägdlein nach Hause lief und der Mutter fröhlich rief: Hab` zerbrochen, froh bin ich, hab` verloren, reut mich nicht: an Kruges statt ein Herrn hab`.
Nestaraj sa děvče ty, škoda sa ti zaplatí za ten ţbán dŧm ti dám. Děvče domu nechtělo, jenom ţbána ţelelo; dyţ jsi pán, zaplať ţbán. Nestaraj sa, děvče ty, škoda sa ti zaplatí. za ten ţbán sebe dám. Děvče hned dom běţalo a na na máti volalo: ráda jsen, našla jsem. Ztratila jsem, našla jsem, rozbila jsen, ráda jsen, za ten ţbán pána mám. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
DAS KRÄNZLEIN S. 19 Nelken, Nelken, weiße Nelklein, brauch' euch nicht mehr zu dem Kränzlein. Könnt' schon gelbe Spitzen tragen, wohl muß ich euch schon entsagen. Könnt' schon blühn wie rote Röslein, werd' schon balde sein ein Bräutlein. Könnt' schon blühen wie das Veilchen, nicht mehr werd' ich sein ein Mädchen. FASCHING WILL SCHON SCHWINDEN S.20 Fasching will schon schwinden, wird zurück nicht finden, schon die Mädchen schmälen, die sich nicht vermählen. Fasching will schon schwinden, 53
UŢ SA FAŠANG KRÁCÍ. p. 197 Uţ sa fasčang krácí, uţ sa nenavrácí, Uţ ty dzívky lajú, ţe sa nevydajú. Uţ sa fašang krácí, uţ sa nenavrácí, Uţ ti chlapci ţelá, ţe sa neoţeňá. Fašangu, gašangu, uţ je ťa na mále,
wird zurück nicht finden, schon die Knaben reuen, daß sie keine freien. Fasching lieb, Fasching wert, bist schon an der Neige, als wie ein Morgentau auf der grünen Weide.
Jako tej rosičky na zelenej tráve. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DAS HEILIGENBILDCHEN, S. 20
VELICKÝ PRÁTER… p.178
Von Velic der Pater predigt den Scharen, verteilt heilige Bilder, seegnet die Paare; Tyrydana ja dana, tyry dana ja dana.
Velický práter kázeň káţe, dává obrázky, ruce váţe; Tyrydana ja dana, tyrydana ja dana.
Ist ein Hochwürden gar gut und gnädig, gab mir ein Bildchen und das war lebendig. Tyrydana…
Já na tu kázeň také pŧjdu, jeden obrázek pítat budu. Tyrydana..
Leg`s in`s Gebetbuch, will nicht glücken, leg`s in die Truhe, könnt` ersticken. Tyrydana…
Je to panáček milostivý, dal ně obrázek, ten bol ţivý. Tyrydana…
Leg` es auf`s Bette, leg` mich daneben, wird mir ein Küßchen und ich ihm eines gebe. Tyrydana…
Dám ho do kníţek, nestrčí sa dám ho do truhly, udusí sa. Tyrydana… Dám ho na postel, lehnu k němu, dá ně huběnku a já jemu. Tyrydana… Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
VERGEBLICHE LIEBESGABE S. 21 Tat ihm ein Sträußchen geben, war ein schönes Sträußchen! Zu oberst ein goldner Busch, mittendrin ein Herzchen, grüner Rosmarin herum Avohl zu beiden Seiten, wer ist der Knabe fein, der mich soll geleiten? Was hast du mir, Liebste, das Sträußchen bloß gegeben, wenn dir das Röslein weiß herausfiel unterwegen? Das weiße herausfiel, das rote welk ist worden, bist mir, meine Liebste, vom Herzen abgefallen. Vom Herzen, vom Herzen, dein Gedächtnis und Name, wie der kleine Apfel vom süßen Apfelstamme. 54
DIE LIEBESKRANKE S.21
ŠOHAJKU, DUŠA MÁ, p. 176
Knabe du, Seele mein, du rote Blütenrank', um deine schwarzen Äuglein kein Bissen essen kann Kann kein Bissen essen, kann trinken kein Schlückchen, laß mich nicht so schmachten, mein herzliebes Bübchen.
Šohajku, duša má, červená ratolest, pro tvé černé očka, nemoţem sa najesť. Nemoţem sa najesť, ani vody napiť, šohajku, duša má, nenech sa ně trapiť.
Knabe du, Seele mein, duftende Lilie, mein' zu verenden, wenn ich dich ein' Tag nicht seh!
Šohajku, duša má, leluja voňavá, dyţ ťa deň nevidím šecka sú bolavá.
Hab' dich nicht gesehen, hab' dich nur geahnet, hatt' so große Freude dran, als hältst du mich umarmet.
Neviděla sem ťa, enom sem ťa čula, Potěšila sem sa jak bych s tebú byla.
Hab' dich nicht gesehen seit Montag früh am Tage; ist schon ewiglange Zeit, mein herzliebster Knabe.
Neviděla sem ťa jak v pondělí ráno; Šak je to, šohajku, prevelice dávno.
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
TRAURIGE HOCHZEIT S.22
ČO TO ZA HOLÚBKY p. 728
Was für weiße Täubchen zuhöchst des Tisches sitzen? Traurig vor sich blicken, wenig essen, trinken.
Čo to za holúbky za vrch stola seďá, smutne pozierjú, málo pijú, jeďá?
Sind es keine Täubchen, aber sind Kranzmädchen, in hochzeitlichem Kleide, in hochzeitlichem Kranze.
Nie sú to holúbky, leš sú to druţičky ve svadebném rúše, ve svadebném venci.
Dem einen Täubchenweiße die hellen Tränen stürzen, hat ein' gar schweren Mut wohl an seinem Herzen.
Tej jednej holúbce Z očú sldze lejú, Má ona při srdci Velmi taškú vôlu. Povedz mi Anyčka, Povedz, čo ta bolí, Snat sa tvoja láska Rmúty k mojej vôli? Neţel si, Anyčka, Neţel svého kroku,
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Zeslal ty manţela Pámbo k tvému boku. Slovenské spevy Druhé doplnené, kritické a dokumentované vydanie II. diel Ladislav Galko Editio Opus Bratislava 1973
DIE BEKÜMMERTE S.23
NEPOZERAJ ZA MNÚ p.299, s.503
Schau nicht hinter mir so drein, fallen dir aus die Äuglein dein, hättst wohl damals schauen müssen, als ich war ein Jungfräulein.
Nepozeraj za mnú, očká ti vypadnú, bolo tebe pozerati, kým si bola pannú.
Als ich war ein Jungfräulein, war ich ein artig Mägdelein, jetzt, wo ich muß die Hauben tragen, schmerzet mich das Köpfchen mein.
Keď som bola pannú, bola som po vuoli, teraz keď som sa vydala, hlavička ma bolí. Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
STAND KACENKA S.23
STÁLA KAČENKA U DUNAJA p.41
Stand Kacenka am Donauflusse, tat waschen ihre weißen Füße.
Stála Kačenka u Dunaja, ej nohy, ručky umyévala.
Halt' einen bildschönen Knaben, ei, ließ ihn von der Donau forttragen.
Čiernojokého syna mala, dolu vodú ho uhodzila.
Ei, fahr du, Söhnlein, fahr die Bahn, und ich will meine Freiheit han.
Jdy ty, synu môj, dolu vodú, a já môţem byt ešče pannú. Tam za tú vodú za vaţinú dzívala sa tam baba na nu. A tá baba nyšt nemeškala, hned rychtárovy ţalovala. Pane rychtári, čo mysľíte, kde vy Kačenky nechycíte?
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A pan rychtári nyšt nemeškal, hned Katerinku svázat nechal. Ej podývaj sa, Katko, oknom, ide-i to tvoja matka s otcom. Ej to sú moji štyré kaci, ony my idú hlavu staci. Ej Katerinka pekná bola, tá sa katovy zaľubyla. Sceš, Katerinko, sceš má byty, Aľebo radšéj smrt zkusity? Kde som nebola Janţčkova, nescem byt any, kate, tvoja. Národní písně moravské v nově nasbírané František Bartoš, Leoš Janáček Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění V Praze 1901
DAS BRIEFLEIN, S.23
DYBYCH BYLA VTÁČKEM, p. 34
Wär` ich ein Vögelein, der graue Falke klein, `s Gefieder Wollt ich schwingen über des Liebsten Hofe.
Dybych byla vtáčkem, tým malým sokolem, zatočila bych se, zatočila bych se nad milého dvorem.
Über des Liebsten Hofe, über seinem Stalle, daß ich könnt` wohl sehen, was die Gesellen machen. Der eine striegelt Pferde, der andere holt Wasser, der dritte hinter`m Tischlein, unter seinem Hütlein tut ein Briefchen schreiben. Wem nur, du mein Leibster, tust da Briefchen schreiben? Dir, mein treutes Liebchen, daß du mein sollst werden.
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Nad milého dvorem, nad jeho maštalú, podívala bych se, podívala bych se, co chlapci dělajú. Jeden koně češe, druhý vodu nese, třetí za stolíčkem pod svojím klobúčkem písaníčko píše. Komuţe, mŧj milý, písaníčko píšeš? Tobě, moja milá, tobě moja mílá, ţe uţ moja budeš.
Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DER FALKE ALS LIEBESBOTE, S. 24
PRELEŤ, SOKOL, CEZ TEN HÁJ. p. 128
Fliege, Falke, über‟n Hain, Hain von Majorane, und sag dort ein guten Tag, daß ich warte jeden Tag meinem Liebsten Knaben.
Preleť, sokol, cez ten háj, cez háj mariankový, a povedz tam dobrý deň, ţe ja plačem kaţdý deň, môjmu frajerovi.
Und sag dort ein guten Tag oder guten Abend, daß ich ihn erwarten will, daß ich ihn erwarten will Samstag wohl am Abend.
A povedz tam dobrý deň lebo dobrý večer, ţe ja ho budem čakať, ţe ja ho budem čakať na sobotu večer. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
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2.
Was die Burschen singen
S. 25 Ist in meinem Herzen eine Nelke aufgegangen, von wegen der ich Ruhe nimmer kann erlangen
DIE BEGEGNUNG IN PRAG S.26 Als ich zog durch Prag die Stadt wohl auf der linken Seite, begegnet mir ein Mägdlein eitel Samt und Seide: ich sprach zu ihr höfisch, da sagte sie čechisch: Gott zum Gruß, viellieber Herr, und glückliches Geleite.
KDYŢ SEM ŠEL PO PRAZE…p.168, s.240 Kdyţ sem šel po Praze, po levé strane, Stretol sem devčatko vyšperkované. Já k nemu hezky, Ono mne česky: Pán Bŧh dej dobrý den, mŧj milý pane!
Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
LOB DER MÄGDLEIN, S. 26 Laß noch, du Mägdlein, die Haube bleiben, wohler der Dirn als dem Eheweibe; kann nach Begehr alles tun und lassen, als wie der Fisch in dem schnellen Wasser. Geht sie feldüber, so ist sie heiter, sieht einen Burschen und lacht von weitem; pflückt Blumen mancherlei auf der Wiese, bindet ein Sträußchen für ihren Liebsten. Reiht sie und bindet ihr schönes Sträußchen, brennt ihr vor Liebe das junge Herzchen, frühmorgens reicht sie`s dem liebsten Knaben, um solch ein Mägdlein ist`s wahrlich schade.
NEVYDÁVAJ SA TY, DIEVČA EŠTE, p. 105 Nevydávaj sa ty, dievča ešte, lepšie je děvčatu, ţe neveste; dievčatko si chodí po slobode, jako tá rybôčka v bystrej vode, v bystrej vode. Keď ide po poli, veselí sa, keď vidí šuhajka, zasmeje sa; nasbiera si kvieťa všeljakého, uvije perečko pre milého, pre milého. Keď skladá a vije to perečko, horí od lúbosti jej srdiečko; za rána bárskedy pierko oddá: mladého dievčata vydať skoda, vydať škoda. Veď sa ja ver ešte aj, nevydám,
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ani ja barskomu rúčku nedám, len tomu, len tomu šuhajkovi, čo bude, čo bude k mojej vôli, k mojej vôli. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DER UNBEKÜMMERTE KNABE S.26 Gestern ließ mir meine Liebste sagen, ich könnte leicht ihr halbes Herze haben, ich bat sie drum, da hatt' sie nicht Messer noch Scher', ich wollt' ihr eins leihen, da mocht' sie nicht mehr. Was soll ich mir mit Liebe mein junges Herz beschweren, will lieber meiner Liebsten das Ringlein wiedergeben. Will ihr's wiedergeben, geb ihr's alsogleich, laß ich das eine fahren, find' ich zehne leicht.
