BERUFE
RUDOLF STEINER UND DIE WALDORFSCHULEN
LESERBRIEFE S. 90 DIE ZEIT DER LESER ab S. 74 STELLENMARKT S. 89
17. Februar 2011 DIE ZEIT No 8
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Fotos: Charlotte Fischer/www.charlottefischer.de (o.); Silke Weinsheimer für DIE ZEIT/www.silkeweinsheimer.de (u.)
CHANCEN
S. 73
Welche Schattenseite die Frauenquote gerade für die Frauen selbst haben kann, zeigen die Erfahrungen anderer Länder
Vier Waldorfschülerinnen experimentieren an einer Dampfmaschine
Eine Schmiede guter Menschen Als Alternative zu Leistungsdruck und Pisa-Stress an staatlichen Schulen ist die Waldorfpädagogik heute gefragt wie nie RUDOLF STEINER UND D I E WA L D O R F S C H U L E N
Am 27. Februar vor 150 Jahren wurde Rudolf Steiner, der Begründer der Waldorfschulen, geboren – für die einen ist er ein Spinner, für die anderen ein Heilsbringer. Wir haben dem Erfolgsgeheimnis seiner Reformschulen nachgespürt (Seite 69–70), stellen drei neue Biografien des einflussreichen Esoterikers vor (Seite 71) und zeigen auf, welche Spuren er in der Wirtschaft hinterlassen hat (Seite 72)
D
iese Schulen sind ein starkes Stück. 35 Kinder drängen sich hier im Schnitt in einem Raum. Selbst nach zwei Jahren können viele Schüler noch nicht lesen. Die Lehrer der ersten acht Klassen verfügen in der Regel über keine wissenschaftlich anerkannte Ausbildung. Stattdessen folgt ihre Pädagogik den Ideen eines Mannes, der selbst kinderlos blieb, niemals länger vor einer Klasse stand, an die Wiedergeburt glaubte und predigte, ein Lehrer müsse die vorherigen Existenzen seiner Schüler ergründen. Eigentlich dürfte es kaum Eltern geben, die ihre Kinder auf eine solche Schule schicken. Eigentlich sollte man annehmen, dass ihre Schüler kaum etwas lernen. Eigentlich müsste jede Bildungsbehörde diesen Schulen von vornherein die Genehmigung versagen. In diesem Fall ist alles etwas anders. Im September 1919 gründete der Vortragsreisende Rudolf Steiner für die Arbeiterkinder der Stuttgarter Zigarrenfabrik Waldorf-Astoria eine Schule. Heute findet man Waldorfschulen in allen größeren deutschen Städten, jedes Jahr kommen neue hinzu. Zwar machen die »Waldis« im staatlich geprägten Schulwesen Deutschlands nur ein Prozent der Schülerschaft aus. Die Ausstrahlungskraft der Waldorfpädagogik reicht aber weit darüber hinaus. Denn sie spricht besonders bildungsbewusste Familien an, hierzulande wie auch international. Mehr als 1000 Schulen weltweit berufen sich auf Steiner. Seine Ideen gehören zu den bedeutenden Exportartikeln deutscher Bildung, neben jenen Wilhelm von Humboldts für die Universität und Friedrich Fröbels für den Kindergarten.
Jeden Morgen rufen die Schüler Gott und die Sonne an Was steckt hinter der wohl erfolgreichsten pädagogischen Reforminitiative des 20. Jahrhunderts? Warum können nahezu alle Waldorfschulen weit mehr Anmeldungen zählen, als sie Plätze haben? Und das, obwohl die Eltern Schulgeld zahlen müssen und regelmäßig zum Putzdienst eingeteilt werden. Und wie viel von Steiners Weltbild steckt noch in den Schulen? Es ist halb acht, Berlin liegt noch im Morgengrau. An diesem Tag hat Maja Junge Dienst am Haupteingang der Freien Waldorfschule Kreuzberg und erwartet die Schulgemeinde. Erstklässler mit ihrer Mutter an der Seite, Aktentaschen tragende Kollegen, Jugendliche mit Stöpsel im Ohr: Hunderte ziehen an der jungen Lehrerin vorbei, jeden Einzelnen begrüßt sie mit einem Handschlag. Wenig später wiederholt die Lehrerin das Willkommensritual in ihrem eigenen Klassenraum, verbunden mit persönlichen Worten. »Ich bin etwas Besonderes« und »Wir gehören zusammen«, mit dieser doppelten Botschaft beginnen die Schüler ihren Tag. Fast eine halbe Stunde verwendet Maja Junge darauf, ihre Schüler in die Waldorfwelt zu entführen. »Ankommen« nennt die Lehrerin das. Eine Kerze verbreitet schummeriges Licht, wenn die Mädchen und Jungen der dritten
Klasse Lieder singen, Gedichte rezitieren und, block- lin. Spricht er von der »Staatsschule«, dann fallen flötend ihrer Klassenlehrerin folgend, durch die Wörter wie »Drill« und »Selektion«. Tischreihen ziehen. Wie die Zwerge hinter SchneeDie aufgeheizte Post-Pisa-Debatte treibt den Steiwittchen her. Am Ende der Choreografie rufen die ner-Schulen neue Schüler zu. Angesichts unzähliger Kinder Gott und die Sonne an, so wie es Rudolf Reformen erscheint manchen das einstige Experiment Steiner im täglichen Morgenspruch vorgesehen hat. Waldorf wie ein Hort der Stabilität. Viele WaldorfErst dann lässt Maja Junge die Vorhänge zurück- schulen berichten, dass sie nach dem Ende der Grundziehen, und der eigentliche Unterricht beginnt. Gram- schulzeit eine neue Klasse eröffnen könnten: mit matik steht an diesem Vormittag auf dem Lehrplan, Flüchtlingen aus dem staatlichen System, die dem so wie gestern und so wie morgen. Drei bis vier Wochen Leistungsdruck der verkürzten Gymnasialzeit entam Stück beschäftigt sich die Klasse mit einem Thema, kommen wollen. Die Steiner-Pädagogik verspricht dagegen, den Epoche genannt. Bücher gibt es keine, ebenso wenig die anderswo obligaten Aufgabenkopien. Die Kin- Kindern »ganzheitlich«, »individuell« und »integrader erarbeiten sich den Stoff selbst, mit dem ganzen tiv« zu begegnen. Alle drei Sehnsuchtswörter im akKörper. Satzzeichen werden gesungen, Zahlen getanzt, tuellen Bildungsdiskurs erscheinen auf der HomeBuchstaben herumgetragen und in Schönschrift im page der Kreuzberger Waldorfschule gleich auf der Epochenheft notiert. Natürlich nur mit Wachsmal- ersten Seite. Dazu Bilder von Schülern, die musiziestiften, die jedes Kind in einem selbst genähten Täsch- ren, Theater spielen und Ton kneten. Wer das weitläufige Schulgelände betritt – mit seinen Bäumen chen verwahrt. Die Waldorfwelt ist freundlich, weich und geordnet. und Werkstätten, dem Kindergarten und dem Hort In ihr hausen – noch lange nach der ersten Klasse – –, wähnt sich in einem grünen, beschaulichen Dorf Feen, gute Hexen und biblische Propheten. Sie meidet mitten in einem grauen und lauten Großstadtkiez. In Kreuzberg hat sich grelle Farben und harte Winkel, Rechlin auch andere Schulen kennt weder Zensuren noch angeschaut. Das raue Klima Sitzenbleiben. Kein Schüler dort ließ ihn um seinen Sohn muss die Schule verlassen, weil fürchten: »Ich hatte Angst, er Leistungsansprüche verfehlt. dass Jonas da etwas auf die Bis zuletzt bleibt die KlassenMütze bekommt.« Rechlin gemeinschaft zusammen. nennt es die »Rütli-Angst«. Dieses pädagogische ParalAuch an Waldorfschulen lerleluniversum zieht längst nicht nen Einwandererkinder, in mehr nur überzeugte SteinerKreuzberg sogar recht viele. Anhänger an, die bei einer Doch sie können auf bilEurythmie-Aufführung den »Ätherleib« des Tänzers schwe- Die Freie Waldorfschule Kreuzberg dungsbewusste Eltern zählen, wie jenen Vater aus Banglaben sehen. In der Kreuzberger desch, der beim AufnahmeWaldorfschule dürften sie klar gespräch sagte, er wolle nicht, in der Minderheit sein. Hier dass sein Sohn unter lauter türvermählt sich die linksalterna- Entwicklung der freien Waldorf- und tive Szene mit dem Bildungs- Rudolf-Steiner-Schulen in der Bundesrepublik kischstämmigen Jungen der »einzige Ausländer« sei. bürgertum. Die meisten Eltern Für die soziale Exklusivität sind Akademiker, viele künst82 617 nehmen die Eltern nicht nur lerisch interessiert und finan- 2009 211 Schulen 72 044 die drei »Bs« der Mitwirkung ziell nicht in Not. Menschen 2000 180 Schulen wie Thomas Rechlin zum Bei– Backen, Bauen, Blechen – in 53 063 spiel, ein 47-jähriger Kauf- 1990* 132 Schulen Kauf, sondern ebenso den Vormann, der für die Schule die wurf, einer Art Sekte anheim30 400 Finanzen mitverwaltet. Über- 1980 69 Schulen gefallen zu sein. Thomas Rech16193 sinnliches ist ihm fremd, nach 1971 lin treibt das nicht um. Einmal 32 Schulen dem Sinn vieler Dinge sollte hat er ein Buch von Steiner be12061 man jedoch häufiger fragen, 1960 28 Schulen gonnen. Mühsam fand er den Schüler sagt er – gerade in der Schule, Text, an vielen Stellen unsinnig. 1474 *ab 1990 mit neuen Bundesländern 6 Schulen in der es für ihn um mehr ge- 1945 Er hat es bald aufgegeben. »Im hen muss, »als Stoff zu pauken ZEIT-Grafik/Quelle: Institut für Bildungsökonomie Schulalltag spielt all das zum und die Kinder für den LeGlück keine Rolle«, da ist er benskampf zu rüsten«. sich sicher. Tatsächlich gibt es Sein Sohn Jonas hat wie die meisten seiner Klas- an Waldorfschulen kein Fach Anthroposophie. Das senkameraden bereits den Waldorfkindergarten be- hat schon Steiner ausgeschlossen. Er forderte von den sucht. Die Sorge der Erzieher um jedes einzelne Kind Lehrern jedoch, seine Lehre »organisch in den Unterhat den Vater beeindruckt. In der Schule fand er sie richt hineinzubringen«. wieder. »Ich sag es einmal pathetisch: An unserer Wo sieht man die Spuren Steiners in Ihrem UnterSchule steht der Mensch im Mittelpunkt«, sagt Rech- richt, Frau Junge? »Nirgendwo«, sagt die Lehrerin und:
