MASARYK-UNIVERSITÄT PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT
Institut für Germanistik, Nordistik und Nederlandistik
Deutsche Sprache und Literatur
Klaudia Valová
Wetterregeln in der deutschen und tschechischen Phraseologie ( kontrastive Analyse) Bachelorarbeit
Arbeitsleiterin: PhDr. Jiřina Malá, CSc. 2012
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit ohne fremde Hilfe ausgearbeitet habe und dass ich nur die angeführte Literatur verwendet habe. --------------------------------------------
Klaudia Valová 2
An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Arbeitsleiterin, Frau PhDr. Jiřina Malá Csc., für ihre fachkundige Unterstützung, ihre wertvollen Ratschläge und Empfehlungen sowie kritische Bemerkungen herzlich bedanken 3
Inhalt 1. Einleitung………………………………………….………………………………….6 2. Theoretischer Teil………….………………………………………………………..7 2.1 Einführung in die Phraseologie.............................................................................7 2.1.1.
Einführung in die Phraseologie…………………………………….......7
2.1.2.
Gegenstand der Phraseologie…………………………………………...7
2.1.3.
Phraseologie…………………………………………………………….7
2.1.4.
Der Begriff „Phraseologismus“.………………….…………………….8
2.2 Merkmale der Phraseologismen...........................................................................8 2.2.1
Morphologische Eigenheit- Polylexikalität………………...………...…8
2.2.2 2.2.3
Syntaktische Eigenheit- Festigkeit …………………………………….9 Semantische Eigenheit- Idiomatizität………………………….………..9
2.3 Innere Struktur von Phraseologismen………………………………………10 2.3.1
Komponentenstruktur…………………………………………………10
2.3.2
Kernwort……………...………………………………………………10
2.3.3
Stützwort………………………………………………………………11
2.4 Klassifikation der Phraseologismen…………………………………….……11 2.4.1
Klassifikation nach dem Kriterium der Zeichenfunktion……………11
2.4.1.1
Referentielle Phraseologismen………………………………...11
2.4.1.2
Strukturelle Phraseologismen…………………………………13
2.4.1.3
Kommunikative Phraseologismen…………………………….13
4
2.4.2
Klassifikation nach dem syntaktischen Kriterium…………..……..13
2.4.2.1
Substantivische Phraseologismen….…….………………………14
2.4.2.2.
Adjektivische Phraseologismen…………………………………14
2.4.2.3.
Adverbiale Phraseologismen…………….………………………15
2.4.2.4
Verbale Phraseologismen……….………………………………..15
2.5. Wetterregeln……………………………...………………………………..16 2.6. Kontrastive Phraseologie……………………………………………………..16 2.6.1.
Der Begriff der „Äquivalenz“……...………………………………….17
2.6.2.
Volläquivalenz……………………………………...…………………17
2.6.3.
Teiläquivalenz…………………………………………………………17
2.6.4.
Nulläquivalenz……………………………………………………...…18
2.6.5.
Semantische Äquivalenz………………………………………………18
2.6.6.
Falsche Freunde……………….………………………………………19
3. Praktischer Teil…………..…………………………………………………………19 4. Zusammenfassung ………………………………………………………………….40 5. Literaturverzeichnis………………………………………………………………...41
5
1. Einleitung In meiner Arbeit werde ich mich mit den tschechischen und deutschen Bauernregeln, konkret mit den Wetterregeln, beschäftigen. Dieses Thema habe ich gewählt, weil ich die Wetterregeln als sehr wichtig im Leben empfinde. Schon Kinder im Kindergarten lernen die Wetterregeln in Gedichten. Auch in der Vergangenheit waren sie ein wichtiger Lebensbestandteil für die Menschen, die auf Bauernhöfen lebten und auf dem Feld arbeiteten. Die Wetterregeln sind ein wichtiger Bestandteil einzelner Sprachen. Die Menschen benutzen Wetterregeln schon lange Zeit und diese Sprichwörter überlebten dank ihrer mündlichen Überlieferung. Die Menschen benutzen Wetterregeln für die Wettervorhersage für die nächsten Monate, das nächste Jahr oder die nächste Ernte. Viele von ihnen sind meteorologisch aber nicht exakt und oft nur regional begrenzt zutreffend. Ihre Bedeutung war in der Vergangenheit größer, als sie für das Leben auf dem Land nötig waren. Ich habe meine Arbeit in zwei Teile gegliedert: ein theoretischer Teil und ein praktischer Teil. Im ersten Teil befasse ich mich mit der Theorie der Phraseologie als linguistische Disziplin. Zuerst gehe ich allgemein auf die Phraseologie und den Phraseologismus als Gegenstand der Phraseologie ein. Dann konzentriere ich mich auf die Klassifikation der Phraseologismen und zuletzt beschreibe ich den Begriff Äquivalenz und verschiede Typen und Grade der Äquivalenz.
Mit der Äquivalenz und mit dem Grad der Äquivalenz hängt auch der praktischer Teil zusammen. In diesem Abschnitt werde ich versuchen, die Wetterregeln in beiden Sprachen miteinander zu vergleichen und sie mit Hinblick auf die Äquivalenz zu unterteilen. Die Wetterregeln habe ich nach den Monaten gegliedert um die Arbeit übersichtlicher zu gestalten.
6
2. Theoretischer Teil Einführung in die Phraseologie
2.1.
2.1.1. Phraseologie als linguistische Disziplin
Phraseologie als linguistische Disziplin beschäftigt sich mit den festen Wortverbindungen, auch Redewendungen genannt. Diese sind eine wichtige Bereicherung des Wortschatzes einer Sprache, wie zum Beispiel auch die Bildung neuer Wörter (Neologismen) und die Entlehnung von Wörtern aus anderen Sprachen. Diese festen Wortverbindungen mit speziellen Bedeutungen haben unterschiedliche syntaktische und semantische Strukturen. Die Phraseologie ist eine relativ junge linguistische Teildisziplin. 2.1.2. Gegenstand der Phraseologie Phraseologie als eine Fachdisziplin bildet aus freien Wortgruppen Worteverbindungen mit speziellen Bedeutungen. Diese Wortverbindungen nennt man die Phraseologismen, die wiederum Gegenstand der Phraseologie sind. „Phraseologismus“ dient in der Phraseologie als ein Oberbegriff für andere Bezeichnungen, wie zum Beispiel (feste) Wendung, (feste) Wortverbindung, Redewendung, Idiom. 2.1.3.
Phraseologie
„Phraseologie ist heute geläufig in zwei Bedeutungsvarianten: ´sprachwissenschaftliche Teildisziplin, die sich mit der Erforschung der Phraseologismen beschäftigt´; ´Bestand (Inventar) von Phraseologismen in einer bestimmten Einzelsprache´.“1
1
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S. 9
7
2.1.4. Begriff Phraseologismus „Der Ausdruck Phraseologismus wird in älteren Fremdwörterbüchern nur als `inhaltleere Schönrednerei und Neigung dazu` erläutert (HEYSE, 1906, 641); in neueren allerdings in unserem Sinne als ´feste Wortverbindung, Redewendung´(GROSSES FREMDWÖRTERBUCH 1979,580) “2 Phraseologismen, bzw. Idiome, sind also Wortverbindungen, die durch Bildhaftigkeit gekennzeichnet sind. Jede Sprache hat ihre eigenen festen Wortverbindungen, Idiome, Redewendungen. Es ist fast unmöglich einen Phraseologismus aus einer Sprache Wort für Wort in eine andere Sprache zu übersetzen.
Merkmale der Phraseologismen
2.2.
2.2.1. Morphologische Eigenschaft- Polylexikalität Polylexikalität, auch Mehrgliedrigkeit genannt, ist eine der fundamentalen Eigenschaften der Phraseologismen. Die Mehrgliedrigkeit der Phraseologismen legt fest, dass sie mindestens aus zwei Lexemen (zwei Wörtern) bestehen müssen. „Eine obere Grenze der Wortmenge wird nicht definiert, da die maximale Ausdehnung eines Phraseologismus üblicherweise nicht lexikalisch, sondern syntaktisch festgelegt ist: der Satz gilt als die obere Grenze phraseologischer Wortverbindungen. Kleine Texte, die aus mehreren Sätzen bestehen, z.B. Sprüche, Gedichte, Gebete usw., können mit den Phraseologismen verglichen werden, wenn sie zum Sprachbesitz größerer Gruppen gehören. “3 2.2.2. Syntaktische Eigenschaft- Festigkeit Eine weitere Eigenschaft der Phraseologismen, die syntaktische Eigenschaft, bezeichnet Festigkeit, bzw. die Stabilität. Weil für die Phraseologismen ihre feste Verbundenheit sehr typisch ist, wird in der Regel ein Austausch der phraseologischen
2
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.8 3 Harald Burger (1998). Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin: Erich Schmidt. S.1415.