VČERA MI MÁ MILÁ ODKÁZALA p. 202 Včera mi má milá odkázala, ţe by mi polovic srdca dala; pýtal sem ho, nemala nôţ, chcel som jej poţičať, nechcela uţ. Čo si mám pre lásku srdce trápiť, Volím ja svej milej prsteň vrátiť. Vrátím jej ho, ja jej ho dám, Keď jeden utratím, desať jich mám!
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
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NÄCHTLICHER BESUCH S. 27
ANIČKA, DUŠIČKA, NEKAŠLI. p. 10
Anička, Seelchen mein, huste nicht, daß die bei dir mich finden nicht, denn so sie mich spüren bei dir, mein Herz, nehmen sie mir mein Hütlein und Pelz.
Anička, dušička, nekašli, aby ma při tebe nenašli; bo ak ma při tebe očujú, vezmú mi klobúčik i šubu.
Nehmen das Gütlein mit Streüßchen besteckt, nehmen das Pelzlein mit Blumen bedeckt, nehmen mir, Anička, aj auch dich, was soll ich anfangen ohne dich?
Vezmú mi klobúčik s perami, vezmúmi šubičku s kvetami, vezmú mi Anička aj teba, co já budem robiť bez teba?
Anička, Seelchen mein, hustet„ doch, als ich zu ihr kommen, weinte laut: Anička, Seelchen mein, weine nicht, daß ich zu dir kommen, zürne nicht.
Anička, dušička, kašlala, keď som ku nej prišiel, plakala: Anička, dušička, len neplaš, ţe som k tebe prišiel, len prepáč. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DER WEG VON DER LIEBSTEN S.27
KEĎ SOM IŠIOU… p.39, s.305
Als ich von Anička ging, klirrten meine Absatzeisen kling klang kling. Klangen klirrend alle beide, Hopsa, Anka, meine Freude!
Keď som išiou od Aničky štrngaly mi podkovičky. Štrngaly mi obidvoje, Hopsa, Anka, srdce moje! Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
DIE GETRENNTEN S.28
DOLINA, DOLINA, p.39
Ebne, wo ich wandre, Ebne, immer andre, ei, kann auf die nicht kommen, ei, wo mein Liebchen sahe.
Dolina, dolina, ej, coţe mi je ponej, keď sa mi neprejde, ej, nič milého ponej.
Kamst und kamest, Liebster, tags zu uns und nächtens, ei, und schon hast du jetzund, ei, dein Trautlieb vergessen.
Boţe môj, otče môj, ej, v tej smutnej doline; nik sa ma nepýtá, ej, dievčátka, čo ti je?
Ebne, weite Ebne, auf ihr ein Specht ein bunter,
Čoţe by mi bolo? ej, hlavička ma bolí
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ei, wenn ich doch muß lassen, ei, 's Liebchen um die Mutter.
pre teba, milý môj, ej, ţe sme sa lúbili. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DIE DYARMOTER KASERNE S.28 ZU Dyarmot die Kaserne aus schönbemalten Steinen, unter ihr tat manche Mutter bitter weinen. Wohl hätt' ich nicht müssen des Kaisers Rock tragen, hatt' ein Feinsliebchen, konnt' es liebhaben. Mein Feinslieb tät mir ein Sträußchen schenken, aber mein Mütterlein wollt' ihr's nicht danken.
ĎARMOTSKÁ KASÁREŇ p.58, s.673 Ďarmotská kasáreň pekne maľovaná, nejedna mamička pod ňou zaplakala. Mohol som ja teraz kráľovi neslúţiť, mal som ja frajerku, moho som ju ľúbiť. Moja frajerečka perečko mi dala, tá moja mamička nevďačne to mala. Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
DER VERLIEBTE KNABE, S.28
UŢ SOM POCHODIL… p.177
Hab` schon durchwandert alle die Dörfer und Trencsin die Stadt, Trencsin die Stadt, hatte noch nie ein solches Feinsliebchen, wie ich jetzt hab` wie ich jetzt hab`.
Uţ som pochodil všetky dediny aj Trenčín, aj Trenčín Ešte som nemal takej frajerky jako včil, jako včil.
Die weiß sich zu drehen, hat Augen wie Schlehen, so wie ich, so wie ich: wenn ich sie doch hätte, gib, Gott, in mein Bette sie neben mich, neben mich.
Ona sa točí, má sivé oči jako ja, jako ja: dajţe ju ,Boţe, do mojho loţe vedla mňa, vedla mňa. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
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DAS WILLFÄHRIGE LIEBCHEN S. 29 Hab' noch im Torbogen gestanden, hat mein Schatz mich schon begrüßt: Sei willkommen, meine Seele, bleib zur Nacht bis morgen früh. Ich hab mich wohl ausgeredet, daß mein Rößlein draußen steht, doch sie band mit buntem Tuche fest mich an das weiße Bett.
DER WECKER S. 29 Als ich kam, mein Lieb hat noch geschlafen, weckte sie, damit sie schnell erwache, weckte sie auf alle beide Wänglein: Steh schon auf, steh auf, mein graues Täublein
ALS ICH GING VON MEINER LIEBSTEN, S.29
KEĎ SOM IŠOL, p. 82
Als ich ging von meiner Liebsten war der Mond am Himmel hoch, sie hat mir lang nachgeblicket, ob sie mich könnt` sehen noch.
Keď som išol od mé milej, bol mesiačik vysoko, ona za mnou pozerala, či som ja uţ daleko.
Als ich war am mitten Wege, rief die Liebste mir wohl nach: kehr zurück, du meine Seele, bleib zur Nacht bis an den Tag.
Keď som uţ bol na pol cesty, ona za mnou volala: vrať sa, milý, duša moja, prenocuj tu do rána!
Ich hab` mich ihr ausgeredet, daß ich`s Pferdlein warten muß, und sie hat die hellen Tränlein sich gewischt mit weißem Tuch.
Ja som sa jej vyhováral, ţe mám chovať koníčky, a ona si utierala bielou šatkou slzičky. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
LIEBE WIDER WILLEN S.30 Hab' dich schon vergessen, du Liebchen von ehemals, tut mir wieder leid, daß du kein' Liebsten hast. Hab' schon vergessen den Vater, die Mutter gar, und dich, Mädel, kann ich nicht, und wären's hundert Jahr. 63
UŢ SOM ŤA BOU ZABOU… p.362, s.286 Uţ som ťa bou zabou, frajerečka moja, zasi mi je ľúto, ţe nemáš frajera.
Hatt' dich schon vergessen, dacht' nicht mehr zurücke, und doch hält deine Schönheit fest mich wie mit Stricken.
Uţ som ti bou zabou na mater, na otca, a na teba, diovča, nemuoţem do konca. Uţ som ťa bou zabou, ani nespomenou, a tá tvoja krása uvádza ma zasa.
Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
SCHON IST DAS GRÜNE KLEEFEL S.30 Schon ist das grüne Kleefeld abgemäht -, schon mein liebes Mägdlein auf einen andern hört. Auf den sie nun tut hören, der mag sie han, tut er nur vor mir nicht zu ihr gahn. Und wenn er zu ihr geht, mag er nächtens gehn, daß es meine beiden Augen nimmer sehn.
EIN JUNGES WEIB BESSER ALS EIN HALBER WEINGARTEN S. 31 Ei, will mich nicht an Branntwein, noch an Wacholder halten, lieber will ich trinken, čuhaja, Wässerlein das kalte, Seele mein.
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UŢ JE JATELINKA, p. 112 Uţ je jatelinka, uţ je pokosená, uţ je moja milá, uţ je odvedená. Kdo mi ju odvédl nech si ju má, jen nech í přede mnú Neobtúlá. A dyţ ju obtúlá, ale v noci, aby neviděly moje oči. Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, František Bartoš, Tiskem a nákladem Karla Winikera, c.k. dvorního knihkupce V Brně, 1882
Ei, mag nicht Käs' noch Waben, will ein jung Weibchen haben, besser ein Weibchen zarte, čuhaja, als ein halber Weingarten, Seele mein. Ei, kahl ist bald der Weinberg oder will nicht tragen, meinem jungen Weibe, čuhaja, soll mir keiner schaden, Seele mein.
DIE WETTE S.31
OD PREŠPURKA (Suchov) s. 109
Von Preßburg bis zur Donau haran die Burschen kommen dort zusamm‟.
Od Prešpurka k Dunaju, k Dunaju, k Dunaju, tam sa chlapci scházajú.
Dort zusammen kommen sie, große Wetten wetten sie.
Scházajú sa scházajú, scházajú, jednu sázku dávajú.
Wer die Donau überschwimmt, ein schönes Mädchen der gewinnt.
Kdo ten Dunaj preplove, preplove, švarné dívča dostane.
Dukaten in der einen Truh, und in der andern Kleider darzu.
Natrefil sa jeden pán, jeden pán, ten ten Dunaj preploval.
Und in der dritten Korallen sind, wer das Mädchen sich gewinnt.
Doploval sa na kraju, na kraju, vyhodil sa na sáhu.
Fand sich ein Herr und stolzer Mann, der die Donau überschwamm.
Hola, chlapci, dobre je, dobre je, švarné dívča naše je.
Und als er war auf der andern Seit‟, rückt er den Breithut überseit.
Poť ty, dívča, poť s námi, poť s námi, do stodoly do slámy. Ze stodoly na sobáš, na sobáš, pověz, dívča, kde co máš. V jednej truhle mám šaty, mám šaty, a v tej druhej dukáty. A v tej tretí tulipán, tulipán, To pro tebja, mladý pán. Slovácké a lidové písně z Uh. Hradišťska Upravil Valeš Lísa, II. vydání 1919
ELENA, ELENA S.32 65
ELENA, ELENA, p.54
Elena, Elena, der ich der Liebste war! Möge Gott dir lohnen, daß du mich gelassen hast.
Elena, Elena, čo si ma lubila! aby ťa bohskáral, ţe si ma nehala.
Zu Veglas auf dem Schlosse hell die Glocken rufen; kommet, Bursche, kommet, uns zum Rauben rufen.
Na Veglášskom zámku Zvony vyzváňajú; Poďme, chlapci poďme, Na zboj nás volajú.
Blas' daher, weh' daher, duftendes Windchen lau, trage du, schlage du vom Grase den klaren Tau.
Pofúkuj, povievaj, vetričok voňavý, poráňaj, posráţaj rosičku so trávy. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
MEINE KAMERADEN… S. 33
KAMARÁDZI MOJI. p. 71
Meine Kameraden, hier lasßt mich mitnichten.
Kamarádzi moji, tu ma nenechajce.
Unter der grünen Linde wollt das Grab mir richten.
Pod zelenú lipku, tam ma pochovajce.
Meine Kameraden, helfet alle weinen.
Kamarádzi moji, pomáhajce plakac.
Sollt nicht mehr erwarten unter euch mich Armen.
Uţ ma nebudzece, mezi sebú čakac. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DAS SCHÖNE LIEBCHEN S. 33 Ist ein solches Liebchen mir geworden, als wäre sie gemalt, gemeißelt worden, ist ein solches Liebchen mir geworden. Schwarze Äuglein, Wänglein hatt' sie blasse, als ob sie sich hätte malen lassen, schwarze Äuglein, Wänglein hatt' sie blasse. 66
LIEBCHEN, GOLDNER GÜRTEL ZIER, S. 33 Wenn ihr gehet übers Feld, mit Bedacht es mur anstellt, daß euch die Räuber nicht begegnen, euch nicht die schönen Kittel nehmen. Sind über uns die Räuber kommen, han uns die schönen Kittel genommen, da habt ihr, Burschen eure Kleider, laßt über‟m Feld die Mädchen bleiben. Und ich drum kein Sorg nicht trag, doch mein trutes Liebchen hab‟, als hätt‟ sie der Maler gemalet holde, der Glodschmied ausgelegt mit Golde. Liebchen, goldner Gürtel zier, dreh du dich noch einmal mir, dreh dich mir, du mein Gefallen, soll mein Herz seine Lust dran haben.