Erfolgsgeschichte
VON MARTIN SPIEWAK
»überall«. Es komme darauf an, was man von der Waldorfpädagogik wisse. Vor Beginn der Deutschstunde hat sie zum Beispiel einen zwölfzackigen Stern an die Tafel gemalt hat. Seine Spitzen zieren Buchstaben. Die Kinder sehen nur eine leuchtende Zeichnung, die Schülern das Alphabet näherbringt. Eingeweihte erkennen dagegen sofort den tieferen anthroposophischen Sinn. Organe, Charaktereigenschaften, Jahreszeiten, Himmelskörper: Nach Steiner steht alles irgendwie in Beziehung zueinander, so auch die Konsonanten zu den Planeten. Durch den Stern an der Tafel sollen die kosmischen Kräfte ihre inspirierende Wirkung auf die Kinder entfalten. »Ich lasse dieses alte Wissen im Klassenraum leben, ohne dass wir darüber sprechen«, sagt die Lehrerin.
Angehende Lehrer studieren Steiners Glaubenssätze in jedem Kurs Als Anthroposophin möchte sich Junge nicht bezeichnen, sagt sie. Aber acht Jahre Ausbildung, erst zur Klassenlehrerin, dann zur Eurythmistin am Institut für Waldorfpädagogik in Witten-Annen bei Dortmund haben sie geprägt. Wer hier studiert, trifft auf Steiner in jedem Kurs. Egal, ob es gerade um Mathematik, Geschichte oder Deutsch als Fremdsprache geht: Immer stehen seine Werke auf der Leseliste. Im Kurs Naturkunde werden Pflanzenmetamorphosen nicht nur beschrieben, sondern auch »meditiert«. Und wer möchte, kann seine Diplomarbeit über die »Hierarchie der Engel bei Rudolf Steiner« verfassen. Gleichzeitig predigen die Dozenten immer wieder, man dürfe aus den anthroposophischen Lehren kein Dogma machen. »Steiner selbst hat gesagt, man solle alles kritisch prüfen, was er geschrieben hat«, betont Gerd Kellermann, der so etwas wie der Sprecher des Instituts ist, das wie alle Waldorfeinrichtungen keinen Leiter hat, sondern kollegial geführt wird. Eine wissenschaftliche Ausbildung, wie sie das Grundgesetz eigentlich auch für Lehrer von Privatschulen verlangt, wird daraus noch nicht. Steinerkritische Literatur fehlt im Lehrplan, didaktische Fachzeitschriften sucht man in der Bibliothek vergeblich. Nur einer der zwanzig Dozenten trägt einen Doktortitel. Es ist ein bisschen wie in der Pädagogenausbildung des 19. Jahrhunderts: Lehrer unterrichten zukünftige Kollegen, in Witten-Annen mit viel persönlicher Zuwendung und Erfahrungswissen, aber ohne Bindung an die etablierte Pädagogik. Dafür singt man viel gemeinsam und lernt, schöne Tafelbilder zu malen. Einer Schwestereinrichtung des Wittener Instituts, der Freien Hochschule Mannheim, versagte der Wissenschaftsrat Anfang dieses Monats die Anerkennung. Die Ausbildung in Witten oder anderswo macht aus ihren Studenten aber keine Jünger, eher solide Handwerker für die Waldorfwerkstatt. Im späteren Schulalltag schleift sich zudem vieles ab. Steiner teilte die Menschen in Sanguiniker, Phlegmatiker, Melancholiker und Choleriker ein und forderte, die Fortsetzung auf S. 70
UND DIE WALDORFSCHULE
CH A NCEN
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Fotos: Jörg Modrow/laif (l.); Charlotte Fischer/www.charlottefischer.de (r.)
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RUDOLF STEINER
o 17. Februar 2011 DIE ZEIT N 8
Gesang und Eurythmie (re.) sind feste Bestandteile der Waldorfpädagogik
Tanzen in wallenden Kleidern
Prominente »Waldis«
Warum ich gern zur Waldorfschule gegangen bin – und warum ich meine Kinder dort nicht angemeldet habe
I
Heiner Lauterbach, Schauspieler
Michael Rogowski, Ex-BDI-Präsident
Sarah Wiener, Starköchin
Wolfgang Porsche, Manager
Fotos [M] v.o.n.u.: Loos/dapd/ddp; DeGuire/PG/face to face; Müller-Stauffenberg/action press; Oss/picture-alliance/dpa; Trutschel/photothek.net
Sandra Bullock, Schauspielerin
ch hatte das volle Programm, 13 Jahre. Ja genau: erst gefühlte fünf Jahre nur Gerade und Krumme malen, Formenzeichnen und Kastanien zählen, dann lange Zeit Schultheater, Gartenbau, Töpfern, Tischlern, Wolle spinnen. Und zum Schluss ein etwa einjähriger Crashkurs Geschichte, Schrödingergleichung, Integralrechnung und Genetik, fertig war das Abitur. Mir hat’s gefallen. Wirklich! Ich bin gern zur Schule gegangen. Überwiegend. Ich mochte meine Mitschüler, ich mochte viele Lehrer, und ich mochte die vielen praktischen Fächer. Und ich bin überzeugt: Ein Musikraum in der Redaktion und ein Verlagsgarten hinter dem Pressehaus würden auch der ZEIT guttun. Wer nach zwei Stunden Konferenz einen Komposthaufen umsetzt oder eine Viertelstunde Klavier spielt, bevor er den ersten Satz in die Tastatur hackt, lebt glücklicher. Denn da ist schon was dran: Wir Menschen wollen uns mit Geist und Körper schöpferisch entfalten. Zeit, mit dem »aber« zu beginnen, bevor ich ganz in den Waldorf-Slang verfalle. Es heißt, die Waldorfschule habe zwar ein paar Schwächen bei der Vermittlung von Faktenwissen. Dafür fördere sie aber auf besondere Weise die Kreativität und die Entwicklung der Persönlichkeit. Das ist leider nicht die ganze Wahrheit. Denn wie Kreativität sich äußern und welche Persönlichkeit sich entwickeln darf, davon hat die Anthropo-
Fortsetzung von S. 69
Typen in der Klasse nebeneinanderzusetzen und den Unterricht auf sie zuzuschneiden. So sollte der Sanguiniker im Fach Musik ein Blasinstrument spielen, der Melancholiker dagegen lieber geigen. Maja Junge hält von der Temperamenten-Lehre wenig: »Im Unterricht hilft sie mir nicht weiter.«
Viele Schulen gehen mit dem Steiner-Erbe pragmatisch um Vermutlich ist ein solcher Pragmatismus inzwischen weit verbreitet und die Versteinerung vieler Kollegien zurückgegangen. Laut einer neuen, bislang unveröffentlichten Studie des Düsseldorfer Erziehungswissenschaftlers Heiner Barz sind nur 13 Prozent der Waldorfschüler in der von Steiner gegründeten Kirche konfirmiert, der Christengemeinschaft, stammen also aus Anthroposophenfamilien. Zwar geben 65 Prozent der befragten Jugendlichen an, sie würden die Ideen kennen, die hinter der Pädagogik ihrer Schule stecken. »Konkret konnten sie aber nicht viel mehr als den Namen Steiner nennen«, so Barz. Die Mehrzahl Ehemaliger sei laut Barz gegenüber der Anthroposophie sogar »indifferent, skeptisch bis negativ« einge-
SCHULEN
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stellt. Gleichzeitig zeigten sich die Waldorfschüler zufriedener mit ihrer Schule als Gleichaltrige aus staatlichen Einrichtungen. Sie haben weniger Schulangst, finden den Unterricht interessanter. Auch die populäre Annahme, Waldis seien am Ende ihrer Schulzeit zwar kreativ, hätten aber ansonsten nicht viel gelernt, stimmt wahrscheinlich nicht. Beim Zentralabitur in Nordrhein-Westfalen schneiden Waldorfschulen zwar etwas schlechter ab als die staatlichen Gymnasien, aber besser als andere Gesamtschulen. Für Österreich hat das Bundesinstitut für Bildungsforschung Bifie Pisa-Daten in den Naturwissenschaften miteinander verglichen. Dabei kam heraus, dass Waldorfschüler – auch wenn man ihre bessere soziale Herkunft berücksichtigt – mit ihren Leistungen im nationalen Schnitt liegen. Ihre Lernmotivation jedoch liegt bedeutend höher. Noch steht die unabhängige Waldorfforschung am Anfang. Der Mainzer Pädagoge Professor Heiner Ullrich, einer der wenigen Kenner der Szene, findet in den Schulen immer noch ein »beträchtliches Maß an weltanschaulicher Geschlossenheit«. Gleichzeitig betont er, jede Einrichtung sei ein »Kosmos für sich«. Waldorfschulen arbeiten selbstständig und sind nur den eigenen Lehrern und Eltern rechenschaftspflichtig. Kein staatlicher Schulrat schaut vorbei, der Bund
schied meine Lehrerin, ich solle erst einmal Kantele lernen. Ich weiß nicht mehr, ob es zwei Jahre waren oder mehr, die ich auf dieser geschrumpften Leier herumgezupft habe. Aber ich weiß, dass mir diese Erfahrung die Freude, ein Instrument zu lernen, auf lange Zeit verleidet hat.
