Bergbaufolgelandschaften und ihre Nachnutzung Grenzübergreifenden Bewertung von best-practise Beispielen
Vysoká škola báňská - Technická univerzita Ostrava Hornicko-geologická fakulta 17. listopadu 15/2172, CZ- 708 33 Ostrava - Poruba Ansprechpartner: Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D. Tel.: +420 597 325 705, Email:
[email protected]
Geokompetenzzentrum Freiberg e.V. Burgstr. 19, D-09599 Freiberg Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Reimer Tel.: +49 3731 773715, Email:
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Kooperationspartner: Okresní hospodářská komora Most Višňová 666, CZ - 434 01 Most Ansprechpartner: Ing. Karel Bořecký Tel.: +420 417 637 401, Email:
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Einführung Das sächsisch-böhmische Grenzgebiet blickt auf einen vielfältigen, jahrhunderte alten Bergbau zurück. Die Gewinnung und Verhüttung von Spaten und Erzen, die Förderung von Stein- und Braunkohle oder auch die mit dem Bergbau einhergehenden Verarbeitungsstätten hinterließen Folgelandschaften. Ihre Rekultivierung und Revitalisierung waren, wie das Beispiel vieler umgesetzter Projekte zeigt, nicht nur aus ökologischer Sicht wichtig, sondern stellten zugleich die Grundlage für neue Standortentwicklungen und innovative Umnutzung. Heute bestimmen moderne Industrieparks, Ausbildungsstätten, aber auch eine attraktive touristische Erlebniskultur das Bild des historischen Bergbaus. Vor dem Hintergrund zunehmend angespannter Rohstoff- und Energiemärkte gewinnen auch alte Bergbaustätten für die Wiederaufnahme des Bergbaus, aber auch zur Energiegewinnung an Bedeutung. Damit bilden sich Nutzungskonflikte nicht nur in der Regionalplanung, sondern auch in der Priorisierung innerhalb der Gesellschaft heraus. Mittlerweile blicken wir auf mehr als 25 Jahre an Erfahrungen zurück, die Erfolge, aber auch Fehlentwicklungen zeigen. Zeit für eine Bestandsaufnahme und kritische Bewertung für die zukünftige Entwicklung.
Das Projekt stellt exemplarisch aus dem Umfeld der Euroregion Erzgebirge verschiedene Bergbaufolgelandschaften und Umnutzungen vor. Schwerpunkte sind:
1. Rekultivierung 2. Revitalisierung im Sinne von Standortentwicklung 3. Revitalisierung im Sinne von energetischer Nachfolgenutzung 4. Nachfolgenutzung von Grubengebäuden für Forschung und Lehre 5. Nachfolgenutzung
durch
Wiederaufwältigung
alter
Grubengebäude
und
Wiederbelebung des Bergbaus
Über drei Workshops in Most (CZ) und Freiberg (SN) im Jahr 2013 wurden best-practise Beispiele von reproduzierbarem Wert im Austausch gegenseitiger Erfahrungen eroiert und in dieser Veröffentlichung aufbereitet. Denn neue Folgelandschaften entstehen immer wieder, und alte unterliegen einer steten Fortentwicklung im Zuge sich verändernder wirtschaftspolitischer, aber auch regionalplanerischer Anforderungen.
Das Projektteam,
Most und Freiberg, im März 2014
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Perspektivy využití lokalit po těžbě surovin Přeshraniční zhodnocení a příklady best-practise
Vysoká škola báňská - Technická univerzita Ostrava Hornicko-geologická fakulta 17. listopadu 15/2172, CZ- 708 33 Ostrava - Poruba Ansprechpartner: Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D. Tel.: +420 597 325 705, Email:
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Kooperationspartner: Okresní hospodářská komora Most Višňová 666, CZ - 434 01 Most Ansprechpartner: Ing. Karel Bořecký Tel.: +420 417 637 401, Email:
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Úvod Česko – saské příhraničí se může ohlédnout za mnohostranným staletým hornictvím. Dobývání rud, dobývání černého a hnědého uhlí či s hornictvím souvisejícími zpracovatelskými provozy zanechaly následně postiženou krajinu. Její rekultivace a revitalizace byly, jak to ukazují mnohé realizované projekty, důležité nejen z hlediska ekologie, nýbrž jsou i základnou pro nový rozvoj lokalit a jejich inovativní přestavbu. Dnes jsou to moderní průmyslové zóny, vzdělávací zařízení, ale i atraktivní turistické zážitky, které dotvářejí obraz někdejšího historického hornictví. Na pozadí stále se zvyšujícího nároku na trh se surovinami a energií získávají stará hornická díla učená ke znovu otevření na významu i pro získávání energie. Tím se vytváří konflikty v jejich využití nejen v regionálním plánování, nýbrž i ve stanovení priorit ve společnosti. Prozatím se ohlížíme navíce než 25 let zkušeností, které vykazují úspěchy, ale i chybně pojatý vývoj. Čas pro inventarizaci a pro kritické zhodnocení budoucího vývoje. Projekt exemplárně představuje v Euroregionu Krušnohoří různé hornické revíry a jejich změnu využití. Jejich hlavní body jsou: 1. rekultivace 2. revitalizace ve smyslu místního rozvoje lokalit 3. revitalizace ve smyslu následného energetického využívání 4. následné využívání hornických budov pro výzkum a výuku 5. následné využívání pomocí obnovy starých šachetních budov a znovuoživení hornictví Na třech workshopech v Mostě a ve Freibergu v roce 2013 byly přestaveny příklady dobré praxe a zpracovány pro zveřejnění. Vždyť následně stále vznikají nová území a stará podléhají nejen stálému progresivnímu rozvoji v důsledku změněných hospodářských a politických požadavků, ale i požadavkům regionálního plánování.
Projektový tým
Freiberg a Most v březnu 2014
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Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Referat Bergbaufolgen August-Böckstiegel-Straße 1 D-01326 Dresden
Tel. 0351/8928-4600 Email:
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Sanierung von Bergbaufolgelandschaften der Braunkohle in Sachsen: Rechtliche, technologische, konzeptionelle und finanzielle Parameter Fank Sander, Referatsleiter 1.Rechtliche Rahmenbedingungen bei der Wiedernutzbarmachung-und Eigentumsübergang Wer war Eigentümer des Braunkohlenabbau- Landes bis zum 3. Oktober 1990? Die Liegenschaften waren bis zum 30. Juni 1990 Eigentum des Volkes. Rechtsträger waren die ehemaligen Braunkohlenbergbaubetriebe, die die Flächen als Abbauland bzw. als Betriebsflächen nutzten. Gemäß § 11 Abs. 2 Satz 2 Treuhandgesetz wurden die zum 1. Juli 1990 aus den ehemaligen volkseigenen Braunkohlenkombinaten gegründeten Aktiengesellschaften LAUBAG und MIBRAG Eigentümer des Grund und Bodens. Im Ergebnis der Aufspaltung dieser Kapitalgesellschaften wurde die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) Eigentümerin der Flächen, die nicht den privatisierten Unternehmen zugeordnet wurden und die größtenteils zu sanieren waren. (Quelle: Deutscher Bundestag: Drucksache 14/779 vom 12.04.1999) Bewertung der Markwirtschaftlichen Anpassungen Die marktwirtschaftliche Anpassung der Tagebaue und Veredlungsbetriebe hatte nur deshalb Aussicht auf Erfolg, weil unter anderem die ökologischen Altlasten der Braunkohlenindustrie (z.B. nicht wiedernutzbar gemachte Tagebau- und Kippenflächen, Standorte von stillgelegten Tagebauen und Fabrikanlagen, Deponien) in allen Belangen von den wettbewerbsfähigen Betriebsteilen abgegrenzt werden konnten. Dieser Prozess wurde mit den Privatisierungen im Jahre 1994 zum vorläufigen Abschluss gebracht. Die bergrechtliche Sanierung der Braunkohletagebaue aus DDR-Zeiten obliegt der LMBV Grundlage bilden Sanierungsrahmenpläne der zuständigen Planungsverbände bzw. darauf aufbauend/folgend die genehmigten Betriebspläne des Sächsischen Oberbergamtes unter Beteiligung der Wasserbehörden Wesentliche Aufgaben der LMBV sind: • • • • • •
Herstellung der geotechnischen und öffentlichen Sicherheit, der Rückbau der nicht mehr benötigten Anlagen und Ausrüstungen, die Sicherung/Beseitigung von ökologischen Altlasten, die Herstellung eines sich weitestgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes, die Rekultivierung der in Anspruch genommenen Flächen und die Schaffung von Voraussetzungen für eine in der Regionalplanung festgeschriebene Folgenutzung.
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Organisationsstruktur und Finanzierung der Sanierung – siehe Abbildung 1
Abb.1
2.Planungsgrundlagen Die Planung der Wiedernutzbarmachung ist im Bundes- bzw. Landesplanungsrecht, im Bergrecht sowie im speziellen Umweltrecht geregelt( siehe Abbildung 2)
Abb.2
Nach § 4 (4) SächsLPlG sind die Regionalen Planungsverbände (Ostsachsen und Westsachsen) verpflichtet, für jeden Tagebau in ihrem Zuständigkeitsbereich einen Braunkohlenplan als Teilregionalplan aufzustellen, der für stillgelegte oder stillzulegende Tagebaue als Sanierungsrahmenplan vorzulegen ist. Braunkohlenpläne basieren auf langfristigen energiepolitischen Vorgaben der Staatsregierung.
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Darin enthalten sind Angaben und Festlegungen in beschreibender oder zeichnerischer Form zu folgenden Problemkreisen: • • • • • • •
Abbaugrenzen und Sicherheitslinien des Abbaus, Grenzen der Grundwasserbeeinflussung, Haldenflächen und deren Sicherheitslinien, fachliche, räumliche und zeitliche Vorgaben, Grundzüge zur Oberflächengestaltung und Wiedernutzbarmachung, Anzustrebende Landschaftsentwicklung im Rahmen der Rekultivierung, Wiederaufbau von Siedlungen
Nach Bundesberggesetz ist unter Wiedernutzbarmachung dabei die ordnungsgemäße Gestaltung der vom Bergbau in Anspruch genommenen Oberfläche unter Beachtung des öffentlichen Interesses zu verstehen (§ 4 Abs. 4 BBergG). Die Wiedernutzbarmachung gewinnt daher für ehemalige Tagebaue ein besonderes Gewicht. Die darin liegende Pflicht zu einer vorsorgenden Nachsorge begleitet den Bergbau grundsätzlich von der Aufsuchung über die Gewinnung und Aufbereitung der bergfreien und grundeigenen Bodenschätze in dem jeweils gebotenen Ausmaß an, erhält allerdings gegen Ende der bergbaulichen Betätigung eine besondere Bedeutung. Auch hier ist ihr Prozesscharakter zu betonen.( TU Bergakademie Freiberg, Klapperich, Wolf 2002) Übergang Bergbauliche Nutzung in die Nachnutzung Der Zeitpunkt des Überganges von Bergbauflächen in neue Nutzungen ist die "Entlassung aus der Bergaufsicht" In § 69 Abs. 2 BBergG heißt es dazu: "Die Bergaufsicht endet nach der Durchführung des Abschlussbetriebsplanes (§ 53) oder entsprechend den Anordnungen der zuständigen Behörde (§ 71 Abs. 3) zu dem Zeitpunkt, in dem nach allgemeiner Erfahrung nicht mehr damit zu rechnen ist, dass durch den Betrieb: • • •
Gefahren für Leben und Gesundheit Dritter, für andere Bergbaubetriebe und für Lagerstätten, deren Schutz im öffentlichen Interesse liegt, oder gemeinschädliche Einwirkungen eintreten werden.
Dazu gehört auch die Sanierung belasteter Böden. Die Entlassung aus der Bergaufsicht ist insofern kein punktuelles Ereignis, sondern sie setzt einen langwierigen und komplexen Prozess der Vorsorge voraus. Ihn zu organisieren, ist Aufgabe des Abschlussbetriebsplanes. Mit der Entlassung aus der Bergaufsicht endet das besondere bergrechtliche Regime. Nach Wasserrahmenrichtlinie der EU(2000) wird ein guter ökologischer und guter chemischer Zustand aller Oberflächengewässer angestrebt bzw. für künstliche Gewässer(also in der Regel die bergbaubeeinflussten Gewässer) ein gutes ökologisches Potential und ein guter chemischer Zustand (vgl Abbildung 3).
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2.Finanzierung der Braunkohlesanierung (Quelle: http://www.lmbv.de/index.php/Finanzierung.html)
Abb.3
Die Sanierungsaufgaben werden vorwiegend aus den Mitteln von Bund und Ländern sowie der Bundesanstalt für Arbeit finanziert. Bis Ende des Jahres 2012 wurden insgesamt rund 9,4 Milliarden Euro für die Grundsanierung auf der Grundlage des Bund-Länder„Verwaltungsabkommens über die Finanzierung ökologischer Altlasten“ eingesetzt. Für den Zeitraum 2013 - 2017 (VA V) stehen insgesamt noch einmal rund 1,23 Milliarden Euro zur Finanzierung der Projekte der Braunkohlesanierung zur Verfügung. Beiliegend noch einmal eine Übersicht aller Verwaltungsabkommen. 01.12.1992 Verwaltungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland sowie den neuen Bundesländern über die Regelung der Finanzierung ökologischer Altlasten (VA Altlastenfinanzierung) 1993-1997 über jährlich 1,5 Mrd. DM 08.07.1997, 1. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum VA Altlastenfinanzierung über die Finanzierung der Braunkohlesanierung 1998–2002 (VA II Braunkohlesanierung) 26.06.2002, 2. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum Verwaltungsabkommen über die Regelung der Finanzierung der ökologischen Altlasten über die Finanzierung der Braunkohlesanierung in den Jahren 2003 bis 2007 (VA III Braunkohlesanierung) über 1,771 Mrd. € 02.07.2007, 3. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum Verwaltungsabkommen über die Regelung der Finanzierung der ökologischen Altlasten über die Finanzierung der Braunkohlesanierung in den Jahren 2008 bis 2012 (VA IV Braunkohlesanierung) über insgesamt 1,025 Mrd. € 09.10.2012, 4. Ergänzendes Verwaltungsabkommen zum Verwaltungsabkommen über die Regelung der Finanzierung der ökologischen Altlasten über die Finanzierung der Braunkohlesanierung in den Jahren 2013 bis 2017 (VA V Braunkohlesanierung) über insgesamt 1,230 Mrd. € Die bisher erreichten Sanierungsergebnisse sowie die noch zu leistenden Aufgaben entnehmen Sie bitte Abbildung 4.
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Abb.4
3.Technologische Verfahren der Braunkohlesanierung 3.1.Maßnahmen zur Verhinderung oder Kompensation der Grundwasserabsenkung A Maßnahmenkomplexe zur vorsorglichen Verhinderung bzw. Minderung der Grundwasserabsenkung im Tagebau und im Umfeld 1. Berücksichtigung der Beeinflussung des Grundwasserhaushalts bei der Festlegung der Abbaugrenzen 2. Minimierung der Sümpfungswassermengen 3. Dichtwände zur Begrenzung des Grundwasserabsenkungstrichters B Maßnahmenkomplexe zur tagebaubegleitenden Kompensation der Grundwasserabsenkung 4. Grundwasseranreicherung durch Reinfiltration von Sümpfungswasser 5. Lokale Grundwasserstützung 6. Ersatzwasserbereitstellung 7. Beschleunigter Grundwasserwiederanstieg durch Fremdflutung (einschließlich gezielter Nachnutzung des Sümpfungswassers) C Monitoring und Evaluation der Maßnahmenkomplexe (Beobachtung) 8. Monitoring des Grundwasserstandes 9. Modellierung und Prognosen (der Grundwasserabsenkung und des Grundwasserwiederanstiegs)
3.2. Maßnahmen zur Verbesserung der Grundwasserbeschaffenheit Elektrochemische Sulfatabtrennung durch Injektion von Kohlendioxid in den Katolyten (Katodenraum) mit Sulfatabtrennraten von 40 % bis 50 %. Vollständige Ausfällung der hydrolytischen Metalle Eisen und Aluminium,
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Neutralisation des Wassers und zum Aufbau einer vergleichsweise hohen Pufferung als Säurekapazität KS4,3 Fällung von Sulfat als Bariumsulfat oder als Ettringit (Calcium-Aluminium-hydroxosulfat) Ettringit kann in der Baustoffindustrie bei der Herstellung von Zementen verwendet werden. Die Anwendbarkeit dieser chemischen Verfahren wurde bereits in den 1990er Jahren geprüft und aus wirtschaftlichen Gründen verworfen. Sulfatabreicherung durch Ultra- und Membranfiltration Diese Verfahren sind gut geeignet, ein Reinwasser in geringen Volumenströmen mit hohen Ansprüchen für eine unmittelbare wirtschaftliche Nutzung als Trinkwasser oder als Reinwasser in der Industrie zu erzeugen. Die Verfahren sind jedoch bei einer Anwendung im Naturraum zur Verringerung der Sulfatkonzentration im Grundwasser, in Fließgewässern und Bergbaufolgeseen im hohen Maße unwirtschaftlich Sulfatreduktion und Alkalinisierung schwefelsaurer Grundwässer in so genannten „Gate-Reaktoren“ oder reaktiven Reinigungswänden Sulfatreduktion und der anschließenden Schwefel- und Eisenabreicherung des Grund-wassers durch Fällung von Eisenmonosulfiden im stark reduzierten Milieu. Heterotrophe Sulfatreduktion Sulfatreduzierende Bakterien sind praktisch überall vorhanden. Die limitierenden Faktoren sind die Redoxbedingungen, d.h. das Vorhandensein leichter reduzierbarer Verbindungen wie Nitrat und Eisen(III) sowie die Verfügbarkeit leicht abbaubarer organischer Verbindungen. Falls alle geeigneten Best-Praxis-Maßnahmen nicht zum Ziel führen, ist es möglich, weniger strenge Umweltziele für bestimmte Gewässerkörper festzulegen(siehe Abbildung 5)
Abb.5
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Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Referat Bergbaufolgen August-Böckstiegel-Straße 1 D-01326 Dresden
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Sanace krajiny po těžbě hnědého uhlí v Sasku: právní, technologické, koncepční a finanční parametry Fank Sander, vedoucí referátu 1. Právní rámcové podmínky při opětovném využívání krajiny – a převod vlastnictví Kdo byl vlastníkem hnědouhelné těžby-země do 3. října 1990? Pozemky byly až do 30. června 1990 majetkem lidu. Nositeli práva byly tehdejší hnědouhelné podniky, které využívaly tyto plochy jako těžební území, popř. jako podnikové plochy. Podle § 11 odst. 2 čl. 2 zákona o poručnické správě se staly majiteli pozemků a půdy nově založené akciové společnosti LAUBAG a MIBRAG, které vznikly z původních národních podniků, hnědouhelných kombinátů. Výsledkem rozštěpení těchto kapitálových společností bylo to, že se stala majitelem ploch lužická a středoněmecká Hornická a správní společnost mbH (LMBV) (Zdroj: Deutscher Bundestag: Drucksache/tisk 14/779 z 12.04.1999) Hodnocení adaptace na tržní hospodářství Adaptace na tržní hospodářství povrchových dolů a zpracovatelských podniků mělo jen tehdy naději na úspěch, když mohly být ohraničeny a odděleny kromě od jiného ekologické staré zátěže z hnědouhelného průmyslu (např. neobnovitelné povrchové doly a výsypky, lokality odstavených povrchových dolů a výrobních zařízení, skládky) ve všech ohledech od konkurence schopných podnikových provozů. Tento proces byl předběžně ukončen privatizací v roce 1994. Z právního hlediska sanace povrchových hnědouhelných dolů z doby NDR náleží společnosti LMBV základna pro vytvoření sanačních plánů příslušných plánovacích svazů, popř. na to navazující a rozšiřující schvalování podnikových plánů saského vrchního báňského úřadu za účasti úřadů vodního hospodářství.