8
Komponenten überhaupt nicht möglich. „ Die Gesamtbedeutung des Phraseologismus ist an die Kombination einzelner konkreter lexikalischer Elemente gebunden. “4 „Die phraseologische Stabilität hat außer dem genannten noch weitere Aspekte: -
Die Erscheinung phraseologisch gebundener Wörter(„unikaler Komponenten“);
-
Syntaktische und morphologisch- flexivische Anomalien;
-
Die Stabilität nichtidiomatischer Komponenten (als Spezifikum Wortpaare wie Freud und Leid) “5 2.2.3. Semantische Eigenschaft- Idiomatizität Der Sinn eines Phraseologismus liegt nicht auf der Bedeutung der einzelnen
Konstituenten, sondern auf einer übertragenen Sinn. Dieses Konstituent erfährt eine semantische Transformation, die man Idiomatizität, oder Motiviertheit nennt. Durch die Motiviertheit definiert man verschiedene semantische Klassen von Phraseologismen. : Unmotiviert, idiomatisch Phraseologismen- beide (alle Komponente) der Phraseologismus sind idiomatisch, Beispiel: dicke Luft(eine gefährliche Situation) Teilmotiviert, teilidiomatisch Phraseologismen- die Idiomatisierung betrifft nur ein Komponent, oder einen Teil des Phraseologismus, Beispiel: eine Schraube ohne Ende(eine Angelegenheit ohne Ende) Motiviert, nichtidiomatisch- die phraseologische und die wörtliche Bedeutung unterscheiden sich nicht, Beispiel: unter Ausschluss der Öffentlichkeit
2.3.
Innere Struktur von Phraseologismen
Wie oben bereits erwähnt, sind einerseits die Phraseologismen freie syntaktische Wortverbindungen, andererseits haben sie auch feste Konstruktinonen. „ Die richtige Verwendung eines Phraseologismus erfordert, daß die phraseologischen Bestandteile
4
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.41 5 Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.42
9
( Komponenten, Konstituenten) in ihrer Gebundenheit( Festigkeit) erkannt und von den variablen unterschieden werden. “6 2.3.1. Komponentenstruktur Ein Phraseologismus kann die folgenden festen Komponenten haben: -
Autosemantika (Substantive, Adjektive, Adverbien, Numeralia, Verben)- man bezeichnet sie auch als „Basiselemente“
-
Synsemantika (Pronomen, Präposition, Artikel, Konjuktion)- man bezeichnet diese auch als „Verknüpfungselemente“
Um einen Phraseologismus zu bilden, ist mindestens ein Autosemantik (Basiselement) erforderlich. Der Zahl der Basiselemente kann auch höher sein, jedoch ist zu bemerken, dass Wortverbindungen mit mehr als drei Basiselementen, die nicht über eine Satzstruktur verfügen, eher selten vorkommen.
2.3.2. Kernwort „Die syntaktisch dominierende Basiskomponente der phraseologischen Wortgruppenstruktur wird als Kernwort bezeichnet: bei verbalen Phraseologismen das Verb(die Augen in die Hand nehmen, gucken wie ein Auto), bei substantivischen Phraseologismen das Substantiv, das durch Attribute näher bestimmt ist (ein offenes Geheimnis, ein Tanz auf dem Vulkan, der Stein des Anstoßes). “7 2.3.3. Stützwort Die semantische Hierarchie und der syntaktisch Charakter eines Stützworts sind nicht immer adäquat. Problematisch ist dann die Frage, zu welchem Stichwort ein Phraseologismus gehört. „Diese die Semantik des Phraseologismus charakterisierende Basiskomponente muß nicht immer mit dem syntaktisch dominierenden Kernwort zusammenfallen; sie wird als 6
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.87 77 Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.89
10
Stützwort bezeichnet. “8 So wird man zum Beispiel den Phraseologismus Lust haben nicht unter haben, sondern unter Lust, im Bilde sein nicht unter sein, sondern unter Bild lexikographisch verzeichnen. Das Stützwort, auch „sinnbildende Komponente“ genannt, ist das erste Wort der Wortverbindung, das bei bestimmten Typen von Phraseologismen als semantisches „Signal“ der ganzen Wortgruppenkonstruktion dient.
Klassifikation der Phraseologismen
2.4.
In diesem Teil möchte ich mich mit der Klassifikation der Phraseologismen beschäftigen. Heutzutage gibt es sehr viele Klassifikationen, denn viele Forsche versuchen eine eigene Trennung eine eigene Gliederung zu erstellen. Ich möchte mich zuerst an der Klassifikation von Harald Burger und dann an der morphologisch-syntaktischen Klassifikation („eine Gruppierung nach gewissen phraseologischen Wortarten“)9 von Wolfgang Fleischer orientieren. 2.4.1. Klassifikation nach dem Kriterium der Zeichenfunktion Harald Burger benutzt in seiner Basisklassifikation den Aspekt der Zeichenfunktion, den einzelne Phraseologismen in der Kommunikation haben. Nach dieser Aufteilung gibt es drei Hauptgruppen von Phraseologismen: A. Referentielle Phraseologismen B. Strukturelle Phraseologismen C. Kommunikative Phraseologismen 2.4.1.1.
Referentielle Phraseologismen
Referentielle Phraseologismen beziehen sich auf Objekte, Vorgänge oder Sachverhalte der Wirklichkeit. Sie gliedern sich weiter nach dem semantischen Kriterium in:
8
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.90 9 Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.143
11
a) Nominative Phraseologismen b) Propositionale Phraseologismen a) Nominative Phraseologismen -bezeichnen Objekte und Vorgänge. Sie gehören nach dem syntaktischen Kriterium zu den satzgliedwertigen Phraseologismen( sie entsprechen einem oder mehreren Satzgliedern). - man unterscheidet drei hauptsächliche Typen der nominativen Phraseologismen nach dem Grad der Idiomatizität: Idiome- die idiomatische Wortverbindungen Teil- Idiome- die teil-idiomatische Phraseologismen Kollokationen- nicht bzw. schwach idiomatische Phraseologismen b) Propositionale Phraseologismen- bezeichnen eine Aussage über Objekte und Vorgänge. Sie gehören nach dem syntaktischen Kriterium zu den satzwertigen Wortverbindungen, weil sie einem Satz entsprechen. - man gliedert propositionale Phraseologismen genau wie die nominative Phraseologismen nach dem Kriterium der Idiomatizität: Feste Phrasen- „Feste Phrasen sind satzwertige Formulierungen, die in der Regel explizit an den Kontext angeschlossen sind, entweder durch bereits verfestige Komponenten oder auch durch ad hoc formulierte Elemente.“10 -Beispiel: das schlägt dem Fass den Boden aus
Topische Formeln- sind satzwertige Formulierungen, die durch ein lexikalisches Element an den Kontext angeschlossen werden müssen -man unterscheidet zwei Hauptgruppen innerhalb der topischen Formeln: - Sprichwörter- „Sie sind in sich geschlossene Sätze, die durch kein lexikalisches Element an den Kontext angeschlossen werden müssen.“11 -Beispiel: Lügen haben kurze Beine. 10
Burger, Harald: 2007, Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel der Deutschen. Berlin: Erich Schmidt Verlag,
S. 39 11
Burger, Harald: 2007, Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel der Deutschen. Berlin: Erich Schmidt Verlag,
S.108
12
- Gemeinplätze- sie formulieren keine neuen Einsichten, sondern Selbstverständlichkeiten, Beispiel: Man lebt ja nur einmal. 2.4.1.2.
Strukturelle Phraseologismen
Von diesen drei Gruppen der Wortverbindungen ist die Gruppe der strukturellen Phraseologismen die kleinste. „Sie haben nur eine Funktion innerhalb der Sprache, nämlich die Funktion, (grammatische) Relationen herzustellen.“12 Beispiel: in Bezug auf 2.4.1.3.