Wer das durchgestanden hat, den kann nichts mehr schrecken Eurythmie ist ein eigenes Kapitel. Es soll Schulen geben, an denen Schüler das wirklich gern machen. Bei uns wurde sie mehrheitlich als Erniedrigung empfunden. Man versetze sich in die Lage eines pubertierenden Jungen, der gerade beginnt, seine Männlichkeit zu entdecken. Wie fühlt der sich, wenn man ihn zwingt, sich ein wallendes Kleid überzustreifen und zu Gedichten zu tanzen? Im besten Fall hat das einen Effekt wie in Johnny Cashs Song A Boy Named Sue: Wer das durchgestanden hat, den kann nichts mehr schrecken. Wenn es aber darum geht, ein Gefühl für den eigenen Körper und seine Position im Raum zu entwickeln, wäre jede beliebige Martial Art – Kung Fu, Karate, am besten Aikido – mindestens so gut geeignet und ganz bestimmt beliebter (nein, diese erziehen nicht zur Gewalt, im Gegenteil). Schule kann dann besonders gut gelingen, wenn sie aus einem gemeinsamen Geist gemacht wird. Das kann das christliche Menschenbild sein, das
der Freien Waldorfschulen in Stuttgart setzt bei Gründung nur die Standards. Später mischt er sich nicht mehr ein. In allen Waldorfschulen beobachtet man erstaunliche historische Kontinuitäten. Den Jupitertag zum Beispiel, vulgo Donnerstag, sah Steiner für Lehrerkonferenzen vor, und nicht nur in Kreuzberg hält man sich daran bis heute. Jede dritte Klasse beginnt mit der Geschichte von Adam und Eva, in der Oberstufe liest man wie in den zwanziger Jahren den Parzival. Andererseits zeigen sich viele Waldorfschulen experimentierfreudig. In Mannheim spezialisieren sie sich auf Migranten, in Kreuzberg auf Förderschüler. Fünf Kinder mit einem Handicap sitzen in der Klasse von Maja Junge, die dafür Unterstützung von einer Sonderpädagogin erhält.
Alle Schüler müssen einige Wochen auf einem Bauernhof arbeiten Selbst das bislang geheiligte Klassenlehrerprinzip gilt nicht mehr ungefragt. Von der ersten bis zur achten Klasse begleitet Junge ihre Schüler. Neben den Eltern kennt niemand die Kinder so gut wie sie. Junges Zeugnisse sind Charakterstudien. Aus solcher Verbundenheit kann jedoch aufdringliche Nähe werden,
humanistische Bildungsideal, ein gesunder Leistungsethos oder eben die Anthroposophie. Aber die Anthroposophie ist nicht mein Geist. Der Papst geht aufrichtiger mit den Sünden der Kirche um, als die anthroposophische Gemeinde mit den Sünden ihres Gründers. Ich hätte gern erlebt, dass einer ihrer Vertreter aufhört zu interpretieren und zu erklären, sondern einfach sagt: »Das mit den Astralleibern und Menschenrassen war dumm und falsch. Und Steiners direkter Draht ins Jenseits wäre besser seine Privatangelegenheit geblieben. Wir können heute darüber lachen und froh sein, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Lassen wir das hinter uns, Waldorf kann trotzdem gute Schule sein!« Aber leider wird Waldorf diese Haltung nicht los, die sie von ihrem Gründer geerbt hat: Auf Alles eine Antwort zu haben, immer zu wissen, wie es richtig geht, sei es Ackerbau, Medizin oder Religion. Man kann das ganzheitlich nennen oder totalitär, je nach Standpunkt. Dazu passt die besondere Dialektik, mit der Waldorfvertreter auf Rückmeldungen von Ehemaligen reagieren: Kommt Lob, bestätigt das die Pädagogik. Kommt Kritik, ist sie ein Beleg dafür, dass die Schüler zu freien, unabhängigen Geistern erzogen wurden – und damit auch Bestätigung. So erschwert sich die Bewegung selbst ihre Weiterentwicklung. www.zeit.de/audio
aus Stetigkeit Stümperei. Klassenlehrer müssen – außer in den Fremdsprachen – alle Hauptfächer selbst geben, von denen sie jedoch keines in einem Fachstudium vertieft haben. Sie müssen sich das Wissen selbst erarbeiten und sind ihren Schülern fachlich mitunter kaum mehr als eine Stunde voraus. Nähert sich die Pubertät, häufen sich in dem »entgrenzten« Verhältnis von Lehrern und Schülern (Heiner Ullrich) zudem die Probleme. In den ersten Jahren sei ihre Klassenlehrerin wie »Gott« gewesen, erinnert sich die 18-jährige Charlotte Streffer. In den oberen Klassen war es dann mit der Harmonie vorbei. Viel mehr Kritisches fällt der redegewandten Oberstufenschülerin mit dem Stoppelhaarschnitt trotz langem Nachdenken aber nicht ein. Dafür unzählige Erlebnisse, die sie immer mit ihrer Schule verbinden wird: das Forstpraktikum, als die Klasse Bäume fällte; die drei Wochen bei einem Bauern in Brandenburg – »noch nie hatte ich so viel körperlich gearbeitet« –; den Schüleraustausch mit Moskau, die Klassenreise auf einem Traditionssegler auf der Ostsee. Über Steiner hätte Streffer übrigens gern mehr erfahren. Warum mussten zum Beispiel alle Schüler von der fünften bis zur zwölften Klasse in wallenden Gewändern Eurythmie tanzen? »Erklärt hat uns das niemand.«
SPRACHEN
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sophie sehr genaue Vorstellungen. Wenn ich heute eine Waldorfschule besuche, sehe ich an den Wänden die gleichen Bilder, die ich vor fast 30 Jahren selbst gemalt habe: lasierte Farben in den ersten Klassen, Menschen ohne Gesichter, die Hände ohne Finger zum Himmel heben. Kein Dinosaurier weit und breit, kein Raumschiff oder was Kinder sonst in der Grundschule gern malen. Nicht dass ich ein großer Freund von Dinosauriern oder Raumschiffen wäre, mich stört nur die Uniformität. Und die erstreckte sich zumindest zu meiner Schulzeit auf das ganze Leben eines Waldorfschülers. Es war klar, dass die Mädchen die Haare lang zu tragen hatten und zu Zöpfen geflochten. Offenes Haar wurde gern als Ausdruck von Wildheit oder Ungehorsam identifiziert. Trug eines lange Ohrringe, wurde es angewiesen, diese abzunehmen, mit dem Kommentar, wir seien doch »keine Zigeuner«. Noch in der Oberstufe wurde ich gebeten, in der Schule keine T-Shirts mit Aufdruck zu tragen. Und dabei ging es um weitaus harmlosere Motive als die damals populären Monster der Heavy-Metal-Gruppe Iron Maiden. Dass diese auch bei uns einige Fans hatte, konnte offenbar auch durch die fürsorgliche Begleitung unserer musikalischen Orientierung nicht verhindert werden. Als wir uns in der dritten Klasse für ein Instrument entscheiden sollten, wählte ich das Klavier. Wir hatten eines zu Hause. Leider ent-
VON JULIAN HANS
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DieZeit, 2011. február 17.