Zásadní úkoly LMBC • • • • •
Vytváření geotechnické a veřejné jistoty Likvidace nepotřebných provozů a vybavení Zajištění a odstraňování ekologických starých zátěží Rekultivace zbývajících ploch Vytváření předpokladů pro regionální plánování stanovených opatření následného využití
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Organizační struktura a financování sanací – viz obr. 1
2. Právní základ Plánování opatření na opětovnou využitelnost je stanoveno spolkovou a zemskou legislativou, v horním zákonu a rovněž ve speciální legislativě v životním prostředí (viz obr. 2)
Podle § 4 (4) saského zákona o plánování jsou regionální plánovací svazy (Východní Sasko a Západní Sasko) povinny stanovit pro každý povrchový důl v okruhu své působnosti plán pro problematiku hnědého uhlí jako územní plán, který bude předložen pro uzavřené a uzavírané povrchové doly jako sanační rámcový plán. Plány ohledně hnědouhelné problematiky jsou založeny na dlouhodobě zadaných energeticko-politických úkolech vlády.
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V tom jsou zahrnuty údaje a ustanovení písemné či v grafické formě k následujícím problémovým oblastem: • • • • • •
hranice těžby a zajištění dobývacích linií plochy výsypek a vliv spodních vod oborové, prostorové a časové úkoly základy vytváření povrchové podoby a postup opětovného využití úsilí o krajinotvorbu v rámci rekultivace obnovení výstavby sídel
Podle spolkového zákona o hornictví je pod opětovnou využitelností rozuměno řádné vytváření povrchu po hornické činnosti při sledování veřejného zájmu (§ 4 odstavce spolkového hornického zákona). Uvedení do opětného využití má přitom pro někdejší povrchové doly zvláštní váhu. Povinnost spočívající v tom, že průběžná a následná péče doprovází hornictví v zásadě od průzkumu ložiska přes těžbu a úpravu dobývaných pokladů země ve stávající době v takovém rozsahu ztak, aby na konci hornické činnosti nabyla zvláštního významu. Také zde je třeba zdůraznit procesní charakter. (TU Bergakademie Freiberg, Klapperich, Wolf 2002)
Přechod od hornické těžby k následnému využití Doba přechodu hornických území do nového způsobu využití je vlastně „propuštění z hornického dozoru“. V § 69 odstavce 2 spolkového zákona o hornictví se k tomu uvádí: Hornický dozor končí po provedení plánu na uzavření podniku (§53) či odpovídajícím nařízením příslušných úřadů (§71 odst. 3) do toho okamžiku, kdy podle všeobecné zkušenosti se již nedá počítat s tím, že tímto podnikem nedojde k • • •
nebezpečí pro život a zdraví třetích osob pro jiné důlní podniky a pro ložiska, jejichž ochrana je ve veřejném zájmu nebo nastane všeobecně škodlivé působení.
K tomu patří také sanace kontaminované půdy. Propuštění z hornického dozoru není vlastně žádná okamžitá událost, nýbrž předpokládá postupný a komplexní proces příslušných opatření. Jejich organizace je úkolem plánu na uzavření podniku.
S uvolněním z hornického dozoru končí zvláštní právní hornický režim.
Podle vodní rámcové směrnice EU (2000) je usilováno o dobrý ekologický a chemický stav veškerých povrchových vod, popř. pro umělé vody (jde tedy zpravidla o vody ovlivněné důlní činností). Je usilováno o dobrý ekologický potenciál a o dobrý chemický stav (srovnej obr. 3)
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1. Financování hnědouhelných sanací (zdroj: http://www.lmbv.de/index.php/Finanzierung.html
Sanační práce jsou financovány převážně z prostředků spolkové vlády, zemských vlád a rovněž z prostředků spolkového úřadu práce. Do konce roku 2012 byly vynaloženy celkem 9,4 miliardy EUR na základní sanaci na základě dohody spolkové vlády se zemskými vládami o financování ekologických starých zátěžích. V období 2013 – 2017 (smlouvy) je k dispozici ještě kolem 1,23 miliard na financování projektů sanací po hnědouhelné těžbě. V příloze ještě jednou přehled všech správních dohod
1.12.1992 správní dohoda mezi Spolkovou republikou Německo s novými spolkovými zeměmi o úpravě financování ekologických starých zátěží (smlouva o financování starých zátěží) 1993 1997 ročně přes 1,5 miliard DM 8.7. 1997, 1. doplňující správní dohoda o financování starých zátěží a o financování sanace po těžbě hnědého uhlí 1998 – 2002 (smlouva II - sanace po těžbě hnědého uhlí)
26.6.2002 – 2. doplňující správní dohoda o dohodě k úpravě financování ekologických starých zátěží o financování sanace po těžbě hnědého uhlí v letech 2003 – 2007 (smlouva III - hnědouhelná sanace) přes 1, 771 miliard EUR.
2.7.2007 – 3.doplňující správní dohoda o dohodě k úpravě financování ekologických starých zátěží o financování sanace po těžbě hnědého uhlí v letech 2008 do 2012 (smlouva IV hnědouhelná sanace) přes 1, 025 miliard EUR.
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9.10.2012 – 4. doplňující správní dohoda o dohodě k úpravě financování ekologických starých zátěží o financování sanace po těžbě hnědého uhlí v letech 2013 do 2017 (smlouva V ) hnědouhelná sanace) přes 1, 230 miliard EUR.
Dosavadní dosažené výsledky sanací a rovněž zbývající úkoly sledujte na obr. 4
Abb.4
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3.1 Opatření na zamezení či na kompenzaci snížení spodních vod A Komplexní opatření na preventivní zamezení popř. zmírnění poklesu spodních vod v povrchových dolech a jejich okolí 1. Zohlednění vlivu na stav spodních vod při stanovení hranic těžby 2. Minimalizace množství bahnité vody 3. Těsnící stěny ochranného trychtýře poklesu spodní vody
B Komplexní opatření doprovodné kompenzace v povrchových dolech na kompenzaci poklesu spodních vod 4. 5. 6. 7.
C
obohacení spodních vod prostřednictvím čistící filtrace bahnitých vod místní ochrana spodních vod příprava náhradních zdrojů vod urychlený vzestup spodních vod pomocí přítoku z jiných zdrojů (včetně cíleného opakovaného využívání bahnitých vod
Monitoring a evaluace komplexu opatření (pozorování) 8. Monitoring stavu spodních vod 9. modelace a prognózy (poklesu hladiny spodních vod a vzestupu hladiny spodních vod)
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SAXONIA Standortentwicklungsund -verwaltungsgesellschaft mbH Halsbrücker Straße 34 D-09599 Freiberg Tel. 03731 / 39 50 26 Email:
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Standortentwicklung Saxonia-Areal Freiberg Dr. Christin Fritze, Projektmanagerin
Abbildung 1: Saxonia-‐Areal 1989
Abbildung 2: Saxonia-‐Areal 2012
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Seit der Entdeckung der Silbervorkommen im Jahre 1168 wurde in der Freiberger Region Erz abgebaut und verhüttet. Die Hüttenbetriebe befanden sich bis 1945 im Eigentum des Freistaates Sachsen. 1961 erfolgte die Gründung des ehemaligen Bergbau- und Hüttenunternehmens, dem größten Arbeitgeber der Region. Auf Grund nicht mehr gegebener Effektivität wurde die Produktion der Freiberger Gruben 1969 eingestellt. Nach der Öffnung des Marktes 1990 und der Umwandlung des Unternehmens in eine Kapitalgesellschaft, wurden Produktionsbereiche entflochten und teilweise privatisiert bzw. verkauft. Aufgrund mangelnder Marktfähigkeit und Wirtschaftlichkeit kam es zu Schließungen von Produktionseinheiten. Die Zukunft der Standorte wurde somit abhängig von der Ansiedlung neuer Industrie- und Gewerbeunternehmen. Voraussetzung hierfür waren einerseits die Nachnutzung vorhandener Produktionsanlagen und Gebäude, andererseits aber auch die Umwandlung der Industriebrachen. Exemplarisch für diese Entwicklung kann die ehemalige Hütte Freiberg, das heutige Saxonia-Areal, betrachtet werden. Sie entstand Anfang der 50er Jahre im Zuge der Entwicklung und Komplettierung einer Schwerindustrie und wurde bis 1990 schrittweise aufund ausgebaut. Die Hütte Freiberg bestand aus einer Schwefelsäurefabrik (1959), einer nassmetallurgischen Zinkproduktion (1960), einem Heizkraftwerk (1959), einer Rückständeanlage für die Aufarbeitung zinkhaltiger Abprodukte (1964), einer Zinnhütte (1976) und verschiedenen Nebenbetrieben wie Werkstätten, Anschlussbahn, Wasseraufbereitung und Neutralisationsanlage. Der Standort weist eine Fläche von ca. 50 ha auf, wovon ca. 30 ha die Industriefläche im engeren Sinne darstellten, das heißt, sie war mit industriellen Anlagen bebaut oder stellte produktionswichtige Nebenflächen dar, z.B. für Umschlag, Transport oder Lagerung. 20 ha dienten der Ablagerung von Produktionsreststoffen, dazu gehörten das Absetzbecken, die Haldenkomplexe und Nebenflächen. Im Jahre 1991 wurde der Hüttenbetrieb eingestellt. Die weitere Produktion von Schwefelsäure, Zink und Zinn war wirtschaftlich nicht mehr zu realisieren und die vorhandenen Produktionsanlagen zu erheblichen Teilen verschlissen. Eine Nachnutzung der vorhandene Gebäude und Anlagen war aufgrund ihrer Spezifik, ihrer Größe und des technischen Zustandes nicht oder nur zu einem geringen Teil möglich. Um den Standort wieder ansiedlungsfähig zu machen, wurden folgende Schritte erforderlich: • Abriss der Altanlagen • Sicherung der Altlasten bzw. • Beseitigung oder Einschränkung ökologischer Schäden aus der Hüttenindustrie • Neuerschließung des Standortes • Ansiedlung von Investoren. Diese Aufgaben waren nacheinander, bzw. miteinander zu bearbeiten. Ein neuer, industriell genutzter Standort wurde entwickelt. Die Gestaltung des Saxonia-Areals hat ca. 30 Mio. EUR gekostet, wobei ca. jeweils ein Drittel auf den Abriss, die Sicherung der Altlasten und die Erschließung entfallen.
Abriss der Altanlagen Um für nachfolgende Industrien nutzbare Flächen zur Verfügung stellen zu können, wurden diese von ihrer alten Bebauung befreit, da die Mehrzahl der Gebäude und Anlagen nicht nachgenutzt werden konnten. Dieser Prozess begann 1992 und wurde 1995 abgeschlossen.
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Die Sanierungsarbeiten erfolgten über zwei Beschäftigungsprojekte. Der Prozess wurde hauptsächlich unter Nutzung der ehemaligen Mitarbeiter durchgeführt. Zeitweise wurden in den Maßnahmen bis zu 750 Arbeitnehmer beschäftigt. Aus der alten Industrieanlage konnte allein durch Abriss ein dem unberührten Boden gleicher Standort nicht hergestellt werden. Der Altstandort war einer noch nicht genutzten Fläche in einigen Fragen unterlegen, nämlich was die Belastung mit Schadstoffen oder das verbleiben von Bauresten im Boden anbelangt. Bei der Nachnutzung selbst mussten zwischen Flächenaufarbeitung und Flächennutzung Kompromisse gefunden werden.
Altlastensicherung Altlasten sind Alt-Standorte oder Alt-Ablagerungen aus der vergangenen (industriellen) Nutzung eines Standortes, von denen aufgrund der Schadstoffanreicherung eine Gefahr für die Schutzgüter ausgeht. Für die Ansiedlung von Unternehmen sind klare Aussagen über die vorhandene Altlasten und die von ihnen ausgehenden Gefahren von enormer Wichtigkeit. Auf dem Saxonia-Areal gab es beide der genannten Typen Altlasten, so das Absetzbecken und die Halden als Altablagerungen und die durch Abriss der Industrieanlagen entsiegelten Standorte. In einem ersten Schritt galt es, die Altlasten zu erkunden, um Aussagen über ihre Gefährlichkeit machen zu können. Das ist bereits 1992/93 für das Saxonia-Areal allgemein getan und an speziellen Objekten in den folgenden Jahren fortgesetzt worden. Auf dieser Fläche wurden über 400 Rammkernsondierungen abgeteuft und über 1.300 Analysen zu Bodenproben angefertigt. Auf den Grundlagen der Erkundung und der historischen Nutzung wurden einzelne Altlastenbereiche ausgewiesen. Dabei gibt es Teilflächen, die als nicht gefährlich einzuschätzen sind und solche, bei denen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr erfolgen mussten bzw. noch müssen. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass Altlasten, wie sie in der Dimension eines alten Hüttenstandortes auftreten, nicht wirklich saniert, sondern nur gesichert werden können. Sanieren würde bedeuten, dass der Schadstoff vom Ort völlig entfernt werden würde. Das ist bei Maßnahmen kleinerer Dimension durchaus möglich. Der Haldenkomplex im SaxoniaAreal hat aber beispielsweise ein Volumen von ca. 550.000 m³, das man nicht entfernen kann. Unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit der aufzuwendenden Kosten kann man diese Altlasten nur sichern, d.h. das der Schadstoff nicht aus dem Boden entfernt, sondern nur verhindert wird, dass er sich ausbreitet. Um dieses Ziel zu erreichen, genügt es, wenn der Boden versiegelt wird. Bei Altablagerungen, die im Normalfall für Investoren nicht zu nutzen sind, wird nach der Gefährlichkeit und der aus der Altablagerung ausgetragenen Schadstofffracht gestaffelt eine Abdeckung bzw. Abdichtung gewählt. Bei Altlasten höherer Gefährlichkeitsstufe sind entsprechend vollkommenere Systeme zu wählen, so z.B. eine Abdichtung mit einer Kunststoffdichtungsbahn. Das ist in der Hütte Freiberg mit dem Absetzbecken für Neutralisationsschlämme und bei hochbelasteten Schlämmen aus einem Speicherbecken für industrielle Abwässer praktiziert worden. Ein besonderes Problem stellen Altstandorte dar, die wieder besiedelt werden sollen. Eine vollständige Sanierung der Altstandorte würde eine komplette Tiefenenttrümmerung bedeuten und einen damit verbundenen Austausch der belasteten gegen nicht belastete Böden. Das sind Maßnahmen, die kaum zu realisieren sind. Den gleichen Effekt erzielt man auch mit einer Bebauung der Fläche. Durch den Bau von Hallen und Gebäuden, durch die Anlage von Straßen und Parkplätzen erfolgten eine Versiegelung der Bodenoberfläche und
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eine Unterbrechung der Schadstoffausbreitung. Die Sicherung der Altlast besteht dann in der Bebauung und der Nutzung einer Fläche.
Neuerschließung Wesentliche Voraussetzung für die erneute Nutzung eines alten Standortes ist dessen Neuerschließung. Das Saxonia-Areal hatte seine eigene Infrastruktur, Anbindungen an alle Versorgungs- und Entsorgungsnetze, eigene Straßen und eine Betriebsbahnanlage. Alle diese Netze waren auf die ehemalige Produktion zugeschnitten. Jetzt war es nötig, das gesamte Territorium in mehrere kleinere Flächen aufzuteilen, die für sich vollständig nutzbar sein müssen. Eine Erschließung ist immer standortindividuell, kann aber vorhandene Elemente der alten Erschließung nutzen. Der Beginn der Neuerschließung des SaxoniaAreals erfolgte mit dem Auftrag zur Erarbeitung eines Bebauungsplanes durch die Stadt Freiberg im Jahre 1994. Parallel dazu begannen die Arbeiten an der Erschließungsplanung. 1998 begannen die Erschließungsarbeiten. In den Jahren bis 2001 wurden neue Straßen gebaut und sämtliche Medien neu verlegt. Alle Baufelder konnten an die öffentlichen Netze angeschlossen werden und sind somit einzeln nutzbar. Eingeschlossen in die Baumaßnahmen wurde auch die äußere infrastrukturelle Anbindung des Industriegebietes.
Neubesiedlung und Perspektiven Erfolgreiches und nachhaltiges Flächenrecycling im Sinne der Wiedernutzbarkeit verbrauchter Industrieflächen lässt sich sehr deutlich am Beispiel des Saxonia-Areals nachvollziehen. Hier wurden auf den sanierten Flächen seit 1990 Gesamtinvestitionen in Höhe von 410 Mio. EUR verwirklicht. Neue innovative Produkte und Dienstleistungen lösten die nicht wettbewerbsfähigen und umweltbelastenden ab und mehr als 800 Arbeitsplätze geschaffen bzw. erhalten. Der aus der alten „Hütte Freiberg“ neu entstandene Industriestandort „Saxonia-Areal“ konnte erfolgreich vermarktet werden. Umfangreiche Vorarbeiten wurden dazu geleistet und Grundlagen dafür geschaffen, dass der Verbrauch neuer Flächen zu Gunsten der Revitalisierung alter Standorte vermindert wird.
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SAXONIA Standortentwicklungsund -verwaltungsgesellschaft mbH Halsbrücker Straße 34 D-09599 Freiberg Tel. 03731 / 39 50 26 Email:
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Standortentwicklung Saxonia-Areal Freiberg Dr. Christin Fritze, Projektmanagerin
Obrázek 1: Saxonia-Areal 1989
Obrázek 2: Saxonia-Areal 2012
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Od objevení ložisek stříbra v roce 1168 byla ve freiberském regionu dobývána ruda a rozvíjelo se hutnictví. Hutnické podniky patřily až do roku 1945 do vlastnictví Svobodného státu Sasko. V roce 1961 následovalo založení tehdejšího podniku Doly a hutě, největšího zaměstnavatele v regionu. Na základě již neodpovídající efektivity byla produkce Freiberského dolu v roce 1969 zastavena. Po otevření trhu v roce 1990 a po přeměně podniku na kapitálovou společnost byly výrobní obory rozpuštěny a částečně privatizovány, popř. prodány. Na základě nedostatečné schopnosti prosadit se na trhu a pro chybějící ekonomičnost došlo k uzavření výrobních jednotek. Budoucnost této lokality se stala závislou na usazení nových průmyslových podniků a živnostníků. Předpokladem zde bylo jednak další využití stávajících výrobních zařízení a jednak také transformace průmyslových odvětví. Exemplárním příkladem tohoto vývoje může být někdejší freiberská huť, která je dnes vnímána jako areál Saxonia. Vznikla na počátku padesátých let v procesu komplexního rozvoje těžkého průmyslu a do roku 1990 byla postupně budována a dostavována. Freiberská huť sestávala z výrobny kyseliny sírové (1959) metalurgické výroby zinku mokrou cestou (1960), byla zde tepelná elektrárna (1959), sběrné zařízení pro zpracování odpadu obsahujícího zinek (1964) cínová huť (1976) a různé doprovodné provozy, jako byly dílny, vlečka, úpravna vody a neutralizační zařízení. Tato lokalita vykazuje plochu cca 50 ha, z toho průmyslová plocha představuje cca 30 ha v užším smyslu, což znamená, že byla zastavěna průmyslovými zařízeními či představuje vedlejší plochy důležité pro výrobu, např. překládku, dopravu či skladovací prostory. 20 ha sloužilo na uskladnění zbytkového materiálu z výroby, k čemuž patřily nádrže, výsypky a vedlejší plochy. V roce 1991 byl provoz hutě ukončen. Další výroba kyseliny sírové, zinku a cínu již nebyla hospodářsky rentabilní a stávající výrobní provozy byly z podstatné části uzavřeny. Další využití stávajících budov a zařízení bylo na základě jejich specifik, jejich velkosti a technického stavu nemožné, či jen využitelné v malé míře.