Kommunikative Phraseologismen
Kommunikative Phraseologismen, auch Routineformeln genannt, haben bestimmte Aufgaben bei der Definition, der Herstellung, dem Vollzug und der Beendigung kommunikativer Handlungen. Beispiel: ich meine, Guten Morgen
2.4.2. Klassifikation nach dem syntaktischen Kriterium „Unter Berücksichtigung der Wortart der Komponenten, der möglichen Satzgliedrolle und des morphologischen Paradigmas unterscheiden wir demnach die folgenden Klassen von Phraseologismen: A. Substantivische B. Adjektivische C. Adverbiale D. Verbale“13
12
Burger, Harald: 2007, Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel der Deutschen. Berlin: Erich Schmidt Verlag, S.36 13 Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.143-144
13
2.4.2.1.
Substantivische Phraseologismen
Bei den substantivischen Phraseologismen ist es wichtig, die Beziehung zwischen Onymisierung und Phraseologisierung sowie die Darstellung des Nominationsstereotyps. Substantivische Phraseologismen können syntaktische Strukturen und semantische Gruppierungen bilden. I.
Syntaktische Strukturen – sie bestehen aus einem „Kernwort“ und aus einem Attribut. (z.B: adjektivisches Attribut + Substantiv: brennende Frage, schönr Seele, Substantiv + adjektivisches Attribut: Kaffe komplett, und viel andere Kombinationen)
II.
Semantische Gruppierungen- die Einteilung der substantivischen Phraseologismen nach Verhalten von externer oder interner Bedeutung der verbundenen Komponenten (Nominationsstereotype: Tag und Nacht, Teilidiomatische Phraseolexeme: diebische Elster, Vollidiomatische Phraseolexeme: kalte Dusche) 2.4.2.2.
Adjektivische Phraseologismen
Bei dieser Klasse der Phraseologismen ist nur schwer zu sagen, ob man wirklich von adjektivischen Phraseologismen sprechen darf. Man kann sehr klar sagen: Wenn die Adjektive als Attribute eine phraseologische Wortverbindung mit den Substantiven bilden, handelt es sich um substantivische Phraseologismen. Wenn sie mit den Verben verbunden sind, liegt in der Regel ein verbaler Phraseologismus vor. „Ein adjektivischer Phraseologismus muß eine phraseologische Wortverbindung sein, die als Ganzes nicht nur als Prädikativum verwendbar ist, sondern in der Möglichkeit attributiver Voranstellung den syntaktischen Funktionen des flektierten Adjektivs entspricht. Das muß für adjektivische Phraseologismen als Kriterium angesetzt werden, obwohl bekanntlich nicht alle Adjektive auch attributiv gebraucht werden können. “14 Beispiel: Das ist recht und billig.
14
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.152
14
2.4.2.3.
Adverbiale Phraseologismen
Die adverbialen Phraseologismen sind im Unterschied zu den adjektivischen sehr reich entwickelt. Ganz wie die substantivischen Phraseologismen bilden sie syntaktische Strukturen und semantische Gruppierungen. I.
Syntaktische Strukturen – meisten werden sie durch ein Substantiv als Kernwort und ein Basiselement gebildet(Beispiel: Präposition + Substantiv: im Nachthinein, Präposition + Adverb/Adjektiv: seit alters, und viele andere syntaktische Strukturen)
II.
Semantische Gruppierungen- man unterscheidet bei den adverbialen Phraseologismen vollidiomatische(dazu gehört vor allem die Metapher, meist sind diese Phraseologismen mit substantivischem Basiselement: aus heiterem Himmel), teilidiomatische( zu seinen Gunsten) und auch nichtidiomatische Phraseologismen ( zu jeder Zeit). 2.4.2.4.
Verbale Phraseologismen
„Die verbalen Phraseologismen sind am reichsten entwickelt und weisen die mannigfachsten Strukturen auf. Die ausgeprägte Entfaltung verbaler Phraseologismen im Deutschen hängt sicherlich mit den im Vergleich zum Substantiv stärker eingeschränkten Möglichkeiten der Wortbildung zusammen.“15 I.
Syntaktische Strukturen
- obligatorische verbale Komponenten werden
mit unterschiedlich strukturierten Substantiv-, Adjektiv-/ Adverbialgruppen und mit anderen Verben kombiniert. Es gibt sehr viele Kombinationen der substantivischen Basiskomponenten(Bespiel: Substantivisches Wortpaar + Verb: Blut und Wasser schwitzen), adjektivisch-adverbiale Basiskomponenten (Beispiel: Adjektivisch- adverbiales Wortpaar + Verb: hoch und heilig versprechen) und zwei verbale Basiskomponenten(Beispiel: Konstruktion mit Partizip + Verb: etw. dahingestellt sein lassen) mit Verben. 15
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.158
15
II.
Semantische Gruppierungen - „unter den meisten Strukturtypen überwiegen offensichtlich die vollidiomatischen, letzten Endes auf metaphorischer Umdeutung beruhenden Phraseologismen, wenn der metaphorische Prozess auch nicht mehr immer nachvolziehbar ist“16 -Beispiel: hoch und heilig versprechen. 2.5.
Wetterregeln
Die Wetterregeln sind die Sprichwörter, die von dem Wetter und vom bäuerlichen Leben handeln. Sie sind, wie andere Sprichwörter kleine Wortkunstwerke, „ die sich schon beim ersten Hören einprägen“17 Die Leute sagen schon lange Wetterregeln weiter, weil sie verschiedene Lebenserfahrungen Ausdruck verleihen. Sie sind Teil der Volkspoesie. Dank ihrer mündlichen Überlieferung sind sie zum Allgemeingut geworden. Es gibt verschiedene Quellen, wo man die Wetterregeln finden kann. „Neben der Bibel waren Kalender die meistgedruckten Werke, und in ihnen wurde das bäuerliche Erfahrungswissen in gebundener Rede- also in Spruchform- festgehalten. “18Die ersten Sammlungen von Wettervorhersagen gibt es seit der Erfindung des Buchdrucks. Jetzt systematisieren Autoren die Wettervorhersagen am häufigsten nach den Tageszeiten, Jahreszeiten, Wetterpropheten in der Natur (über Tiere und Pflanzen), nach den Namen und anderen. 2.6.
Kontrastive Phraseologie
Kontrastive, oder konfrontative Phraseologie ist ein Bereich der Linguistik, bei dem es um die interlinguale Analyse von Phraseologismen geht. Es ist eine Herausarbeitung der Unterschiede in den phraseologischen Systemen von mindestens zwei Sprachen.