Jó emberek kovácsműhelye Alternatívaként a teljesítménykényszerrel és PISA-stresszel szemben ma annyira keresett mint még soha Írta Martin Spiewak Ez az iskola nem semmi. Átlagosan 35 gyerek tolong egy teremben. Sok gyerek még 2 év elteltével sem tud olvasni. Az alsó 8 osztály tanítói általában nem rendelkeznek tudományosan elismert képzettséggel. Ezzel szemben a pedagógiájuk egy olyan ember gondolatait követi, aki maga gyermektelen maradt, soha sem állt hosszabban egy osztály előtt, hitt az újjászületésben és azt prédikálta, hogy a tanárnak fel kell derítenie tanítványai megelőző életeit. Tulajdonképpen alig szabadna olyan szülőnek lennie, aki egy ilyen iskolába küldi a gyerekét. Tulajdonképpen azt feltételezhetnénk, hogy az itteni diákok alig tanulnak valamit. Tulajdonképpen minden oktatásügyi hatóságnak eleve meg kellene tagadnia a működési engedélyt. Ebben az esetben mégis minden egy kicsit más. 1919 szeptemberében alapított az utazó-előadó Rudolf Steiner egy iskolát a WaldorfAstoria cigaretta gyárban dolgozó munkások gyerekeinek. Ma minden nagyobb német városban találni waldorf iskolákat, minden évben gyarapodik a számuk. Habár a waldorf diákok Németországban a dominánsan állami iskoláztatásnak csak egy százalékát teszik ki. A waldorf pedagógia kisugárzó ereje azonban ennél jóval messzebb ér. Mivel mind Németországban, mind nemzetközileg különösen az oktatásról tudatosan döntő családokat szólítja meg. Világszerte több mint 1OOO iskola hivatkozik Steinerre. Az ő gondolatai jelentős exportcikkei a német művelődésnek, Wilhelm Humboldt egyetemekre vonatkozó és Friedrich Fröbel óvodákra vonatkozó gondolatai mellett. Minden reggel imádkoznak a diákok Istenhez és a Naphoz Mi rejlik a 2o. század talán legeredményes pedagógiai reformkezdeményezése mögött? Miért van az, hogy szinte minden waldorf iskolába sokkal több a jelentkező, mint amennyi férőhelyük van? És mindez annak ellenére, hogy a szülőknek tandíjat kell fizetniük és rendszeresen beosztják őket takarítani. És Steiner világképéből még mennyi lelhető fel az iskolákban? Fél 8 van, Berlinben épp hajnalodik. Ezen a napon Maja Junge a szolgálatos a főbejáratnál a Kreuzbergi Szabad Waldorf Iskolában és ő fogadja az iskola közösségét. Elsősöket édesanyjukkal az oldalukon, aktatáskás kollégákat, fiatalokat fülhallgatóval a fülükben: százak mennek el a fiatal tanárnő mellett és ő mindenkit egyenként 1
kézfogással köszönt. Kicsit később megismétli ezt a reggeli rituálét a saját osztálytermében, megtoldva személyes szavakkal. „Különleges vagyok” és „összetartozunk” , ezzel a két üzenettel kezdik a gyerekek a napjukat. Majdnem fél órát szán Maja Junge arra, hogy diákjait a waldorf világba szöktesse. „Megérkezésnek” hívja ezt a tanárnő. Egy gyertya ad csak alkonyati fényt, amikor a harmadikos lányok és fiúk énekelnek, szavalnak és tanítónőjüket követve furulyázva tekeregnek a padok között. Mint a törpék Hófehérke mögött. A koreográfia végén Istenhez és a Naphoz imádkoznak, ahogyan ezt Rudolf Steiner a mindennapi reggeli áldásban előirányozta. Csak ekkor húzza el Maja Junge a függönyöket és a tulajdonképpeni oktatás kezdetét veszi. Ezen a délelőttön nyelvtan áll a tantervben, ahogyan tegnap is és holnap is. Három, négy hétig egyhuzamban ezzel foglalkozik az osztály, ezt nevezik epochának. Könyvek nincsenek, ahogyan a máshol kötelező fénymásolt feladatsorok is hiányoznak. A gyerekek maguk dolgozzák fel az anyagot, az egész testükkel. Írásjeleket elénekelnek, számokat eltáncolnak, betűket körbehordoznak és szépírásban feljegyeznek az epocha füzetbe. Természetesen csak is viaszkrétával, amit minden gyerek egy saját gyártmanyú krétatartóban őriz. A waldorf világ barátságos, puha és rendezett. Még sokkal az első osztály után is tündérek, jó boszorkányok és bibliai próféták lakják. Kerüli a harsány színeket és az éles szögeket, nem ismer sem osztályzást, sem bukást. Egyetlen gyereknek sem kell elhagynia az iskolát, mert nem tudott megfelelni a teljesítmény elvárásoknak. Mindvégig egyben marad az osztályközösség. Ez a pedagógiai párhuzamos univerzum, már régen nem csak olyan megrögzött Steiner-követőket vonz, akik egy euritmia előadás alatt a táncoló „éter testét” lebegni látják. A kreuzbergi waldorf iskolában az ilyenek nyilvánvalóan kisebbségben lehetnek. Itt keverednek a bal liberálisok a művelt polgári körökkel. A legtöbb szülő egyetemet végzett, sokan művészi beállítódásuak és jó anyagi helyzetűek. Olyan emberek, mint például Thomas Rechlin, 47 éves kereskedő, aki az iskola gazdasági ügyeinek intézésében is segít. Az ezoterikus dolgok távol állnak tőle, de hogy a dolgoknak mi az érteleme azt gyakrabban kellene megkérdezi, mondja ő – különösen egy iskolában, ami szerinte többről kell, hogy szóljon, mint hogy a gyerekek „bemagolják az anyagot és felkészüljenek az élet küzdelmeire”. A fia Jonas már óvodába is waldorfba járt, mint ahogyan a legtöbb osztálytársa is. A nevelők gondot fordítottak minden egyes gyerekre, ez meggyőzte az apát. Az iskolában újból találkozott ezzel. „Egyszer patetikusan is kimondom: a mi iskolánkban az ember áll a középpontban.”mondja Rechlin. Amikor az „államiról” beszél, olyan szavakat használ, mint „sulykolás” és „szelekció”.
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A PISA utáni felkorbácsolt vita még több új diákot terel a steineri iskolákba. Látván a számtalan reformot egyeseknek az egykori kísérlet ” waldorf” a stabilitás mentsvárát jelenti. Sok waldorf iskola arról számol be, hogy új osztályt tudnának nyitni az alapiskolai évek utána a lerövidített gimnáziumi évek miatt megnövekedett teljesítménykényszer elől az állami rendszerből ide menekülni akaró gyerekeknek. A steineri pedagógia ezzel szemben holisztikusságot, individualitást és integrációt ígér a bánásmódban a gyerekekkel. A tanulásról folytatott vitákban felmerülő mind három áhított szó szerepel a kreuzbergi iskola honlapján, mégpedig az első oldalon. Ehhez képek diákokról, akik zenélnek, szinpadon szerepelnek és agyagoznak. Aki belép a nagy kiterjedésű iskolaudvarra, fákkal, műhelyekkel, óvodával és napközivel, egy zöld, tetszetős faluban érezheti magát, miközben egy hangos, szürke nagyvárosi negyedben van. Rechlin Kreuzbergben más iskolákat is megnézett magának. A durva hangulattól azonban féltette a fiát:”attól féltem, hogy Jonas kap ott néhány maflást.” Rechlin ezt „Rütli-félelemnek” hívja (a Rütli egy elhíresült iskola, ahol mindig verték a diákokat, hol a tanárok, hol a diáktarsak. A.)Waldorf iskolákban is tanulnak bevándorló gyerekek, Kreuzbergben elég sok. De ezeknek a gyerekeknek a szülei fontosnak tartják a tanulást, mint ahogyan az a bangladesi apa, aki a felvételi beszélgetésen elmesélte, hogy nem szeretné, ha a fia a sok török származású gyerek között az egyetlen „külföldi” lenne. A kivételezett szociális helyzet érdekében a szülők vállalják nem csak a sütést, építést, fizetést, hanem azt is, hogy mások szerint bedőltek egy szektának. Thomas Rechlint ez nem tántorítja el. Egyszer elkezdett olvasni egy Steiner könyvet. Nehézkesnek találta a szöveget, sok helyen értelmetlennek. Hamar feladta. „Szerencsére az iskola mindennapi életében ennek nincsen jelentősége”, bizonygatja. Valójában a waldorf iskolákban nincsen olyan tantárgy, hogy antropozófia. Ezt már Steiner kizárta. Viszont a tanároktól megkívánta, hogy tanait „organikusan építsék be a tanításba”. „Hol lelhetőek fel Steiner nyomai az óráin?” kérdezem a fiatal tanárnőt. „Sehol” mondja és „mindenhol”. Ez attól függ, hogy valaki mennyit tud a waldorf pedagógiáról. A német óra kezdete előtt például egy tizenkétágú csillagot rajzolt a táblára. Minden hegyére egy betűt. A gyerekek csak egy világos ábrát látnak, ami közelebb hozza hozzájuk az ábécét. Beavatottak azonban rögtön felismerik a mélyebb antropozófiai értelmét. Szervek, tulajdonságok, évszakok, égi testek: Steiner szerint minden összefügg valahogy egymással, a mássalhangzók és a bolygók is. A táblára rajzolt csillag által a kozmikus erők kifejtik inspiráló hatásukat a gyerekekre. „Hagyom, hogy ez az ősi tudás éljen az osztályteremben anélkül, hogy beszélnék róla”, mondja a tanárnő.