Aby bylo tuto lokalitu možné využít opět pro usídlení podniků, bylo nutné učinit tyto následující kroky: • • • • •
demolice starých zařízení zajištění starých zátěží odstranění či omezení ekologických škod vzešlých z hutnického průmyslu nové zpřístupnění lokality usídlení investorů
Tyto úkoly byly postupně, popř. společně, zpracovány. Vyvíjela se nová, průmyslově využitelná lokalita. Vytvoření areálu Saxonia stálo 30 milionů EUR, přičemž asi jedna třetina připadla na demolice, zajištění starých zátěží a na jeho zpřístupnění
Demolice starých zařízení Aby mohly být dány průmyslu k dispozici využitelné plochy, byly tyto plochy zbaveny staré zástavby, protože množství budov a provozů nebylo možné následně využít. Tento proces započal v roce 1992 a ukončen byl v roce 1995.
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Sanační práce probíhaly prostřednictví dvou projektů. Celý proces byl realizován s využitím původních zaměstnanců. Dočasně zde bylo v těchto opatřeních zaměstnáno na 750 zaměstnanců. Ze starého průmyslového areálu nemohla být vytvořena kvůli demolici stejná lokalita na nedotčené ploše. Stará lokalita nemohla být využita jako vhodná plocha v mnoha ohledech, totiž co se týče zatížení škodlivinami či zatížení zbytky sutě v půdě. Při pozdějším samotném využití areálu muselo dojít ke kompromisu mezi úpravou plochy a jejímu využití.
Zajištění starých zátěží Staré zátěže jsou staré lokality či staré skládky vzniklé z původního využívání (průmyslové) lokality, ze kterých vzniká na základě zvýšeného obsahu škodlivin nebezpečí pro ochranu území. Pro usazení podniků jsou jasné údaje o existujících starých zátěžích a z nich vyplývajícího nebezpečí enormně důležité. V areálu Saxonia byly oba typy jmenovaných starých zátěží, jak usazeniny, tak i výsypky, jako staré skládky. Demolicí průmyslových zařízení byly tyto lokality poznamenané. Prvním krokem bylo zjistit informace o starých zátěžích, aby se mohlo určit její nebezpečí. To se již v letech 1992 – 93 celkově v areálu Saxonia uskutečnilo a pokračovalo se u dalších vybraných objektů v následujících letech. Na této ploše bylo provedeno více než 400 průrazných hlubinných sond a provedeno přes 1300 analýz půdních vzorků. Na základě zjištění historického využívání jednotlivých oblastí starých zátěží byly zjištěny jednotlivé druhy škodlivin. Byly zde zjištěny takové územní celky, které nejsou vyhodnoceny jako nebezpečné a takové, na kterých opatření musela být k odvrácení nebezpečí provedena, popř. taková opatření ještě musí následovat. V zásadě vycházíme z toho, že staré zátěže v takovémto rozsahu jako je areál starých hutí, se ve skutečnosti nedá sanovat, nýbrž může být jen zajištěn. Sanace by znamenala, ž e škodliviny by z tohoto místa musely být plně odstraněny. To je zcela možné u opatření malého rozměru. Komplex výsypek v areálu Saxonia má např. objem 555000 m³, které není možné odvézt. Při zohlednění vynaložených nákladů se dají staré zátěže jen zajistit, tzn., že škodliviny nebudou z půdy sice odstraněny, ale bude zamezeno, aby se dále šířily. Aby bylo tohoto cíle dosaženo, bude dostačující, když bude půda zabezpečena. Na starých skládkách, které pro investory nejsou normálně využitelné, je zvoleno podle nebezpečnosti a podle šíření obsahu škodlivin jejich zakrytí, popř. utěsnění. U starých zátěží s vysokým stupněm nebezpečí je možné zvolit odpovídající doplňující systémy, jako např. utěsnění plastovou izolací. To se také uplatňuje ve freiberských hutích u sedimentačních nádrží pro neutralizaci kalů a u vysoce zatížených kalů v kanalizaci a ze zásobníků průmyslových vod.
Zvláštní problém představují staré lokality, které jsou opět osídleny. Úplná sanace starých lokalit by znamenala kompletní hloubkové odstranění zbytků a s tím spojenou výměnu kontaminované zeminy zeminou nekontaminovanou. To jsou ovšem opatření, která jsou sotva realizovatelná. Stejného efektu lze dosáhnout zástavbou takové plochy. Výstavbou hal a budov, výstavbou silnic a parkovišť je dosažena izolace půdní plochy a tím jen zamezeno šíření škodlivin. Zajištění staré zátěže spočívá pak v zástavbě a ve využití takové plochy.
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Nové napojení Podstatným požadavkem pro obnovené využívání staré lokality je její nové napojení. Areál Saxonia měl svou vlastní infrastrukturu, napojenou na všechny zásobovací sítě a na likvidaci odpadů, vlastní silnice a podnikovou vlečku. Všechny tyto sítě byly přizpůsobeny tehdejší výrobě. Pak bylo nutné celé území rozdělit na menší plochy, které samy o sobě musely být využitelné. Rozvoj je vždy individuální pro jednotlivé lokality, může ale využít prvky starého rozvoje. Počátek nového rozvoje areálu Saxonia následoval po veřejné zakázce na zpracování plánu zástavby, podané městem Freiberg v roce 1994. Paralelně k tomu započaly práce na plánu napojení. V roce 1998 bylo s těmito pracemi započato. V letech do roku 2001 byly vybudovány nové silnice a nově položeny veškeré sítě. Všechny stavební části mohly být napojeny na veřejné sítě a stavební práce navázaly na vnější infrastrukturu této průmyslové zóny.
Nové usídlení a perspektivy Na příkladu areálu Saxonia se dá zřetelně dokladovat úspěšná a udržitelná recyklace ploch ve smyslu opětného využívání bývalého průmyslového území. Na sanované plochy byla od roku 1990 vynaložena celková investice ve výši 410 milionů EUR. Nové inovativní produkty a nové služby nahradily nekonkurenční a životní prostředí ničící výrobu a vytvořily více než 800 pracovních míst, popř. je uchovaly. Nová průmyslová zóna, areál Saxonia, vzniklá na místě staré freiberské hutě, se úspěšně prosazuje na trhu. Rozsáhlé přípravné práce k tomu přispěly a vytvořily základ pro využití nových ploch ve prospěch revitalizace starých lokalit a ke zmírnění jejich zátěže.
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Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement Zentrale I Fachbereich Technik und Ingenieurbau Wilhelm-Buck-Straße 4 01097 Dresden
Tel.: +49 351 564 9746 Email:
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Energetische Nutzung von Grubenwässern des Steinkohlealtbergbaus im Revier Zwickau-Oelsnitz und des Freiberger Altbergbaus am Standort „Reiche Zeche“ Dipl.-Ing. (FH) Stefan Pehl Im Freistaat Sachsen hat die Geothermie als Teil einer nachhaltigen Energieversorgung einen hohen Stellenwert. Dies zeigt sich u.a. in der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten vom 25. Mai 2011, dem Energie- und Klimaprogramm Sachsen 2012 und in der Preisverleihung „Aufsteiger des Jahres 2013“ der „erdwärmeLIGA“ am 12. November 2013 auf dem Geothermiekongress in Essen. Der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) prüft bei allen staatlichen Baumaßnahmen den Einsatz von Erneuerbaren Energien und konnte im Rahmen von zwei Pilotund Forschungsprojekten die Nutzung von Grubenwässern planen und realisieren. An der Technischen Universität Bergakademie Freiberg (TUBAF) wurde eine geothermische Anlage errichtet. Erklärtes Ziel war es, dass Energiepotenzial aus dem Schacht des Lehr- und Forschungsbergwerks „Reiche Zeche“ und des „Rothschönberger Stolln“ zur Versorgung des Neubaus für das Institut für Energieverfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (IEC) auf der Liegenschaft „Reiche Zeche“ mit Heiz- und Kühlenergie sicherzustellen. Der Schacht „Reiche Zeche“ wurde bis auf 724 m abgeteuft. Nach Einstellung des Bergbaus wurde er bis auf das Niveau des „Rothschönberger Stolln“ geflutet, der das gesamte Freiberger Revier zum Vorfluter, der Triebisch, entwässert. Das im Schacht „Reiche Zeche“ aufsteigende ca. 18 oC warme Wasser wird zur Heizung und das ca. 14 oC kalte Wasser zur Kühlung genutzt. Im IEC wird das warme Wasser mittels Wärmepumpen auf ein höheres Temperaturniveau gehoben bzw. das kalte Wasser direkt zur Kühlung verwendet. Mit dieser Versorgungsstufe für das IEC wurde ein erster Zwischenstand hergestellt. In absehbarer Zukunft kann der Anschluss weiterer Verbraucher erfolgen, so dass perspektivisch ein Großteil der Versorgung der Liegenschaft „Reiche Zeche“ mit geothermischer Heiz- und Kühlenergie erfolgen kann. Im Endausbau stehen dann ca. 800 kW Heiz- und 200 kW Kühlleistung bei einer maximalen geförderten Wassermenge von 144 m³/h „aus dem Berg“ zur Verfügung. Damit wurde eine über 30jährige Idee verwirklicht – die thermische Nutzung der Freiberger Grubenwässer.
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Abbildungen oben: Förderturm des Reiche Zeche Schachtes in Freiberg (links) und Grubenwasser des Altbergbaus (rechts). Abbildungen unten: Grubenwasserzufuhr zu den Wärmetauschern (Abbildung rechts).
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Ein Forschungsvorhaben der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ), der Stadt Zwickau und des SIB dient der Erkundung und eventuellen Nutzung geothermischer Grubenwässer aus dem ehem. Zwickauer Steinkohlerevier. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte Projekt trägt Pilotcharakter und verfolgt das Ziel, neue Konzepte für eine Wärmeversorgung aufzuzeigen, die an anderen Altbergbaustandorten Anwendung finden könnten. Nach der Einstellung der Steinkohleförderung im Zwickauer Revier 1978 erfolgte bis ca. 1995 die Flutung des bis zu 1.200 m tiefen Grubengebäudes. Mit dem Projekt sollen die weitgehend unbekannten Eigenschaften noch vorhandener Hohlräume erforscht werden. Sie bilden die Grundlage für eine Nutzung des geothermischen Potenzials und sollen für weitere Gebäude der WHZ Wärme und Kälte bereitstellen. Die Maßnahme umfasst das Abteufen einer 625 m tiefen Bohrung und hydrologische Tests. Bei ausreichend nutzbarem Wasser erfolgt die Errichtung eines Wärmetauschers für salinares Wasser, einer Wasseraufbereitung sowie einer „kalten Fernwärmeleitung“ zur Beheizung und auch Kühlung eines Lehrgebäudes der WHZ mittels lokaler Wärmepumpen. Im Endausbau wird bei einer angenommenen Wassertemperatur von ca. 27 oC mit einer erzielbaren Wärmeleistung von rd. 1.000 kW gerechnet.
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Standort Abbauhohlräume in 525 m - 625 m Tiefe abgebaute Flözmächtigkeit: 13 m Resthohlraumvolumen ca. 10 % >> 1,3 m konkrete Hohlräume: Blindschacht 155
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Energetické využívání šachetních vod z černouhelných dolů v revíru Zwickau-Oelsnitz a freiberské staré šachty v lokalitě „Reiche Zeche Dipl.-Ing. (FH) Stefan Pehl
Ve Svobodném státu Sasko má geotermální energie jako součást udržitelného zásobování energiemi vysokou prioritu. To dokazuje kromě jiného i vládní prohlášení ministerského předsedy z 25. května 2011, dále v energetickém a klimatickém programu Sasko 2012, a je to také vysoké ocenění Cenou roku 2013“, udělené tzv. Ligou pro zemské teplo - „erdwärmeLIGA“ dne 12. listopadu 2013 na geotermickém kongrese v Essenu. Státní podnik Saské nemovitosti a management staveb - Staatsbetrieb Sächsisches Immobilienund Baumanagement (SIB) prověřuje u všech státních stavebních opatření, jak se na nich uplatňují obnovitelné energie, a proto mohl v rámci dvou pilotních a výzkumných projektů naplánovat a realizovat také využití vod z dolů. Jedno takové geotermální zařízení bylo zřízeno na Technické univerzitě Bergakademie Freiberg (TUBAF). Stanoveným cílem při tom bylo zajistit zásobování teplem i klimatizaci novostavby Institutu pro metody energetické techniky a chemického inženýrství (IEC) na pozemcích areálu Reiche Zeche s využitím energetického potenciálu ze šachty, která je současně výukovým a výzkumným centrem a ze štoly „Rothschönberger Stolln“. Šachta „Reiche Zeche“ byla vytěžena do hloubky 724 m. Po zastavení těžby byla zatopena do úrovně štoly „Rothschönberger Stolln“, kterou odvodňuje stoka ústící do potoka Triebisch, který odvodňuje celý freiberský revír. Teplota vody, která vystupuje v šachtě „Reiche Zeche“ až na cca 18 o C, je využívána k vyhřívání a studená voda cca 14 o C je využívána k chlazení. V objektu IEC je teplá voda prostřednictvím tepelného čerpadla ohřáta na vyšší teplotu a studená voda je využita přímo k chlazení. Ve výsledném stavu bude pak k dispozici cca 800 kW tepelné kapacity a 200 kW pro chlazení při maximálním příkonu množství vody 144 m³/h z dolu. A tak se konečně mohla uskutečnit více než 30 let stará myšlenka, jak vodu z freiberské šachty termálně využít.
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Vyobrazení nahoře: Těžní věž dolu Reiche Zeche ve Freibergu (vlevo) Vyobrazení dole: Přítok vody z dolu k tepelným výměníkům (obr. vpravo).
Výzkumný záměr Západosaské vysoké školy Zwickau (WHZ), města Zwickau a podniku SIB slouží osvětě a event. i výzkumu geotermálního využívání š achetních vod z někdejšího Zwickauského černouhelného revíru.
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Projekt dotovaný spolkovým ministerstvem pro vědu a technologie (BMWi) má pilotní charakter a sleduje cíl, jak představit nové koncepce v zásobování teplem, které mohou nalézt uplatnění v dalších lokalitách starých dolů. Po zastavení těžby černého uhlí v revíru u Zwickau v roce 1978 došlo asi do roku 1995 k zatopení těžní jámy, která dosahovala hloubky 1200 m. Pomocí projektu by měly být podrobně prozkoumány zatím neznámé vlastnosti zdejších vytěžených prostor. Tvoří základnu pro využití geotermálního potenciálu a mají poskytnout teplo i klimatizaci dalším budovám vysoké školy WHZ. Toto opatření obsahuje vrt, vyhloubený do 625 m a hydrologické testy. Při dostatečném množství využitelné vody bude následovat výstavba tepelného výměníku pro vodu s obsahem soli, úpravna vody a rovněž dálkové „chladné vedení teplé vody“ k vytápění a také ke klimatizaci jedné ze studijních budov WHZ za pomoci místních tepelných čerpadel. V závěrečné etapě výstavby se počítá při předpokládané teplotě vody cca 27 oC s cílovým tepelným výkonem kolem 1000 kW.
Obr.: Lokalita Odtěžené prostory v hloubce 525 m – 625 m hloubky Odtěžená mocnost sloje: 13 m Zbytkový obsah sloje cca 10% cca 1,3 m konkrétní sloj: zaslepená šachta 155
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TU Bergakademie Freiberg Forschungs- und Lehrbergwerk Reiche Zeche Fuchsmühlenweg 9 D-09599 Freiberg Tel: 03731 / 39-2060 Email:
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Forschung, Lehre und Ausbildung in einem europäischen Umfeld Das Forschungs- und Lehrbergwerk als zentraler Forschungs- und Entwicklungsstandort für Deutschland Univ.-Prof. Dr.-Ing. Helmut Mischo, Pr. Eng., Wissenschaftlicher Direktor des Forschungs- und Lehrbergwerkes Reiche Zeche Die Nachfolgenutzung von Bergbaustandorten ist kein neuzeitliches Anliegen. Bereits schon in früherer Zeit wurden durch die Erschöpfung der Lagerstätten oder durch die Unrentabilität der Lagerstätten geschlossene Bergwerke einer Umnutzung im Sinne des Strukturwandels zugeführt.
Das Bergwerk Reiche Zeche ist eine Schachtanlage der Himmelfahrt-Fundgrube, ein seit dem Hochmittelalter in Produktion stehendes Grubenfeld. Mit Einführung der Goldwährung 1873 und einer weltweiten Überproduktion gegen Ende 19. Jahrhunderts begann der Niedergang des Freiberger Silberbergbaus. Auch die Preise für die Nebenprodukte Blei und Zink nahmen massiv ab und führten zu einer gravierenden Liquiditätskrise. Dem bevorstehenden Zusammenbruch des Freiberger Bergbaus kam das Königreich Sachsen 1886 mit der Verstaatlichung der fünf wichtigsten Gruben, darunter auch die „Himmelfahrt Fundgrube“, zuvor. Die Gruben wurden technisch modernisiert, doch konnten auch die dadurch gesenkten Gestehungskosten mit dem Verfall der Silberpreise nicht Schritt halten. Aufgrund der mangelhaften Rentabilität wurde der Betrieb bis 1913 planmäßig stillgelegt (wikipedia). Bereits 1905 fasste die Bergakademie den Beschluss zur wissenschaftlichen Nachnutzung der Schachtanlagen „Reiche Zeche“ und „Alte Elisabeth“. Die Übergabe für Lehrzwecke erfolgte verzögert durch den Ersten Weltkrieg aber erst 1919. Die Nutzung umfasste die Lehrausbildung in den Bereichen Maschinentechnik, Bergtechnik und Markscheidewesen im Schacht „Reiche Zeche“ und war mit dem Erhalt und der Pflege der historischen Anlagen um den Schacht „Alte Elisabeth“ verbunden. Nach einem kurzen Intermezzo in den Kriegs- und Nachkriegsjahren zur Erschließuing kriegswichtiger Rohstoffe und der durch den Reparationsbergbau der Wismut AG forcierten Uranförderung wurde der Abbau noch bis 1969 fortgeführt. Der Lehrbetrieb wurde bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Juli 1945 wieder aufgenommen. In den 1980er Jahren erfolgten dafür umfangreiche Modernisierungsarbeiten. Dabei wurden auch Zugänge zu historischen Grubenbauen ermöglicht. Das Lehrbergwerk ist in seiner Art einzigartig in Deutschland, es ist das einzige Bergwerk, welches zum Zwecke von Lehre, Forschung und Bildung von einer Universität betrieben wird. Schwerpunkt der Lehre ist die studentische Ausbildung in geowissenschaftlichen und geotechnischen Studiengängen (wikipedia).