AŢ PŦJDETE PŘES POLE… p. 16 Aţ pŧjdete přes pole, dajte potor na sebe, aby vás zbojnící nepotkali, aby vám halenky nepobrali. Zbojnící nás potkali, halenkdy nám pobrali, tu máte, mládenci, vaše šaty, nechoďte přes pole za děvčaty. A já na to nic nedbám, frajerečku preca mám, jako by ju malér vymaloval, ako by ju gombar vygomboval. Frajarečka, zlatý pás, zatoč sa mně ešče ráz, zatoč sa mně moje potěšení, nech sa mé srdénko rozveselí. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
VON ABEND BIS ZUM HAHENKRAHT, S.34 Von Velice das weite Felde ist, bei Gott, ein Feldelein, muß noch einmal gehen darüber, erfreu in mir das Hezelein. Dreimal hab` ich mir versaget Zu sprechen mit dem Knaben noch, und als er stund unterm Fenster, ging ich ihm zu öffnen doch. Laß mich, Liebste, übernachten auf dem weißen Bettchen dein, wird` es dir nicht schmutzig machen, bin im reinen Hemdelein. Schönes Hemdlein dünn und feine, mit der breiten Seidennaht, laß mich, Liebste, übernachten von Abend bis zum Hahnenkraht! 67
TO VELICKÉ ŠIRÉ POLE… p.164 To Velické širé pole, to je boţe, polečko ešče si tam jednú zajdem potěšit mé srdéčko. Trikrát som sa zaríkala ze šohajkom hovorit, a keď přišel pod okénko, išla som mu otvorit. Daj ně, milá, prenocovat na téj tvojéj postýlce, šak já ti ju nezašpiním, šak som v čistéj košilce. Košulenka pekná, tenká, hedvábem vyšívaná, daj ně milá, přenocovat od večera do rána!
Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DAS BRÜNNER STADTTOR, S. 35
TA BRNĚNSKÁ BRÁNA, p. 151
Zu Brünn das hohe Stadttor, bemalt mit schönen Farben, führt man zur Assentierung einen schmucken Knaben.
Ta brněnská brána, pekně malovaná; vedú k asentýrce švarného šohaja.
Der fünft` steht vor der Schnke, gehört zum Regimente: Haltet mir, stehet still vor meinem leiben Mädchen.
Pátý stojí venku, patrí k regementu: Počkajte, postoje pre mojú frajerkú.
Als sie vor ihr hielten, heraus sie sie riefen; und aus ihren schwarzen Augen ihr die Tränen fielen.
Keď před ňú postálli, ven ju vyvolali; a z jej čierných očí suzy jej kapaly.
Reiche mir, mein Liebchen, das schneeweiße Tüchlein, daß ich hab` ein Schatten, Wenn aufgeht das Sonnlein.
Podaj mi má milá, bielého šátečka, nech si já zastaněm od východ súnečka.
Sie reichte`ihm holde ein Rose, Maiblume, daß er duften mache die Kompanie herumme.
Ona mu podala rúţu, konvaliju, aby rozvoňával celú kompaniju.
Der Kapitän tut fragen, was so duftet süße. Rose, Maiblume die mir geben meine Liebste.
Kapitán sa pýtá, čo to rozvoňává? Rŧţa, konvalija, co mi dala milá.
Gab mir meine Liebste ein rotes Nägelchen, daß ich duften mache das ganze Lagerchen.
Dala mi má milá červený hrebíček, abych rozvoňával celý táboríček.
Gab mir meine Mutter ein schön rotes Knäuflein daß ich leicht aufsitze Auf dem braunen Rößlein.
Dala mi mamička čevené jabúčko, abych si vysedel na koňa lahúčko. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
68
DAS BARMHERZIGE LIEBCHEN, S.36
VRŤ SA, DĚVČA p. 184
Dreh dich, Mädchen, dreh dich, Mädchen, rund um mich herum, wie sich um den Stamm herumme dreht das Haselhuhn; mach ein schöns Ringelein, du mein Trautliebchen fein, wirst ja mein, wirst ja mein, wirst ja mein.
Vrť sa, děvča, vrť sa děvča, okolo mňa, Jak to ftáča jarabáča okolo pňa, Udělaj kolečko, moja galanečko, Budeš moja, budeš moja, budeš moja.
Wärst du nicht, mein Liebchen, wärst du gewesen nicht, hätt` man mich ausgespüret, nach Hradiště geführet als Rekruten, als Rekruten, als Rekruten mich. Aber dieweil du bist, mein Liebchen, mild von Sinn, hast das Rößlein genommen und bist mir nachgekommen, Bis nach Brünn, bis nach Brünn, bis nach Brünn.
Dyby ne ťa, moja milá, dyby ne ťa, Byli by ňa chytili do Hradišča odvedli Za regrúta, za regrúta, za regrúta. Ale ţe si, moja milá, milosrdná, tys koníčka sedlala a za mnú si prijela Aţ do Brna, aţ do Brna, aţ do Brna.
Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DER DUKATEN S.37
NA VELICKÝCH LUKÁCH p. 53.b
Ei, auf den Velecer Gründen tät dort ein' Dukaten finden, wer wechselt mir ihn eine, ist zu Hause keiner.
Na Velických lúkách našél sem tam dukát: Kdo mně ho promění, miléj doma néni.
Ei, will ihn zum Zigeuner tragen, will an seine Zymbel schlagen: spielt mir auf, Zigeuner, bis zum weißen Tage.
Pŧjdem pro cigána, sadím do cimbála: Hrajte ně, cigáňé, do bílého rána.
Bis zum weißen Tage, eh aufgeht 's Morgensteinlein, eh das Mütterchen meine holen kommt ihr Söhnlein.
Do rána bílého, aţ dennička vyjde, Aţ moja mamička sama pro ňa prijde.
Komm, Söhnelein, du feiner,
Uţ je deň, uţ je deň,
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laß du die Zigeuner, laß die Zigeuner spielen, kennen nicht Fron noch Mühe.
uţ dennička vyšla, Uţ moja mamička sama pro ňa prišla.
Und du hast zu werken, "zu pflügen und zu schneiden, mußt du, Söhnlein, lassen dein feines Liebchen bleiben.
Poď, synáčku, domu, zanechaj cigánŧ, Nech si sobě hrajú, roboty nemajú. A ty máš robtu, oračku, kopačku, Ty nesmíš milovat do dňa galánečku. Národní písně moravské v nově nasbírané, František Bartoš, Tiskem mor. akc. Knihtiskárny.-Nákladem Matice moravské V Brně, 1889
SCHEIDEN UND MEIDEN S.37
LOUČENÍ s.269, p.401
Höre nur, höre nur, was in der Erden dröhnt; so die Glocken läuten oder der Ahorn grünt?
Počuvaj, počuvaj, co to v zemi hučí, esi zvony zvoní lebo jabor pučí?
Nicht die Glocken läuten, noch der Ahorn grünt, der Knab' von seinem Liebchen also Abschied nimmt.
Zvony to nezvoní, jabor to nepučí, a to se má milá se svým milým lúčí. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými III.vydání (kritické vydání) Praha 1941
DAS ERLEGTE REH, S. 38
CO TO DÍVČA HOVORÍ. p. 25
Was das Maidlein klagt und klagt, wider‟n Knaben saget, daß er einen Hirschen schoß in dem Rüsternschlage.
Co to dívča hovorí, hovorí, na synečka svědčí ţe on zabil jeleňa, jeleňa, v jaborovéj seči.
Hab‟ kein Hirsch geschossen nicht, hab‟ ein Reh geschossen, das zu trinken kam un kam zum Břeclaver Schlosse
Nezabil som jeleňa, jeleňa, neţ sem zabil laňku, co chodila vodu pít, vodu pít k Břeclavskému zámku.
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Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
ZU MYJAVA DER TURM S.38
TA MIJAVSKÁ VEŢA p. 178
Zu Myjava der Turm gar so sehre hoch. Ei, flog auf seine Spitze, ei, über seine Spitze eine Wildgans flog.
Ta mijavská veţa, velmi vysoká Ej, vyletěla na ňú, přeletěla cez ňú huska divoká.
War kein' Wildgans schnelle, waren Gänslein klein. Ei, von euch nun geh' ich, alle Gott befehl' ich, schöne Mägdelein.
Něbola to huska, boly husata. Ej, s vámi sa rozlúčám, Bohu vás porúčám, švarné děvčata. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
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3.
REDE UND WIDERREDE
S.39
NECHOĎ K NÁM, SYNEČKU p. 116
Komm nicht, du Söhn/ein, her, wenn ich's dich heiße nicht, bind' dir das Türlein zu mit einem Bande dicht.
Nechoď k nám, synečku, dyţ já ti nekáţu! Šak já ti dvérečka pentlama zaváţu.
Binde nur, Mägdlein, die Türe mit Band und Bund, will mir schon aufbinden mit gutem Wort zur Stund.
Zavaţ si, děvečko, pentlama modrýma, Šak ja si rozváţu slovama dobrýma. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DAS LIEBESPFAND S. 40 Vor der Kirch' ein weißer Stand, was kauf ich dir, Liebste, als Liebespfand? Pfefferlinge kauf mir nicht, ein jedes lacht und zieht's Gesicht. Aber kauf mir bunten Taft, draus man schöne Kleider macht, und von Taft ein zieres Band, daß ich's trag' an meiner Hand.
ROSMARIN UND RÖSLEIN S.40
OLIVA, OLIVA p. 131
Ölweide, Ölweide, Blättchen mit goldnem Rand, heirat' nicht, Knabe du, bist noch ein junger Fant. Was Glück han die Armen, so ein Ehweib nahmen, als wie den Maigänslein ihn' die Flüglein hangen. Heirat' nicht, Knabe du, schlag dir's noch aus dem Sinn, steck' dir an deinen Hut grünenden Rosmarin. Steck' ich wohl an den Hut mir ein rot Röselein, laß doch nicht Anička, mein holdes Mägdelein.
Oliva, oliva, listoček zlatušký, neţeň sa, šuhajku, ešte si mladušký. Čo ti zviťazili, čo sa poţenili? jako tie húsatká kriela ovesili. Neţeň sa, šuhajku, netreba ti ţeny, Poloţ si za klobúk rozmarín zelený. Bárs ja si poloţím za klobúk rŧţičku, Predsa ja nenechám tú moju Aničku.
Písničky modlosluţebníkŧ, 72
Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DAS ANGEBINDE, S.40
TEN OSTROŢSKÝ ZÁMEK, p. 161
Zu Ostroh das Schloß von Bergen umgeben, leugne du, Liebste, nicht, was du mir gegeben. Gab wohl, gab, tät geben dir gestickt mit Harras für und für mit Tulpen ein schön Tuch aus weißer Weben.
Ten ostroţský zámek mezi horama nezapíraj, milá, to, cos ně dala! Dala, dala, dala sem vyšívaný harasem, pěkný bílý šátek s tulipánema. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DER STARKGLÄUBIGE S.41
MOŢNOST, p.566
Aus dem Wald hoch von der Fichte rief der Gauch, weint‟ im Hof mein trautes Mägdlein, schluchzte laut.
Zakukala zezulenka Sedňa na boře, Zaplakala má panenka Choďa po dvoře.
Ei, was weinst du und was klagst du, wirst ja mein, wenn zur Weihnacht wird der Kuckuck dreimal schrein. Wie soll ich nicht bitter weinen, kann nicht werden dein, wird der Kuckuck doch zur Weihnacht nimmer schrein. Gott ist mächtig, Gott ist gnädig, leicht er tut, daß der Gauch zur Weihnacht dreimal ruft.
Ja co plačeš a naříkáš, Dyť ty budeš má, Aţ zezulka na vánoce Třikrát zakuká. Jak pak bych já neplakala, Šak nebudu tvá, Dyť zeulka na vánoce Nikdá nekuká. Pán Bŧh mocné, pán Bŧh dobré, On to mŧţe dat, Ţe zezulka na vánoce Mŧţe zakukat. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými
73
Brno, 1860
DIE VIER EIFERSÜCHTIGEN LIEBCHEN S.41 Vielliebe Mägdlein viere, was habt ihr euch geschlagen? Weil wir dich, du Knabe, in unserm Herzen tragen. Konntet mich drin tragen und euch doch nicht schlagen, vielliebe Mägdelein, müsset euch vertragen.