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Leendő tanárok minden kurzuson tanulmányozzák Steiner hittételeit Antropozófusnak nem nevezné a tanárnő magát, mondja. De 8 év képzés előszőr osztálytanítónak, aztán euritmistának a Dortmund melletti Witten-Annen waldorfpedagógiai intézetben meghatározták őt. Aki itt tanul, minden tantárgyban találkozik Steinerrel. Mindegy, hogy matematikáról, történelemről vagy németről, mint idegen nyelvről van szó: mindig ott állnak a művei a kötelező olvasmányok listáján. A természettudományi előadáson nem csak leírják a növények metamorfózisát, hanem el is „meditálják”. És aki akar, írhatja a diplomamunkáját „az angyalok hierarchiája Steinernél” címmel. Ezzel egyidejűleg a docensek mindig azt prédikálják, hogy az antropozófus tanokból nem szabad dogmát csinálni. „Steiner maga is azt mondta, hogy kritikusan vizsgáljanak meg mindent, amit leírt”hangsúlyozza Gerd Kellermann, aki olyan szóvivő féléje az intézetnek, aminek mint minden waldorf intézménynek nincsen vezetője, hanem kollegiálisan vezetik. Egy tudományos képzés, amilyet a törvény a magániskoláktól is elvár, még nem áll össze ebből. A Steinert kritizáló irodalom hiányzik a tantervből, a könyvtárban hiába keressnénk a didaktikus szaklapokat. A húsz docens közül csak egynek van doktori fokozata. Kicsit olyan ez, mint a 19. Századi pedagógusképzés volt: tanárok tanítanak leendő kollégákat, Witten-Annenban sok személyes odafordulással és tapasztalati tudással, de minden elfogadott pedagógia kötődés nélkül. Viszont sokat énekelnek együtt és megtanulnak szép táblarajzokat csinálni. A witteni intézet egy leányintézetétől, a mannheimi szabad főiskolától, e hónap elején megvonta az elsimerést a tudományos tanács. A Wittenben vagy máshol kapott képzés azonban nem csinál a hallgatókból Steinerkövetőket, csak szolid kézműveseket a waldorf műhelyekbe. A későbbi iskolai mindennapokban még több minden csiszolódik. Steiner az embereket szangvinikusra, flegmatikusra, melankolikusra és kolerikusra osztotta, és azt követelte, hogy a különböző típusokat egymás mellé ültessék és rájuk szabják az órát. ĺgy a szangvinikusnak fúvós hangszeren kellene játszania, a melankólikusnak inkább hegedülnie. Maja Junge nem sokra tartja a temparamentum-tant: ”a tanításban nem sok hasznomra van.”
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Sok iskola a steineri örökséggel pragmatikusan bánik Valószínűleg ez a pragmatizmus időközben széles körben elterjedt és a tanári karok merevsége (itt egy lefordíthatatlan szójáték Steiner nevével. A.) csökkent. Egy új, eddig még nem publikált tanulmánya szerint a düsseldorfi neveléstudományi kutató Heiner Barz azt találta, hogy a waldorf diákoknak csak a 13%-a tartozik a Steiner által alapított egyházhoz, a keresztény gyülekezethez, tehát származik antropozófus családból. Ugyan a megkérdezett fiatalok 65%-a állítja, hogy ismeri az elgondolásokat, amik a iskola pedagógiája mögött rejlenek, „de konkrétan nem sokkal többet tudtak megnevezni mint Steiner nevét”, így Barz. A legtöbb volt diák a waldorffal szemben közömbös, szkeptikus vagy akár negatív beállítottságú. Ezzel egyidőben azonban a waldorf diákok elégedettebbek az iskolájukkal, mint hasonló korú államiba járó társaik. Kevésbé félnek az iskolától és érdekesebbnek találják. Az a népszerű feltételezés, hogy a waldorfosok az iskola végén ugyan kreatívak, de egyébkent nem tanultak semmit, valószínűleg nem állja meg a helyét. NordrheinWestfalen tartomány központi érettségijén ugyan a waldorf iskolák kicsit rosszabbak az állami gimnáziumoknál, de jobbak más integrált iskoláknál . Ausztriában PISA-adatokat hasonlítottak össze a természettudományi tantárgyak területén. Ebből az jött ki, hogy waldorf diákok (még ha a szociális előnyeiket le is vontuk) teljesítették a nemzeti átlagot. A tanulási motivációjuk azonban jelentősen átlagon felüli. Még nagyon gyerekcipőben jár a független waldorf kutatás. A mainzi pedagógus professzor Heiner Ullrich, aki egyike a helyzet kevés jó ismerőinek, még mindig sok „világnézeti bezártságot” talál a waldorf iskolákban. De egyidejűleg azt is hangsúlyozza, hogy minden iskola egy saját kis világ. A waldorf iskolák önállóan dolgoznak, és csak a tanároknak és a szülőknek tartoznak elszámolással. Nem jön látogatóba az iskolatanács, a stuttgarti Szabad Waldorf Iskolák Szövetsége csak az alapításkor szabja meg a standardokat. Később nem avatkozik be. Minden waldorf iskolában megfigyelhető a bámulatos, történeti folyamatosság. A Jupiter napot, csütörtököt javasolta Steiner konferencia napnak és a mai napig nem csak a kreuzbergi iskolában tartják magukat ehhez. Minden 3. osztály Ádám és Éva történetével kezdődik, és felső osztályban ugyan úgy, mint a huszas években a Parszifált olvassák. Másfelől a waldorf iskolák viszont kísérletező kedvűnek bizonyulnak. Mannheimben migránsokra specializálódnak, Kreuzbergben SNI gyerekekre. Maja Junge osztályában 5 hendikeppes gyerek ül, ezért kap is támogatást egy fejlesztő pedagógustól.
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Néhány hetet minden diáknak dolgoznia kell egy falusi gazdaságban Már az eddig szentnek tartott 8 évig tartó osztálytanítóságot is megkérdőjelezik. Az elsőtől a 8. osztályig kíséri Maja Junge a diákjait. A szüleiken kívül senki sem ismeri úgy a gyerekeket, mint ő. Az ő bizonyítványai karakter tanulmányok. Az ilyen kötődésből azonban lehet tolakodó közelség, állandóságból kontármunka. Az osztálytanítóknak maguknak kell – az idegen nyelvet kivéve – minden főtantárgyat tanítaniuk, de ebből egyikben sem merültek mélyebben szakirányú tanulmányokat folytatva. Maguknak kell megszerezniük a tudást, és néha alig előzik meg a diákjaikat egy órával. Ahogy közeledik a pubertás egyre szaporodnak a problémák a „határtalan” (Heiner Ullrich) viszonyból tanár és diák között. Az első években az osztálytanítója olyan volt mint Isten, emlékszik vissza a 18 éves Charlotte Streffer. A felsőbb osztályokban aztán véget ért a harmónia. Sokkal több kritikai megjegyzés azonban hosszas gondolkozás után sem jut eszébe a jó beszédű, felsős, tüsifrizurás lánynak. Viszont számtalan élmény, amit mindig az iskolájával hoz majd összefüggésbe: amikor erdőgazdaságban voltak gyakorlaton és az osztály fát vágott, a 3 hét, amit Brandenburgban egy farmon töltöttek, „életemben nem végeztem még ennyi fizikai munkát”, a csereprogramot Moszkvával, az osztálykirándulást egy vitorláshajón a Keleti tengeren. Steinerről egyébként Streffer szivesen tudott volna meg többet. Például, hogy miért kell ötödiktől tizenkettedikig hullámzó ruhákban euritmiázni? „Senki sem magyarázta el nekünk.”
Fordította: Görbicz Edit Adria, 2011. február 20.