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Abbildung 1: Blockdiagramm der Himmelfahrt Fundgrube mit den Schachtanlage Reiche Zeche (links) und „Alte Elisabeth“ (rechts). Mit der Verlautbarung der Sächsischen Rohstoffstrategie ist es Ziel, die am Standort Freiberg befindlichen Einrichtungen aus Forschung/Lehre, Administration und Wirtschaft zu einem „Montanstandort Freiberg“ auszubauen. Im Zuge dieser Entwicklung erfährt auch die Reiche Zeche eine neue Aufgabe im Hinblick auf die Nutzung als zentraler Entwicklungs-‐ und Forschungsstandort für die Industrie und zur Umsetzung eines neuen Lehrkonzeptes zum Aufbau einer bergmännischen Berufsausbildung in allen Fachbereichen des •
Bergmannsberufes (Bohren, Sprengen, Vermessung unter Tage etc.) sowie:
•
Enge Kooperation mit dem beruflichen Schulzentrum „Julius Weisbach“ und der IHK für eine regelkonforme qualifizierende Berufsausbildung
•
Angebote von Kurzkursen und Modulen für regional und überregional/international tätige Bergbaufirmen, mit hochspezifisch ausgewählten und zusammengestellten Kursinhalten
•
Möglichkeit der Bereitstellung der ersten praktischen Elemente der Berufsausbildung zum kommenden Ausbildungsjahr
Laden
und
Fördern,
Grubenausbau,
Der Fokus liegt dabei auf der deutschen Bergbau- und Bergbauzulieferindustrie sowie auf Industriezweigen, die die besonderen Labor- und Testbedingungen auf dem Bergwerk benötigen (Reinraumbedingungen, Luftfeuchtigkeit, Korrosionstests in den Altbergbaubereichen etc.). Das Bergwerk erfährt hierbei einen kontinuierlichen Ausbau zur Bereitstellung von Testarealen und Testmöglichkeiten unter Realbedingungen im Berg ohne das Konfliktpotential eines laufenden Gewinnungsbetriebes sowie zur Bereitstellung von
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Weiterbildungs- und Lehrangeboten und den dazugehörigen Infrastrukturen direkt am Testareal. Die Forschungs- und Entwicklungsbedingungen sind optimal, nämlich: - Konstante Temperatur - Konstante Luftfeuchtigkeit - Reinluftbedingungen / Staubfrei und Pollenfrei - Hohe Standards bezüglich Zugangssicherheit und -beschränkungen - Erschütterungs- und Störungssicherheit - Datennutzer und Medien auf höchstem Standard - Kosten für Erstellung von Laborräumen und Betriebskosten unter Tage nur circa 1/3 der vergleichbaren Kosten über Tage Abbildung 2: Lehrausbildung Tage
unter
Ferner besteht das Ziel, die bestehenden Module der bergmännischen Ausbildung weiter auszubauen, durch den: • Ausbau der Nutzung des FLB neben der akademische Ausbildung von Geoingenieuren und Geowissenschaftlern auch für dieBerufsausbildung • Ausbau der Nutzung des FLB für die praktische Ausbildungsinhalte und Module (Betriebspraktika, Berufsausbildung, Bedienernachweise für Bergbaumaschinen, Grubenwehrübungen etc.) Das technische Nutzungskonzept sieht einen weiteren Ausbau der untertägigen Areale vor, u.a. mit der Anschaffung neuer Bohr- und Sprengtechnik, die auch mit Möglichkeiten zur Spitzenforschung eröffnet, wie der: − − − −
Realisierung von Großforschung im Industriemaßstab Entwicklung und Erprobung neuester bergbaulicher Methoden und Verfahren unter In-Situ-Bedingungen, Entwicklung und Demonstration von effektiven, sicheren und umweltgerechten „Green Mining“ Technologien Internationale Reputation der fachübergreifenden Forschung durch Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Industrie
Hierzu gehört auch die Überarbeitung des Sicherheits- und Rettungskonzeptes.
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TU Bergakademie Freiberg Forschungs- und Lehrbergwerk Reiche Zeche Fuchsmühlenweg 9 D-09599 Freiberg Tel: 03731 / 39-2060 Email:
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Výzkum, výuka a vzdělávání v zázemí evropského výzkumného a vzdělávacího zařízení jak ústřední výzkumná a rozvojová lokalita pro Německo. Univ. Prof. Dr. Ing. Helmut Mischo, Pr. Eng, vědecký ředitel vědeckovýzkumného ústavu Reiche Zeche. Další využívání starých hornických děl není záležitost nejnovější doby. Již v dřívějších dobách vedlo vytěžení ložisek či malá rentabilita ložisek k uzavírání hornických lokalit a docházelo k jejich jinému využití ve smyslu strukturálních změn. Šachta Reich Zeche je šachetní zařízení v jámě Himmelfahrt-Fundgrube, tato hlubinná šachta byla uvedená do provozu již ve vrcholném středověku. Zavedením zlaté měny v roce 1873 a kvůli světové nadprodukci stříbra koncem 19. století začíná pokles těžby stříbra ve freiberském revíru. Masivně také poklesla těžba vedlejších produktů, olova a cínu, a to vedlo k zesilující se krizi a likviditě. Nadcházejícímu zhroucení freiberskému hornictví předešlo Saské království v roce 1886 zestátněním pěti důležitých šachet, mezi kterými byl i důl Himmelfahrt-Fundgrube. Doly byly sice vybaveny moderní technikou, ale stejně nemohly držet krok s vlastními výrobními náklady a prudce klesajícími cenami stříbra. Na základě nedostatečné rentability byl provoz plánovitě do roku 1913 zastaven (wikipedia). Již v roce 1905 získala hornická akademie Bergakademie usnesení o dalším vědeckém využití šachetního zařízení dolů Reiche Zeche a Alte Elisabeth. K jejich předání pro výuku došlo se zpožděním, vzhledem k První světové válce, až v roce 1919. Jejich využití spočívalo ve výuce v oborech strojní technika, hornická technika a důlním měřictví na šachtě Reiche Zeche a výuka byla spojena se zachováním a péčí o historická zařízení šachty Alter Elisabeth. Po krátkém intermezzu během války a poválečných letech došlo k odkrytí ložisek vojensky důležitých surovin a k těžbě uranu pro válečné reparace akciovou společností Wismut AG a stoupající těžba uranu pokračovala až do roku 1969. Vzdělávací zařízení bylo obnoveno již bezprostředně po 2. světové válce v červenci 1945. V osmdesátých letech došlo k rozsáhlé modernizaci. Přitom byl umožněn i přístup do historických hlubinných šachet. Toto vzdělávací zařízení se tak stává jedinečným v Německu, je to jediná š achta, která je provozována univerzitou pro výuku, výzkum a vzdělávání. Hlavní bodem studia je vzdělávání studentů v geologických vědách a geotechnických studijních oborech (wikipedia).
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Obrázek 1: blokový diagram jámy Himmelfahrt Fundgrube s šachetním vybavením Reiche Zeche (vlevo) a Alte Elisabeth (vpravo). Vyhlášením saské surovinové strategie se lokalita Freiberg stala svým existujícím vědeckým a vzdělávacím zařízením cílem administrace a hospodářského rozvoje a bylo zde dobudováno tzv. Montánní centrum Freiberg. Během vývoje dostala i šachta Reiche Zeche nový úkol s ohledem na využití tohoto centrálního rozvojového a výzkumného ústavu pro průmysl a pro realizaci nového studijního konceptu pro založení hornického profesního vzdělávání ve všech jeho oborech: -
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Hornické obory (vrtání, trhací práce, skladování a těžba, důlní práce, měřičství pod povrchem atd.) Úzká kooperace se vzdělávacím školským střediskem „Julius Weisbach“ a hospodářskou komorou pro získání řádné kvalifikace. Nabídky krátkých kurzů a modulů pro regionální, nadregionální i mezinárodní firmy, činné s oblasti hornictví, s vysoce specializovanými výběrovými kurzy a obsahově sdruženým obsahem. Možnosti poskytování prvních praktických prvků pro profesní vzdělávání v příštím školním roce.
Zaměřeno je při tom na německé hornictví a na subdodavatelský průmysl zaměřený na hornictví, a rovněž na taková průmyslová odvětví, která vyžadují zvláštní laboratorní a testovací podmínky (podmínky na čistotu prostoru, vlhkost vzduchu, korozní testy v podmínkách starých šachet. Hornictví tím získává kontinuální dostavbu stávajících testovacích areálů, kde je možné za reálných podmínek v š achtě testovat, aniž by docházelo ke konfliktním situacím během provozu rubání. Jsou tak k dispozici nabídky pro další vzdělávání a výuku v příslušných testovacích areálech.
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Jsou zde optimální výzkumné podmínky a podmínky pro vývoj: -
konstantní teplota konstantní vlhkost podmínky na čistotu ovzduší / bezprašnost, bez pylu vysoký standard ohledně zajištění přístupu a jeho omezení jistota bez otřesů a rušení uživatelé dat a médií na nejvyšším standardu náklady na zhotovení laboratorních prostor a provozní náklady pod zemí jsou jen zhruba třetinové ve srovnání s náklady na povrchu. Obrázek 2 Výuka pod zemí
Dalším cílem je další rozvoj stávajících modulů hornického vzdělávání pomocí: další využití FLB kromě akademického vzdělávání inženýrů a geologie a geologických vědců i pro profesní vzdělávání další využití FLB pro praktické obory a moduly (podniková praxe, profesní vzdělávání, obsluha hornického strojního vybavení, výcvik hornické záchranné služby atd.) Koncepce využitelnosti z technické stránky počítá s další dostavbou podzemních areálů, mimo jiné s pořízením vrtné a trhací techniky, což otevírá další možnosti pro špičkový výzkum, jako jsou: realizace velkého výzkumu v průmyslovém měřítku vývoj a prověření nejnovějších hornických metod a postupů podmínek In-Situ vývoj a předvádění efektivních, bezpečných a k životnímu prostředí šetrných technologií „Green mining“ mezinárodní vážnost mezioborového výzkumu prostřednictvím vysokých škol, výzkumných ústavů a promyslu. K tomu patří také přepracování bezpečnostní a záchranářské koncepce.
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Wiedereröffnung von Bergbaustandorten zum Rohstoffabbau in der Euroregion Erzgebirge – eine europäische Aufgaben Dr. Wolfgang Reimer, Geschäftsführer GKZ Bergbau ist kein statisches Geschäft, sondern unterliegt – meist zyklisch – Auf- und Abbewegungen hinsichtlich des operativen Betriebes, der Schließung und Wiedereröffnung von Bergwerken. Die Verwahrung oder Überprägung eines Bergbaustandortes erfordert daher ein vielseitiges Abwägen der nachhaltiger Gesamtinteressen der Bevölkerung nach Umweltschutz, Sicherheit und wirtschaftlichem Wohlergehen. Vor dem Hintergrund wirtschaftspolitisch relevanter, globaler Entwicklungen auf den internationalen Rohstoffmärkten und einer hohen Abhängigkeit von Rohstoffimporten stehen die einheimischen, europäischen Ressourcen unter einer verstärkten Neubewertung. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch eine eigene Rohstoffbasis und durch einen umweltschonenden Bergbau. Alte Lagerstätten werden ob ihrer früher genutzten Rohstoffe nach marktwirtschaftlichen Bedingungen neu bewertet, andere ob ihrer noch ungenutzten Rohstoffinhalte oder Beiprodukte analysiert und einer weiteren Erschließung unterworfen. Wirtschaftspolitisch gründet sich diese Bilanzierung auf den nationalen Rohstoffstrategien, wie sie die Bundesrepublik Deutschland und die Tschechische Republik bereits früh entwickelten, und die auf Länderebene zum Teil untersetzt sind (Beispiel Rohstoffstrategie für Sachsen (2012). 2008 reifte bei der EU die Erkenntnis, dass „Die dauerhafte Versorgung mit Rohstoffen aus europäischen Quellen mehr Wissen über die in der EU vorhandenen Lagerstätten voraussetzt. Die Möglichkeit des Zugangs zu ihnen sollte bei der Raumplanung offen gehalten werden.“ - Aus: Die Rohstoffinitiative – Sicherung der Versorgung Europas mit den für Wachstum und Beschäftigung notwendigen Gütern“ Mitteilungen der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat KOM (2008) 699 , 4.11.2008 Dies war die Geburtsstunde des Projektes „ROHSAB - Bewertung des Rohstofflagerpotentials im sächsisch-tschechischen Grenzgebiet – Grenzübergreifendes Rohstoffkataster“, das von 20102012 im Rahmen des ZIEL3-Programms umgesetzt wurde (www.rohsab.eu). Es fußte auf einem vom GKZ erarbeiteten und 2008 abgeschlossenen Rohstoffkataster aus 139 Erz- und Spatlagerstätten des Freistaates Sachsen mit dem Projektnamen ROHSA, das 2008 publiziert wurde.
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Abbildung 1: Zinnwald/Cinovec
Abbauräume
des
grenzübergreifenden
Rohstoffvorkommens
Gemeinsam mit dem Sächsischen Landesamt für Landwirtschaft und Geologie (LfULG), dem Tschechischen Geologischen Dienst (CGS) und der Regionalen Entwicklungsagentur Usti nad Labem (RRA) wurden die Datenbasen von acht Auswahlgebieten zusammengeführt und der Kenntnisstand damit umfassend erweitert. Parallel dazu wurden in einer Wanderaus-stellung und in Schulen Maßnahmen zur Rohstoffbewußtseinsbildung ergriffen und die grenznahe Bevölkerung beider Seiten hinsichtlich der Bedeutung von Rohstoffen für die Gesellschaft, ihre Abbaugeschichte und gemeinsame Verantwortung in der Zukunft sensibilisiert. Die Europäische Rohstoffinitiative wurde 2011 präzisiert und in Vorbereitung des achten Forschungsrahmenprogramms (Horizont 2020) für den Förderzeitraum 2014-2020 im Rahmen einer Europäischen Innovationsplattform für Rohstoffe (EIP RM) in einen Strategischen Entwicklungsplan (SIP) umgesetzt. Dieser formuliert wiederum Eckpunkte auch für die Strukturfonds (EFRE) der Europäischen Union. Im Rahmen der nationalen, bilateralen Kooperation und der Definition von Handlungsschwerpunkten auf EU-Ebene ist damit die Euroregion Erzgebirge gut aufgestellt und trug ihrerseits zur Wiedereröffnung von Bergbaustandorten zum Rohstoffabbau auf staatliche und private Initiative maßgeblich bei. Gegenstand des privatwirtschaftlichen Engagements im betrachteten Raum sind die Erschließung von kritischen Rohstoffen mit hohem, stabilem Preispotenzial, wie Wolfram, Zinn, Lithium, Flußspat und Beiprodukten wie Ga, In, REE. Am Standort Niederschlag / Kovarska bei Oberwiesenthal konnte bereits 2013 mit der Aufwältigung eines alten Wismutbergwerks ein moderner Abbau auf Fluß- und Schwerspat in Produktion gehen. Nach über 20 Jahren wurde erstmals im Erzgebirge wieder ein Bergwerk eröffnet. Möglich machte es die politisch bedingte Verknappung des Weltmarktangebots
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besonders an Flußspat und damit der hohe Handlungsdruck auf die deutsche Politik und Wirtschaft. Bemerkenswert ist, dass das Bergwerk von einem mittelständischen Konsortium entwickelt und im Eigentum betrieben wird. Die grenzübergreifende Abbauentwicklung in den tschechischen Lagerstättenteil wird gegenwärtig geprüft und durch die Beantragung einer Lizenz untermauert. Ein weiteres Beispiel dieses privatwirtschaftlichen Engagements in der Neuerschließung alter Bergbaustandorte ist das Beispiel des Sn-W-Li Vorkommens Cinovec – Zinnwald durch ein deutschtschechisches Konsortium. Häufig liegt die Rentabilität in der Ausnutzung beider Lagerstättenteile und/oder in der logistischen Anbindung von der Nachbarseite aus. Ende der 1980er Jahre fielen die Rohstoffpreise dramatisch. Dies brachte auch den jahrhundertealten Zinnbergbau im Ostergebirge das Ende. Mit dem Rückbau der seinerseits hochmodernen Zinnaufbereitungs-anlage in Altenberg ab 1991 verlor die sächsische Erzgebirgsgemeinde einen wichtigen Standortvorteil. Ein auf dem alten Bergbaugelände entwickelter Gewerbepark konnte in der nunmehr strukturschwachen Gemeinde nicht den gewünschten Aufschwung bringen.
Abbildung 2 (oben) und 3 (unten): Li-Glimmer in der Lagerstätte Zinnwald/Cinovec. Querschnitt über den grenzüberschreitenden Verlauf der Lagerstätte Es ist die Ironie der Geschichte, dass auf diesem Gelände nunmehr eine Aufbereitungsanlage für die Lithiumerze aus der nahen Lagerstätte geplant wird. Dank der Preisentwicklung bei Zinn ist davon auszugehen, dass auch die Zinnerze wieder einen Abbau lohnen. Gleichwohl sind beim Lithium wie beim Zinn-Wolfram Forschungen nötig, um den gestiegenen Ansprüchen des Weltmarktes nach Reinheit des Konzentrates Rechnung zu tragen.