FRAJERČKY ŠTYRI p.231, s.252 Frajerečky štyri, prečo ste sa bily? Pre teba, šuhajko, ţe sme ťa ľúbily. Mohly ste ma ľúbiť a preto sa nebiť, Frajerečky moje, musíte sa zmeriť. Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
HOL ÜBER, FÄHRMANN, HOL MICH ÜBER, S.41
PREVEZ, PREVEZ, PRIEVOZNÍČKU. p. 132
Hol` über, Fährmann, hol` mich über, hab` mein liebes Mädchen drüben, drüben über`m Fluß, dem breiten, hinter Berg und Waldesweiten.
Prevez, prevez, prievozníčku, mám za vodou frajerečku, mám za vodou za hlbokou a pod horou pod vysokou.
Hab` nicht Ruder, hab` nicht Nachen, hat alles das Wasser fortgetragen! Ist von Krivaň die Flut gekommen, hat bis Komorn alles mitgenommen.
Nemám člnka, nemám vesla, všetko mi to voda zniesla! Prišiel príval od Kriváňa, zabral všetko do Komárna.
Hast ein` Nachen, hast ein Ruder, bist ein arges Lübenluder, hast von Menschen Geld genommen, daß wir nicht zusammenkommen.
Máš ty člnok, máš ty veslo, len ťa trápi tvoje pestvo, zlí ludia ťa podplatili, by nám cestu prekazili. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
MÄDCHEN, MÄDCHEN, WAS HAST DU HIE. S.42 Mädchen, Mädchen, wa hast du hie? Rose, Rose. Wm gibst du sie? Dir nur, dir nur, mein lieber Knab„, Unterwegen ich sie gefunden hab„. Mädchen, Mädchen weißer Wange, was suchst du hier um die Pfarre? 74
DIEVČA, DIEVČA. p. 27 Dievča, dievča, čo ţe to máš? ruţu, ruţu. Komu ju dáš? tebe, tebe, šujajíčku, našla som ju na chodníčku. Dievča, dievča bielej tvári, čo tu hladáš kolo fary? Hladám teba, šuhajíčka,
dich nur such„ ich mein lieb‟s Bübchen, bin ja doch dein trautes Liebschen. Mädchen, Mäschen, weißer Engel, wo werd„ ich dich abend finden? Findest du mich in dem Gärtlein, unterm Apfelbaum auf dem Bänklein.
bo som tvoja frajerečka. Dievča, dievča, biely anjel, Kde ja teba večer nájdem? Nájdeš ty ma v zahrádočke pod jabloňou na lavičke. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
GRÜNER BUCHS, GRÜNER BUCHS S.42 Grrüner Buchs, grüner Buchs, Buchsbäumlein immergrün, geh nicht fort, Knabe mein, bleib zur Nacht hier bei uns. Blieb' bei euch wohl zur Nacht, mein graues Täubelein, tatst du mich wecken nur, wenn früh das Sternlein scheint. Aufgeht das Sternlein, weckt mich die Liebste nicht, und das alles darum, weil sie mich gerne sieht.
BOLERAZ, BOLERAZ p.21 Boleraz, boleraz, zelený bolerat; nechoď, šuhaj dalej, len tu nocuj u nás! Veď by som nocoval, sivá holubička, kebys ma zbudila, keď výnde zornička. Zornička vychodí, milá ma nebudí, a to všetko preto, ţe ma ráda vidí. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DIE HOLDENROSE, S.43
PROČ KALINO, NEPROKVÉTÁŠ? p. 136
Was willst du, Holdenrose, nicht erblühen, mit Beeren rot die Zweige überziehen?
Proč, kalino, neprokvétáš? malinama nezasedáš?
Hab` geblüht vor vielen vielen Tagen, hab` schöne rote Beeren getragen.
Já sem dávno prokvétala, červenýma malinama.
Oben pickten leer die Spätzlein, unten brachen ab die Mägdlein.
Zhora vrabci ozobali, zdola panny oblámaly.
Brachen ab zu manchem Sträußchen den Herzliebsten auf die Hütchen.
Oblámaly na kytečky, mládenečkŧm zaklobóčky.
Brach ein jedes für den seinen,
Ulomila kaţdá svému,
75
ich Ärmste hab` zu brechen keinem.
já ubohá nemám kemu. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
FLIESST EIN WASSER AUS DEM STEIN S.44
TEČE VODA ZE SKALY, p. 185
Fließt ein Wasser aus dem Stein in den Herrengarten hinein.
Teče voda ze skaly, do tej panskej zahrady.
Anicka will's gießen aus, Janicko schaut zu vom Haus.
Anička ju vylieva, Janičko sa jej dívá.
Komm, Anička, komm zu mir, will dir sagen, was ist mir.
Ach, mňa bolí hlavička, od mojeho srdiečka.
Ach, mich schmerzt das Köpfchen mein wohl von meinem Herzelein.
A mňa bolí hlava má, Od tvojeho klamáňa!
Und mir tut der Kopf so weh, weil du mich betrügst so sehr.
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
TYNOM, TANOM, S. 44
TYNOM, TÁNOM p.191
Tynom, tanom, auf dem Hüglein stand sie, Tynom, tanom, 's Aug von mir nicht wandt' sie. Tynom, tanom, blick nicht so, du Feine, Tynom, tanom, wirst ja nicht die Meine.
Tynom, tánom, na kopčku stála, tynom, tánom, na mňa pozerala. Tynom, tánom, nepozeraj na mnňa, tynom, tánom, nepojdeš ty za mňa.
Tynom, tanom: Soll mir's nicht gelingen? Tynom, tanom, bin nicht stolz von Sinne. Tynom, tanom, stolze Königinne, Tynom, tanom, mußte dennoch minnen.
Tynom, tánom: prečo by ja nešla? Tynom tánom: však som je nie pyšná. Tynom, tánom: královna je pyšná, Tynom, tnom: predsa za muţ išla. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DIE DÜRRE PAPPEL S.44 Schaue, Liebste, schaue, dort die Pappel kahl, 76
POZRI, MILÁ, POZRI… p. 61, s.434
wenn die steht in Blute, werd' ich dein Gemahl. Schaut' das Mädchen gestern, schaute heut wohl auch: Unglückselige Pappel, wann blühst du endlich auf? Wenn ich doch nur wüßte, daß sie aufblüht schnell, ging ich wohl erstehen ein Becherlein köstlich Öl. Wenn ich doch nur wüßte, um welches Stündelein, wollt' ich ihr fein salben ein jedes Zweigelein. Wenn ich doch nur wüßte, in welchem Mond und wann, wollt' ich ihr fein salben wohl den ganzen Stamm.
Pozri, milá, pozri na ten suchý topoľ, keď sa ten rozvije, tedy ja budem tvoj. Pozerala včera, pozerala i dnes: prenešťastný topoľ, kedy sa rozviješ! Keby som vedela, ţe sa má rozviti, išla by drahého oleja kúpiti. Keby som vedela, v kterú hodinečku, pomazala by som kaţdú haluzečku. Keby som vedela, v který mesiac a deň, pomazal by som i celý peň. Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
DIE TOCHTER SCHEIDET VOM ELTERNHAUS, S.45 Unter Muran wohl in der Senke ein graues Täubchen Wasser trinket. Ein' weiße Rose blühte reine, flocht die Mutter das Mädchen eine. Flechtet nicht so fest die Haare, werd' nicht lang mehr sein die eure, solltet mich einflechten loser, daß ich bliebe lang zu Hause. Wessen wirst du sein, mein Mädchen? Meines Knaben schönes Weibchen. Und wie nennst du ihn, mein Liebchen? Du mein Englein, goldnes Küßchen.
POD MURÁŇOM p.169,s.465 Pod Muráňom v tej doline, sivý holub vodu pije. Biela ruţa predvitala, matku dcer zapletala. Nepleťţe ma, matka, tuho, uţ nebudem vaša dlho. Mala bys ma pliesti slabšie, ţeby bola doma dlkšie. Čiaţe budeš, moja dievka? Šuhajkova švárna ţienka. Akoţe ho budeš zvati?
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Andelčok môj, pyšťok zlatý. Národnie spievanky, II. Vydání, I. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
JUGENDLIEBE S. 45
ŢALO DĚVČE, ŢALO TRÁVU p.216
Mäht' ein Mädchen in der Frühe unweit von dem grünen Bühel, Ei, ei, mäht' ein Mädchen fein, war ein herzliebes Mägdelein.
Ţalo děvče, ţalo trávu, nedaleko vinohradu. Ej, ej, to byla ona, ej, to byla děvečka upřímná.
Mähte, wollt' die Last heimtragen, rief vom Nachbarfeld dem Knaben. Ei, ei, etc.
Keď naţalo, poviazalo, Na šuhajka zavolalo. Ej, ej, atd.
Knabe, Knabe, du mein lieber, hilf und komm zu mir herüber. Ei, ei, etc. Magst dir Vater, Mutter holen, wenn sie dich nicht geben wollen. Ei, ei, etc. Huschelten dich in der Wiegen, warst schon da mein hell Vergnügen. Ei, ei, etc. Mußtest noch die Gänslein hüten, bist mir schon in's Herz geglitten. Ei, ei, etc.
Šuhaj, šuhaj, zdruhej strany, poď mi dvihať nošu trávy. Ej, ej, atd. Nech ti dvihá otec, mati, nechceli ťa za mňa dáti. Ej, ej, atd. Ešte ťa len kolimbali, uţ ťa za mňa slubovali. Ej, ej, atd. Ešte si len húsky pásla, Uţ si v mojom srdci riastla. Ej, ej, atd. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
BESCHEIDTUN S.46
ZO SUCHÉHO JAVORA, p. 579
Unter'm dürren Ahornbaum Wasser tropfet, Wasser fließet; trink davon, mein Liebchen, mein graues Täubchen, ist gar süße.
Zo suchého javora voda kvapká, napi se jej milá, holubička sivá, veď je sladká.
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Ja som sa jej napila, uţ jej mám dosť,
Hab' davon getrunken schon, hab' davon genung; danke dir, mein Liebchen, mein graues Täubchen, für den Gruß und Trunk.
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ďakujem ti, milý, môj holúbok sivý, za uprimnosť. Slovenské spevy Druhé doplnené, kritické a dokumentované vydanie I. diel Ladislav Galko Editio Opus Bratislava 1972
4.
GESTALTEN UND SCHICKSALE
S. 47 Wo die Slowakin, dort Gsang, wo die Magyarin, dort Streit und Zank, wo die Deutsche, dort ein falsches Lieb, wo die Zigeunerin, dort ein Dieb.
Kde Slovenka - tam zpěv, kde Maďarka - tam hněv, kde Češka - tam pýcha, kde Němkyně - tam faleš, kde Cikánka - tam krádeţ.
JANOŠÍK, S. 48 Wohl hätte Janošík noch gekämpft, hätt‟ er nur beizeiten gemerkt, hätt‟ er nur nicht seinen Gürtel auf den Tisch gelegt. Ein altes Weib hat ihn geseht, die tät es hintertragen schnell, daß sie seinen Gürtel auf dem Schenktisch hätt‟ gesehn. Der Gürtel war mit Nägeln über und über beschlagen, und jedes kleine Näglein um bare dreihundert Taler. Verwündern sich die Herren aus dem Roţnaner Stadttore, wie sie den Janošík unter Karabinern holen. Bitt‟ euch, ihr edlen Herren wert, und bitt‟ zum erstenmal, laßt mich meinen Gürtel in die Hand nehmen noch einmal. Sie gaben ihn ihm nicht, denn sie waren gar ängstlich, selbst den Gürtel in die Hand nehmen ließen sie ihn nicht. Bitt‟ euch, ihr edlen Herren wert, und bitt‟zum zweitenmal, laßt mich das alte Weib in die Hand nehmen nur einmal. Sie gaben es ihm nicht, denn sie wren gar ängstlich, selbst das alte Weib in die Hand nehmen ließen sie ihn nicht. Bitt‟ euch, ihr edlen Herren wert, bitt‟ zum drittenmal, laßt mich den Galgen umtanzen wohl die siebenmal. Fünfunddreißig Zentner Eisen er an seinen Füßen trug, und doch tanzt‟ er um den Galgen siebenmal in einem Zug. Und als er ihn umtanzt, noch gar hoch er sprang, noch höher als der Haken, wo ihn der Henker zwang.