16
Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut. S.163 17 Eisbrenner Rudolph (2008). Das Grosse Buch der Bauern Regeln. Köln: Anaconda Verlag GmbH S.7 18 Eisbrenner Rudolph (2008). Das Grosse Buch der Bauern Regeln.Köln: Anaconda Verlag GmbH S.7
16
Konfrontative Phraseologie analysiert unterschiedliche, gemeinsame und ähnliche Eigenschaften der Wortverbindungen. Bei dieser Analyse werden die Typen der Äquivalenz unterschieden. 2.6.1. Der Begriff der „Äquivalenz“ „Unter Äquivalenz verstehen wir die kommunikative Entsprechung zwischen Ausgangs- und Zielsprache einer Einheit. Diese ist erreichbar durch maximale Übereinstimmung von Denotat, Konnotat und Funktionalität, einschließlich formaler Struktur und Komponentenbestand. “19 Die Übersetzer brauchen bei einer kontrastiven Analyse die Beziehungen von Äquivalenten zwischen den morphologischen, lexikalischen und grammatischen Mitteln, um den Grad der Äquivalenz fest zu stellen. 2.6.2. Volläquivalenz Als vollständig äquivalente Phraseme bezeichnet man die Einheiten in verschiedenen Sprachen, die man vergleicht hat und eine Einheit hatte gleiche semantische, strukturelle und lexikalische Entsprechung wie das andere(I.). Auch Einheiten mit kleinen syntaktischen oder morphologischen Abweichungen, wie zum Beispiel einem unterschiedlichen Numerus(II.), oder mit verschiedener Präposition, gehören zu den vollständig äquivalenten Phrasemen. Beispiel:
„Etwas übers Knie brechen“ („lámat něco přes koleno“)(I.) „jemandem das Wort aus dem Mund nehmen“ („někomu brát slova přímo z úst“)(II.) 2.6.3. Teiläquivalenz
Partiell äquivalent sind Phraseme, deren Einheiten als Entsprechungen erkennbar sind, die aber Unterschiede im Bild (I.), der Struktur, der Semantik oder in der Funktion(II.) haben. Am häufigsten ist der Komponenten-Austausch zu sehen(III.) (meist der Austausch des Substantivs, zum Beispiel: Tiere) 19
. Henschel, Helgunde(1993). Phraseologie der tschechischen Sprache: ein Handbuch, Franfurt/M; Berlin; Bern, Paris,
Wien S. 135
17
Beispiel:
„die Beine in den Bauch stehen“ („vystát dolík“) (I.) „eiskalt sein“ („být studený jako led“)(II.) „die Katze im Sack kaufen“ („kupovat zajíce v pytli“)(III.) 2.6.4. Semantische Äquivalenz
Die Phraseme sind semantisch äquivalent, wenn sie keine Übereinstimmung der Komponenten oder des Bildes aufweisen. Meistens handelt es sich um Verbalphraseme, deren Strukturen nicht sehr variabel sind. Das einzig Verbindende ist die annähernd gleiche Bedeutung und die Tatsache, dass diese durch ein Phrasem bildhaft und expressiv ausgedrückt wird. Beispiel: „vypálit někomu rybník“ ( jmdm. das Wasser abgraben.“)20 2.6.5. Nulläquivalenz Die Phraseme sind nulläquivalent, wenn sie in der anderen Sprache keine adäquaten phraseologischen Mittel wiedergeben. Bei der Nulläquivalenz hat also eine Phrase in der ersten Sprache keinen entsprechenden Phraseologismus in der Zielsprache. Solche Wortverbindungen müssen in die Zielsprache entweder umschrieben oder durch ein Verb paraphrasiert werden. Beispiel:
„äußerst rückständig sein“ („Být sto let za opicemi“)
20
Henschel , Helgunde(1993). Phraseologie der tschechischen Sprache: ein Handbuch, Franfurt/M; Berlin; Bern, Paris, Wien, S.142
18
2.6.6. Falsche Freunde Falsche Freunde, oder auch faux- amis genannt, sind die Phraseme, deren Einheiten in zwei Sprachen formal identisch oder fast identisch sind, aber ihren Bedeutungen sind unterschiedlich, sie haben miteinander nichts zu tun. Beispiel:
„udělat díru do světa“ – „die Welt aus den Angeln heben“ ( nicht „ein Loch in die Luft starren“) „být na větvi z někoho / něčeho“ –„ sehr erregt sein über jmdn. / etw. “ ( nicht „auf einen grünen Zweig kommen“)
3. Praktischer Teil IM praktischen Teil meiner Arbeit werde ich mich mit den deutschen und tschechischen Wetterregeln beschäftigen. Die Wetterregeln in diesem Teil sind anhand der Monate in zwölf Kapitel gegliedert. In vielen Werken und Sammlungen kann man auch die Trennung der Wetterregeln nach Anlässen, Tagen oder Wetterzeichen in der Natur finden. Innerhalb eines jeden Monats werden die Beispiele nach dem Grad der Äquivalenz voll, teil, null und in Beispiele mit nur semantischer Äquivalenz gegliedert. Für die Ausarbeitung des praktischen Teils trug ich die deutschen Wetterregeln aus der Sammlung Das grosse Buch der Bauernregeln und die tschechischen aus der Sammlung Velká kniha českých pranostik zusammen. An dieser Stelle sollen diese beiden Quellen ausführlich genannt werden: Eisbrenner, Rudolph (2008). Das Grosse Buch der Bauern Regeln. Köln: Anaconda Verlag GmbH
Müllerová, Adéla (2010). Velká kniha českých pranostik. Praha: Nakladatelství plot
19
JANUAR, HARTUNG21 Volläquivalenz Wie der Januar, so der Juli. -
Jaký leden, takový červenec
Trock´ner Januar, nasser Juli. -
Suchý leden, mokrý červen.
Wenig Wasser im Januar- viel Wein, bei vielem Wasser wird´s wenig sein. -
V lednu málo vody- mnoho vína, mnoho vody- málo vína.
Die Wetterregeln innerhalb des Monats Januar sind manchmal mit dem Monat Juli verbunden, nach diesen sollte der Monat Juli so heiß sein, wie der Januar kalt war(siehe erstes und zweites Beispiel). Im letzten Beispiel wird die Menge des Regens im Jan. als Maßstab für die Weinernte des nächsten Jahres angesetzt. Teiläquivalenz Auf Nebel im Januar, folgt oft ein nasses Jahr. -
Lednové mlhy věští mokré jaro.
Im Januar sieht man lieber einen Wolf als den Bauern ohne Jacke. -
Lepší vlka pod oknem vidět , než v lednu pluh na poli.
Werden die Tage länger, wird der Winter stränger. -
Roste den, roste i zima.
Tanzen im Januar die Mucken, muß der Bauer nach dem Futter gucken. -
Tancují-li v lednu komáři, ať se sedlák po píci ohlíží.
Januar klar bringt ein gutes Jahr. -
Je-li leden nejostřejší, bude roček nejplodnější.
In diesen Beispielen wird gezeigt: Ist es einerseits im Januar sehr kalt, dann kann man ein fruchtbares Jahr erwarten(letztes Beispiel). Andererseits wird deutlich gemacht, dass ein warmer Januar wenig Ernte und Futter zur Folge hat (zweites und drittes Beispiel). Weiter beschäftigt sich die erste Wetterregel mit Nebel im Januar, an der man ein nasses Jahr oder einen nassen Frühling erwarten kann. Semantische Äquivalenz 21
Eisbrenner Rudolph (2008). Das Grosse Buch der Bauern Regeln. Köln: Anaconda Verlag GmbH S.103
20
Januar mit vielem Regen, bringt den Feldern wenig Segen. -
Když v lednu deště lijí, to má sedlák po naději.
Ist im Januar dick das Eis, gibt´s im Mai ein üppig Reis. -
V lednu silný led, v květnu bujný med.
Nach diesen Wetterregeln kann man auch ein fruchtbares Jahr erwarten, wenn im Januar dickes Eis kommt, wenn es aber mehr Regen als Frost gibt, Bringen die Felder den Bauern nur wenig Segen(beide Beispiele). Nulläquivalenz Im Januar Füchse bellen, Wölfe heulen, große Kälte wird noch lange weilen. -
Když v lednu lišky štěkají, vlci vijí, velké zimy budou ještě dlouho pobývat. Im Januar viel Regen, viel Schnee, tut Bergen. Tälern und Bäumen weh.
-
Když v lednu mnoho prší, sněží, neprospívá to kopcům, údolím, ani stromům. Regnet es im Januar, spart der Bauer sein Heu.
-
Když prší v lednu, sedlák šetří svoje seno.
FEBRUAR, HORNUNG22 Volläquivalenz Sonnt sich die Katze im Februar, muss sie im März hinter den Ofen gar. -
Leží-li kočka v únoru na slunci, jistě v březnu poleze za kamna. (Teiläquivalenz: Wenn im Februar liegt die Katze in der Sonne, so kriecht sie im März wieder in die Tonne.)
Weißer Februar stärkt die Felder. -
Únor bílý- pole sílí.
Die Wetterregeln im Februar prophezeien, dass ein kalter und weißer Februar gut für die Felder ist(zweites Beispiel), aber ein sonniger und warmer Februar bringt Kälte im März(erstes Beispiel). Teiläquivalenz Ist der Februar trocken und kalt, wirst im August vor Hitz´ zerspringen bald. 22
Eisbrenner Rudolph (2008). Das Grosse Buch der Bauern Regeln. Köln: Anaconda Verlag GmbH S.111
21
-
Je-li v únoru zima a sucho, bývá prý horký srpen
Hätte der Februar Januars Gewalt, ließ er verfrieren jung und alt. -
Kdyby měl únor tu moc jako leden, nechal by v krávě zmrznout tele.
Wenn im Hornung die Mücken schwärmen, muß man in März die Ohre wärmen. -
Kdyby tě v únoru zašimrá komár za ušima, poběhneš jistě v březnu ke kamnům s ušima
Viel Nebel im Februar, viel Regen in ganzem Jahr. -
Mnoho mlh v únoru přináší toho roku mnoho deště.
-
Mnoho mlh v únoru přivoí mokré léto.
Nach diesen Wetterregeln erwartet man nach einem warmen Februar einen sehr kalten März (drittes Bespiel), wenn der Februar die Nebel bringt, bringt, an man davon ausgehen, dass es im ganzen Jahr regnen wird (letztes Beispiel). Wenn der Februar aber recht kalt ist, bringt er ein warmes Jahr(erstes Beispiel), wenn er aber zu kalt wäre, „ließ er jung und alt verfrieren“(zweites Beispiel). Semantische Äquivalenz. Warmer Februar- kalter März -
Jestli únor honí mraky, staví březen snehuláky.