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Opětovné otevření hornických děl pro dobývání surovin v Euroregionu Krušnohoří – jeden z evropských úkolů Dr. Wolfgang Reimer, jednatel GKZ Hornictví není statická záležitost, nýbrž podléhá výkyvům, nejčastěji cyklickým, s ohledem na operativnost podniku a s ohledem na uzavírání a znovuotevírání dolů. Zachování těžby či obnovená těžba v hornické lokalitě proto vyžaduje mnohostranné zvažování, jaký by měl být udržitelný a společný zájem obyvatel z pohledu ochrany životního prostředí, bezpečnosti a hospodářského růstu. Na pozadí hospodářsky relevantního globálního vývoje z pohledu mezinárodního trhu se surovinami a z pohledu vysoké závislosti na dovozu surovin jsou nyní podrobovány domácí i evropské zdroje stále silnějšímu a novému hodnocení. Cílem je posílení konkurenceschopnosti průmyslu pomocí vlastní surovinové základny s ekologicky šetrnou těžbou. Stará ložiska se nově zkoumají, zda jejich suroviny, využívané v dřívější době, je možné využít v souladu s tržními podmínkami, jiná se analyzují podle toho, jak se jejich dosud nevyužívaný obsah zhodnotí, či zda se dají využít jejich vedlejší produkty a zda se vyplatí jejich těžba při opětovném otevření dolu. Hospodářsky a politicky spočívá toto bilancování na národních surovinových strategiích, které již byly dříve vypracovány jak ve Spolkové republice Německo, tak v České republice. Na zemské úrovni jsou částečně hotovy (příklad - Surovinová strategie pro Sasko (2012). V roce 2008 uzrálo v EU poznání, že „Trvalé zásobování surovinami z evropských zdrojů předpokládá více znalostí o existujících ložiscích v EU. Měla by být otevřena možnost k jejich přístupu v územním plánování.“ Citace je ze sdělení Komise Evropského parlamentu a Rady Komise (2008) 699, 4. 11. 2008: Surovinová iniciativa – Zajištění zásobování Evropy potřebnými surovinami pro hospodářský růst a zaměstnanost. Tak došlo k zrození projektu „ROHSAB – zhodnocení surovinového potenciálu v česko-saském příhraničí – přeshraniční katastr surovin“, který byl realizován v letech 2010 – 2012 v rámci programu Cíl3 (www.rohsab.eu). Navazuje na přehled surovin, který zpracovalo GKZ, ve vymezeném katastru a týká se 139 rudných a živcových surovin na lokalitách Svobodného státu Sasko, s projektovým názvem ROHSA, publikovaným v roce 2008.
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Obr. 1 Vyrubané prostory přeshraničního naleziště surovin v Zinnwaldu/Cínovci Spolu se saským zemským úřadem pro zemědělství a geologii (LfULG), Českou geologickou službou (CGS) a Regionální rozvojovou agenturou Ústeckého kraje (RRA) byly vytvořeny databáze osmi vybraných území s následným propojením. Tím se komplexně rozšířil stav dosavadních znalostí. Paralelně k tomu byly vytvořeny putovní výstavy a ve školách proběhly akce pro uvědomění si významu surovin. Obyvatelstvo v blízkém příhraničí na obou stranách bylo vedeno k pochopení významu surovin a ke společné odpovědnosti v budoucnosti. Evropská surovinová iniciativa byla v roce 2011 upřesněna v přípravě osmého výzkumného rámcového programu (Horizont 2020) a realizována pro programové období 2014 – 2020 v rámci evropské inovační platformy pro suroviny (EIP RM) v strategickém rozvojovém plánu (SIP). Ten formuluje opět důležité body také pro strukturální fondy (EFRE) Evropské unie. V rámci národních, bilaterálních kooperací a také definováním nejdůležitějších bodů postupu na úrovni EU je tím Euroregion Krušnohoří dobře připraven a přispěl sám k opětovnému otevření hornických lokalit pro těžbu surovin z iniciativy státu i soukromých subjektů. Soukromí podnikatelé v současné době projevují zájem a vyvíjí úsilí na znovuotevření ložisek těžby rud, u kterých se předpokládá rentabilita těžby. Jedná se o ložiska wolframu, cínu, lithia, fluoritu a vedlejších produktů, jako je galium, indium a vzácné prvky. V roce 2013 v lokalitě Niederschlag/Kovářská u Oberweisenthalu mohla být zahájena moderní těžba navazující na těžbu ve starém vizmutovém dole, kde se těží fluorit a baryt. Vytěžený materiál je předáván ke zpracování. A tak po více než 20 letech byl v Krušnohoří opět otevřen důl. Je to způsobeno politickými podmínkami a nedostatkem surovin na světových trzích, což se projevuje zejména u fluoritu. Tato situace způsobuje větší tlak na německou politickou sféru a národní hospodářství. Pozoruhodné je, že tento důl byl zprovozněn konsorciem středně velkých firem, které tento
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důl také financuje z vlastních peněžních prostředků. Přeshraniční příprava těžby v české části ložiska se v současné době prověřuje a připravuje se podání žádosti o licenci. Dalším příkladem angažovanosti soukromých podnikatelů (česko-německým konsorciem) v oblasti nového otvírání starých hornických lokalit je naleziště výskytu Sn-W-Li v Cínovci – Zinnwald. Rentabilita těžby je mnohdy možná při využívání ložiska na obou stranách hranice, anebo při logistickém dopravním napojení ze sousední země. Koncem osmdesátých let dramaticky klesaly ceny surovin. To způsobilo konec staleté těžby cínu ve východní části Krušných hor. Likvidací nejmodernějšího zařízení na těžbu cínu v Altenbergu od roku 1991 ztratila tato krušnohorská obec důležitou územní výhodu. Průmyslová zóna, která byla vytvořena ve starém šachetním areálu, nemůže už této obci, slabě strukturálně vybavené, přinést takový rozvoj, jaký by si přála..
: Li – slída v ložisku Zinnwald/Cínovec. Řez přeshraničním profilem ložiska Je ironií dějin, že na tomto území se plánuje vybudovat zpracovatelsko-úpravárenský závod na zpracování lithiové rudy z blízkého naleziště. Díky vývoji cen cínu se dá vycházet z toho, že se vyplatí těžit také cínovou rudu. Stejně tak je to u lithia a cín-wolframu. Pro získání podkladů pro výpočet ekonomické efektivnosti je nutné provést výzkum těchto surovin, týkající se požadavků světového trhu na čistotu koncentrátu.
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Ministerstvo průmyslu a obchodu Na Františku 32 110 15 Praha 1 Tel: +420 224 851 111 Email:
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Obnova krajiny – možnosti a perspektivy Ing Barbora Forstová – pracovník odboru hornictví Ministerstva průmyslu a obchodu ČR
Rekultivace území zasaženého následky hornické činnosti je složitý proces zohledňující široké faktorů. Od citlivého navržení způsobu rekultivace, přes legislativní podmínky, po zajištění finančních prostředků určených k realizaci záměru.
spektrum
Již v 19. století se objevuje v tehdejších právních předpisech ustanovení ukládající báňským podnikatelům povinnost navrátit pozemky dotčené hornickou činností do původního stavu. V obdobném duchu je tato myšlenka zakotvena i v soudobých právních předpisech, byť před přijetím zákona č. 44/1988 Sb., horní zákon (ve znění pozdějších novel), byla rekultivace víceméně dobrovolným krokem organizace. V současnosti však legislativa ukládá těžební organizaci povinnost provést na území zasažených hornickou činností rekultivaci a dále pak povinnost vytvářet si na realizaci projektu finanční rezervu. Těžkosti při realizaci rekultivací nezpůsobuje pouze nedostatek financí, ale také nedostatek relevantních informací dostupných široké veřejnosti, která se následně k projektům staví negativně. Snad nejrozšířenějším mýtem je tvrzení, že na rekultivace území zasažených hornickou činností jsou čerpány peníze z veřejných prostředků a těžební společnosti tak každoročně odvádějí nemalé prostředky ze státního rozpočtu. Jak je popsáno výše, každá těžební organizace je ze zákona povinna utvářet a držet si finanční rezervy určené na zahlazování následků vzniklých při těžbě nerostných č i jiných surovin. Jistou výjimkou jsou lokality, které těžební společnosti převzaly od státu v rámci privatizace a u kterých nebylo odpovídajícím způsobem dořešeno finanční vypořádání. Řešení této situace přineslo až usnesení vlády č. 50/2002, kterým bylo vyčleněno z výnosů privatizace hnědouhelných podniků 15 miliard Kč pro účast státu na nákladech revitalizace krajiny narušené těžební činností. Z tohoto programu je možné čerpat prostředky pouze pro nápravu ekologických škod vzniklých před rokem 1993.
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Obrázek 1
Území v Karlovarském a Ústeckém kraji vymezené usnesením vlády zdroj: http://15miliard.cz/
Vžité jsou též domněnky, že po těžbě vzniká tzv. „měsíční krajina“ neschopná obnovy, či rekultivované pozemky nemají další uplatnění nebo, že rekultivace vracejí území do původního stavu. Zkušenosti ukázaly, že každá lokalita a každá činnost má svá specifika, která je nutno při návrhu rekultivací respektovat. Z logiky věci není možné vrátit do původního stavu lokality, kde jsou umístěny odvaly či výsypky nebo kde došlo vlivem hornické činnosti k poklesům terénu, avšak je možné takto zasažená území citlivě přizpůsobit nově vzniklým podmínkám, začlenit je do krajinného rázu lokality a co možno nejvíce je tak navrátit jejich předchozímu účelu. Na nově vzniklých plochách je možné pěstovat zemědělské plodiny či vybudovat prostory sloužící k rekreaci. Zatopením vytěžených povrchových lomů lze vytvořit nové vodní plochy, které mohou posloužit jako základ pro vznik nových ekosystémů.
Obrázek 2
Rekultivovaná výsypka Sylvestr (srpen 2008)
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Obrázek 3
Areál hipodromu Most
Nikoli posledním mýtem je pak tvrzení, že těžební organizace působí v dané lokalitě pouze negativně. Pokud pomineme okamžité projevy těžby, které mohou dočasně negativně ovlivňovat určité krajinné prvky a které musí být následně předmětem rekultivací, přináší působení těžební společnosti v dané oblasti předně vznik pracovních míst, a to nejen v rámci organizace samé, neboť s těmito pracovními místy je úzce provázán i vznik podpůrného systému služeb. Těžební organizace zpravidla podporují vznik a č innost komunity pracovníků a jejich rodinných příslušníků. Rovněž finanční příspěvek plynoucí dotčeným obcím přispívá k rozvoji občanské vybavenosti a ekonomické stabilitě lokality.
Obrázek 4
Porovnání stavu během těžby a stavu začínající rekultivace Radovesické výsypky Dosavadní zkušenosti v oblasti rekultivací tak prokázaly, že je třeba se zaměřit nejen na projekt v určité lokalitě, ale i na jeho vazbu v širších souvislostech území kraje případně krajů. V rámci těchto snah je třeba zohlednit nejen samotný cílový stav území z hlediska obnovy krajiny či vytvoření nových krajinných prvků, ale také zdůraznit nezbytnost spolupráce v rámci obcí, měst, krajů č i států na vytváření těchto významných krajinných prvků. K jednotlivým projektům je potřeba přistupovat s ohledem na celkovou koncepci vycházející z této spolupráce a v rámci takové koncepce pak jednotlivé projekty zpřesňovat a blíže specifikovat, tak aby mohly sloužit co nejvíce účelům v rámci svých širších vazeb.
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Erneuerung der Landschaft – Möglichkeiten und Perspektiven Ing Barbora Forstová Mitarbeiterin der Abteilung Bergbauwesen des Ministeriums für Industrie und Handel der Tschechischen Republik
Die Rekultivierung des mit den Folgen der Bergbautätigkeit betroffenen Gebietes ist ein komplizierter Prozess, der ein breites Spektrum berücksichtigt, wie die Rekultivierungsweise, gesetzgeberische Bedingungen bis hin zur Sicherstellung der Finanzmittel zur Umsetzung des Rekutlivierungsvorhabens. Schon im 19. Jahrhundert erschienen in damaligen Rechtsvorschriften Bestimmungen, die die Bergbauunternehmen verpflichteten, die von der Bergbautätigkeit betroffenen Grundstücke nach Abschluss der Bergbautätigkeit in den ursprünglichen Zustand zurückzusetzen. In diesem Sinn ist die Rekultivuerung auch in den gegenwärtigen (tschechischen) Vorschriften verankert. Vor der Verabschiedung des Gesetzes Nr. 44/1988 Slg. Bergbaugesetzt (in Fassung späteren Novellen) war die Rekultivierung mehr oder weniger ein freiwilliger Schritt der Bergbaubetriebe. Nun wurde von der Legislative der Bergbaugesellschaft die Pflicht auferlegt, auf dem betroffenen Gebiet die Rekultivierung durchzuführen sowie die Pflicht, für die Umsetzung des Projektes eine Finanzreserve zu bilden. Die Schwierigkeiten bei der Realisierung der Rekultivierung bestehen nicht nur im Mangel an Geld, aber auch im Mangel an relevanten Informationen für die breite Öffentlichkeit, was Akzeptanzprobleme mit sich bringt. Das führt auch zu Fehleinschätzungen in der Öffentlichkeit. Ein vielleicht am meisten verbreiteter Mythus ist die Vorstellung, dass die Rekultivierung des Gebietes aus den öffentlichen Finanzmitteln bezahlt wird, und dass die Bergbaugesellschaften so jährlich aus dem Staatsbudget wesentliche Mittel ausschöpfen. Wie bereits erwähnt: jede Bergbauorganisation ist laut Gesetzt verpflichtet, eigene Finanzreserve zu schaffen und für die Beseitigung der Folgen der Rohstoffförderung vorzuhalten. Eine Ausnahme sind jene Standorte, die die Bergbaubetriebe vom Staat im Rahmen der Privatisierung übernommen hatten und wo der finanzielle Ausgleich des Vermögens nicht genügend stattfand. Die Lösung solcher Situationen brachte erst der Regierungsbeschluss Nr. 50/2002. Es wurde aus der Privatisierung der Braunkohlebetriebe ein Ertrag von 15 Milliarden Kronen ausgegliedert und als Beteiligung des Staates an den Kosten der Revitalisierung der betroffenen Landschaft bereitgestellt. Aus diesem Fundus kann man Finanzmittel für die Beseitigung der vor 1993 entstandenen ökologischen Schäden schöpfen.
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Bild 2
Die von der Regierung abgemessenen Gebiete in den Bezirken Karlovarský a Ústecký. zdroj: http://15miliard.cz/ Häufig besteht die Ein weiterer Mythos ist die Annahme, dass die sog. „Mondlandschaften“ nach der Einstellung der Braunkohleförderung nicht einer erneuten Nutzung unterworfen werden können oder dass die rekultivierten Flächen keine Chance für Verwertungen haben geschweige denn den ursprünglichen Zustand gleichwertig sind. Erfahrungen haben gezeigt, dass jeder Standort seine Spezifizierung hat, die man bei dem Vorschlag der Rekultivierung akzeptieren soll. Es ist logisch, dass es nicht möglich ist Standorte in den naturnahen früheren Zustand zurückzuversetzen, wo größflächig Kippen platziert wurden, oder wo es durch die Bergbautätigkeit zum Sinken des Terrains kam. Aber es ist möglich, die betroffenen Gebiete sensibel den neuen Bedingungen anzupassen und in die gesamte Landschaft einzugliedern. Auf den neu entstandenen Flächen ist es möglich landwirtschaftliche Produkte zu kultivieren oder die Räume zur Erholung zu nutzen. Durch die Flutung der Tagebaue ist es möglich, neue Wasserflächen zu gestalten, die als Grundlage für die Entstehungen neuer Ökosysteme betrachtet werden können.
Bild 2
Rekultivierte Kippe Sylvestr (August 2008)
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Bild 3
Areal des Hippodroms Most
Erneuerung der Landschaft – Perspektiven und Möglichkeiten Ein weiterer und nicht der letzte Mythus ist, dass der Bergbau am Standort nur negative Auswirkungen hätte. Den zeitweiligen Eingriffen in die Landschaft und den Aufwändungen zur Rekultivierung stehen durch die Tätigkeit der Bergbaugesellschaften vor allem die Schaffung neuer Arbeitskräfte gegenüber und dies nicht nur im Rahmen der Gewinnung selbst, sondern auch im Bereich der dazu gehörigen Fremdleistungen, die die Entstehung eines Gemeinwesens unterstützen. Auch der finanzielle Beitrag für die betroffenen Gemeinden trägt zur Entwicklung der Infrastruktur und zu einer wirtschaftlichen Stabilität des Standortes bei. Bild 4 Vergleich der Zustände zwischen Förderung und Kippenentstehung bei Radovesice
Die bisherigen Erfahrungen im Bereich der Rekultivierung haben gezeigt, dass es notwendig ist, den Bergbau komplex zu begreifen und nicht nur an einem Projekt mit einem bestimmten Standort zur Bewertung heranzuziehen, sondern auch in einem weiteren Zusammenhang im Kontext der Entwicklung eines ganzen Gebietes eines Bezirks, ev. mehrerer Bezirke zu sehen. Dabei ist es auch wichtig eine Sichtweise zur Landschaftserneuerung zu entwickeln mit der Schaffung neuer Landschaftselemente. Wichtig ist die notwendige Zusammenarbeit im Rahmen der Gebietsorganisationen, wie Städte, Gemeinden, Bezirke oder Staaten bei der Gestaltung dieser bedeutenden Landschaftselemente zur Erzielung von mehr Akzeptanz in der Bevölkerung und betreffend der Regionalplanung. Dabei muss man einzelne Projekte unter Berücksichtigung des Gesamtkonzeptes bewerten und im Rahmen eines Konzeptes dann einzelne Projekte präzisieren und näher spezifizieren um sie möglichst zweckdienlich zu machen.
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Vysoká škola báňská – Technická univerzita Ostrava Hornicko-geologická fakulta Institut kombinovaného studia Most Dělnická 21 434 01 Most Tel: +420 224 851 111 Email:
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Jezero Matylda Ing. Iva Mazurová, Ing. Miroslav Seidl Institut čistých technologií těžby a energetických užití surovin
Město Most leží v mostecko-komořanské oblasti, což je centrální částí severočeské hnědouhelné pánve. Ta zasahuje do území tří měst (Most, Litvínov a Lom), dalších třinácti obcí, jejichž katastrální území bylo, je nebo bude dotčeno báňskou činností. Důlní činností bylo v mostecko-komořanské oblasti přímo zasaženo území o rozloze 103 km2
Obrázek 3 - Těžba surovin v okolí města Most
Město je téměř celé „obklíčeno hornickou činností, a to jak samotných velkolomových provozů, tak i výsypek, které jsou nedílnou součástí povrchové těžby. Těžba hnědého uhlí probíhala v bezprostřední blízkosti města. Po roce 1989 došlo republikově k útlumu hornické činnosti, což se projevilo i v bezprostřední blízkosti města.
Jiný začal být po roce 1989 i přístup k rekultivacím a začíná se projevovat názor na změnu jejich charakteru a provedení následné revitalizace, tj. oživení území.