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RUDOLF STEINER
UND DIE WALDORFSCHULE
N
17. Februar 2011 DIE ZEIT No 8
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Fotos: Alexander Sommer/Bildagentur Hamburg (l.); Gerald Haenel/laif (r.); Skibbe/ullstein [M]
CHANCEN
Antrophosophische Gebäude sind ohne Ecken und Kanten wie die Christophorus-Schule in Hamburg-Bergstedt (li.). Auch Tierpflege (re.) gehört zum Unterricht
Der letzte Prophet
Waldorf verstehen
Rudolf Steiner ist der einzige deutsche Idealist, der den Praxistest überlebt hat
E
s war lange Zeit etwas Verschmocktes, Ungelüftetes um Rudolf Steiner. Seine Anhänger hängten sich sein Porträt mit den durchdringenden dunklen Augen, der verwegen ins Gesicht wallenden Stirnlocke und der bohèmehaften Samtschleife übers Bett. Und die restliche Welt witterte in ihm einen Spinner, einen Profiteur des Zeitgeistes der vorvorigen Jahrhundertwende, dessen antimoderne Auffassungen wie unentsorgter Sperrmüll auf den Straßen der modernen Lebenswelt liegen geblieben waren und ein paar rückwärtsgewandte Liebhaber fanden. Ohne seinen großen Erfolgsartikel, die inzwischen weltweit agierende Waldorfschule, hätte man Rudolf Steiner schon lange in die Ecke zu den zahlreichen anderen inzwischen halbwegs vergessenen Propheten der Lebensreformbewegung gestellt. Er wäre einer von vielen schwarzberockten Idealisten mit Zylinder und Kneifer, die sich in der ersten großen deutschen Alternativbewegung am Beginn der Industrialisierung vergeblich vor den Schnellzug der Geschichte warfen. Er ist die große Ausnahme. Von den anderen lebensreformerisch gesinnten Herren mag es hier und da noch ein nach ihnen benanntes Müsli, irgendeine Wasser- oder Semmelkur geben. Rudolf Steiner ist der letzte und nach dem Niedergang des Marxismus auch der einzige Sohn des deutschen Idealismus, der den Praxistest überlebt hat. Seine Werke liegen in 400 Bänden vor. Zum Waldorfschulbund gehören über 1000 Schulen. Über 3000 Bauernhöfe praktizieren die von Steiner begründete biodynamische Landwirtschaft. Seine soziale Dreigliederungsidee, die unter anderem ein arbeitsunabhängiges Einkommen und die Vergemeinschaftung des Kapitals fordert, ist noch immer aktuell. In dem von ihm entworfenen avantgardistischen Kultbau in Dornach gibt es bis heute einen regen Festspiel- und Seminarbetrieb. Die von ihm ins Leben gerufene moderne Tanzform, die Eurythmie, wird noch immer an seinen Schulen unterrichtet. Die von ihm und seiner letzten Gefährtin Ita Wegmann begründete ganzheitliche anthroposophische Medizin erfreut sich großer Anerkennung. Die von ihm initiierte Christengemeinschaft wächst unaufhörlich. Steiners Nachlass ist nichts Geringeres als ein Gesamtentwurf der spirituellen Überlebenstechniken in der materialistischen Eiszeit, ein von seinen Gegnern viel belächeltes ganzheitliches Paralleluniversum im wissenschaftlichanalytischen Zeitalter. Diese ungeheuere Erfolgsgeschichte wurde beflügelt von der Wiederauflage der Alternativkultur am Ende des vorigen Jahrhunderts. Mit der zunehmenden Verbürgerlichung dieser Bewegung, die nicht zuletzt mit dem Älterwerden und dem sozialen Aufstieg ihrer Anhänger zusammenhängt, wuchs nicht nur die Waldorfschule, sondern auch das Ansehen ihres Gründers. Gleich drei umfangreiche Biografien, die in diesen Tagen zum 150. Geburtstag in großen Verlagshäusern erscheinen, machen wett, dass man sich außerhalb des anthroposophischen Ghettos mit dieser bis heute nachwirkungsmächtigsten Figur der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts kaum beschäftigt hat. Steiner scheint in der Mitte der neuen Nachhaltigkeitskultur angekommen zu sein.
Auch der Modernekritiker lebte im Takt des Maschinenzeitalters Wer war dieser letzte Prophet an der Schwelle zur modernen Zeit? Als k.u.k.-Eisenbahnersohn wird er am 27. Februar 1861 im Bahnwärterhaus des heute kroatischen Örtchens Kraljevec geboren. Sein Leben verläuft im Takt des Maschinenzeitalters, als dessen größter Widersacher er gelten darf. In seinem Hauptberuf als rasender Vortragskünstler – als Steiner am 30. März 1925 in Dornach im Alter von 64 Jahren stirbt, liegen circa 6000 Vorträge und Millionen von Bahnkilometern hinter ihm – ist er dem Produktions-
und Beschleunigungstaumel seiner Zeit nie entkommen. Als Pendler fährt er jahrelang täglich mit der Eisenbahn vom Elternhaus in die habsburgische Metropole, um die Grundlagenfächer des technischen Fortschritts, Mathematik, Physik und Naturgeschichte, zu studieren. Doch die akademische Karriere scheitert. Die unbeweglichen Apparate der Kaiserzeit bleiben den aufstrebenden Söhnen der prosperierenden Mittelschicht in den Vorkriegsjahren noch verschlossen – ein durch einen anderen Habsburger Ehrgeizling, dem der Aufstieg als Kunstmaler in der Wiener Kulturwelt missglückte, traurig bekannt gewordenes biografisches Muster. Doch die aufblühende Metropolenkultur hält neuartige Aufgaben bereit. Steiner erfindet sich den Beruf des ambulanten Universalintellektuellen. In dieser Rolle verfasst er in Wien und später in Berlin und München Theater- und Literaturkritiken, schreibt und inszeniert Dramen, gibt in der Arbeiterbildungsschule Unterricht in Geschichte, Naturwissenschaften und Redekunst, verdingt sich für beinahe ein Jahrzehnt im Bergwerk der deutschen Klassikerpflege als Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes, übernimmt ein Literaturmagazin, hält Vorträge in Literatenzirkeln. Seine Einkünfte sind schwankend, er heiratet seine Zimmerwirtin, eine vermögende ältere Witwe mit fünf Kindern. Nach seiner Vorstellung vom Glück gefragt, antwortet er 1892: »Minnen und Sinnen.«
Rudolf Steiner Er wurde vor 150 Jahren am 27. Februar 1861 als Sohn des k. u. k. Bahnwärters im heute kroatischen Kraljevec geboren. Nach der Realschule besucht er die Technische Hochschule in Wien und arbeitet als Hauslehrer bei einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Von 1890 bis 1897 lebt er als Herausgeber der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes in Weimar. 1897 geht er nach Berlin, führt ein reges Intellektuellenleben in der Berliner Bohème, unterrichtet an der Arbeiterbildungsschule, begeistert sich für Friedrich Nietzsche, Max Stirner und Ernst Haeckel. 1899 heiratet er die Witwe Anna Eunicke, seine zweite Frau wird 1914 seine enge Mitarbeiterin Marie von Sivers. Von 1900 an beginnt seine Karriere als Vortragsreisender. In dieser Rolle engagiert ihn auch die Theosophische Gesellschaft, 1902 übernimmt er den Vorsitz ihrer deutschen Sektion. Bald kommt es zu Spannungen, weil Steiner sich stärker am Deutschen Idealismus und am Christentum orientiert, als die in Indien wirkende Weltorganisation dies vorsieht, von 1913 an nennt er die Vereinigung Anthroposophische Gesellschaft. Seit 1913 leitet er in Dornach bei Basel den Bau des Goetheanums, das 1922 abbrennt und wieder aufgebaut wird. In seinen letzten Lebensjahren begründet er in schneller Folge die Waldorfpädagogik, die anthroposophische Medizin, die biodynamische Landwirtschaft und die Christengemeinschaft. Er stirbt am 30. März 1925 in seinem Atelier in Dornach.
Die wichtigsten Grundbegriffe
VON IRIS RADISCH
Wäre es dabei geblieben, hätte man ihn längst vergessen wie unzählige andere Bauchladenkünstler, die der Kulturbetrieb der Kaiserzeit verschluckt hat. Erst seine Promotion zum Propheten im Jahr 1902, die sich ihrerseits ergab aus seiner neuen Rolle als Vorsitzender der deutschen Theosophischen Gesellschaft – nach der Abspaltung im Jahr 1913 Anthroposophische Gesellschaft genannt –, bewirkte einen Statuswechsel. An dieser Bruchstelle seines Lebens scheiden sich die Geister und reiben sich die Biografen. Denn die Indienstnahme durch die Theosophische Gesellschaft – eine 1875 von der Russin Helena Petrovna Blavatsky in New York gegründete internationale Vereinigung mit Sitz in Indien, die sich buddhistischem und hinduistischem Glauben und Denken zugewandt hatte und in Deutschland aus adligen und bildungsbürgerlichen Kreisen regen Zulauf verzeichnete – war nicht mehr eine kulturbetriebliche Tätigkeit neben anderen. Sie verwandelte den Freidenker und Goetheaner Steiner in kürzester Zeit in einen »Eingeweihten«. Kopfschüttelnd beugen sich die Ungläubigen seither über diese Konversion vom Zeitgeist-Intellektuellen zum Siegelbewahrer eines höheren, nur durch Meditations- und Selbstkultivierungstechniken zugänglichen übernatürlichen Geheimwissens. Dabei irritiert zum einen die ungeheuere Geschwindigkeit, mit der sich der in prekären Verhältnissen beschäftigte geistige Gelegenheitsarbeiter in einen in den allerhöchsten Kreisen nachgefragten Meister verwandelte. Zum anderen der rasche Abschied des umtriebigen Intellektuellen von den wissenschaftlichen Parametern seiner Zeit.