BOU BY JANOŠÍK BOJOVAU. p. 19 Bou by Janošík bojovau, keby sa byu merkovau, keby nebyu svôj opaščok na stole zanechau. Stará bába ho viděua, ta ho prezradila, ţe ona ten svôj opaščok na slole viděua. Ten opaščok byu taký vygombíčkovaný, a kaţdá ta gombičočka za tri sta toliary. Čudujú sa páni z tej roţňanskej brány, ako Janošíka vedú pod karabinami. Prosím vás, panovia, a to po prvý ráz, dajtě mi ten svôj opaščok len ráz do ruky vziať. Oni mu ho nědali, lebo sa ho báli, ani mu ten svôj opaščok do ruk vziať nědali. Prosím vás, panovia, a to po druhý ráz, dajtě mi tu starú babu len ráz do ruk vziať. Oni mu ju nědali, lebo sa ho báli, ani mu tu starú babu do ruk vziať nědali.
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Prosím vás, panovia, a to po tretí ráz, dajtěţe mi seděmrazy šibeň hajduchovať. Tricät pät centov ţeleza na svojich nohách mau, a ešče on seděmrazy šibeň hajduchovau. A keď hajduchovau, ešče si poskočil, ešče výše teho háka, čo ho kat oběsiu.
Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
ANICKA, JANKO UND DER JUDE, S.49
POD MURÁŇOM… p.17, s.35
Unter Muraň, unterm Schlosse, mit Schön-Janko zankt ein Jude, und das alles um dessenwillen, weil sie beide ein Mädchen mögen. “Hast ein Tuch und ich ein zweites, drunten auf der Donau gleit' es, wessen Tuch wird schneller fahren, der soll die Anicka haben."
Pod Muráňom, pod tým zámkom, vadil sa ţid s krásnym Jankom.
“Ana, Ana, Jüdin echte, aus dem jüdischen Geschlechte." “Ei, bin keine Jüdin echte, aus dem jüdischen Geschlechte, aber bin des Janik Liebchen, Janiks schönes Eheweibchen."
A to všecko pre tú vinu, ţe ľúbili oba jednu. Máš ty ručník a ja druhý, pustíme ich po Dunaji. Kerý ručník strmšie beţí, Ten Aničku tú obdrţi. Anna, Anna ţidovkyňa, z ţidovského pokolenia! Ej, nie som ja ţidovkyňa, z ţidovského pokolenia, ale som ja Janíkova, Janíkova pekná ţena. Národnie spievanky, II. Vydání, II. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
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KRIEG UND FRIEDEN S.49
NAD BRNICAMI p.347
Über Brnice sie die Eichen schlagen und nach Sielnice die Späne niederfallen.
Nad Brnicami duby rúbajú a do Sielnice triesky padajú, padajú.
Lies sie auf, mein Liebchen, leg´ aufs Feuer auf, wasch das Hemdlein, glätt' es bis zum Boden weiß. Wusch die Magd und glättet' wohl das Hemde weiß, Sonntag in der Frühe ließ sie es ihn antun, tat es an. Schon zieht der Türk heran, schon wird Krieg wohl sein, mein Feinsliebchen weint, weil sie allein wird sein. Weine nicht, mein Liebchen, alleine sein nicht sollst, baun sie wohl für dich zwischen den Bergen ein Schloß. Dort sollst du prächtig wohnen, schenken den kühlen Wein, nur von falschen Gesellen laß dich nicht hintergehn.
Nazbieraj, milá, a naklaď ohňa, oper košieľku, vyhlaď ju do dňa bieleho. Ona oprala i vyhladila, v nedeľu ráno obliecť mu dala: obliekol. Uţ Turrek ide uţ vojna bude, má milá plače, ţe sama bude, samotná. Neplač, má milá, nebudeš sama, stavajú zámok medzi horama pre teba. Tam budeš bývať, vínko predávať, lenţe sa nedaj chlapcom oklamať falošným. Slovenské spevy Druhé doplnené, kritické a dokumentované vydanie II. diel Ladislav Galko Editio Opus Bratislava 1973
DAS SÄBELCHEN S.50
SPADLA MI ŠABLIČKA p. 54
Fiel mir das Säbelchen
Spadla mi šablička
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vorn schwarzen Pferdchen, reich‟ mir‟s, mein Schätzlein mit den grauen Äuglein, mein holdes Schwälbchen. Als sie es ihm reichte, bitterlich sie weinte: Hätt‟ doch mein Aug, du mein Falke traut, dich nie gesehen.
z vraného koníčka, Poď mi ju milá podat, já mosím maširovat. Poď milá, poď honem, Spadla mi na kameň, Ať sa mi nerozlomí. Palášek ocelový. Jak mu ju podala, Ţalostně plakala, Ja dybych ťa, synečku, Ja nebyla poznala. Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, František Bartoš, Tiskem a nákladem Karla Winikera, c.k. dvorního knihkupce V Brně, 1882
DIE WÄSCHERIN, S.50
JEDÚ CHLAPCI, JEDÚ… p. 70
Über die Tencsiner Straße jagen Bursche, jagen, bis ihnen die Säbel um die Sättel schlagen.
Jedú chlapci, jedú Trenčanskú silnicú, aţ jím tak šablenky na bokoch libocú, aţ jím tak šablenky na bokoch libocú.
Heia, Burschen, heia! Ich zieh` mit euch die Straßen, werde euch Gesellen die weißen Hamdlein waschen. Wo wolltest du, Feinslibchen, nehmen so viel Wasser, um uns Kameraden die Hemdelein zu waschen. Will aufstehn in der Frühe, den Tau in`s Fürtuch fassen und wird` euch so, Gesellen, die weißen Hamdlein waschen.
Hoja, chlapci, hoja! A já pŧjdem s vama, abych já vám šetkým košulenky prala, abych já vám šetkým košulenky prala. De bys ty, má milá, tolko vody vzala, abys ty nám šetkým košulenky prala? abys ty nám šetkým košulenky prala? Budem skoro stávat, Z rána rosu ráňat, a tak já vám budem košulenky právat, a tak já vám budem
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košulenky právat. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
DAS LÖSEGELD, S.51
PRI DUNAJU ŠATY PERÚ… p. 134
An der Donau waschen Wäschrinen, wo die Husaren vorüberziehen. Ihren Liebsten die Liebste erkannte, traurig ihn beim Namen nannte.
Při Dunaju šaty perú, kde husari mašírujú; poznala milá milého, smutne volala na neho.
Liebster, Liebster, lieb hab` ich dich, um hundert Gulden los kauf` ich dich. Um hundert Gulden los kaufst du mich nicht, denn keine Husaren haben sie nicht.
Milý, milý milujem ta, za sto zlatých vymením ta. za sto zlatých ma nedajú, lebo husárŧ nemajú.
Wär` ich ein gemeiner Soldate, wär` mir eher noch zu raten, aber ich bin ein großer Herr, bei der Schwadron der Kapitän.
Kebych já byl sprostý voják, to by bylo všetko inák, ale já som velkým pánem, u škadrony kapitánem. Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
AN DER DONAU WOHL BEI PRESSBURG S.52 An der Donau wohl bei Preßburg ein' neue Kaserne ist, von unten bis oben schön bemalet ist. Unter ihr ein Steglein mit Tränen begossen, seh' ich den Liebsten mit dem Gewehr sitzen. Gerne wollte ich ihm sagen nur ein kleines Wortchen, daß sich wohl erfreuen würde mir das liebe Herzchen. “Das kann nicht anders sein, ich muß Soldate sein, dich, mein feines Liebchen, muß ich lassen sein."
U DUNAJA, U PREŠPURKA, p.192 U Dunaja, u Prešpurka je kasárňa nová, je od spodu aţ do vrchu malovaná celá. Pod ňu je chodníček slzama polétý, keď vidím milého s kvérem posedati. Ráda bych mu povedala jen slovečko malé, aby sa mně potěšilo mé srdečko milé. To jinač memŧţe být, ja voják mosím být, teba, moja milá, ja mosím opustit. Písničky modlosluţebníkŧ,
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Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DER RÄUBERHAUPTMANN S. 52 Schnell, ihr Gesellen, kommt, sucht, ob noch etwas frommt unserem Hauptmann gut, ist in der Hilft' verwundt, und ist schon blau die Wund', ujuju! Wo sind die Pistolen dein, die du trugst aus und ein, der Breitgürtel ausgelegt, mit Goldnäglein dicht besteckt, han dich in Eisen gelegt, ujuju!
DER ALTE RÄUBER S.52
NA VYSOKÝCH HORÁCH… p. 53, s. 67
Auf den hohen Bergen brennt ein helles Feuer, wer sitzt herum im Kreise? Sitzen wohl zwölf Räuber, und der dreizehnt' ein grauer, den ganzen Leib zerhauen: Ihr meine lieben Gesellen, mein blankes Säbelchen brecht es in zwei Stücke, und mit dem dünnern Ende schlagt mir ab das Köpfchen, und mit dem dickern Ende grabet mir ein Grübchen.
Na vysokých horách jasný ohník horí. Ktoţe při ňom sedí? Dvanásti zbojníci a trinásty starý, všecek dorúbaný. Tovariši moji, tú moju šabličku na dvoje rozlomte a s tým tenšim koncom hlávku mi odtnite a s tým hrubším koncom jamku mi vykopte!
IN SCHÖNHEIT STERBEN S.53 85
Národnie spievanky, II. Vydání, II. diel Ján Kollár Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P. Bratislava 1953
KEĎ SME ŠLI NA HODY s.
Als wir gingen zu dem Schmaus, waren unser elf, als wir gingen von dem Schmaus, fehlte ein Gesell. Wartet mir, stehet still im Neutraer Schlag, laßt uns die Gesellen zählen, ob nicht fehlt ein Knab'. Fehlet wohl ein Knab', Kamerade mein, auf der Bahre liegt er, der Säbel neben ihm. Meine Kameraden, hier laßt mich mitnichten, mit meinem scharfen Säbel tut das Grab mir richten. Mit meinen Dukaten es mir auslegen tut, das traute Liebchen meine zum Begräbnis ruft.
646 Keď sme šli na hody, Byuo nás jedenást, Keď sme šliz hodŧ dom, Chybovau jeden z nás. Počkajte, bratrové, Nech sa spočítáme Néni tu jedného Kamaráda mého. Leţí na chotari, Šabla podla něho. Budeme chodívat K frajerence jeho. Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, František Sušil, III.vydání (kritické vydání), Praha, 1941
DER LIEDERJAN S.53
PUJDU DOMU p. 160
Geh' nach Hause, geh' nach Hause, denn wohl muß ich schon, bin eines armen Mütterleins Sohn.
Pujdu domu, pujdu domu, lebo musím, sem chudobnej maměnky syn.
Die hat mich gar schwer gewonnen, tags genäht und nachts gesponnen. Näht' bei Tag das Hemdlein ihrem Knaben, spann zur Nacht den feinen Faden. Herr Wirte mein, Euch Gott befiehl' ich, was ich getrunken, merket treulich. Schreibt Maß und Glas mit weißer Kreiden, so ich komm wieder, zahl ich beide. Schreibt es sauber auf die Türe, nicht wird sich meine Liebste zieren. Schreibt alles bis aufs letzte Strichlein, zahlen's doch die schönen Mägdlein. 86
Ta ňa ťaţko vychovala ve dne šila, v noci přadla. Ve dne šila košulenku, v noci pradla kúdelenku. Šenkýřičku, s Bohem buďte, co sem prepil, pamatujte! Napište to bílú krídú, šak zaplatím, aţ k vám přindu. Napište to na dvérečka, šak zaplatí galánečka.
Napište to do čárečky, šak zaplaťá galánečky. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně VERGANGENE JUGEND, S. 54 Rauschten auf die Berge, rauschten Wälder weite, wo seid ihr hinkommen, meine jungen Zeiten? Meine jungen Zeiten kannten keine Freuden, meine jungen Tage sind weltab vergangen. Jugend, meine Jugend, bist mir so zerronennen, bist mir so zerronnen, hab` nicht acht genommen. Jugend, meine Jugend, hab` dich fahren lassen, als würf` ich einen Feldstein in ein tiefes Wasser. Noch mag der Stein im Wasser sich nach oben kehren, aber meine Jugend wird nicht wiederkehren.