Území po těžbě hnědého uhlí Při řešení problematiky využití území po těžbě je nutné řešit problematiku zbytkových jam po těžbě a výsypek, a to v prvé řadě v kontextu řešením problematiky spodních a povrchových vod. Původní (přírodní) režim podzemních vod zájmového území byl od poloviny 19. století
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postupně měněn nejprve hlubinnou těžbou uhlí. Ta pokryla již koncem 19. století prakticky celou plochu zájmového území. V uhelné sloji vytvořila spojitý systém důlních děl, který snížil hladinu slojových podzemních vod v celém zájmovém území (včetně jeho okolí), umožnil rychlý oběh slojových vod a výrazně zvětšil jejich množství. Hlubinná těžba uhlí měla výrazný vliv také na podzemní vody kvartéru. V důsledku poklesů povrchu terénu nad hlubinnou těžbou došlo k vzestupu hladiny mělkých podzemních vod a ke vzniku rozsáhlých podmáčených ploch. V partiích, kde se těžilo jen několik desítek metrů pod povrchem, se nad zavalenými komorami vytvářely propadliny - pinky. Hlavní vliv lomové těžby uhlí na podzemní vody spočíval v odtěžení propustného prostředí hlubině přerubané uhelné sloje a kvartérních š těrkopísků. Vytěžený prostor je s velkým časovým odstupem zaplňován vnitřní výsypkou; Tělesa výsypek jsou převážně tvořena jílovým a jílovcovým materiálem. Po jejich konsolidaci v nich nedochází ke vzniku spojitého zvodněného prostředí. Výjimku tvoří báze vnitřních výsypek na zbytkovém uhlí a báze vnějších výsypek na většinou hlubině podrubaných kvartérních š těrkopíscích. Místní, izolované zvodnění uvnitř výsypkových těles může vzniknout pouze v partiích tvořených propustným materiálem (štěrkopísky, písky apod.). Pozornost je třeba zaměřit na technickou stránku realizace „důlních jezer“, na zajištění dostatku ekonomicky dostupné vody, na její čistotu, na stabilitu bezprostředního okolí jezer a na problematiku kombinace jejich napouštění povrchovými, důlními a podzemními vodami. Po ukončení těžby na dané lokalitě je možné problematiku zbytkových jam řešit několika způsoby, např.: • • • •
Vzájemným přesunem zemin mezi jednotlivými lomy navzájem, což je téměř nereálné, realizace tohoto záměru by vyvolala jen těžko řešitelné finanční problémy v rámci různých vlastníků. Řešení situace nedostatku zemin pro zasypání zbytkových jam lomů opětným odtěžením již rekultivovaných výsypek by celkovou devastaci v regionu jen dále prohloubilo. Ponechání zbytkové jámy ve stavu po ukončení těžby by přineslo budoucí problémy se stoupající hladinou spodních vod do původního stavu před zahájením důlní činnosti v rámci území jako celku. Použití hydrické rekultivace zatopením zbytkové jámy, což je z tohoto pohledu prakticky jediným uskutečnitelným způsobem, jak zahladit negativní důsledky lomového dobývání. Tento základní způsob rekultivace je nutné doplnit zejména parkovými a lesoparkovými úpravami, lesnickou rekultivací, dopravním napojením a vhodně volenými revitalizačními opatřeními tak, aby byl vytvořen základ pro jejich budoucí sportovně-rekreační využití a to plně na komerční bázi, čímž dojde k opětné resocializaci území zasažených v minulosti důlní činností.
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Zbytková jáma lomu Vrbenský Vodní nádrž o výměře 38,7 ha vznikla na území povrchového dolu Vrbenský a byla napuštěna v r. 1992 z průmyslového vodovodu Nechranické vodní nádrže. Na území původně bylo těženo hlubině, a to od roku 1886 dolem Matylda. Způsobem, kterým se zde těžilo, bylo komorování. To po sobě zanechává stopy v podobě trychtýřovitých propadlin. Po roce
Obrázek 4 - Důl Vrbenský
1945 dochází ke změně způsobu dobývání a uhelná sloj je těžena povrchovým způsobem. Po vyuhlení je část prostor využit pro ukládání skrývkových hmot z vedlejších povrchových dolů. V období povrchové těžby se v této oblasti značně zhoršila kvalita ovzduší. Hlavní příčinou byly důlní exhalace z otevřeného lomu, svůj podíl měly i parní lokomotivy pro transport uhlí a zeminy.
Obrázek 5 - Doprava z dolu Vrbenský
Etapy vývoje rekultivace území Vnitřní výsypka lomu Vrbenský se nacházela východně od města Most pod severní patou vrchu Ressl, na území bývalých obci Třebušice a Souš. Soušská část se nazývá Matylda, třebušicka potom Saxonia. Celá výsypka má rozlohu 500 ha. Z historických pramenů bylo zjištěno, že území bylo před zahájením těžby využíváno jako ovocné sady, pro jeho svahující se terén, což vedlo v šedesátých letech minulého století k návrhu, že by jako rekultivace mohla vzniknout kombinace ovocných sadů a lesa. Později byla tato představa upřesněna a sady měl nahradit Obrázek 6 - Jezero Matylda a přilehlé okolí multifunkční sportovně – branný areál.
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Rekultivace byly zahajeny v roce 1970. • • •
Na soušske časti je od roku 1983 v provozu Autodrom Most. V roce 1992 zde také vznikla v rámci příměstských rekultivaci vodní plocha Vrbenský (Matylda) využívaná pro rekreační účely. V třebušicke časti v oblasti zbytkové jamy vzniklo odkaliště úpravny uhlí, které by mělo byt v provozu do roku 2020. V blízkosti tohoto odkaliště se dosud nachází nerekultivované plochy.
Provedly se zde rozsáhlé terénní úpravy, hydrotechnické práce. Část výsypky byla pokryta vrstvou ornice a následně zde byla vysazena tráva a ozeleněna stromy a keři. Rekultivací v pojetí před rokem 1989 však bylo dosaženo pouze odstranění negativních zásahů a obnovení biologických funkcí krajiny. Právní předpisy týkající se odstraňování ekologických škod vzniklých však nebyly před rokem 1989 dostatečně dodržovány a jejich porušování uspokojivě vymáháno. Rekultivace neprobíhaly kontinuálně s postupem těžby, jejich zaměření bylo zaměřené na tvorbu zemědělských ploch a lesních porostů Časem se však ukázalo, že provedená rekultivace nebyla nejvhodnější z pohledu využití území na rozvoj rekreační infrastruktury a na rozšiřování kvantitativní a kvalitativních nároků rekreace a cestovního Obrázek 7 - Letecký pohled na Autodrom a jezero Matyldu ruchu. Pro rozvoj území z pohledu města bylo nutné řešení následujících problematických částí: • • • •
Pro rozvoj rekreačního a sportovního využití stávající vodní nádrže Matylda bylo třeba řešit přeložku vedení vysokého napětí přes vodní hladinu v západní polovině nádrže. Byla nutná rekonstrukce stávajícího nevhodného kamenného opevnění břehu jezera v délce cca 3,5 km, které bylo nevhodné jak pro vývoj břehových porostů v litorálním pásmu jezera a pro celkové oživení vodní plochy, tak pro využívání jezera ke koupání. Nebyl řešen přívod inženýrských sítí. Součástí revitalizace by mělo být dále oživení břehu vhodnou výsadbou dřevin a doprovodná výsadba dřevin podél okružní komunikace.
Částečnou nápravu provedlo město samotné, a to ve výši 17,5 mil Kč, na velké investiční záměry, které napravují nedostatky z let minulých, požádalo město o finanční spoluúčast státu.
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Jezero Matylda dnes
Zejména v letních měsících je oblíbeným odpočinkovým a rekreačním místem vodní nádrž Matylda, nalézající se na severním okraji města Mostu. K vodní nádrži vedou tři přístupové cesty: pěsky z jižní strany od mostecké č tvrti Zahražany, autobusem se zastávkou na konečné stanici v Souši nebo autem odbočkou ze silnice Most - Chomutov. Břeh vodní plochy lemuje okruh upravený pro cyklistiku, rekreační běh i jízdu na in-line bruslích. In-line dráha má délku 4 km, šířku 5 m. Nejsou na ní zatím stanovena žádná pravidla, takže můžete potkat psi, děti, cyklisty, kočárky apod. Vzhledem k téměř nulovému přetížení je však dráha vhodná i pro méně zkušené bruslaře. Pro odkládání věcí jsou umístěny skříňky na začátku dráhy. Příznivci slunění a koupání naleznou na východních březích nádrže písčitou pláž i travnaté plochy Samotná vodní nádrž je zhruba 2 km dlouhá, 300 m široká a nejhlubší místo se nachází 4 m pod hladinou. Díky spodnímu proudu a častému pohybu plavidel je voda č istá a hygieniky
Obrázek 8 - Podvodní svět jezera Matylda
dobře hodnocena každý rok. Jako mělká vodní nádrž je přes sezónu příjemně teplá, voda má v létě v některém období i 27°C.
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Datum měření
a
07.09.2013 00:45 17.07.2013 15:00 07.07.2013 17:00 27.04.2013 01:31 18.09.2012 17:30
čas
Hloubka [m] 4
Teplota [°C] Vzduch Voda max. 23 22
Voda min. 20
3,3
42
25
4
25
2,9 4
Viditelnost [m] U hladiny U dna 1
0
22
5
3
17
14
3
3
12
17
15
2
2
23
18
14
4
3
Záměr města vybudovat plnohodnotné volnočasové území a jeho prvotní investice přilákaly následně i investory soukromého sektoru v oblasti vodních sportů a občerstvení či spolek pro další volnočasovou aktivitu kynologický spolek. Zvláště vodní sporty jsou v letních měsících hojně využívány, a to jak vodními lyžaři, wakeboardisty, wakeskatisty a surfaři. Vodní nádrž Matylda jako jedna ze 2 vodních drah v republice, má celoroční povolení pro provoz vodních skůtrů. I mimo letní sezonu je vodní nádrž Matylda a její břehy místem, kde lze prožít příjemné chvíle procházek ve zrekultivované krajině nedaleko od města. V lovné sezoně jsou zalesněné západní břehy Matyldy cílem rybářů z širokého okolí. Město Most se snaží dále rozvíjet aktivity v tomto území, ale současně se stará i o údržbu a čistotu areálu, což zajišťuje městem zřízená organizace Technické služby Most a.s. Tato společnost v době konání automobilových závodů na nedalekém autodromu provozuje autokemp. Stanování je možné ve volně přístupném areálu s možností využívání veškerých radovánek, které Matylda nabízí. Již tradiční se stala každoročně pořádaná soutěž dračích lodí, která přiláká nejen velký počet soutěžících, ale i o mnoho větší počet diváků. Závěr O využití území po těžbě by se dalo psát ještě dlouho. Těžba uhlí a následné rekultivace stojí mnoho úsilí, č asu a práce, která je ale následně vidět a je také mnohými lidmi
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uznávána. Rekultivace jsou snahou lidí, o zahlazení stop své činnosti. Rekultivace v okolí města Mostu jsou ukázkou toho, že těžba může přinést i nové možnosti využití krajiny. Vodní nádrž Matylda je v současnosti je významným střediskem pro rekreaci obyvatel Mostecka. Jsou zde upravené úseky pro koupání, rybaření i vodní sporty. Každá další generace již bude brát území jako součást svého života a to, že zde se těžilo uhlí, to již připomene. Jak ukazuje závěrečná dvojice snímků, je možné po ukončení hornické činnosti vytvořit krajinu
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Vysoká škola báňská – Technická univerzita Ostrava Hornicko-geologická fakulta Institut kombinovaného studia Most Dělnická 21 434 01 Most Tel: +420 224 851 111 Email:
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Jezero Matylda Ing. Iva Mazurová, Ing. Miroslav Seidl Institut čistých technologií těžby a energetických užití surovin Die Stadt Most liegt im Revier Most-Komořaní, dem zentralen Teil des nordböhmischen Braunkohlebeckens. Dieses umfaßt das Gebiet von drei Städten (Most, Litvínov a Lom), weiteren dreizehn Gemeinden, deren Katastergebiet Bergbautätigkeit betraf, betrifft oder betreffen wird. Die Tagebautätigkeit im Revier Most-Komořaní betraf unmittelbar ein Ausdehnungsgebiet von 103 km2 . Die Stadt ist fast völlig vom Bergbau „umzingelt“, und das sowohl von einzelnen Großtagebauen als auch von Abraumhalden, die unteilbarer Bestandteil der Tagebauförderung sind. Die Braunkohleförderung erfolgte in unmittelbarer Stadtnähe. Nach 1989 kam es republikweit zur Reduzierung des Bergbaus, der noch dazu in unmittelbarer Stadtnähe erfolgte. Es begann sich auch die Einstellung zur Rekultivierung nach 1989 zu ändern und die es begann sich auch die Theorie zur Veränderung ihres Charakters und zur Durchführung der anschließenden Revitalisierung, d.h. der Wiederbelebung des Terrains, zu wandeln. Das Gelände nach Braunkohleförderung
Obrázek 9 - Těžba surovin v okolí města Most
der
Zur Lösung der Problematik, das Gelände nach der Kohleförderung zu nutzen, ist es erforderlich, die Problematik
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der Tagebaurestlöcher und der Abraumhalden zu lösen, und das in erster Linie im Kontext mit der Lösung von Grund- und Oberflächenwasser. Das ursprüngliche (natürliche) Grundwassersystem des untersuchten Gebietes wurde von Mitte des 19. Jahrhunderts schrittweise verändert zunächst durch den Abbau in Kohlegruben. Dieser durchzog schon Ende des 19. Jahrhunderts praktisch die gesamte Fläche des zu untersuchenden Gebietes. Im Kohleflöz entstand ein Verbundsystem von Grubenbauen, das den Pegelstand des Grundwassers im Flöz im gesamten untersuchten Gebiet (einschließlich seiner Umgebung) veränderte, einen schnelle Wasserzirkulation im Flöz ermöglichte und deren Menge wesentlich erhöhte. Die Kohleförderung untertage hatte auch einen wesentlichen Einfluß auch auf das quartiäre Grundwasser. Infolge des ansteigenden Geländes über den Gruben untertage kam es zum Anstieg des seichten Grundwasserspiegels und zur Entstehung weiträumiger Vernässungsgebiete. Auf den Abschnitten, wo nur wenige zig Meter unter der Oberfläche abgebaut wurde, bildeten sich über den eingestürzten Kammern Versenkungen Pingen. Der Haupteinfluß der Bruchförderung auf das Grundwasser beruhte auf dem Abbau der durchlässigen Umgebung unterirdisch entstandender Kohleflöze und quartiärer Kiessande. Der Raum in der Grube wird mit großem zeitlichen Abstand von einer unterirdischen Schutthalde angefüllt; Die Haldenkörper bestehen vorwiegend aus lehmigen und tonigen Materialien. Nach ihrer Verfestigung kommt es bei ihnen nicht zur Entstehung einer kontinuierlich wasserableitenden Umgebung. Eine Ausnahme bildet der Untergrund unterirdischer Abraumhalden mit Restkohle und der Untergrund oberirdischer Halden auf der Mehrzahl der untertage geförderten quartiären Kiessande. Örtliche, isolierte Entwässerungen im Inneren von Siebkörpern können nur auf den Abschnitten entstehen, die von wasserdurchlässigem Material gebildet werden (Kiessande, Sande usw.). Es ist nötig, die Aufmerksamkeit auf die technische Seite der Realisierung von „Bergbauseen“ zu lenken, auf die Bereitstellung von ausreichend wirtschaftlich erschwinglichen Wasservorräten, deren Reinheit, auf die Stabilität der unmittelbaren Umgebung der Seen und der Problematik einer Kombination deren Flutung mit Oberflächen-, Gruben- und Grundwasser. Nach dem Ende der Förderung auf der angegebenen Lokalität ist es möglich, die Problematik der Restmulden auf verschiedene Weise zu lösen, z.B.: • • •
•
ein gegenseitiger Austausch von Böden zwischen einzelnen Brüchen, was beinahe unreal ist, die Realisierung dieses Zieles würde nur schwer lösbare finanzielle Probleme unter den verschiedenen Eigentümern hervorrufen. eine Entschärfung der Mangelsituation an Erden zum Befüllen von Tagebaurestlöchern mit erneutem Abbau bereits rekultivierter Halden, was die ganze Zerstörung der Region nur noch weiter vertiefen würde. eine Selbstüberlassung der Restlöcher in dem Zustand wie nach Förderende würde in Zukunft Probleme durch steigenden Grundwasserspiegel schaffen, der bis zum ursprünglichen Zustand vor Beginn der Tagebautätigkeit im Gesamtgebiet wieder ansteigen würde. ein Einsatz einer Hydrorekultivierung durch Flutung der Restgruben, was aus dieser Sicht praktisch die einzige umsetzbare Variante ist, wie man die negativen Folgen der Tagebautätigkeit ausgleichen könnte. Diese grundlegende Art der Rekultivierung ist notwendigerweise mit park- und parkwaldähnlichen Maßnahmen zu ergänzen, mit Forstrekultivierung, Verkehrsanbindungen und somit einer geeigneten Auswahl von Rekultuvierungsmaßnahmen, dass die Grundlage ihrer zukünftigen Nutzung für Sport und Erholung geschaffen wird und das auf völlig kommerzieller Basis, wodurch es zur
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erneuten Resozalisieung der Gebiete kommt, die in der Vergangenheit vom Bergbau betroffen waren. Tagebaurestloch „Vrbenský“ Das Wasserrückhaltebecken im Ausmaß von 38,7 ha entstand auf dem Gelände des Tagebaus „Vrbenský“ und wurde im Jahre 1992 von der Industriewasserleitung der Talsperre „Nechranice“ geflutet. Auf dem Gebiet wurde ursprünglich untertage gefördert, und das seit 1886 im Schacht „Matylda“. Diese Art, wie hier abgebaut wurde,
Obrázek 11 - Důl Vrbenský
nannte man Kammerförderung. Sie hinterläßt Spuren in Form von trichterartigen Einstürzen. Nach 1945 kommt es zum Wechsel der Abbauverfahren und das Kohleflöz wird von der Oberfläche aus abgetragen. Nach Entnahme der Kohle wird ein Teil des Raumes zur Ablagerung der Deckschichten aus benachbarten Tagebauen genutzt.
Obrázek 10 - Doprava z dolu Vrbenský
In der Phase der Tagebauförderung beginnt sich in diesem Gebiet die Luftqualität zu verschlechtern. Hauptursache waren Imissionen aus den Tagebauen, ihren Anteil daran hatten auch Dampflokomotiven zum Transport von Kohle und Erdmassen. Entwicklungsabschnitte zur Rekultivierung des Gebietes Die Schütthalde auf dem Gelände des Tagebaus „Vrbenský“ befand sich östlich von der Stadt Most unterhalb des westlichen Fußes der Anhöhe Ressl, auf dem Gelände der ehemaligen Orte Třebušice und Souš. Der Teil von Souš heißt Matylda, der von Třebušice - Saxonia. Die gesamte Halde hat eine Ausdehnung von 500 ha. Aus historischen Quellen ging hervor, dass das Gebiet vor Beginn der Förderung wegen seines geneigten Terrains für Obstgärten genutzt wurde, was in den sechziger Jahren des vorigen Obrázek 12 - Jezero Matylda a přilehlé okolí
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Jahrhunderts zu dem Vorschlag führte, dass sich zur Rekultivierung eine Kombination von Obstgärten und Wald eignen könnte. Später wurde diese Vorstellung präzisiert und die Gärten sollte ein multifunktionales Armeesportareal ersetzen. Die Rekultivierungen begannen im Jahr 1970. • • •
Auf dem Gebiet von Souš ist sei dem Jahr 1983 der Autodrom Most in Betrieb. Im Jahr 1992 entstand hier auch im Rahmen der stadtnahen Rekultivierungen die Wasserfläche Vrbenský (Matylda), die zu Erholungszwecken genutzt wird. Auf dem Gebiet von Třebušice im Bereich des Restloches entstand eine Kohleaufbereitungsanlage, die bis zum Jahr 2020 in Betrieb bleiben sollte. In der Nähe dieser Aufbereitungsanlage befinden sich noch immer nicht rekultivierte Flächen.