Er glaubte an das Geistige in der Welt, an einen Kosmos voller Analogien Dieser Sprung aus den Ungewissheiten der Moderne in ein vorzeitliches, unhinterfragbares Wissensparadies, aus dem sich scheinbar unbegrenzt Auskünfte über den Weltenlauf, die Erziehungskunst, die Landwirtschaft, das Finanzwesen, die Philosophie und Literatur und sogar über das jenseitige Wohlergehen des verstorbenen Generalstabschefs Helmuth Graf Moltke generieren ließen, erregt bis heute Spott und Misstrauen. Der Biograf Helmut Zander verwendet in seiner umfangreichen Studie viel Mühe und Akribie darauf, Rudolf Steiner immer wieder (nicht ohne überflüssige Schadenfreude) zu demaskieren, indem er dem Theosophenführer nachweist, in seinen Vorträgen nicht wie behauptet aus dem überzeitlichen Weltengedächtnis, sondern aus höchst irdischen Quellen, vornehmlich der zeitgenössischen theosophischen Literatur geschöpft zu haben. Auch die Biografien von Heiner Ullrich und Miriam Gebhardt stoßen sich wissenschaftlich korrekt immer wieder an den okkulten und spirituellen Voraussetzungen des zum Theosophen konvertierten Steiner. Dabei erregen sie sich vor allem darüber, dass Äpfel nicht Birnen sind. Denn wie immer der Schritt vom Kulturkritiker zum Anthroposophen zustande kam, ob der Goethesche Pantheismus, der indische Hinduismus, der deutsche Idealismus oder nur die soziale Not Rudolf Steiner dazu bewegt haben, sei dahingestellt. Entscheidend ist: Es handelt sich dabei um einen Glauben. Nicht um modernes Wissen. Steiner glaubte an den allmächtigen göttlichen Geist, der im Rhythmus des großen Weltenatems weht in der Materie, im Menschen, in der Natur und in der Geschichte. Er glaubte an die großen Korrespondenzen zwischen allem Lebendigen, an einen klingenden Kosmos aufeinander antwortender Analogien. Er glaubte an die stufenweise Vergeistigung und Selbstverbesserung des Menschen und der Welt. Er glaubte an den Sieg des Guten. Das ist nicht gerade das, was man eine Theorie auf der Höhe des technischen Zeitalters nennen möchte. Und doch geht restlos alles, was Steiner uns postmodernen Abnehmern seines vielfältigen Waren-
sortiments hinterlassen hat, auf diesen Glauben an das Geistige in der Welt zurück und ist aus ihm entstanden. Deswegen sollte, wer sein Kind auf eine Waldorfschule schickt und sein Geld bei der anthroposophischen Bank anlegt, wer gerne Demeter-Lebensmittel kauft oder auf WeledaSalben schwört, wer seinen Krebs mit Misteln und sein Rückenleiden mit Heileurythmie behandelt, sich mit diesem Glauben auseinandersetzen. Ein Steiner light, also ein bisschen Kräuterwellness und ein bisschen warme Kreativpädagogik minus Spiritualität, mag den Wünschen der wachsenden neubürgerlichen Waldorf-Kundschaft entgegenkommen – ist aber streng genommen ein Betrugsmanöver. Auch die drei sich der Spiritualität Steiners in angemessen wackerer Kritikerhaltung entgegenstemmenden Biografen entkommen diesem Zwiespalt nicht. Sie erkennen die Verdienste der Waldorfschule oder der anthroposophischen Krankenpflege an, halten die Glaubenslehre, der sie sich verdanken, jedoch für zusammengeklaubten Plunder. Miriam Gebhardt entzieht sich jeder tiefer gehenden Erörterung dieses misslichen Widerspruchs, indem sie Steiner schwungvoll in einen modernen Allrounder verwandelt, der sich vielfältig im ideologischen »Warenhaus« seiner Zeit »bediente« und sich wie ein Popautor aus den Versatzstücken seiner Zeit ein Weltbild »zusammenbastelte«, um »anschlussfähig« zu bleiben. Heiner Ullrich trennt in seiner sehr sachkundigen Untersuchung den praktischen Lebensreformer vom religiösen Propheten, lobt den einen und kritisiert den anderen und entschärft damit letztlich beide. Einzig Helmut Zander stößt sich in redlicher und manchmal mühsam kleinteiliger Auseinandersetzung am Totalitätsanspruch Steiners den Kopf wund. Er ist der Biograf, der Rudolf Steiner am stärksten ablehnt – und ihn am meisten ernst nimmt. Die Zumutung, die darin liegt, in Rudolf Steiner dem letzten Vertreter der großen Totale zu begegnen, die Welt, Geschichte, Natur, Kunst und Mensch mit großem Ernst noch als ein untrennbares Ganzes las, sollte man nicht kleinreden. Eine Schule, der es nicht in erster Linie um Wissensvermittlung, sondern um Seelenbildung geht; eine Medizin, die Krankheit nicht zum Feind, sondern zum Teil des Lebens erklärt; eine Kunst, die keine Sicht-, sondern Seinsweisen ausdrücken will; ein Menschenbild, das sich nicht aus den Erkenntnissen der Psychologie, sondern aus den okkulten Mutmaßungen über die Evolution der Weltzeitalter herleitet; ein Denken, das Geist und Materie, Sinnliches und Übersinnliches als die zwei Seiten einer Medaille begreift; ein Christentum, das den fernöstlichen Glauben an Wiedergeburt, Meditation und Hellseherei in sich aufgenommen hat – all das lässt sich nicht einfach zum alternativen Wohlfühlangebot herunterbrechen. Steiners esoterische »Geisteswissenschaft«, wie er seine Glaubensgewissheit nannte, bleibt eine ungeheure Provokation. Auch wenn die moderne Physik die Staatsgrenze zwischen Geist und Materie in jüngster Zeit nicht mehr ganz so streng bewacht, steht Steiner quer zu unserer Epoche und ihrem selbstgewissen Materialismus. Aus Materie soll der Geist entstanden sein, mit der Materie soll er wieder verschwinden. Wer Steiner nähertritt, muss in Erwägung ziehen, dass die Sache auch andersherum gelaufen sein könnte und vielleicht auch anders ausgeht. Wäre ja auch kein Unglück. Helmut Zander: Rudolf Steiner Piper Verlag, 2011; 535 S., 24,95 € Heiner Ullrich: Rudolf Steiner Leben und Werk Beck Verlag, 2011; 266 S., 19,95 € Miriam Gebhardt: Rudolf Steiner Ein moderner Prophet DVA, 2011; 364 S., 22,99 €
Anthroposophie So nennt sich die Weltanschauung, auf der die Waldorfpädagogik fußt. Sie beruft sich auf Rudolf Steiners Lehre zur Erforschung des Übersinnlichen (siehe links). Dreigliederung Für Anthroposophen besteht der Mensch aus drei Teilen: Geist, Leib und Seele. Entsprechend sollen Waldorfpädagogen das Denken, Fühlen und Wollen schulen, indem sie die intellektuell-kognitiven, die künstlerisch-kreativen und die handwerklich-praktischen Fähigkeiten ihrer Schüler gleichberechtigt bis zum Abitur fördern. Eurythmie Eine expressionistische, in farbigen Gewändern vorgeführte Bewegungskunst. Deren Besonderheit liegt darin, dass nicht nur Musik, sondern auch Sprache in Bewegung übertragen werden soll. Anthroposophen schreiben der Eurythmie eine therapeutische Wirkung zu. Feldmessen Ein Beispiel für die vielen praktischen Einheiten im Curriculum: In der zehnten Klasse sollen Waldorfschüler ein Gelände so vermessen, dass sie aus den Ergebnissen eine Karte zeichnen können. In einem Lebensalter, in dem die Jugendlichen sehr auf sich selbst bezogen sind, soll das Messverfahren die objektive Auseinandersetzung mit der Welt fördern. ANZEIGE