TOUHA PRO ZTRÁTU MLADOSTI., p. 565 Zahučaly hory, Zahučaly lesy, Kam ste sa poděly, Moje mladé časy! Moje mladé časy Neuţily krásy, Moje mladé leta Neuţily světa. Mladost moja mladosť, Vyšlas mi na márnosť, Vyšlas mi na márnosť, Pro moju nedbalosť. Mladost moja mladost, Jak jsem ťa strávila! Jak bych byla kameň Do vody vhodila! Ten kameň ve vodě Přece sa obrátí, Ale moja mladost Nikdá sa nevrátí. Ach Boţe, mŧj Boţe, Co sa se mnú vodí, Ţe mia kaţdý člověk Zdaleka uhodí! Rozlúčils mia Boţe Se šuhajem švarným, Rozluč uţ mia taky S tímto světem márným. František Sušil
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Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
DER GEPRELLTE, S.55 Hab` mich nie lassen prellen, es wär` denn mit meinem Weib, die Ochsen kann ich verkaufen, die Pferde wohl eintauschen, aber nicht das Weib. Die Öchslein bring` ich leichtlich um hundert Taler an den Mann, und das Weib will keiner um fünf Kreuzer han. Um fünfzig blanke Römer die grauen Öchselein; daß ich hab` gefreit, weinen die Mägdelein.
NEOŠIDIL SOM SA, p. 102 Neošidil som sa, iba na ţene: ej! volky môţem predať, koňa zahandlovať, ale ţenu nie. Volky môţem predať za sto tolierov, A ţenu nepredám za pët grajciarov. Za pädesiet rimských sivé volčatá; ţe som sa oţenil, plačú dievčata.
Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
LOB DES SOLDATENLEBENS S. 55 Ein herrlich Leben führt der Soldat, kennt keine Arbeit, trinkt sich satt, Tag für Tag vier Groschen Lohn, gibt der Liebsten noch davon. Aber der Bauer ein armer Strick, ein jeder tritt ihm auf's Genick, ob Soldat, ob Edelmann, hochmögender Vizegespan.
KINDER DER TATRA, S.55 Auf der Königsalpe leuchten helle Flammen, um das Feuer sitzen zwölf Bergkinder beisammen. Ei, einer wie die andern, gar prächtige Kinder, in der Faust den Bergstock, über'm Rücken den Karabiner.
NA KRÁLOVEJ HOLI p. 106 Na královej Holi, jasná vatra svieti, okolo tej vatry dvanasť horných detí. Hoj, švárna to junač, jako
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In dem breiten Gürtel ein paar schöne Pistolen; solche Kinder wachsen auf den Alpenschollen!
jeden všetci, valaška jim v pästi, karabin na pleci. V opasku širokom pekných pár pištolí; také deti rastú na Královej Holi!
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DAS WEISSE TÄUBCHEN, S.56 Steht wohl Jano an dem Wasser, eja hoj! Will sich´s Blut von den Händen waschen, du mein Gott! Was, Janíček, was hast du nur getan, eja hoj, daß keinen Händen Blut klebt an! Du mein Gott! Hab´geschossen ein Täubchen zu Tod, eja hoj, das saß im Fensterlein mir zur Not, du mein Gott! Hat gegirrt bei Tag und Nacht, eja hoj, mich Traurigen um den Schlaf gebracht, du mein Gott! War kein weißes Täubelein, eja hoj, war das traute Liebchen dein, du mein Gott! Reit`, Jano du, reit` querfeldein, eja hoj, was du dort siehst, ist alles dein, du mein Gott! Sah dort wohl zwei Hüglein Stehn, eja hoj, und waren Galgen in der Näh, du mein Gott.
STÓJÍ JANO PŘI POTOCE, p. 146 Stójí Jano při potoce, eja hoj! Umývá si z krvi ruce, Boţe mój! Cos, Janíčku, cos porobíl, eja hoj, ţe sis ruce zakrvavíl? Boţe mój! Postřílál sem holubičku, eja hoj, co sedala v okénečku, Boţe mój! Ve dně v noci vrkútala, eja hoj, mně smutnému spat nedala, Boţe mój! Nebyla to holubička, eja hoj, neţ to byla frajírečka, Boţe mój! Jeď ty, Jano, v širé pole, eja hoj, co tam vidíš všecko tvoje, Boţe mój! Viďél on tam dvě horičky, eja hoj, a to byly šibeničky, Boţe mój! Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
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DAS FRONVOKLT KLAGT S. 56 Du mein Gott, Vater mein! Wie arg ist die Welt daran! Was duldet, was duldet der hablose Untertan! Plagt ihn Vater, Sohn, reicht nicht bessern Lohn; scheint schon, daß in alle Zeiten bleibt die Fron, bleibt die Fron. Ihr Herren Edelleut, wir sind eure Fronleut; werden in der schwarzen Erden gleichgereiht, gleichgereiht. Wie Bauer, so der Herr müssen alle sterben, müssen in der schwarzen Erd verderben, verderben. Herren wert, Herren wert, was tun wir säen und mähn? Ist es um die schwarze Erd, wo wir drübergehn?
BOŢE MÓJ, OTČE MÓJ p. 24 Boţe mój, otče mój! Jak je ten svět smotný! Čo vystojí, čo vystojí chudobný poddaný. Kaţdý ho suţuje, platu nepovyšuje; veď sa nazdá; ţe na věky panuje, panuje. Vy páni zemani, my sme vaši poddaní; my budeme v čiernej zemi srovnaní, srovnaní. Jak sedlák tak i pán, musia všetci umríti, musia všetci v čiernej zemi uhníti, uhníti. Panovia, panovia, začo my vám robíme? či to len za tu čiernú zem čo po nej chodíme?!
Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
DER RÄCHER, S. 57 Hei, Wälder auf, Wälder ab, im Walde Weg und Scheiden; ehrlich war der Veter mein, ich muß sein ein Räuber. Hei, wohl muß ich Räuber sein, denn groß sind Schuld und Sünden; kannst bei den Herren Unrecht nur, Recht nur beim Räuber finden. Hei, Recht findst nur beim Räuber, der weiß, was ihr müßt dulden; und findt sich keine Arzenei, sein Blei tilgt alle Schulden. 90
HEJ, HORE HÁJ! p. 53 Hej, hore háj, dolu háj, hore hájom chodník; môj otec bol dobrý, já mosím byť zbojník; Hej, ja mosím byť zbojník, bo krivda
veliká; nepravost u pánov, pravda u zbojníka. Hej, pravda u zbojníka, čo zná krivdy s vámi; a keď jim niet lieku, mární jich guliami.
Slovácké: 200 jednohlasných písní ed. Jan Kunc Moravská Ostrava: Adolf Perout,1913
WOHL WERDEN ZWEI GALGEN S. 57 Wohl werden schon, wohl werden schon zwei Galgen hoch gerüst', sag du mir nur, sag, Lieber, an, welcher der meine ist. Wähl' einen dir, mein Söhnelein, so sie dich wählen lan; wenn du dir gewählet hast, sollst du hangen dran. Ich mag nur den höchsten, der gefällt mir am besten; an dem muß ich hangen wegen meiner Allerliebsten. Bis ich von Jasenka geh', spielen sie mir auf gar schön, von Jasenka die Jungfraun weinen manche helle Trän'. Weine nicht, weine nicht, laß das Reuen sein, hättst müssen durch die ganze Welt mein Weggenosse sein. Mein Weggenosse sein und tragen Eisen schwer, vor jeder Herberg nächtens bitten um Quartier.
STAVIJÁ, STAVIJÁ ŠIBENIČKY p.173 Stavijá, stavijá šibeničky dvoje, enom ty ně pověz, keré budú moje. Vyber si, synečku, vybrat-li dajú sa; keré si vybereš, na ty ťa oběsá. Ja ty najhornější, ty sú najpěknější; na ty ňa zavěsá pro mú najmilejší. Aţ pujdu z Jasenky, budú ně pěkně hráť, Jasenecké panny budú ně banovať. Nebanuj, nebanuj, nemáš co banovať, mosela‟s by se mnú po světě vandrovať. Po světě vandrovať a ocelky nosiť, na kaţdej hospodě nocleha si prosiť.
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Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919 Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
PREUSSISCH LAND… S. 58
PRAJSÁ ZEM p. 148
Preußisch Land, preußisch Land, wann kommen wir an deinen Rand, Prajsá zem, prajská zem skoroli ca du mein trautes Liebchen, gehn wir noch Hand in Hand? prejdzem! Milenečko moja, Sage du mir, sag mir, welchen Weg gehst du? zdrávuli ca najdzem. Und ich will dir's sagen nicht, weintest immerzu. Sage du mir, sag mir, welchen Steg und Straß? Und ich will dir's sagen nicht, weintest ohn' Unterlaß. Sage du mir, sag mir, welche Bergeshöhn? Und ich will dir's sagen nicht, würdest uns nachgehn. Drahtbinder, Drahtbinder, wie wilder Gänse Heer müssen die weite Welt durchstreifen kreuz und quer. Der Ranzen ist sein Bett, mit dem Mantel er sich deckt, noch träumt ihm von der Liebsten, wo er den Kopf hinlegt.
Povedzţe mi, povedz, kerú cestú pojdzeš? A ja ci nepoviem, lebo plakac budzeš. Povedzţe mi, povedz, kerými chodníčky? A ja ci nepoviem, plakala bys ţdycky. Povedzţe mi, povedz, kerými horamy? A ja ci nepoviem, išla by‟s za nami. Drotari, drotari jako dzivé husy po tom šírom svece potlúkac sa musí. Kapsú si poscele, vzecom sa odzeje, Ešče sa mu ešče o frajerce sneje. Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, v Brně 1919
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Nakladatelství A. Písa knihkupec, Knihkupec České vysoké školy technické v Brně
KRIEGES SCHRECKEN S. 59 Im Tal, wohl in dem grünen Grunde, an dem gezimmerten Brunnenrande, steht ein Rößlein aufgezäumet, drunter Janik vom Leben scheidet. Kam gelaufen seine Mutter, hub an jämmerlich zu rufen: Mein lieber Sohn, mein süßes Herze, sag, was schafft dir solche Schmerzen? Ist's das Köpfchen, so verbind' ich's, ist's das Hüftlein, wasch' und salb' ich's. Mutter, Mutter, meine teure, das hat mir der Krieg getan zuleide. Besser war's zu Hause pflügen, denn im weiten Felde kriegen. Geht, Mutter, geht nur schnell von hinnen, wird mir noch das Herz zerspringen. Wird zerspringen in drei Stücke, wenn ich Euch sag', wie's geht im Kriege. Gar prächtig fährt sich's einher zu Pferde, doch weh, stürzt einer erst zur Erde. Im Krieg tut man die Trommeln rühren, Flinten! Säbel! schrein die Führer. Und du, Musik, spiel lustig auf, daß der Krieg hab' muntern Lauf. Schüss' um Schüsse dröhnen, 93
die Ärmel rot überströmen. Kugeln um Kugeln treffen, schon fließt das Blut in Bächen. Amen, der Schmerz verdreht die Augen, Amen, im Wind die Haare sausen.
STADT KOLIN, S.60
KOLÍNE, KOLÍNE, p. 768
Stadt Kolin, Stadt Kolin, auf schöner Ebene, manch einer Mutter Söhnlein mußt bei dir vergehn.
Kolíne, Kolíne, Na pěkné rovině, Nejeden syneček U tebe zahyne.
Wohl manch ein Söhnelein, wohl manch ein Bruderlein, muß gar bitter weinen mein altes Väterlein.
Nejeden syneček Nejeden bratříček, Musí zaplakati Mŧj starý tatíček.
Mein altes Väterlein, mein altes Mütterchen, muß gar bitter weinen mein trautes Herzliebchen.
Mŧj starý tatíček Má stará maměnka, Musí zaplakati Má milá panenka.
Stadt Kolin, Stadt Kolin, bist zu stehn nicht wert, wohl manch ein Mütterlein um dich den Sohn verliert.
Kolíne, Kolíne Nejsi hoden státi, Nejedena matička Pro tebe syna ztratí.
Die Mutter das Söhnelein, die Schwester das Brüderlein, und die liebe Braut den grauen Falken traut.
Matička synáčka Sestřička bratříččka, A milá milého Sokola sivého. Ach Boţe Rozboţe S vysokého neba, Abych já nejídal Komisného chleba. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
BELGERAD S. 61 Belgerad, Beigerad, 94
türkischer Grenzbezirk, ei, manch einer Mutter Söhnelein dort liegt. Welches Mutterlein im Feld hat ihr Söhnlein, solch eine mag schauen frühmorgens in das Sonnlein. Ist es blutgerötet, wird er sein erschlagen, und wenn es ist verdunkelt, wird er sein begraben.