Es wurden hier umfangreiche Maßnamen zur Aufwertung des Terrains durchgeführt, hydrotechnische Arbeiten. Ein Teil der Halde wurde mit einer Ackerbodenschicht bedeckt und im Anschluss wurde hier Gras ausgesät, Bäume und Sträucher wurden zur Begrünung angepflanzt. Die Rekultivierungsverfahren vor dem Jahr 1989 wurde aber nur durchgeführt, um die negativen Einflüsse zu mindern und die biologischen Aufgaben der Landschaft zu reaktivieren. Die Gesetzesvorgaben, die die Beseitigung der entstandenen ökologischen Schäden betrafen, wurden aber vor dem Jahr 1989 nicht ausreichend eingehalten und Verstöße dagegen großzügig geduldet. Die Rekultivierungen verliefen nicht kontinuierlich mit dem Fortgang des Abbaus, ihre Ausrichtung zielte auf die Gestaltung landwirtschaftlicher Flächen und auf Obrázek 13 - Letecký pohled na Autodrom a jezero Matyldu Wiederaufforstungen. Mit der Zeit zeigte sich aber, dass die durchgeführte Rekultivierung aus Sicht der Gebietsnutzung für die Entwicklung einer Infrastruktur zur Erhohlung und zur Verbreitung quantitativer und qualitativer Ansprüche an Erholung und Tourismus nicht geeignet war. Für die Gebietsentwicklung aus städtischer Sicht war es nötig, folgende Problemfelder zu bearbeiten: • •
• •
Für die Entstehung von Sport- und Erholungsmöglichkeiten am bestehenden Stausee „Matylda“ war es erforderlich, auf der westlichen Seehälfte eine Aufschüttung wegen der starken Einwirkung des Wasseroberfläche vorzunehmen. Die Verbauung zur bestehenden ungeeigneten steinernen Uferbefestigung des Sees auf einer Länge von ca 3,5 km mußte erneuert werden. Dies war ungeeignet sowohl für die Entwicklung des Uferbewuchses in der litoralen Zone des Sees, als auch für die gesamte Vitalisierung der Wasserfläche, so auch für die Nutzung als Badesee. Der Anschluß an die öffentlichen Netze war nicht gelöst. Bestandteil der Revitalisierung sollte ferner die Uferbegrünung durch geeignete Gehölzanspflanzungen entlang der Uferwege sein.
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Die teilweise Verbesserung führte die Stadt selbst durch und das in Höhe von 17,5 Mill. Kč. Für die großen Investitionsvorhaben, die die Mängel aus den vergangenen Jahren beheben, forderte die Stadt finanzielle Beteiligung des Staates. Der Matylda-See heute
Speziell in den Sommermonaten ist der Stausee „Matylda“ einbeliebter Ort zur Ruhe und Erholung.Er liegt im nördlichen Umfeld der Stadt Most. Zum Stausee führen 3 begehbare Wege: zu Fuß von der Südseite vom Moster Stadtteil Zahražany, mit dem Bus von der Endhaltestelle in Souš oder mit dem Auto von einer Abfahrt der Straße Most - Chomutov. Am Ufer der Wasserfläche entlang führt ein Rundweg für Radfahrer, Läufer und Inline-Skater. Die Skaterbahn ist 4 km lang und 5 m breit. Sie ist noch ganz ohne Verkehrsvorschriften, so können Sie dort auch Hunde, Kinder, Radfahrer, Personen mit Kinderwagen antreffen. Da es fast null Schwierigkeitsgrade gibt, ist der Weg auch für weniger erfahrene Inlineskater geeigent. Zur Aufbewahrung von Sachen sind am Anfang der Bahn Schränke aufgestellt. Für die Fans vom Sonnenbaden und und Baden gibt es erschlossene Uferbereiche am Stausee mit Sandstrand und Liegewiesen. Obrázek 14 - Podvodní svět jezera Matylda
Datum und Uhrzeit der Messung 07.09.2013 00:45 17.07.2013 15:00 07.07.2013 17:00 27.04.2013 01:31 18.09.2012 17:30
Tiefe [m] 4 3,3 4 2,9 4
Temperatur [°C] Luft Wasser max. 23 22 42 25 25 17 12 17 23 18
Wasser min. 20 22 14 15 14
Viditelnost [m] an der am Boden Oberfläche 1 0 5 3 3 3 2 2 4 3
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Das Anliegen der Stadt, ein lukratives Freizeitgelände zu bauen und dessen Erstinvestition lockte nachfolgend auch Investoren des privaten Sektors aus den Bereichen Wassersport und Imbissbetrieb oder ein Verein für weitere Freizeitaktivitäten – der Verein für Kynologie. Besonders die Wassersportarten werden in den Sommermonaten reichlich betrieben, dazu zählen Wasserski, Wakeboarden Wakeskaten und Surfen. Der Stausee „Matylda“ hat als einer von zwei Wasserwegen der Republik mit einer ganzjährigen Genehmigung für den Betrieb von Motorbooten. Auch außerhalb der Sommersaison sind der Stausee „Matylda“ und seine Uferbereiche ein Ort, wo man angenehme Zeiten mit Spaziergängen in rekultivierter Landschaft direkt in Stadtnähe verbringen kann. Während der Fangzeit ist das bewaldete Westufer von „Matylda“ ein Ziel für die Angler aus nah und fern. Die Stadt Most ist bemüht, weitere Aktivitäten auf diesem Gelände zu entwickeln, aber gegenwärtig kümmert sie sich auch um die Unterhaltung und die Sauberkeit des Geländes, was die von der Stadt beauftragte Firma „Technische Dienste Most GmbH“ ausführt. Diese Gesellschaft betreibt zu Zeiten von Autorennen auf dem nahe gelegenen Autodrom das Autocamp. Zelten ist auf frei zugänglichem Gelände mit der Nutzung aller Vergnügen möglich, die „Matylda“ zu bieten hat. Schon zur Tradition sind die jährlichen Drachenbootsrennen geworden, die nicht nur eine große Anzahl von Teilnehmern, sondern auch eine noch größere Anzahl von Zuschauern anlocken. Schlusswort Über die Nutzung des Geländes nach dem Abbau könnte noch lange geschrieben werden. Die Kohlegewinnung und die nachfolgende Rekultivierung kosten viel Mühe, Zeit und Arbeit, die aber anschließend sichtbar und auch von vielen Menschen gewürdigt wird. Die Rekultivierung ist das Bemühen der Menschen, die Spuren seines Wirkens wieder zu glätten. Die Rekultivierungen in der Umgebung der Stadt Most sind Beispiele, dass der Abbau auch neue Möglichkeiten zur Landschaftsnutzung bringen kann.
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Der Stausee „Matylda“ ist in der Gegenwart ein bedeutsames Naherholungszentrum für die Einwohner von Most und Umgebung. Es gibt hier gepflegte Bereiche zum Baden, Angeln und für den Wassersport. Jede weitere Generation wird die Gegend bereits als Teil ihres Lebens annehmen und schon vergessen haben, dass hier Kohle gefördert wurde. Wie die abschließende Doppelaufnahme zeigt, ist es möglich, nach Beendigung des Bergbaugeschehens die Landschaft zu gestalten.
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Vysoká škola báňská – Technická univerzita Ostrava Hornicko-geologická fakulta Institut kombinovaného studia Most Dělnická 21 434 01 Most Tel: +420 597 325 752 Email:
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Revitalizace území bývalého hlubinného dolu Julius III Ing. Nikola Smatanová, Ph.D. – odborný asistent HGF VŠB –TUO, Institut kombinovaného studia Most Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D. – odborný asistent HGF VŠB –TUO, Institut kombinovaného studia Most Historie a vznik Podkrušnohorského technického muzea
Severočeská hnědouhelná pánev situovaná v hlubokém podkrušnohorském úvalu SZ Čech patří k nejvýznamnějším hnědouhelným ložiskům ČR. V důsledku útlumu, který nastal zejména po roce 1991 díky stanovení územně ekologických limitů, se těžba hnědého uhlí trvale snižuje. V provozu zůstaly pouze 4 velkolomy, jejichž těžba bude ukončena v roce 2054. Hornictví je pro tento region charakteristické po více než 150 let, a proto by byla velká škoda, kdyby upadlo v úplné zapomnění. Ačkoliv hornictví má zde velkou tradici, do roku 2003 zde nebylo vybudováno žádné hornické muzeum či skanzen. Z těchto důvodu se zrodila myšlenka vybudovat hornický skanzen. Založení muzea předcházelo vytvoření několika studií: • Strategie prezentace hornictví na Mostecku (2000, VÚHU) • Koncepce a návazná Studie proveditelnosti (2002, VÚHU) V roce 2002 byla založena obecně prospěšná společnost Podkrušnohorské technické muzeum, zakládajícími členy byly: • Spolek severočeských havířů • Hospodářská a sociální rada kraje • Hospodářská a sociální rada Mostecka • město Litvínov • Ing. Jiří Syrovátka Dne 16.4 2003 vzniklo v areálu bývalého hlubinného dolu Julius III Podkrušnohorské technické muzeum, o.p.s.
Výběr lokality a současnost Pro vybudování muzea byl na základě studií vybrán areál bývalého dolu Julius III v Kopistech na Mostecku. V úvahu byly brány i jiné lokality (areál dolů Centrum, Kohinoor, bývalé sídliště ČSD a objekty v areálu Nového závodu Kopisty).
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Proč právě Mostecko? Jedna z prvních zmínek o těžbě uhlí v severozápadních Čechách se váže k Mostecku. V období po 2. světové válce, se tato oblast podílela téměř 50 % na celostátní těžbě hnědého uhlí a rovněž zde byl zahájen přechod od malolomového k velkolomovému způsobu dobývání. Na Mostecku byly vybudovány první centrální úpravny uhlí (Komořany, Herkules), opravárenský závod velkolomové techniky (Ústřední dílny Komořany – Krušnohorské strojírny, a.s.) a celá léta zde sídlila řídící organizace těžby uhlí v SHP. Dnes je zde výzkumná základna hnědouhelného průmyslu (VÚHU a.s.), Státní báňská správa (OBÚ Most) a centrum vysokoškolského báňského vzdělávání (VŠB-TUO). V roce 1978 byl na Mostecku otevřen zřejmě poslední český hnědouhelný velkolom Vršany, který s největší pravděpodobností definitivně ukončí těžbu hnědého uhlí v ČR.
Témata expozic jsou z oblasti hornictví, energetiky, chemie, úpravnictví a teplárenství. Muzejní exponáty jsou získávány ve spolupráci s okolními podniky ve formě sponzorského daru a od soukromých sběratelů. V areálu bývalého hlubinného dolu Julius III se nacházejí chráněné kulturní památky: • jámová budova s těžní věží vtažné jámy a oběhem vozů, • strojovna těžní jámy, • původní kotelna, • jámová budova s těžní věží vodní jámy a strojovnou, kde se nacházejí Thomsonovy výtahy, • torzo komína, • dva přízemní obytné domky dělnické kolonie, • parní těžní stroj. Vzhledem k finanční náročnosti a nereálnosti získání některých exponátů byl původní záměr muzea přehodnocen a z původních sedmi etap zůstaly pouze čtyři: • hlubinné dobývání, • zvyky, tradice a obyčeje spojené s hornickou činností, • povrchové dobývání a užití uhlí a chemická expozice,
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• devastace a obnova krajiny. Co lze v muzeu zajímavého vidět? Simulovanou štolu Julius, jejíž součástí je pásový, žlabový nátřasný a hřeblový dopravník, přibírkový stroj a razící kombajn PK 3 R. Expozici „Od uhlí k ropě“, která popisuje zpracování uhlí v chemickém průmyslu. Historické nástroje a nářadí, expozici důlních lamp a geologie, důlního měřičství, báňské záchranné služby a expozici techniky pro kontrolu důlního větrání. Součástí muzea je také Pietní místnost se jmény všech, kteří zahynuli v šachtách SHP při důlních neštěstích. Návštěvnost a propagace Návštěvnost se pohybuje kolem 8 tisíc osob za rok – patří mezi nejvíce navštěvovaná muzea v Ústeckém kraji. Po dokončení rekonstrukce je návštěvnost odhadována na 15 tis. osob za rok. K dispozici jsou webové stránky PTM a informace v místním tisku. Doplňková činnost, jako jsou dárkové a upomínkové předměty a poskytování malého občerstvení, zde zatím schází. Muzeum zcela nepochybně přispívá ke zvýšení atraktivnosti severních Čech. Tuto snahu je však nezbytné podpořit vytvořením kvalitní turistické infrastruktury (ubytování, doprava, informační systémy apod.) a zajištěním kvalitní a propracované nabídky turistických balíčků.
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Vysoká škola báňská – Technická univerzita Ostrava Hornicko-geologická fakulta Institut kombinovaného studia Most Dělnická 21 434 01 Most Tel: +420 224 851 111 Email:
[email protected]
Revitalisierung auf dem Gelände des ehemaligen Schachtes Julius III Ing. Nikola Smatanová, Ph.D. , Ing. Markéta Rolčíková, Ph.D.– odborný asistent HGF VŠB –TUO, Institut kombinovaného studia Most Eine mehr als 150 Jahre dauernde industrielle Braunkohleförderung in Nordböhmen zusammen mit den daran anknüpfenden Industriezweigen, speziell die Elektroenergetik und die chemische Industrie haben auf entscheidende Weise das Leben der Menschen und den Charakter der Natur in diesem größten Bergbaugebiet der Republik beeinflußt. Trotzdem existiert hier im Unterschied zu den anderen auch weit weniger bedeutenden Bergbauregionen hier keine Exposition musealen Charakters, die nicht nur die Geschichte dokumentiert, sondern auch die Gegenwart und die zukünftige Entwicklung der Bergbaubranche. Der Gedanke an die Realisierung des Bergaumuseums datiert bereits ins Jahr 2000, als mit Unterstützung des Wirtschafts- und Sozialrates des Kreises Most, der Stadt Most und der Stadt Litvínov eine „Strategie zur Präsentation des Bergbaus im Moster Revier“ erarbeitet wurde, die den Ausbau von Denkmalzonen aus Industrie und Technik mit Bezug zur Bergbautätigkeit vorschlug. Im Jahr 2003 entstand mit Unterstützung weiterer Subjekte das Technische Museum des Vorerzgebirgslandes e.V. (Podkrušnohorské technické muzeum, o.p.s.). Einen wichtigen Beitrag bei der Museumsrealisierung leistete die ethnografischdemografische Ausstellung, die die Entwicklung der Lebens- und Denkweise der Bevölkerung in den nordböhmischen Kreisen charakterisiert, einer Bevölkerung, die von der Entwicklung des augenblicklichen Niveaus der Kohleförderung stark abhänig ist. Geschichte und Entstehung des Vorerzgebirgischen Museums In der Tschechischen Republik wurden insgesamt acht Braunkohlelagerstätten erfaßt. Zu den bedeutsameren gehört das nordböhmische Braunkohlebecken, das sich im tief gelegenen Tal des nordböhmischen Erzgebirgsvorlandes befindet und seine Fortsetzung im Sokolover Becken findet, dem westlichen Teil des Erzgebirgsvorlandes. Beide leisteten in der Vergangenheit etwa 80 % der Braunkohleförderung der tschechischen Länder. Infolge der Reduzierung, die nach dem Jahr 1991 stattgefunden hat und aufgrund der Festsetzung regionaler ökologischer Limits wurde die Braunkohleförderung dauerhaft reduziert. Von den herkömmlichen 55 Braunkohlegruben, die Mitte der 50er Jahre in Betrieb waren, sind nur 4 Großtagebaue geblieben, deren Lebensdauer auf maximal 15 – 30 Jahre
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geschätzt wird. In dem Falle, dass es nicht zur Lockerung der ökologisch festgelegten Limits kommt, wird die Braunkohleförderung in der ČR im Jahr 2054 beendet, wenn die Förderung im letzten Tagebau Vršany zu Ende ist. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass ein gesamter einstiger Zweig menschlichen Wirkens – der Bergbau, der schicksalhaft nicht nur den Charakter der Region Nordböhmen, sondern auch das Leben einiger Generationen von Einwohnern unterhalb des Erzgebirges geprägt hat, in Vergessenheit gerät. Eine Nutzungsart für technische Denkmale ist ihre Umgestaltung zum Besucherbergwerk und eine Verbindung mit ihrer früheren Produktionsfunktion. Sehr häufig ist es jedoch nicht möglich, die Denkmale aufgrund von Liquidationen der Einrichtungen untertage und der Fördertechnik nach Ende des Förderbetriebes zu erhalten, da sie oftmals mithilfe von Sprengungen beseitigt werden. Gerade die Abbildung 1: Grube Julius III Suche nach Dokumentationen untertage ist oft sehr beschwerlich. Der Bergbau ist für diese Region über mehr als 150 Jahre charakteristisch, und deshalb wäres es sehr schade, wenn er ganz in Vergessenheit geraten würde. Aus diesem Grund entstand der Gedanke, eine Art Bergbaumuseum zu errichten. Das Technische Museum des Vorerzgebirgslandes e.V. entstand am 16.4 2003 auf dem Gebiet des ehemaligen Schachtes „Julius III“. Die Projektidee initiierte der „Verein Nordböhmischer Bergleute“ als sie gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Sozialrat des Bezirkes, dem Wirtschafts- und Sozialrat des Kreises Most, der Stadt Litvínov und Herrn Ing. Jiří Syrovátká am 5. 9. 2002 den Verein „Technisches Museum des Vorerzgebirgslandes“ gründeten. Der Gründung ging die Anfertigung einiger Studien voraus, die die Konzeption des gesamten Projektes beinhalteten. Im Dezember des Jahres 2000 wurde vom Forschungsinstitut für Braunkohle eine „Strategie zur Präsentation des Bergbaus im Moster Gebiet erarbeitet“. Im Jahr 2002 wurde die Dokumentation zur Realisierung eines Museums für technische Denkmale um weitere Teile erweitert und in der Endphase dann beinhalteten die Konzeption und die anschließende Machbarkeitsstudie sieben thematisch aufeinander folgende Etappen zum Ausbau des Technischen Museums des Erzgebirgsvorlandes (tschechisch PTM). 1. Etappe – Grubenförderung der Braunkohle einschließlich der Eröffungsausstellung, die die allgemeinen natürlichen geologischen und bergbaulich technischen Förderbedingungen und Wandlungen der Region Nordböhmen bezüglich der sich entwickelnden Förderung charakterisiert 2. Etappe – Sitten, Bräuche und Traditionen des bergmännischen Status und Entwicklung des Lebensstils im Bereich des Erzgebirgsvorlandes 3. Etappe – Erzbergbau im Erzgebirge
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4. Etappe – Braunkohletagebau in den vorerzgebirgischen Becken einschließlich der Kohleaufbereitung durch Trennung, Wässerung, Zerkleinerung und Brikettierung und deren Nutzung (Chemie, kommunaler Bereich, Elektroenergetik und Heizkraftwerksanlagen) 5. Etappe – Zerstörung der Landschaft durch den Bergbau und Erneuerung durch Rekultivierung einschließlich Sanierung der Restlöcher von Großtagebauen und technische Nutzung rekultivierter Flächen 6. Etappe – chemische Verarbeitung von Kohle und Erdöl 7. Etappe – Entwicklung der Landwirtschaft im Vorerzgebirgsland Hauptaufgabe des Museums ist die Erweiterung touristischer Möglichkeiten um ein einzigartiges Objekt in historischer Umgebung, die Ausrichtung kultureller Aktivitäten und die Bereicherung des gesellschaftlichen Lebens der Region.