Jahrsiebt Laut Steiner kommt es nach der physischen Geburt des Menschen alle sieben Jahre zur »übersinnlichen Geburt« eines weiteren »Wesensgliedes«. So markiert der Zahnwechsel die Geburt des »Ätherleibes«; Fantasie und Gedächtnis sollen in der folgenden Phase gestärkt werden. Mit der Pubertät im dritten Jahrsiebt folgt die Geburt des »Astralleibes«; nun sollen die Urteilskraft und das Denken in abstrakten Begriffen den Unterricht bestimmen. Das »Ich« als unveränderlicher Kern des Menschen bildet sich nach dieser Theorie erst im vierten Jahrsiebt, mit 21 Jahren, voll aus. Lernbericht Noten gibt es offiziell nicht, stattdessen werden die Lernfortschritte und die Persönlichkeit der Kinder ausführlich beschrieben. Von der neunten Klasse an geben aber inzwischen viele Lehrer neben dem sogenannten Berichtszeugnis Noten, um einen eventuellen Übergang auf eine staatliche Schule zu erleichtern. In der Grund- und Mittelstufe gibt es außerdem den Zeugnisspruch – ein kurzes Gedicht, das zum Schüler passen soll und einmal die Woche vor der Klasse aufgesagt werden muss. Temperamentenlehre Schon Hippokrates hat den menschlichen Charakter mit vier typischen Wesensarten beschrieben: Choleriker, Sanguiniker, Phlegmatiker und Melancholiker. Von dieser Typisierung ausgehend, sollen Waldorflehrer ausgleichend auf das Temperament ihrer Schüler einwirken. Waldorf Für die anthroposophische Schulbewegung stand eine Stuttgarter Zigarettenfabrik Pate: Waldorf-Astoria. Der Fabrikdirektor Emil Molt beauftragte Rudolf Steiner mit der pädagogischen Betreuung der Arbeiterkinder. Zusammengestellt von ALEXANDRA WERDES
DIE ZEIT No 8
Steiners »Lernlinge«
»Sie brauchen sich nicht zu verstecken«
In den Leitungsetagen von Firmen sitzen mehr Waldorfschüler, als man vermuten würde
D
er Personalberater winkt schnell ab: »Never ever.« Seit Jahrzehnten vermittelt er Manager in Topjobs, er kennt die Chefetagen vieler deutscher Konzerne, in seiner Datenbank finden sich die Handynummern und Lebensläufe zahlloser Vorstände – aber nein, ein Waldorfschüler »ist mir noch nie begegnet«. Waldorf und Wirtschaft, das klingt nach zwei Sphären, die wenig gemein haben. Eurythmie und Effizienz, Gartenbau und Gewinnmaximierung, Häkeln und Hauptversammlung: Wie soll das zusammenpassen? Gerade in börsennotierten Konzernen zählen Leistung, Wettbewerb und Unternehmertum. Zwar preisen viele Konzerne in bunten Broschüren ihr soziales Engagement, ihr nachhaltiges Wirtschaften oder ihre offene Firmenkultur. Vom Menschenbild und Geist der Anthroposophie sind sie aber weit entfernt. Und doch gibt es sie – Firmen, die den Gedanken Rudolf Steiners nahestehen, Unternehmer, die von der Anthroposophie inspiriert sind, und Manager, die eine Waldorfschule besucht haben. Es sind eher Einzelfälle, Daten über ihre Verbreitung gibt es nicht.
CHANCEN
RUDOLF STEINER UND DIE WALDORFSCHULEN
Da ist der Heilmittelhersteller Wala, vielen bekannt über seine Kosmetikmarke Dr. Hauschka: Die Lehren Steiners bilden unübersehbar die Wurzeln des 700 Mitarbeiter großen Unternehmens. Götz Rehn, der Gründer der Biomarktkette Alnatura, die binnen weniger Jahre auf 400 Millionen Euro Umsatz und 1500 Mitarbeiter gewachsen ist, besuchte als Kind Waldorfschulen und nennt zwei Werke Steiners »bis heute meine geistigen Wegbegleiter«. Auch Rehns Vertriebspartner dm ist von den Lehren des Anthroposophen inspiriert. Bei der Drogeriekette, die heute Milliarden umsetzt und 36 000 Menschen beschäftigt, heißen Lehrlinge »Lernlinge«, Mitarbeiter können Kurse in Bildhauerei oder Malen belegen und Theaterstücke aufführen. Wie dm betonen viele von Steiner inspirierte Unternehmen die Förderung der Mitarbeiter, den Respekt vor dem Einzelnen und der Natur. »Geld ist für die Menschen da«, lautet der Slogan der von Anthroposophen gegründeten GLS-Bank; von der »heilsamen« Verwendung von Vermögen spricht Peter Schnell, der einer der Gründer der Software AG ist und seine Anteile am Unternehmen in eine Stiftung überführt hat.
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Der Pisa-Koordinator schätzt die Waldorfschulen – er war selbst auf einer
VON ARNE STORN
Doch auch in der Industrie gibt es Spuren Steiners. So besuchten einige Nachkommen des legendären Sportwagenbauers Ferry Porsche eine Waldorfschule, unter ihnen Wolfgang Porsche. Peter Daniell Porsche ist selbst Waldorfpädagoge und hat vor Jahren in Österreich eine Schule für »Seelenpflege-bedürftige Kinder« aufgebaut. Auch bei den Voiths, der Familie hinter dem gleichnamigen Maschinenbauer mit 40 000 Mitarbeitern und fünf Milliarden Euro Umsatz, gibt es eine gewisse Tradition. Da verwundert es dann auch nicht mehr, dass Michael Rogowski, der die Firma Voith viele Jahre lang führte und zeitweise Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) war, Waldorfschüler ist. »Wie die Pest« habe er zwar das Stricken, Häkeln und Nähen gehasst, bekannte er später. Auch habe es an dem »Tritt in den Hintern« gefehlt, den ein Schüler, wie er einer gewesen sei, vielleicht manchmal nötig gehabt hätte. Auf der anderen Seite stärke die Waldorfschule die Persönlichkeit, so Rogowski, »es wird mehr Rücksicht auf Individuen genommen, man presst nicht alles in ein Schema«. Ihn habe sie »zu einem kritischen, selbstverantwortlichen Bürger gemacht«.
Andreas Schleicher, ausgerechnet Sie sind Wie erinnern Sie Ihre Waldorfzeit? ein »Waldi«? Als ausgesprochen positiv. Ich kam in der sechsten Wieso ausgerechnet? Klasse auf eine Hamburger Waldorfschule. Das Viele Waldorfschulen sehen sich als Gegen- Klassenklima war gut. Bis heute habe ich Kontakt modell zur Pisa-geprüften Staatsschule. zu vielen Klassenkameraden. Ich hatte unheimlich Die haben die Studie nicht verstanden. Ich bin engagierte Lehrer. Heute spricht man viel vom individualisierten Lernen. Genau das überzeugt, dass die Waldorfpädagogik habe ich dort erlebt. dem Kompetenzbegriff von Pisa deutGern Eurythmie getanzt? lich näher steht, als viele öffentlichen Oh Gott, nein. Auch den Unterricht Schulen es tun. in den Naturwissenschaften fand ich Inwiefern? rückständig. Aber die Stärken – die Sie verstehen das Ziel von Schule nicht musischen Fächer, der Deutschunterals Anhäufung von Fachwissen, sonricht – überwiegen in meiner Erinnedern setzen auf exemplarisches Lernen rung. Besonders die Beschäftigung sowie die Fähigkeit, erworbene Kennt- Andreas mit dem gleichen Thema über Wonisse auf andere Bereiche zu übertra- Schleicher ist chen finde ich positiv. Mittlerweile gen. Würde man sie testen, schnitten Internationaler Koordinator der wird dieser Epochenunterricht ja von sie sicherlich gut ab. anderen Schulen übernommen. EiSollten die Waldorfschulen sich Pisa-Studie gentlich kann man sagen: An staatlisolchen Tests stellen? chen Schulen passiert heute viel NeuSie brauchen sich nicht zu verstecken. Aber die Waldorfschulen beschäftigen sich noch es, was Waldorfschulen vorgemacht haben. zu sehr mit sich selbst. Sie sollten ihr Profil schärfen und sich der empirischen Forschung öffnen. Interview: MARTIN SPIEWAK Foto: Brakemeier/dpa
72 17. Februar 2011
BILDUNGSMARKT WEITERBILDUNG & SEMINARE
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Normatives und strateg. Umweltmanagement, Kreislaufwirtschaft, Zertifizierte Managementsysteme, Nachhaltiges Innovationsmanagement, Umweltpolitik und -ökonomie, u. a. m. | Universität Koblenz-Landau, Zentrum für Fernstudien. Tel.: 0261/287-1526 | Kosten: Berufsbegleitender Fernstudienkurs, SoSe 2011; 750,- €, Abschluss: Zertifikat. | www.zfuw.uni-koblenz.de
Fernstudium „Management von Kultur- und Non-Profit-Organisationen“ Betriebs- und kulturwissenschaftliche Kenntnisse und Methoden für das Management von Kultur-, Non-Profit- und Medienorganisationen. Abschluss: Master of Arts (akkreditierter Abschluss) | Ab 1.10.11 (2 Jahre), 4 Semester berufsbegl., Kaiserslautern, z.Zt. € 850,- zzgl. Sozialbeitrag in Höhe von z.Zt. € 90,- pro Semester | Technische Universität Kaiserslautern, DISC, Postfach 30 49, 67653 Kaiserslautern, Tel.: 0631/ 205-4925, www.zfuw.de
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