Schnee im Februar bringt Segen fürs ganze Jahr. -
V únoru z množství sněhu dobrá úroda svítá, mnoho ovoce a sena, však málo žita.
Die Wetterregeln über Februar sind häufig mit dem Monat März verbunden, wie man schon in vorigen Beispielen sehen kann(erstes Bespiel) Auf einen weißen Februar soll ein fruchtbares Jahr folgen(zweites Beispiel). Nulläquivalenz Februar hat seine Mucken, baut aus Eis oft feste Brucken. -
I Únor má své vrtochy, často staví z ledu pevné mosty. Gibt´s im Februar weiße Wälder, freuen sich Wies´ und Felder.
-
Z bílých lesů v únoru, těší se louky a pláně.
22
Guter Februar, schlechter Frühling. -
Dobrý únor přináší špatné jaro.
MÄRZ, LENZMOND23 Volläquivalenz März trocken, April naß- Mai luftig, von beiden etwas, bringt Korn in den Sack und Wein ins Faß. -
Březen suchý, duben mokrý a květen větrný, pytle obilím a sudy vínem naplní.
(Teiläquivalenz: Trock´ner März, nasser April, kühler
Mai, füllt Scheuer, faß und bringt viel Heu.) Donnert´s im März, schneit´s im Mai. -
Hřmí-li v březnu, sněží v máji.
An diesen Beispielen kann man sehen, dass März für die nächsten Monate das Wetter vorgibt(beide Beispiele). Teiläquivalenz Jeder Märzennebel kommt nach hundert Tagen als Regen wieder. -
Březnové mlhy- za sto dní déšť.
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Mlha v březnu znamená za sto dní bouřku
Märzensonne- kurze Wonne. -
Březnové slunce má krátké ruce.
Soviel Nebel im März, soviel Gewitter im Sommer. -
Kolik březnových mlh, tolik lijavců v roce.
Im März viel Regen- im Sommer wenig Segen. -
Mnoho dešťů březnových- hubené léto.
Trock´ner März, kühler April, nasser Mai, schreit der Bauer Juchhei. -
Suchý březen, studený duben, mokrý máj- bude v stodole ráj.
Die Wetterregeln über den März zeigen auf, dass ein Märzennebel sicher Regen im Sommer bringt(erstes und drittes Beispiel). Wenn der März nass ist, kann man nicht mit 23
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einem fruchtbaren Sommer rechnen, wenn er aber trocken ist, bringt er genug Segen und Futter für ganzes Jahr(viertes und letztes Beispiel). Im März kann manchmal auch die Sonne scheinen, aber sie ist noch nicht so stark wie die Sonne im Sommer(zweites Beispiel). Semantische Äquivalenz Ein heiterer März erfreut das Bauern Herz. -
Březnové slunce od nohou studí.
Soviel Nebel im März, soviel Frost im Mai. -
Kolik mlh v březnu k nebi stoupá, tolik bude ještě mrazů po Velikonocích.
Man sieht die Sonne im März immer gern, trotzdem ist es nicht sehr heiß(erstes Beispiel). Nebel im März sollte Frost im Mai bringen(zweites Beispiel). Nulläquivalenz Ein Regen im März, der am Mittag fällt, sich meist zwei Tage am Orte hält. -
Březnový déšť, co před polednem spadne, drží se tam téměř vždy po dva dny. Auf einen freundlichen März folgt ein freundlicher April
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Po přátelském březnu následuje přátelský duben. Blumen im März machen alten Leuten Schmerz.
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Květiny v březnu přináší starším lidem bolest.
APRIL, OSTERMOND24 Volläquivalenz Mondhelle Nächte im April schaden der Baumblüte viel. -
Jasný měsíc v dubnu škodí květu stromů. (Teiläquivalenz: Mondhelle Nachte im April spaden den Bäumblüte viel)
Nasser April- trockener Juni. -
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Na mokrý duben- suchý červen.
Eisbrenner Rudolph (2008). Das Grosse Buch der Bauern Regeln. Köln: Anaconda Verlag GmbH S.131
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Die Wetterregeln über den April sind manchmal mit dem Monat Juni verbunden. Zum Beispiel wenn der April nass ist, kommt dann ein trockener Juni. (zweites Beispiel). Wenn der Mondschein im April zu hell ist, ist es nicht gut für die Baumblüte(erstes Beispiel). Teiläquivalenz April naß und kalt, wächst das Korn wie ein Wald. -
Duben chladnýa deštivý- úroda nás navštíví.
Warmer Aprilregen bringt großen Segen. -
Je-li v dubnu teplý déšť, hojné požehnání jest.
Ein nasser April verspricht der Früchte viel. -
Mokrý duben- hojnost ovoce.
Aprilschnee düngt, Märzenschnee frißt. -
Sníh dubnový hnojí, březnový tráví.
Schnee im April- gut düngen will. -
Sníh dubnový jako mrva pohnojí.
Ein trockener April ist nicht des Bauern will, April mit Regen ist ihm gelegen. -
Suchý duben sedlák nemiluje, mokrý ale sobě pochvaluje.
Der April macht alle Tag´ neunmal sein Spiel. -
V dubnu se za den i devět druhů počasí sejde
In diesen Beispielen bringt einerseits ein nasser und kalter April ein fruchtbares Jahr mit großem Segen, andererseits folgt nach einem trockenen April ein schlechte Ernte und wenig Segen(erstes, drittes und sechstes Beispiel). Wenn der Schnee im April kommt, dient er wie ein Dünger für die Felder(viertes und fünftes Beispiel) Einen warmen Aprilregeln sieht ein Bauer auch sehr gern(zweites Beispiel). Die letzte Wettervorhersage in dieser Gruppe bezeugt, dass der April kein stabiles Wetter bringt. Semantische Äquivalenz April wieß nicht, was er will. -
Aprílové počasí jsou časy a nečasy.
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Aprílové počasí je nad ženu vrtkavější.
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Dubnové počasí nevyslovíš.
Gehst du im April bei Sonne aus, laß den Regenschirm nicht zu Haus.
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I když slunko v dubnu hřeje potichoučku, nezapomeň na pole jít v kožoušku.
Guter April, schlechter Mai. -
Je-li v dubnu krásně a povětří čisté, bude květen nepříjemný jistě.
Der April treibt sein Spiel, treibt er´s toll, wird die Tenne voll -
Když duben laškuje, bývá mnoho sena a obilí.
Viele Wetterregeln über den April beschäftigen sich mit dem unstabilen Wetter in diesem Monat und mit den Wetteränderungen, die mehrmals am Tag auftreten können, die aber für die Ernte gut sind (erstes, zweites und letztes Beispiel). Gutes Wetter im April sollte einen schlechten Mai bringen(drittes Beispiel). Nulläquivalenz Der April zählt 30 Tage, doch regnete es 31, es wurde nicht schaden. -
Duben počítá 30 dní, kdyby z toho ale pršelo 31, nebylo by to na škodu. Wenn die Frösche quaken im April, noch Schnee und Regen kommen will.
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Když je žáby v dubnu kvákat slyšet, je třeba ještě sníh a déšť očekávat. Nasser April gibt blumigen Mai.
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Mokrý duben přináší rozkvetený květen.
MAI, WONNEMONAT25 Volläquivalenz Auf nassen Mai kommt trock´ner Juni herbei. -
Na mokrý květen přichází suchý červen.
Wenn der Mai ein Gärtner ist, dann ist er nicht ein Bauer. -
Je-li už máj zahradníkem, není zase rolníkem.
Ein nasser Mai prophezeit einen dürren Juni(erstes Beispiel). Wenn der Mai viel Sonne bringt und die Blumen und Bäume weckt, wird es im Sommer keine gute Ernte geben(zweites Beispiel).
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Teiläquivalenz Viel Gewitter im Mai, singt der Bauer Juchhei. -
Když se v máji blýská, sedlák si výská.
Mai kühl und windig, macht die Scheune voll und pfündig. -
Květen-li se větrem a deštěm plní, sejpky nazvíce i bečky plní.
Regen im Mai gibt Brot und Heu. -
Mokrý máj- chleba hoj.
Will der Mai ein Gärtner ist, trägt er nicht in Scheuen ein. -
Je-li už máj zahradníkem, není stodol milovníkem.
Abendtau und Kühl im Mai bringen Wein und vieles Heu. -
Je-li v květnu večer tráva zarosena, hojně bude vína, hojně sena.
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Večerní rosy v máji hodně sena dají.