SANKT DAVID, S.62 Weiß ich eine Wise weit, auf ihr ein`Ölweide hochgebreit. Unter der Weide David sang, daß das Hainchen widerklang. O úberfrohe Heuigkeit, kam Maria benedeit. Davide, lieber Davide, dein Mütterlein ist in der Hölle. Heiliger David säumte nicht, die Fiedel nahm, gleich fürbaß schritt. Als er vor die Hölle kam, sein Mütterlein er drin vernahm. Gleich die Fiedel schöne strich, sein Mütterlein aus der Höllen rief. Die Seelchen klammerten sich an, ließen nicht aus der Höllen gahn. Gleich mit dem Teufel die Wette hielt, wer von ihnen schöner spielt`. David schöner spielt` und sang, sein Mütterlein aus der Hölle sang. Davide, lieber Davide, willst du zu mir dienen gehen? 95
SV. DAVID, p. 2 (Bělá a horní Bečva) Vim já lučinu širokú, Na ní olivu vysokú. Pod ňú seděl David král, svaté pěsničky sobě hrál. O radostná novina, přišla k němu Maria. O Davide, Davide, tvoja matička v pekle je. Svatý David nemeškal, vezma husličky hned se bral. Kryţ tam před peklo přišel, svoju matičku uslyšel. Hned na husliškách zahudal, svoju matičku ven volal. Dušičky se jí chytaly, z pekla ven vyjít nedaly. Hned se s ďáblem zakládal, kdoby z nich pěkněj zahudal. David lepší hazudal, svoju matišku vyhudal. Aj Davide, Davide,
Budešli ty sluţiť u mně? Sollst nicht schwer zu werken han, nur im Mondlein sitzen fein, singen heilige Liedelein.
Nebudeš těţce dělávať, enom v měsíčku sedávať, svaté pisničky zpívávať. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
DAS GNADENBILD, S. 63
OBRAZ PANNY MARIE, p. 34
Heiliger Lukas, Maler Gottes, malte er ein Bildnis Gottes.
Svatý Lukáš maléř Boţí, On maloval obraz Boţí.
Konnt` es nicht zu Ende malen, mußt` darob in Schlummer fallen.
Nemoh on ho vymalovať Musel nad ním podřimovať.
Heran die Butter Gottes trat, malt` das Bild an seiner Statt.
Matka Boţí přistúpila, Obras svatý malovala.
Ihre Wängelein anlegte, gleich das heilige Bildchen schmückte.
Svoje líčka přiloţila, Hned obrázek ozdobila.
Heb` dich, Lukas, aus dem Schlaf, schon ist das heilige Bild gemalt, Častochovo dargebracht.
Staň, Lukáši, staň ze spání, Uţ je obraz malovaný, Čachostovu oběcaný.
Spannt sechs Paar Ochsen vor den Wagen, laßt es nach Častochovo fahren.
Zapřahajte šest pár volŧ, Vezte obraz k Častochovu.
Stellt es auf wohl auf dem Hüglein, gegen das morgenhelle Sonnlein.
Postavte ho na kopečku, Proti jasnému slunéčku.
Menschen dorthin wallen werden, Gesundheit dort erlangen werden.
Budú lidé putovati, Zdraví tamo nabývati. A kdyţ jeli krajem lesa, Pohonič bičem zapleskal. Kdyţ prostřed lesa přijeli, Třé zbŧjníci vyskočili. Stŧjte, stŧjte nešmihajte, Co vezete to nám dajte. Vezem obraz svatej panny, Na Častochov oběcaný.
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A my vám ho porúbáme, A my vám ho posekáme. Nerúbajte, nesekajte, Zkameňáte, zdřevěnáte. Zkameňáte jako múry, Na památku tej figúry. Jali rúbať, jali sekať matky Boţí nelitovať. Jeden zaťal hned zkameňal, Druhý zaťal, hned zdřevěnal. A to máte na památku, Nerúbajte Boţí matku. A ten třetí Boha chválil, Ţe obrazu neporanil. K Častochovu dále jeli, Na kopečku zastavili, Dále uţ jeti nemohli. Tu mě sloţte na kopečku. Proti jasnému slunéčku. Budú ke mně putovati, Zdraví u mě nabývati. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
DIE VERWUNSCHENE TOCHTER S. 64
ZAKLETÁ DCERA, p. 146
Zogen wohl drei Spieler, drei schöne Trautgesellen.
Putovali hudci Tři švarní mládenci.
Zogen übers Felde, sprachen eins zum andern.
Putovalli polem, Rozmlúvali spolem.
Sahen dort ein Holze, Holz vom Rüsterbaume, gut zu einer Geige.
Uhledli tam dřevo, Dřevo jaborové Na husličky dobré.
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Lasset es uns schlagen, draus helle Geigen machen.
Poďme my ho sťati, Huslí nadělati.
Werden daraus, werden drei hellklingende Geigen.
Budú z něho, budú Troje husle hlasné.
Zum erstenmal sie schlugen Das Holz gar tief erbleichte.
Ponýprv zarubli, Dřevo zesinalo.
Zum zweitenmal sie schlugen, das Holz gar bitter weinte.
Podruhé zaťali, Dřevo zaplakalo.
Zum drittenmal sie schlugen, das Holz zu sprechen anhub:
Po třetí zaťali, Dřevo promluvilo:
Schlagt mich nicht, ihr Spieler, schöne Trautgesellen.
Nerúbejte hudci, Přešvarní mládenci.
Bin ich euch kein Holze, bin ich Blut und Leben.
Nejsem já to dřevo, Jsem já krev a tělo.
Die Wurzel tut ausgraben, zu meinem Vater Tragen.
Kořen vykopejte, Otci mě dodejte.
Dem Vater mein zur Freude, der Mutter mein zu Leide.
Otcovi na radosť, A matce na ţalosť.
Die hat mich verwunschen, als ich Wasser schöpfte:
Ta mě zaklnula, Dyţ sem vodu brala.
Bleib du, Tochter, bleibe Rüster hochgerecket, Blättchen breitgestrecket.
Ostaň dcero, ostaň Jaborem vysokým, Listečkem širokým.
O unglücksellige Mutter, die verwünscht die Kinder.
O neščasná máti, Kerá klne děti. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
DIE KINDESMÖRDERIN S. 65 Ging Schön-Kacenka spazieren auf den Damm wohl bis zur Mühle. Wie sie hinterm Damme stand, hatt' einen Knaben Wohlgestalt. 98
Mit einem Band den Hals umwand, in die Donau sie ihn warf. Stand hinterm Busche ein altes Weib, tät Katerina verraten gleich Was macht ihr nur, ihr Herren vom Rat, daß ihr Kačenka nicht faht? Hatt' einen Knaben Wohlgestalt, in die Donau sie ihn warf. Schau, Kaca, schau hinaus zum Fenster, ob dort kommen Vater, Mutter. Kommen dort nicht Vater, Mutter, aber kommen dort vier Henker, mein armes Köpfchen aber köpfen. Als sie stunden auf der Brücke: Meister Henker, halt jetzt inne, daß ich' mag noch einmal sehn, um wen ich soll von hinnen gehn. Um Janicek, um Janíček, den Allerschönsten in der Welt. Als Kacenka schon den Kopf hinlegt, innehielt der jüngre Knecht: Willst, Kacenka, du meine sein, will ich dich vom Tod befrein. Wenn ich war des Jano nicht, werd' auch sein des Henkers nicht. Als Kačenka schon den Kopf hinlegt, innehielt der ältre Knecht Willst, Kačenka, du meine sein, will ich dich vom Tod befrein. Wenn ich nicht war des Jüngeren, werd' auch nicht sein des Älteren.
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Tu, Henker, mir mein Jäcklein ab, drunter ein gelbes Dukatlein hab', geschenket von dem Liebsten mein für das grüne Kränzelein.
DIE TÜRKENBRAUT, S.67
ZA TURKA PROVDANÁ, p. 147
Saß wohl ein Gefangner Siebzig lange Wochen.
Seděl jeden vězeň Sedumdesát neděl,
Und so schwere saß, bis er ergrauet was.
A tak těţko seděl, Aţ tam ošedivěl.
Zu sich selber sprach er, wer ihn lösen täte, der seine Tochter hätte,
Sam sobě rozmúval, Kdo by ho vyjednal, Ţe by mu dceru dal.
Barbora, das Töchterlein, Die Hälfte von dem Hofe sein.
Svú dceru Barboru, Polovicu dvoru.
Keiner ihn hörte, nur der Knabe zarte, der die Pferde wartet.
Ţádný ho neslyšel, Edem to pachole, Co poklúzá koně.
Das Knäblein nicht säumte, den Türken es sagte.
Pachole nemeškalo, Turkúm povídalo:
Höret, liebe Herren, was sagt unser Gefangner:
Slyšte milí páni, Co náš vězeň praví:
Wer ihn lösen täte, der seine Tochter hätte,
Kdoby ho vyjednal Ţe by mu dceru dal,
Barbora, das Töchterlein, die Hälfte von dem Hofe sein.
Dcerušku Barboru, Polovicu dvoru.
Die Türken nicht säumten, den Gefangnen befreiten.
Turci nemeškali, Vězňa vyručali.
Kam der Gefangne nach Haus, setzt` sich an den Tisch, den Kopf tief hängen ließ.
Přišel vězeň domŧ, Sednul si ke stolu, Svěsil hlavu dolŧ.
Was ist Euch, Väterchen? Schmert Euch der Kopf vielleicht oder der ganze Leib?
Coţ je vám tatíčku? Snad vás hlava boli, Nebo ţivot celý?
Mich schmerzet nicht der Kopf,
Mia hlava nebolí
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Noch der liebe Leib.
Ani ţivot milý;
Versprach dich zu geben Wohl dem Türkenheiden.
Slíbíl sem ťa dáti Turku pohanovi.
Und ich wollt` ihn nicht freien, lieber wollt` ich sterben.
A já bych zaň nešla, Radši bych umřela.
Auf den Boden lief sie, eine Musik hört sie.
Na húru běţala, Muziku slyšala.
Mein liebes Väterlein, wen kommen sie da holen mit Schießen und Trommeln?
Mŧj milý tatíčku, Pro koho to jedú, Střílajú, bubnujú?
Dich, Baruška mein, mein jüngstes Töchterlein.
Pro tebja Baruško, Najmladší dceruško.
Und die Türken kamen, gar prächtig angetane.
A Turci přijeli, Všecko strojné měli.
Die Pferdchen in Purpurseide, die Knechte in Gold gekleidet.
Koníčky v šarlatě, Pacholci ve zlatě,
Und ihr Allerliebster in lauter Demante.
Její najmilejší V samém diamantě.
In den Wagen stieg sie, vom Vater Abschdied nahm sie.
Do voza sedala, S otcem sa ţehnala.
Lebt wohl, mein Väterlein, kehr` nicht mehr zu Euch, solang am Leben bleib`.
S Bohem mŧj tatíčku, Uţ k Vám víc nepřijdu Zakél ţiva budu.
Fünfzehn Meilen fuhr sie, kein Sterbenswörtlein sprach sie.
Patnást míl ujela, Slova nemluvila.
Dreißig Meilen fuhr sie, wohl ein Wörtlein sprach sie:
Třidcet míl ujela, Slova pomluvila:
Warte, lieber Kutscher, bis ich vom Wagen springe, ei Schlückchen Wasser trinke.
Počkaj milý kočí, Aţ z voza seskočím, Napiju sa vody.
Trink, Liebste, du nicht Wasser, hast Weinchen in dem Wagen.
Nepij, milá, vody, Máš vínko ve vozi.
Gut sind Bier und Weinchen, Wässerlein am besten.
Pivo, vínko dobré, Vodička najlepší.
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Aus dem Wagen sprang, den Kranz von Haupte nahm, ließ ihn auf das Wasser.
Ona seskočila, Vínek s hlavy sňala, Na vodu pustila.
Schwimm, du mein Kränzelein, bis zu meinem Väterlein.
Plyň ty mŧj vínečku Aţ k memu tatíčku,
Und sag ihnen dort, daß ich hab` geheirat wohl die schnelle Donau.
A pověz ty jim tam Ţe sem sa vydala Bystrému Dunaju.
Die kleinen Fischlein, meine Brautjüngferlein,
Ty drobné rybičky, To moje druţičky;
Die großen Karpfen Meine Kranzherren,
Ti velcí kaprové, To moji druţbové;
Weiden, Erlenbüsche, meine liebe Sippe.
Vrbina, olšina To moja rodina.
An`s Wasser sie reichte, in die Donau stürzte.