Gründe für die Entstehung des PTM Angesichts des Rückgangs der Kohleförderung war es für das nordböhmische Gebiet erforderlich, eine Neuausrichtung zu suchen, die die touristische Anziehungskraft der Region erhöht und gerade auch an die langjährige Bergbautradition anknüpft. Eines der geplanten Ziele war die Globale Revitalisierung (GPR), die als erstes offizielles Dokument für eine erfolgreiche Entwicklung und Restrukturierung Nordböhmens, unter anderem ein Vorschlag zur Projekterarbeitung zur Schaffung einer Zone industrie-technischer Denkmale ist (Begehbarmachung historischer Grubenobjekte, Ausstellung von Schacht- und Tagebautechnik, geologische Sammlungen, Umsiedlung von Gemeinden usw.). Zusammen mit weiteren sich anschließenden Bereichen lassen sich so neue Arbeitsplätze schaffen für einige zig Leute und noch dazu die hiesigen Traditionen erhalten. In Einklang mit der GPR wurde das Projekt des Technischen Museums des Erzgebirgsvorlandes realisiert. Es bietet in rekultivierter Landschaft technische Denkmale aus den Bereichen Bergbau und Chemie. Es ist notwendig, auch hinzuzufügen, dass das PTM das einzige Technische Museum dieser Art in Nordböhmen ist. Projektanliegen des Museums ist, die Gestaltung eines industrie-technischen Denkmalkomplexes der Vorerzgebirgsregion, der konkret die Bereiche der Förderung in den nordböhmischen Braunkohlebecken unter- und übertage, die Aufbereitung und weitere Kohlenutzung und die chemische Industrie betrifft. Die Ausstellungen sollen die Sitten, Gebräuche und Traditionen näher bringen, die mit dem Leben im Bergbau verbunden sind und die Erneuerung einer Landschaft dokumentieren, die durch den Bergbau zerstört worden ist. Nicht nur der Bergbau und die Chemieindustrie beteiligten sich an der Charakterausprägung des Erzgebirgsvorlandes. Nicht zu vergessen sind weitere Bereiche menschlichen Wirkens. Die Glas- und die Textilindustrie, die Herstellung von Holzspielzeug und nicht zuletzt gehört auch z.B. die Forstwirtschaft untrennbar zum spezifischen Charakter dieser Region, genauso wie die Landwirtschaft.
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Standortwahl und Realisierung des PTM Zur Errichtung des Museums wurde wie in der Studie vorgeschlagen, das ehemalige Grubengelände Julius III in Kopisty im Moster Revier ausgewählt. Die ausgewählte Lokalität mit einer Fläche von 8 ha befindet sich in der Nähe des westlichen Ufers vom „Moster See“ ca. 4 km von der Stadt Most entfernt. Gründe für die Standortwahl im zentralen Teil des nordböhmischen Kohlebeckens gab es einige. Zur Gegend um Most gibt es die erste schriftliche Erwähnung über Kohleförderung in Nordböhmen. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg beteiligte sich dieses Gebiet mit fast 50 % an der gesamtstaatlichen Braunkohleförderung und gerade hier wurde der Übergang vom Kleingruben- zum Großraumabbau vollzogen. Im Moster Revier wurden die ersten zentralen Kohleaufbereitungsanlagen errichtet (Komořany, Herkules), ein Instandsetzungsbetrieb für Großraumtechnik (Zentrale Werkstätten Komořany – Erzgebirgischer Maschinenfabrik A.G.) und über viele Jahre hatte die staatliche Leitung für Kohleförderung SHP hier ihren Geschäftssitz. Heute befindet sich hier das Institut für Grundlagenforschung der Braunkohleindustrie (VÚHU a.s.), das staatliche Bergamt (OBÚ Most) und das Hochschulzentrum für Bergbau (VŠB-TUO). Im Jahr 1978 wurde im Moster Revier der wahrscheinlich letzte tschechische Großraumtagebau „Vršany“ eröffnet, der mit größter Wahrscheinlichkeit die Braunkohleförderung in der ČR zum Abschluss bringen wird. Es wurden auch andere Lokalitäten in Erwägung gezogen – wie z.B. das Areal der Tagebaue „Centrum“ oder „Koh-i-noor“, das Gelände der früheren Eisenbahnersiedlung (ČSD), oder zumindest teilweise die Nutzung von Objekten auf dem Gelände des „Neuen Werkes Kopisty“. Nach Auswertung des Für und Wider zu diesen Varianten ging daraus immer eindeutig die Anordung des PTM Hauptgeländes gerade auf der Fläche des ehemaligen Schachtes „Julius III“ hervor. Einige Teilausstellungen werden dann außerhalb von diesem Gelände platziert, so auf dem Schloss „Jezeří“, im Regionalmuseum Most und auf Abbildung 2: Umgebung des Museums Schloss „Chrámce“. Die wichtigsten Vorteile dieser Lokalität sind insbesondere die Nutzung eines richtigen Schachtes und die Möglichkeit, untertage einfahren zu können, die Anbindung an Wasser, Fernwärme, Strom und Kanalisation und die direkte Bahnanbindung des Geländes der zukünftigen Museumsanlage. Das Gebiet der ehemaligen Fördergrube „Julius III“ umfaßte insgesamt 80 Bauobjekte. Zu deren Abriß wurden daher 32 Objekte vorgeschlagen, sodaß die verbleibenden 48 Objekte rekonstruiert werden, davon 38 für Ausstellungszwecke untertage, 9 zur einleitenden Ausstellung und ein Objekt zum Erzbergbau. Ferner wurde die Erneuerung der bestehenden Grünflächen, der befestigten Flächen und der Verkehrswege vorgeschlagen sowie neue
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Umzäunungen, Erneuerung der Anbindungen mit Gas, Wasser, Strom, Errichtung einer Gedenkhalle und Errichtung eines neuen Pavillons für die Begrüßungsausstellung. Gegenwärtig verläuft die Rekonstruktion des PTM, die aus dem Programm zur Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von 2007 – 2013 zwischen der Tschechischen Republik und den Freistaat Sachsen Cíl 3/ Ziel 3 mitfinanziert wird. Die Aktivitäten werden gemeinsam mit dem Projektpartner Lengefeld – Kalkwerk Museum (Bergbaumuseum) unter der Projektnummer 100115239 realisiert. Die Rekonstruktion betrifft hauptsächlich die Errichtung eines neuen Kesselhauses zur Beheizung der Museumsräume und die Rekonstruktion des Gebäudes, wo die Büroräume und die Ausstellungsräume zum Erzbergbau eingerichet werden sollen. Ausstellungen des PTM Das Museum ist seinem Charakter nach für alle Bevölkerungsschichten geeignet ohne Rücksicht auf deren Alter, Bildung oder körperliche Verfassung. Die Ausstellung ist ihrem Charakter nach für die Besucher bestimmt, die mehr über die Geschichte des Bergbaus und der daran anknüpfenden Branchen wie Wärmekraftwerke, Chemie, Aufbereitung u.ä. Die Gesellschaft PTM ist Eigentümer von sieben technischen Denkmalen, dazu gehören: • Schachtgebäude mit Förderturm, Einfallschacht und Wagenumlauf, • Maschinenraum des Aufzugsschachtes, • Ursprüngliches Heizhaus, • Schachtgebäude mit Förderturm des Wasserschachtes und Maschinenraum, wo sich der Thomson Aufzug befindet, • Schornstein-Torso, • Zwei einstöckige Wohnhäuser der Arbeiterkolonie, • Dampfmaschine zur Förderung. Gerade das zuletzt erwähnte technische Denkmal, eine Dampfmaschine zur Förderung - ein Unikat aus dem Jahr 1891, ist das Trägerexponat. Die Dampfmaschine zur Förderung kommt aus der Werkstatt der Böhmisch-mährischen Maschinenwerke und ihre Aufgabe besteht darin, Förderkäfige bis in 188 m Tiefe zu bewegen. In Betrieb war sie bis zum Jahr 1992, als der Schacht geschlossen wurde. Nach einer wirtschaftlich schweren Phase und personellen Veränderungen wurde 2007 der
Abbildung 3: Gegenwärtiger Zustand und Vorschlag des Areals
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„Stollen Julius“ feierlich eröffnet. Er wurde in den ehemaligen mechanischen Werkstätten untergebracht. Bestandteil des simulierten Stollens ist ein Großgerät PK 3 R als MuldenRüttel- und Vorladekratzbandförderer, Nachrißbohrer und Vortriebskombine. In weiteren begehbaren Expositionen werden Überblicke zu historischen Geräten und Ersatzteilen, eine Ausstellung zu Grubenlampen und zur Geologie, zum Schachtvermessungswesen, zu Bergbaurettungsdiensten und eine Technikschau zur Kontrolle der Schachtbelüftung gezeigt. Teil des Museums ist auch eine Gedenkhalle, wo auf Tafeln die Namen aller angebracht sind, die in den Schächten der SHP bei Grubenunglücken ums Leben gekommen sind. In den Folgejahren wurde das Gebäude „Vila II“ renoviert, wo eine Ausstellung zum Thema „Von der Kohle zum Erdöl“ eingerichet worden ist. Diese Exposition beinhaltet Beispiele der chemischen Fertigung und in der chemischen Industrie weiterverarbeitete Kohle. Außer der Technologie selbst sind auch historische Fotos und Dokumente Bestandteile der Ausstellung. Ein Teil der Ausstellung ist den Bombenangriffen in den letzten Kriegsjahren auf das hiesige Chemiewerk gewidmet, dass dann nicht mehr produktionsfähig war. Dieses aufwendige Projekt wurde aus dem europäischen Fonds Cíl 3/Ziel 3 finanziert. Bei den neuen Expositionen wäre auch eine einzigartige Technik zur Bergung verschütteter Bermänner aus einer Einsturzkammer oder dem Lampenraum zu erwähnen, einem Raum, der zur Unterbringung der persönlichen Ausrüstung an Lampen und Selbstschutz dient und aus sogenannten Bergbaukettenbädern, wo die Bergmänner ihre Bekleidung auf sogenannte Haken hängen. Der gegenwärtige Stand zum Areal und die ursprünglichen Projektvorschläge sind auf Abbildung 2 dargestellt. Die musealen Exponate wurden in Zuammenarbeit mit von Betrieben aus der Umgebung (Czech Coal a.s., Severočeské doly a.s., Česká rafinérská a.s. und weitere) oder von privaten Sammlern gespendet. Eingliederung des PTM in die Konzeption zur Tourismusentwicklung Im Rahmen des Kreises Most und des zentralen Teils des Erzgebirgsvorlandes lassen sich je nach Interesse der Besucher Bergbauexkursionen durchführen. Die benachbarten Interessensgebiete lassen sich in innere und äußere einteilen. Innere Exkursionsgebiete von Interesse bieten Besichtigungen sowohl historischer Objekte, als auch wichtiger technischer Rekultivierungen. Zu den herausragenden und besuchenswerten Objekten gehören: • Das Areal der verschobenen Dekanatskirche der „Heiligen Mutter Gottes“ mit dem Barockspital, der erneuerten Kirche des „Heiligen Geistes“, der vorbereiteten Ausstellung „Mini Most“ und des hölzernen Orthodoxen Klosters, • Die Burg Hněvín mit Ausblick auf die Industrielandschaft der Moster Region, • Der Flugplatz auf der Abraumfläche „Střimická výsypka“ mit Option zu PanoramaRundflügen, • Der Autodrom auf der Abraumflächen „Vrbenský“ mit Option zu Fahrten auf der Rennstrecke mit dem benachbarten See Matylda, • Das Areal des Moster Sees, • Der Hippodrom auf der Haldenfläche „Velebudická výsypka“ mit Option zu Reittouren und einem Golfplatz Den Besuchern des PTM kann so ein mehrtägiges Programm angeboten werden je nach Gestaltung und Interesse für die Besichtigungs-, Rad- oder PKW-Touren. An diese inneren Zonen von Interesse schließen sich äußere Besichtigungstouren unmittelbar an. Äußere interessierende Gebiete betreffen dann den mittleren Teil des
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Erzgebirges und des Erzgebirgsvorlandes von Ústí nad Osten bis nach Sokolov im Westen mit
seinen
Burgen,
Labem im Schlössern,
Abbildung 4: Besucherorte außerhalb des Museums städtischen Denkmalzonen, mittelalterlichen Bergstädten, Bädern und technischen Denkmalen von gesamtstaatlicher Bedeutung. Dank dieses großen Potenzials kann das Moster Gebiet ein wichtiges touristisches Zentrum werden und so markant zur Neuausrichtung wirtschaftlicher Tätigkeit der Region beitragen. Ökonomische Bewertung und mögliche Entwicklung des PTM Gemäß der anfänglichen Schätzungen aus den Jahren 2000 und 2002 in der Konzeption und anschließenden Machbarkeitsstudie wurden die Gesamtausgaben für den Bau auf 401,2 Mil. Kč. geschätzt. Nach Abzug der Ausgaben für das PTM von der präzisierten Konzeption zur Schadensregulierung aus der Vergangenheit (09/2006) in Höhe von 56 Mil. Kč. basiert die Gesamtrealisierung weiterhin auf dem ursprünglich vorgeschlagenen Umfang von 345,2 Mil. Kč aus anderen Mitteln. Die Gesamtausgaben für den Museumsbetrieb betragen etwa 2,5 Mil. Kč. pro Jahr. Diese Ausgaben sind jedoch aus den eigenen Einnahmen nicht finanzierbar, die nur aus der Erhebung von Eintritten gebildet werden. Bei den gegenwärtigen Preisen müßte sich die Besucherzahl um 50.000 zahlender Besucher pro Jahr bewegen, was mehr als unrealistisch ist. Deshalb ist es erforderlich, den regulären Förderungsrahmen zu ermitteln, durch den die jährlichen Verluste ersetzt werden, die mit dem Betrieb verbunden sind. Anderenfalls ließe sich die Haushaltsbilanz des PTM nicht ausgleichen. Angesichts des Exponate wurde Vorstellungen zu Etappen sind so
o.g. finanziellen Aufwandes und der unrealistischen Akquise einiger das ursprüngliche Vorhaben überbewertet und die Charakteristiken und einzelnen Etappen sollten geändert werden. Von den ursprünglich sieben vier geblieben – Förderung untertage; Sitten, Traditionen und Bräuche in
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Verbindung mit dem Bergbau; Förderung übertage und Kohlenutzung und eine Ausstellung zur Chemie; Zerstörung und Erneuerung der Landschaft. Für die Zukunft wird geplant, die Exposition zum Untertagebau zu beenden, den Förderturm zu rekonstruieren, die Ausstellung zur Tagebauförderung zu ergänzen und neue Exponate im Bereich Erzbergbau und Heizkraftwerke umzusetzen. Besucherzahl und Werbung Die Besucherzahl vom Technischen Museum des Erzgebirgsvorlandes bewegt sich bei etwa 8.000 Besuchern pro Jahr, womit es zu den meistbesuchten Museen des Bezirkes Ústí gehört. Nach Ende der Rekonstruktion wird die Besucherzahl auf 15.000 Personen pro Jahr geschätzt. Ein erhöhtes Interesse in der Öffentlichkeit könnte auch eine umfangreichere Bewerbung verstärken, die jedoch mit größeren finanziellen Ausgaben verbunden ist. Bisher stehen die Webseiten der TMV zur Verfügung (www.ptm.cz) und Informationen in der lokalen Presse. Gerade an schmückendem Beiwerk wie Geschenkartikeln und Souvenirs, am Imbissangebot mangelt es hier noch. Die finanzielle Seite des PTM ist der kritischste Punkt des ganzen Projektes. Obwohl Eintritte erhoben werden, ist der Museumsbetrieb völlig abhängig von bewilligten Fördermitteln und seine weitere Entwicklung ist nur aufgrund eines Fördermitteleinsatzes möglich. Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung Das Technische Museum des Erzgebirgsvorlandes trägt mit einigen weiteren Interessensgebieten in großem Maße zur Erzielung eine neuen Images dieser Region bei. Das Bewußtsein der Mehrzahl der Einwohner Tschechiens über das Erzgebirgsvorland ist bis jetzt leider nur mit den negativen Einflüssen der Braunkohleförderung und –nutzung verbunden. Eine intensivere Propagierung und Popularisierung des PTM könnte diese Dogmen zurückdrängen und die touristische Erschließung in Nordböhmen voranbringen. Die gegenwärtige wirtschaftliche und politische Situation läßt jedoch solche ähnlichen Ansinnen nicht zu. Der Museumsbetrieb ist leider größtenteils von gewährten Fördermitteln oder Beiträgen nahestehender Organisationen abhängig. Die finanzielle Unsicherheit zwang die Geschäftsleitung zu Einschränkungen einzelnet ursprünglich geplanter Etappen. Ein möglicher Ausweg aus der langanhaltenden ungewissen Situation könnte die Umfirmierung des PTM in eine gGmbH sein, deren Eigentum dann verstaatlicht würde und die dann zum Bezirk Ústí oder einer anderen Gebietsverwaltungseinheit als Ganzes gehören würde. Mit diesem Wechsel könnte die finananzielle Lage des Museums stabilisiert werden und es würde auch für die weitere Entwicklung des Technischen Museums des Erzgebirgsvorlandes nützlich sein, da es ein bedeutsames technisches Denkmal ist. Schlußwort Die Entfaltung des Tourismus in der Tschechischen Republik und besonders in ihren Regionen wurde eindeutig durch den Beitritt der Tschechischen Republick zur Europäischen Union gefördert. Außer den traditionellen touristischen Zielen ist auch real eine verstärkte Sichtbarmachung der anderen touristischen Regionen zu erwarten. Nordböhmen bzw. der Bezirk Ústí bemühen sich fortwährend darum, ein neues Image zu erzielen, das in der Vergangenheit stark unter der langanhaltenden Umweltzerstörung gelitten hat. Das Technische Museum des Erzgebirgsvorlandes gehört seinem Charakter nach zu den einzigartigen Bergbaumuseen nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch im Ausland. In der Gegenwart ist es das einzige Museum zum Bergbau der nordwestlichen Gebiete der ČR. Die Exposition des Museums zielt auf die vergangene, gegenwärtige und
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auch die zukünftige Situation des Bergbaus und die sich daran anschließenden Produktionszweige hin, sie gewährt den Besuchern eine komplexe Sicht auf den Charakter der nordböhmischen Region. Das Museum trägt so ganz ohne Zweifel zur höheren Attraktivität Nordböhmens bei. Dieses Bemühen ist jedoch unerläßlich durch Schaffung einer qualitativ guten touristischen Infrastruktur zu unterstützen (Unterkünfte, Verkehr, Informationssysteme usw.) und durch Gewährleistung qualitativer und überarbeiteter Angebote für touristische Gesamtpakete.