Die Wetterregeln über den Mai beschäftigen sich meistens mit dem Regen, Tau, Donner. Wie es schon gesagt wurde, ist ein sonniger Mai gut für die Blumen aber schlecht für die Feldern und die Ernte(viertes Beispiel). Ein kühler Mai mit viel Regen bringt Segen und genug Fütter für das ganze Jahr(erstes, zweites und drittes Beispiel). Wenn abends Tau und Kühle kommen, wird dies im Herbst Wein und Heu bringen (letztes Beispiel). Semantische Äquivalenz Ein kühler Mai bringt allerei. -
Je-li květen chladný, rok nebude hladný
Kühler Mai bringt allerei, gut Geschrei, Gras und Heu. -
Studený máj- v stodole ráj.
Wie schon gesagt, ein kühler Mai mit genug Gewitter und Regen bringt großen Segen. Nulläquivalenz April und Mai sind die Schlüssel zum ganzen Jahr. -
Duben a květen jsou klíčem k celému roku. Willst du wissen des Weines Frommen, so laß den Mai zu Ende kommen.
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Chcete-li vědět jak se víno letos povede, musíte do konce května vyčkat. Gibt´s im Mai der Nebel viel, fehlt´s Äpfel und Birnen zum Spiel.
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Když je v květnu mlh mnoho, nebude dost jablek a hrušek letos. 27
JUNI, BRACHMOND26 Volläquivalenz Juni trocken mehr als naß füllt mit gutem Wein das Faß. -
Červen-li více suchý než mokrý panuje, dobrým vínem naše sudy naplňuje. (Teiläquivalenz: V červnu- li více sucho než mokro bývá, urodí se hojnost dobrého vína)
Stellt der Juni warm sich ein, wird´s auch der September sein. -
Jak červen teplem září, takový bude i měsíc září.
Der Monat Juni ist mit dem Monat September verbunden. Wenn der Juni warm ist, sollte auch der September so sein(zweites Beispiel). Wenn der Juni trocken statt nass ist, sind die Winzer über guten Wein froh. (erstes Beispiel). Teiläquivalenz Juni viel donner, verkündet trüben Sommer. -
Často- li se v červnu hrom ozývá, kalné léto potom přicházívá.
Gibt´s im Juni donner Wetter, wird auch das Getreide fetter. -
Hříma-li v červnu, zvede se obilí.
Stellt der Juni mild sich ein, wird mild auch der Dezember sein -
Jaký červen, takový i prosinec.
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Je-li červen mírný, nebude v prosinci mráz silný.
Wenn Nordwind weht im Junius, gar bald Gewitter folgen muß. -
Když v červnu severní větry vějí, tu se bouřky opozdějí.
Bringt der Juni trock´ne Glut, dann gerät der Wein uns gut. -
V červnu-li víc sucho bývá, urodí se hojnost dobrého vína.
Diese Wetterregeln beschäftigen sich meistens mit dem Donner, Regen und Wind. Man kann an den Beispielen sehen, dass Donner im Juni einerseits einen trüben Sommer bringen kann, andererseits ist er gut für das Getreide(erstes und zweites Beispiel). Wenn der Mai aber Nordwind bringt, müssen das Getreide und die Ernte noch auf Regen warten(viertes Beispiel). Ein milder Juni prophezeit einen milden Dezember(drittes Beispiel).
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Semantische Äquivalenz Viel Donner im Juni bringt ein fruchtbares Jahr. -
Červnové blýskání, na sýpkách praskání.
Im Juni ein Gewitterschauer macht gar froh das Herz dem Bauer. -
V červnu blýská-li se, hřímá, sedlák spokojně dřímá.
Ein Nachtfrost noch im Junius macht ohn´ Ausnahm´ viel Verdruß. -
V červnu-li zamrazí, úroda se zkazí.
Juni kalt und naß, bringet keinem was. -
Červen mokrý a studený- bývají žne vždy zkaženy.
Das Wetter im Monat Juni hat einen großen Einfluss auf die Ernte im Herbst. Viel Gewitter und Donner sind den Bauern gelegen und sie prophezeien einen fruchtbaren Sommer (erstes und zweites Beispiel). Für die Felder und die Ernte sind aber ein Nachtfrost und kaltes Wetter wie Gift (drittes und viertes Beispiel). Nulläquivalenz Wenn die Nacht zu längen beginnt, dann die Hitze am meisten zunimmt. -
Když se noci prodlužovat začnou, začnou zpravidla narůstat i teploty. Was im Juni nicht wächst, gehört in den Ofen.
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Co neroste v červnu, patří do pece. Neumond und Vollmond im Juni bringen Standwetter.
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Nov a úplněk přinášejí v červnu stále počasí.
JULI, HEUMOND27 Volläquivalenz Was der Juli nicht kochen- kann der August nicht braten. -
Co červenec neuvaří- srpen nedopeče.
Baut im Juli die Ameis´ groß den Hauf, folgt ein strenger Winter drauf.
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Dělají-li mravenci obydlí své v červenci a kupí jej stále výš, přijde tuhá zima spíš.(Teiläquivalenz: Staví-li v červenci hromadu mravenci po kraji všude, tuhá zima bude.)
Die Beispiele, die hier angeführt sind, befassen sich meistens mit der Sonne, der Hitze und dem Regen. Wenn der Juni nicht genug Regen oder Sonne für die Felder gibt, kann es der August nicht ersetzen(erstes Beispiel). Weiterhin deutet es auf einen strengen Winter hin, wenn die Ameise den Haufen sehr hoch baut. Teiläquivalenz Ist´s im Juli recht hell und warm, friert´s um Weihnachten reich und arm. -
Když červenec pěkně hřeje, o Vánocích se zima zaskvěje.
Wechselt im Juli Regen und Sonnenschein, wird im nächsten Jahr die Ernte reichlich sein. -
V červenci déšť a slunečná pohoda - hojná bude v příštím roce úroda.
Das Wetter im Monat Juli ist mit dem Wetter im Winter und im nächsten Jahr verbunden. Gibt es im Juli genug Sonne und Hitze, dann kann man Weihnachten auf eisigen Frost warten(erstes Beispiel). Wenn Sonnenschein und Regen im Juli wechseln, können sich die Bauer auf eine gute Ernte freuen(zweites Beispiel). Semantische Äquivalenz Juli trocken und heiß- Januar kalt und weiß. -
Jaký červenec, takový leden.
Bei Donner man im Julius viel Regen im Sommer erwarten muß. -
Jestliže se hrom v červenci často dá slyšeti, budeme kalné léto míti.
Auch an diesen Beispielen kann man sehen, dass das Wetter im Juli auch das Wetter für das nächste Jahr vorhersagt. Wenn es Hitze und wenig Regen gibt, kommt ein weißer Januar(erstes Beispiel). Wenn man viel Donner im Juli hört, bringt der nächste Sommer viel Regen und Gewitter(zweites Beispiel). Nulläquivalenz So golden im Juli die Sonne strahlt, so golden sich der Roggen mahlt. -
Jak zlatavě slunce v červenci svítí, tak zlatavě se toho roku zbarví žito. 30
So selten wie ein Kopf ohne Nagel, so selten ein Juli ohne Hagel. -
Červenec bývá tak často bez krupobití, jak často jde vidět hlavičku bez hřebíku. Die Julisonne arbeitet für zwei.
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Červencové slunce pracuje za dva.
AUGUST, ERNTEMOND28 Volläquivalenz Wenn im August der Nordwind weht, das Wetter lange schön besteht. -
Když fouká v srpnu severák, bude dlouho pěkně pak.
Was Juli nicht kochen- kann der August nicht braten. -
Co červenec neuvaří, srpen nedopeče.
Die Wetterregeln über den August beschäftigen sich meistens mit der Menge des Regens, Winds und Sonnenscheins. Wenn der Wind im August aus dem Norden weht, hält das schöne Wetter noch lange an (erstes Beispiel). Teiläquivalenz Wenn´s der August nicht kocht, das kann der September mehr braten. -
Co srpen neuvaří, to už září nedosmaží
Donnert´s es viel im Monat August, du strenger Winter erwarten muß. -
Když moc v srpnu hřímá, bude na sníh bohatá zima.
Wenn´s im August viel Tauen tut, dann bleibt zumeist das Wetter gut. -
Když jsou v srpnu velke rosy, zůstane obyčejně pěkné počasí.
Ist der August im Anfang heiß, wird der Winter windig und weiß. -
Když srpen zpočátku hřeje, ledový vítr v zimě dlouho věje.