Vody dosihala, Do Dunaja padla.
Der Türk tut schreien, klagen und die Stirne schlagen.
Turek křičí, plače, A sobě naříče.
Ihre weißen Haare Auf dem Wasser fahren.
Její bílé vlasy Po vodě sa plasí.
Ihre weißen Hände Schwimmen durch`s Wasser behende.
Její bílé ruce Vodú plavú prudce.
Ihre Augen schwarze, der Sand in ihnen tanzet.
Její černé očí, Písek sa v ních točí.
Der Türk tut schreien, klagen und die Stirne schlagen.
Turek křičí, plače, A sobě naříče:
Hätte dich gefahren zu meiner lieben Mutter,
Bych ťa byl dovezl K svej milej mateři,
die hätte dich nicht lassen auf bloßer Erden gehen,
Nedala by tobě Po zemi choditi;
hätte dir gebreitet köstlich rote Decken,
Byla by ti stlala Červené přikrytí.
hätten dir geläutet im Türkenland die Glocken;
Zvonily by tobě Ty turecké zvony.
102
jetzt werde dich fressen im Meere Hai und Rochen.
Včil ťa budú ţráti Ty morské potvory. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
DER EIFERSÜCHTIGE, S.72
ŢÁRLIVEC, p.124
Auf dem Berg, auf dem Hang, Was schimmer dort so weiße: Sitzen dort wohl Gänse Oder Schnee tut gleißen?
Na horách na dolách Co sa to tam bélá; Husy-li to seďá Nebo snihy leţá?
Wenn es wären Gänse, wären fortgeflogen, wenn es wären Schneewehn, wären aufgesogen.
Dyby byly husy, Uţ by ulétaly, Dyby sněhy byly Uţ by otajaly.
Und tut dorten schimmern ein Bettchen aufgebettet, liegt darin ein Knabe, den Kopf von Blut gerötet.
A to sa tam bělá Postelka vystlaná, Leţí tam šohajek, Hlava porúbaná.
Zur einen Seite lieget von Stahl der Säbel feine, zur andern Seite sitzet das traute Liebchen seine.
Z jednestrany leţí Z ocela šablenka, Z druhej strany sedí Jeho frajerenka.
In einer Hand wohl hält sie ein weißgebleichtes Tüchlein, in der andern hält sie wohl ein grünes Rutlein.
V jednej ruce drţí Bílený šáteček, V druhej ruce drţí Zelený prúteček.
Mit dem weißen Tüchlein ihm die Stirne wischet, mit dem grünen Rutlein ihm die Fliegen scheuchet,
Bíleným šátečkem Čelo mu utírá, Zelným prútečkem Muchy mu oháňá.
Noch tust du mir sterben, noch tust mir aufleben, noch tust du mir sagen, wie lang du mir wirst leben.
Ani mně neumřeš, Ani neokřeješ, Ani mně nepovíš, Jak dlúho ţiv budeš.
Reiche mir, mein Liebchen, den Säbel spiegelblanke, daß ich mag wohl sehen, wie mir die Wänglein blassen.
Podaj mně má milá Šablu zrcadelnú, Nech sa já podívám, Jak mně líčka blednú.
103
Den Säbel sie ihm reichte, schnelle sprang zur Seite, an dem Herzchen seine wohl Verrat erkannte.
Šablu mu podala, Honem odskočila, Na jeho srdečku Zradu ucítíla.
Wer dir, du mein Liebchen, den Rat dir geben hat, treu dich, du mein Liebchen, treu dich geliebet hat.
Kdo ti, moja milá, Kdo ti tu radu dal, Věrně ťa, má milá, Věrně ťa miloval.
Gab den Rat mir keiner, selbst mir ihn geben hab` an dem Herzchen deine Verrat erfühlet hab`.
Nedal ně ju ţádný, Dala sem si sama, Na tvojem srdeňku Zradu sem uznala.
Hätte dir, mein Liebchen, den Kopf wohl abgehaun, daß nach meinem Tode keiner dich bekomm.
Byl bych ti má milá Byl bych ti hlavu sťal, Aby po mej smrti Ţádný ťa nedostal. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
TOTENTANZ S.74
SMRŤ, p. 9
War einmal ein Mensch, der war gar wohlgemut.
Byltě jeden člověk, Bylo mu jakkolvěk.
Ding von Feld zu Felde sein Getreid besehen.
Šel od roli k roli, Hleděť na obili.
Du mein liebes Traide, wie bist du so schöne.
Obiličko moje, Co si je tak pěkne!
Bist so prächtig grüne von oben bis zur Erde.
Je pěkne zelene Od vrchu do země.
Wie will ich dich schneiden, in die Scheune fahren.
Kterak ja tě seţnu, Do stodoly svezu.
Kam ihm der Tod entgegen auf der großen Straßen.
Potkala ho smrti Na velkej silnici.
Was machst du, mein Gatte, hab` mit dir zu reden.
Co dělaš mŧj choti? Mam s tebu mluviti.
104
Geh von Feld zu Felde, mein schönes Traid besehen.
Jdu od role k roli, Hleděť na obili.
Mächtiger Gott im Himmel, wie ist es so schöne.
Mocny, mily Boţe, Jak je ono pěkne.
Laß du dein Getreide, tu an ein weiß Gewande.
Zaněchaj obile, Stroj se v rucho bile.
Hab´ mit dir zu reden, sollst jetzt mit mir eilen.
Mam s tebu mlluviti, Maš ty semnu jíti.
Laß mich, lieber Herre, hab` noch viel zu schaffen.
Nech mne mila smrti, Ja mam co činiti.
Geb` dir Geldes Lasten, was du kannst ertragen.
Dam ti peněz dosti, Co mŧţeš unesti.
Und was soll ich mit Golde, das acht` ich gleich dem Kote.
A coţ mi to zlato, To kladu za blato.
Hab` kleine Kinder zarte, will noch ihrer warten.
Mam ja drobne děti, Chcu jich spořadati.
Deine Kinder zarte, Gott wird ihrer warten.
Tvoje drobne ditky Budě Bŧh ţiviti.
Verziehe, Tod, ein kleines, bis ich den Priester hole.
Malţenku mam mladu, Komu ju poručim?
Was ich jung verbrochen, kriecht mir vor die Augen.
Tu tvoju malţenku Sam Pan Bŧh opatři.
Den Priester laß zufrieden, mußt jetzt mit mir eilen.
Zaněchaj mne smrti, Aţ pošlu pro kněze.
Weh mir argen Sünder, bin schuldig einem jeden.
Co sem v mladi činil, Na oči mi leze.
Und am meisten Einem, Gott dem Herrn meine.
Juţ tam kněze něchaj, Jenom semnu spěchaj.
Traf der Tod ihn schwere mit grausamem Geschosse.
Běda mně hřišnemu, Jsem dluţen kaţdemu.
Und stach ihn in das Herze gar so bitterliche.
A najvěc jednemu Panu Bohu svemu. Střelila ho smrti Střelu přeukrutnu.
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A pichla ho v srdce, Převelice těţce. Uţ ten vtipny rozum Uţ mi sluţiť něchce. Rozmili přatele, Z toho přiklad vemtě. Coţ na mně viditě, Na sobě čekajtě. Moje mile děti, Na mne pamatujtě. Při kaţdej mši svatej Jen mne obětujtě. František Sušil Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými Brno, 1860
DER SPIELMANN S. 76 Was soll ich erst harte fronen, wenn ich kann so gehn und kommen, von Dorf zu Dorfe, loser Friedel, tyny dyny mit der Fiedel.
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14. Bibliographie: Primärliteratur: Eisner Pavel, Slowakische Anthologie, Inselverlag, Leipzig, 1920 Sekundärliteratur: Bartoš František, Národní písně moravské v nově nasbírané, Tiskem mor. akc. Knihtiskárny.Nákladem Matice moravské,v Brně, 1889 Bartoš František, Nové národní písně moravské s nápěvy do textu vřaděnými, Tiskem a nákladem Karla Winikera, c.k. dvorního knihkupce, v Brně, 1882 Bartoš František, Janáček Leoš, Národní písně moravské v nově nasbírané, Nákladem České akademie císaře Františka Josefa pro vědy, slovesnost a umění,v Praze, 1901 Beer Antonín, K dějinám slov böhmisch a čechisch, Praha, 1917 Briefwechsel Rudolf Pannwitz/ Otokar Fischer/ Pavel Eisner, Marie-Odile ThirouinDéverchère, J. G. Cotta`sche Buchgandlung Nachfolger GmbH, Stuttgart, 2002, ISBN 37681-9810-3 Eggebrecht Hans Heinrich, Riemann Musik Lexikon, B. Schott`s Söhne, Mainz, 1967 Ein Briefwechsel, Hugo von Hofmannsthal/ Willy Haas., Editor Rolf Italiaander, Berlin, Propyläen Verlag, 1968 Eisner Pavel, Malované děti, Nakladatelství práce, Praha, 1949 Eisner Pavel, Slowakische Volkslieder, Bratislava: Riff, 1920 Galko Ladislav, Slovenské spevy, Druhé doplnené, kritické a dokumentované vydanie, I. Diel, Editio Opus, Bratislava, 1972 Galko Ladislav, Slovenské spevy, Druhé doplnené, kritické a dokumentované vydanie, II. diel, Editio Opus, Bratislava, 1973 Kneidl Pravoslav, Praţská léta německých a rakouských spisovatelŧ, Praţská edice, 1997, ISBN 80-901509-3-4 Kollár Ján Národnie spievanky, II. Vydání, I. Diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava, 1953 Kollár Ján Národnie spievanky, II. Vydání, II. diel, Slovenské vydavateľstvo krásnej literatúry, N.P., Bratislava, 1953 Kunc Jan, Slovácké: 200 jednohlasných písní, Vydal Adolf Perout, Moravská Ostrava 107
Vytisklo Druţstvo knihtiskárny v Zábřeze, 1913 Langhammerová Jiřina, Lidové kroje z České republiky, Nakladatelství Lidové noviny, 2001, ISBN 80-7106-293-6 Lidová kultura, náraodopisná encyklopedie Čech, Moravy a Slezska, Stanislav Brouček, svazek 2., Richard Jeřábek, Mladá fronta, Praha, 2007 Lidová kultura, národopisná encyklopedie Čech, Moravy a Slezska, svazek 3., Stanislav Brouček, Richard Jeřábek, Mladá fronta, Praha, 2007 Lísa Valeš Slovácké a lidové písně z Uh. Hradišťska, Nakladatelství Jos. Pitharta v Kroměříţi, II. vydání, 1919 Menší kníţka o německých spisovatelích z Čech a Moravy, Nakladatelství Franze Kafky, Praha 2001, ISBN 80-85844-79-6 Písničky modlosluţebníkŧ, Páté a šesté vydání, Nakladatelství A. Písa knihkupec, v Brně, 1919 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, Brno, 1860 Sušil František, Moravské národní písně s nápěvy do textu vřaděnými, III.vydání (kritické vydání), Praha, 1941 Internetquellen: Hagn Helmut, Gebirgstrachtenverein ›Alpenrose‹ München-Thalkirchen, [on line], [cit. 25. srpna 2009], Dostupné z: Bresinsky Hermann, Insel-Bücherei, Sammlung, Windach, [on line], [cit. 29. června 2009], dostupné z: Kopalová Ludmila,Sbírka kramářských tiskŧ Etnologisckého ústavu AV ČR, [online] [cit. 20. srpen. 2009]. Dostupné z: < http://www.vkol.cz/data/soubory/import/06ref12.pdf> Seifert Hans-Ulrich, Reinstein Hagen, Oekonimische Encyklopädie, [online] [cit. 26. srpen. 2009] Dostupné z: Prof. Ing. Coufal Josef CSc, Slovník nářečí obce Kobylí a okolí, 1997, [online], [cit. 23. červen 2009]. Dostupné z: Trtková Marcela, Čečera ţenský sbor, Historie Kopanického kroje, [online], [cit. 29. června 2009] Dostupné z: Universität zu Köln, Volksmusik im 20. Jahrhundert, [online], [cit. 21. srpen 2009], Dostupné z: < http://www.uni-koeln.de/ewfak/Mus_volk/scripten/probst/volksmusik.htm#Johann_Gottfried_Herder>
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Wikipedia, die freie Enzyklopädie, Wikimedia Foundation Inc., San Francisco, United States of America, [online], [cit. 29. června 2009] Dostupné z:
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