Sehr ähnlich wie bei dem Monat Juli muss der August genug Sonne und Regen geben. Wenn er diese nicht gibt, kann diese vom September nicht nachgeholt werden(erstes Beispiel). Man kann einen weißen und kalten Winter erwarten, wenn es im Anfang des Monats heiß ist und wenn es in diesem Monat genug donnert(zweites und letztes Beispiel).
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Schönes Wetter bleibt auch nach dem August, wenn man viel Tau beobachtet (drittes Beispiel). Semantische Äquivalenz Viel August-Sonnenschein bringt guten Wein. -
Když pálí srpen, bude pálit i víno.
Auch die Winzer können sich nach dem Wetter im August orientieren. Wenn sie viel Sonnenschein sehen, sollten sie hochwertigen Wein erwarten. Nulläquivalenz Der August ist Winters Anfang. -
Srpen je začátkem zimy. Augustsonne, die schon sehr früh brennt, nimmt nachmittags kein gutes End´.
-
Když srpnové slunce už brzo pálí, nepřinese odpoledne dobrý konec. Je dichter der Regen im August, je dünner wird der Most.
-
Čím hustější déšť v srpnu padá, tým světlejší bude mošt.
SEPTEMBER, HERBSTMOND29 Volläquivalenz Am Septemberregen ist dem Bauern viel gelegen. -
Na dešti v září rolníkům moc záleží.
Schöne Rosen im Garten, schöner Herbst und der Winter läßt warten. -
Pěkné růže v zahrádkách věští pěkný podzimek a pozdní zimu.
Nach den Wetterregeln über den September ist es den für Bauern sehr wichtig genug Regen zu sehen, denn dann können sie großen Segen erwarten(erstes Beispiel). Wenn im Garten schöne Rosen wachsen, kann man einen schönen Herbst und späten Winter vorhersagen.
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Teiläquivalenz Septemberdonner prophezeit vielen Schnee zur Weihnachtszeit. -
Bouřka v září- sníh v prosinci.
Nie hat der September zu braten vermocht, was ein ungültiger August nicht gekocht. -
Co srpen nedovařil, září nedosmaží.
Septemberregen ist für Saat gelegen. -
Po hojných deštích v září osení zimní se podaří.
Viel Nebel im September über Tal und Höh´ bringen im Winter tiefen Schnee. Aufgrund des Septemberwetters prophezeit man das Wetter für den nächsten Winter. Tiefer Schnee zur Weihnachtszeit ist zu sehen, wenn es im September donnert(erstes Beispiel) und wenn häufig Nebel auftritt (letztes Beispiel). Wie schon gesagt, ist auch Septemberregen sehr wichtig für die Bauern und für die Wintersaat. Semantische Äquivalenz Der September entspricht dem März, wie Juni dem Dezember. -
Jaké počasí v září, tak se i v březnu vydaří.
Donnert´s im September noch, liegt der Schnee zu Weihnacht hoch. -
Ozve-li se v září hrom, bude v zimě zavát každý strom.
Der September ist der Mai des Herbstes. -
Září jasným pohledem se ještě jednou ohlédne za květnem.
Im September kommt der Regen wohl dem Bauern stets gelegen, doch wenn er den Winzer trifft, ist er Grad´ so gut wie Gift. -
Zářijový déšť polím potrava, zářijové spršky pro víno otrava.
September ist oft mit dem Monat März verbunden. Wenn es einen heißen September gibt, kann man einen kalten März erwarten(ganz wie schon bei dem Juni und Dezember)(erstes Beispiel). Der Regen im September ist einerseits sehr wichtig für die Bauern, aber für den Winzer bedeutet er Verlust (letztes Beispiel). Nulläquivalenz Warme Nächte bringen Herrenwein- bei kalten Nächten wird er sauer sein. -
Teplé noci v září přinášejí panské víno, chladné noci přinášejí kyselé víno. 33
Wenn der September noch donnern kann, setzen die Bäume viel Blüten an. -
Hřímá-li ještě v září, rozkvetou znovu stromy. Sitzen die Birnen fest am Stiel, bringt der Winter Kälte viel.
-
Drží se hrušky v září ještě pevně na stopce, přinese příchozí zima mnoho mrazů.
OKTOBER, WEINMOND30 Volläquivalenz Nebel im Oktober- Schnee im Winter. -
Mlhy v říjnu- sněhy v zimě.
Oktober und März gleichen sich allerwärts. -
Říjen a březen rovné jsou ve všem.
Oktoberhimmel voller Sterne, hat wärme Öfen gerne. -
Říjnové nebe plné hvězd má rádo teplá kamna
Bringt Oktober Frost und Wind, werden Januar und Ferbuar blind. -
V říjnu mráz a větry- leden,únor teplý.
Die Wetterregeln des Oktobers besprechen wieder Frost und Eis, weil diese meistens schon im Oktober anfangen. Wenn der Oktober aber Frost bringt, sollten die ersten zwei Monate am Anfang des Jahres warm sein(letztes Beispiel). Wenn es aber einen warmen Januar und Februar gibt, bringt das Frost und Eis bis in den März hinein. Aufgrund dessen kann man den Oktober mit dem Monat März vergleichen (zweites Beispiel). Wenn es im September viel Nebel gibt, kann man viel Schnee im Winter erwarten(erstes Beispiel). Teiläquivalenz Sitz im Oktober das Laub noch fest am Baum, fehlt ein strenger Winter kaum. -
Když dlouho listí v říjnu nespadne, tuhá zima se přikradne.
-
Když v říjnu listí dlouho nepadá, tuhá zima se přikrádá.
Bringt der Oktober schon Schnee und Eis, ist´s schwerlich im Januar kalt und weiß. -
Má-li říjen mrazů moc a sněhu, mívá leden mírnou zimu v běhu.
Viel Regen im Oktober und November Brixen einen windreichen Dezember. 30
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-
Říjen-ki má dešťů a listopad, mívá prosinec prudké větry rád.
Schneit´s im Oktober gleich, dann wird der Winter weich. -
Sněží-li v říjnu, bude měkká zima.
Wenn der Oktober linde war, folgt ein kalter Februar. -
Teplý říjen- studený únor.
Wie bereits erwähnt, folgt auf einen kalten Oktober mit Schnee und Eis kein strenger Winter (zweites und viertes Beispiel). Im Gegenteil: ist der Oktober mild und das Laub noch am Baum zu sehen, kommt ein strenger Winter und ein kalter Februar(erstes und letztes Beispiel). Regen im Oktober bringt einen windigen Dezember. Semantische Äquivalenz Oktobergewitter sagen beständig, der kommende Winter sei wetterwendig. -
Bouřka v říjnu třebas malá, sotva na to zima stálá.
Oktober- rauh, Januar- flau. -
Co v říjnu zimy přibude, v lednu jí opět ubude
Wie im Oktober die Regen hausen, so im Dezember die Stürme brausen. -
V říjnu mnoho dešťů, v prosinci mnoho větrů.
Die Menge des Regens im Oktober prophezeit, wie viel unstabil der kommende Winter sein wird. Je mehr Regen und Gewitter es im Oktober gibt, desto mehr Stürme und Wetterveränderungen kommen im Winter(erstes und letztes Beispiel). Nulläquivalenz Ist Oktober kalt und klar, erfrieren die Raupen fürs nächste Jahr. -
Přinese říjen jasné a chladné počasí, nechá zmrznout housenky pro příští rok. Trägt der Has´ im Oktober sein Sommerkleid, so ist der Winter wohl noch weit.
-
Má-li zajíc ještě v říjnu obléknutý svůj letní kožich, nechá na sebe zima ještě počkat. Oktober-Sonnenschein schüttet Zucker in den Wein
-
Říjnové slunce přisýpá cukr do vína.
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NOVEMBER, WINDMOND31 Volläquivalenz Novemberschnee tut der Saat nicht weh. -
Listopadové sněžení neškodí vůbec osení.
Die Wetterregeln über den November beschäftigen sich meistens schon mit Schnee und Eis, aber sehr oft noch mit Donner und Regen. Schnee im November schadet den Feldern und der Satt nicht und hat keinen Einfluss auf den kommenden Winter- im Gegensatz zum Oktober. Teiläquivalenz Sitzt der November fest im Laub, wird der Winter hart, das glaub. -
Když dlouho listí v listopadu nepadá, tuhá zima se přikrádá.
Wenn im November die Stern´ stark leuchten, läßt dies auf bald viel Kälte deuten. -
Když se v listopadu hvězdy třpytí, mrazy se brzo uchytí.
Blühen im November die Bäume aufs neu, währet der Winter bis zum Mai. -
Stromy-li v listopadu kvetou, sahá zima až k létu.
Der kommende Winter hängt auch davon ab, wie lange im November das Laub an den Bäumen hängt. Wenn es lange und fest am Baum sitzt, kommt mit Sicherheit ein strenger Winter (erstes Beispiel). Einen starken und harten Winter kann man auch voraussetzen, wenn die Sterne im November stark leuchten(zweites Beispiel). Wenn man im November Bäume blühen sieht, deutet das darauf hin, dass der Winter bis zum Mai dauert (letztes Beispiel). Semantische Äquivalenz Hat der November zum donnern Hut, wird das nächste Jahr wohl gut. -
Hřímá-li v listopadu, bude dobrý rok.
Je mehr Schnee im November fällt, um so fruchtbringender wird das Feld. -
Jesliže sníh listopadový dlouho zůstane, více než hnůj polím prospěje.
Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht. 31
Když ještě v listopadu hřmívá, úrodný rok nato bývá.
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Wenn im November der Donner rollt, wird dem Getreide lob gezolt. -
Listopadové hřmění pšenici ve zlato mění.
Nach dem Wetter im November prophezeit man oft die Ernte für das nächste Jahr. Wenn es im November viel donnert, erwarten die Bauer ein gutes und fruchtbares Jahr(erstes, drittes und letztes Beispiel). Auch mit dem Novemberschnee ist die Fruchtbarkeit der Felder verbunden. Wenn im November viel Schnee fällt, dient er wie eine guter Dünger für die Felder. Nulläquivalenz Der rechte Bauer weiß es wohl, daß im November man wässern soll. -
Správný rolník ovšem ví, že v listopadu se má zavlažovat. Viel Novemberschnee- viel Korn und Klee.
-
Mnoho sněhu v listopadu přináší mnoho kukuřice a jetele. Im November viel naß- auf den Wiesen viel Gras.
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Když listopad mokrý je, bude na loukách mnoho trávy.
DEZEMBER, CHRISTMOND32 Volläquivalenz So kalt im Dezember, so heiß im kommenden Juni. -
Jaké zimy v prosinci, taková tepla v červnu.
Kommt der Has´ schon im Dezember in die Gärten, will sich der Winter noch härten. -
Přichází-li zajíc již v prosinci do zahrady, nastane tuhá zima všady.
Kalter Dezember- zeitiger Frühling. -
Studený prosinec- brzké jaro.
Wie schon beim Monat Juni gesagt wurde, ist Dezember mit diesem Monat verbunden. Es wird gesagt, dass der nächste Juni so heiß ist, wie der Dezember frostig ist(erstes Beispiel). Ein kalter Dezember bringt außerdem einen heißen Juni auch einen zeitigen Frühling(zweites Beispiel). Einen harten Winter kann man erwarten, wenn der Hase schon im Dezember in die Gärten und zu den Häusern kommt (letztes Beispiel). 32
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Teiläquivalenz Donnert´s im Dezember gar, kommt viel Wind das nächste Jahr. -
Hřmění v prosinci zvěstuje silné větry.
Ein kalter Dezember und fruchtbares Jahr sind vereinigt immerdar. -
Po studeném prosinci bývá úrodný rok.
Fließt im Dezember noch Birkensaft, kriegt der Winter keine Kraft. -
Prýští-li ještě v prosinci bříza, nemíva zima mnoho síly.
Weht Dezemberwind aus Ost, bringt er den Kranken schlechten Trost. -
Vane-li v prosinci vítr východní, špatnou naději mají nemocní.
Nach der Kraft des Dezembers kann man auch bestimmen, wie fruchtbar das nächste Jahr wird(zweites Beispiel). Im nächsten Jahr kann man viel Wind erwarten, wenn man im Dezember viel Donner hört(erstes Beispiel).Wenn man weiter im Dezember Birkensaft fließen sieht, kommt wohl ein milder Winter(drittes Beispiel). Semantische Äquivalenz Donnert´s im Dezember gar, kommt viel Wind das nächste Jahr. -
Když v prosinci hrom ještě hučí, rok příští stále vítr fučí.
Weißer Dezember, viel Kälte darein, bedeutet, das Jahr soll fruchtbar sein. -
Když v prosinci mrzne a sněží, úrodný rok nato běží.
Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbares Jahr mit üppigem Klee. -
Mnoho sněhu v prosinci- mnoho ovoce a trávy.
Dezember mild mit viel Regen, ist für die Saat kein großer Segen. (bzw. Ist der Dezember mild mit viel Regen, dann hat das nächste Jahr wenig Segen.) -
Není-li prosinec studený, bude příští rok hubený.
Mit dem Dezemberwetter ist eine große Bedeutung für die Ernte des nächsten Jahres verbunden. Wenn der Dezember mild ist, kommt das Jahr mit wenig Segen(letztes Beispiel). Wenn er sich aber frostig und kräftig zeigt, kommt ein fruchtbares Jahr mit allem(zweites und drittes Beispiel). Kräftiger Wind im nächsten Jahr wird durch den Donner im Dezember gesichert (erstes Beispiel).
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Nulläquivalenz Nebel vor Weihnachten ist Brot, Nebel nach Weihnachten ist Tod. -
Mlha před Vánocemi je chléb, mlha po Vánocích je smrt. Wenn im Dezember der Weinstock trocken eingefriert, so kann er mehr Kälte vertragen als ein Fichtenbaum.
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Když v prosinci zamrzne suchá vinná réva, potom vydrží více chladu než smrk. Wenn der Wind zu Vollmond tost, folgt ein langer, kalter Frost.
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Když vítr o úplňku burácí, dlouhý, chladný mráz bude následovat.
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4. Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit habe ich mich zuerst mit der Phraseologie als linguistische Disziplin theoretisch beschäftigt, anschließend habe ich mich mit den tschechischen und deutschen Wetterregeln in der Praxis befasst. Die Arbeit ist in zwei Haupteile gegliedert: theoretischer Teil und praktischer Teil. In dem theoretischen Teil versuchte ich zuerst die Phraseologie als linguistische Disziplin und den Phraseologismus als Gegenstand der Phraseologie zu beschreiben. Weiter beschäftigte ich mich mit den Merkmalen der Phraseologismen wie Festigkeit, Polylexikalität und Idiomatizität. Nächstens nannte ich die innere Struktur des Phraseologismus wie Komponentenstruktur und definierte, was das Kernwort und das Stützwort ist. Weiter führe ich die Klassifikation der Phraseologismen, zuerst gemäß Harald Burger nach dem Kriterium der Zeichenfunktion und weiter gemäß Wolfgang Fleischer nach dem syntaktischen Kriterium. Dann ging ich auf die Wetteregeln im Allgemeinen ein und beendete diesen Teil mit einem speziellen Bereich der Phraseologie: der kontrastiven Phraseologie. Hier beschrieb ich den Begriff „Äquivalenz“ und die Grade der Äquivalenz. Im praktischen Teil befasste ich mich mit der kontrastiven Analyse der deutschen und tschechischen Wetterregeln. Anfangs gliederte ich die Sprichwörter nach den Monaten in zwölf Unterpunkte. Innerhalb jedes Monats führte ich die deutschen und tschechischen Wetterregeln, gemäß ihrer Äquivalenz an, zunächst volläquivalente und danach teiläquivalente Sprichwörter. Weiter nannte ich Beispiele aus beiden Sprachen, die nur mit der semantischen Äquivalenz verbunden sind. Zu allen Gruppen innerhalb jedes Monats kommentierte ich kurz, was die Wetterregeln bedeuten und was sie vorhersagen. In jedem Monat fand ich aber auch solche Wetterregeln für das Deutsche, die keine entsprechenden Wetterregeln im Tschechischen haben. Diese Beispiele versuchte ich ins tschechische zu übersetzen. Als Grundlagen für den zweiten Teil meiner Arbeit benutzte ich ein deutsches Buch von Rudolph Eisbrenner „Das grosse Buch der Bauernregel“ und ein tschechisches Buch von Adéla Müllerová „Velká kniha českých pranostik“. Alle angegebenen Wetterregeln werden aus diesen zwei Publikationen genannt. Meine Arbeit dient als eine Übersicht der grundlegender Informationen zur Phraseologie im Allgemeinen, sowie der deutschen und tschechischen Wetterregeln.
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5. Literaturverzeichnis
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Wolfgang, Fleischer (1982). Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut.
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Harald, B. (1998). Phraseologie. Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. Berlin: Erich Schmidt.
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