Inhalt 1.
Einleitung ............................................................................... 1
2.
Projektaktivitäten................................................................... 2
2.1
Workshop 1 .............................................................................................2
2.1.1
Schwerpunkt ....................................................................................................... 2
2.1.2
Vorträge .............................................................................................................. 2
2.1.3
Gruppenarbeit ..................................................................................................... 5
2.1.4
Ergebnisse .......................................................................................................... 6
2.2
Workshop 2 ...........................................................................................10
2.2.1
Schwerpunkt ..................................................................................................... 10
2.2.2
Vorträge ............................................................................................................ 10
2.2.3
Gruppenarbeit ................................................................................................... 12
2.2.4
Ergebnisse ........................................................................................................ 13
2.3
Workshop 3 ...........................................................................................21
2.3.1
Schwerpunkt ..................................................................................................... 21
2.3.2
Vorträge ............................................................................................................ 21
2.3.3
Diskussionsrunde:............................................................................................. 24
3.
Handlungsempfehlungen ................................................... 30
3.1
Allgemeine Handlungsempfehlungen.................................................30
3.2
Raumbezogene Handlungsempfehlungen .........................................32
4.
Anhang ................................................................................. 34
4.1
Erläuterungen zu den Beispielhaften Schwerpunktsetzungen ........... in Abbildung 13.....................................................................................34
I
Einleitung
Inhoud 1.
Inleiding ................................................................................ 37
2.
Projectactiviteiten ................................................................ 38
2.1
Workshop 1 .......................................................................................... 38
2.1.1
Accent ............................................................................................................... 38
2.1.2
Lezingen............................................................................................................ 38
2.1.3
Samenwerking in groepen................................................................................. 42
2.1.4
Resultaten ......................................................................................................... 43
2.2
Workshop 2 .......................................................................................... 47
2.2.1
Accent ............................................................................................................... 47
2.2.2
Lezingen............................................................................................................ 47
2.2.3
Samenwerking in groepen................................................................................. 49
2.2.4
Resultaten ......................................................................................................... 50
2.3
Workshop 3 .......................................................................................... 58
2.3.1
Accent ............................................................................................................... 58
2.3.2
Lezingen............................................................................................................ 58
2.3.3
Discussie ........................................................................................................... 60
3.
Actiepunten .......................................................................... 66
3.1
Algemene actiepunten......................................................................... 66
3.2
Actiepunten met betrekking tot de ruimte. ........................................ 68
4.
Bijlage ................................................................................... 70
4.1
Extra informatie over de punten met speciale aandacht ..................... in afbeelding 13. ................................................................................... 70
II
Einleitung
1. Einleitung Kies- und Sandabbau spielen am Niederrhein und in den benachbarten Niederlanden eine erhebliche Rolle. Die Aktivitäten rund um diese Rohstoffgewinnung verändern und prägen das Landschaftsbild seit Jahrzehnten nachhaltig. Dabei stehen jedoch Planungen in den einzelnen Städten und Gemeinden auf deutscher und auf niederländischer Seite isoliert voneinander. Insbesondere der Blick über die Grenze bleibt oft aus. Auch die Anbindung der künstlich entstandenen Landschaften an natürliche Landschaften findet nicht immer in ausreichendem Maße Eingang in die Planung. Es ist aber auch deutlich, dass für viele Vorhaben eine naturtouristische Nutzung in Betracht gezogen werden kann und ähnliche Ansätze in verschiedenen Gebieten zum Tragen kommen. Besonders im Hinblick auf eine nachhaltige, naturtouristische Nutzung dieser Gebiete erscheint es sinnvoll, diese in einen größeren Kontext einzubetten, Möglichkeiten gemeinsamer grenzüberschreitender Planungen auszuloten und gemeinsame Konzepte zu entwickeln. Rekultivierungsgebiete könnten ökologisch und touristisch in Verbindung zu der gegebenen naturräumlichen und kulturlandschaftlichen Situation gebracht werden. Flusslandschaft, Dünen- und Heidelandschaft (Maasdünen), Bruchlandschaft sowie Hauptterrassenreste könnten als hochwertige natürlich entstandene Landschaftstypen mit ihren unterschiedlichen Lebensräumen in einen gemeinsamen Kontext mit den Rekultivierungsgebieten gebracht werden. Dabei eignen sich die Rekultivierungsgebiete einerseits als Ausgangspunkt für naturtouristische Verbesserungen in der Region, andererseits bieten sie – als bisher weitgehend ungenutzte Flächen – viele Möglichkeiten, um an bestehende Ansätze (z.B. Wegeführungen) anzuknüpfen. Hier können ökologisch hochwertige Landschaften entstehen, die dennoch dem Besucher zugänglich und erlebbar gemacht werden. Hier hat das Projekt SAND angesetzt. Eine Bestandsanalyse der Abgrabungs- bzw. Rekultivierungssituation sowie der naturtouristischen Angebote sollte die Stärken und Schwächen des naturtouristischen Potenzials im Grenzraum bei Weeze, Kevelaer und Bergen evaluieren. Gemeinden, Planer, Touristiker, Naturschützer, Kieswirtschaft und weitere Akteure der Region sollten an einen Tisch gebracht werden und ihr Wissen und Know-how in gemeinsamen Workshops für die Region einbringen. So wurde mit den Akteuren der Region die Grundlage für ein Handlungskonzept entwickelt, um bestehende Defizite, teilweise noch immer bedingt durch die Grenzsituation, abbauen zu können und, ausgehend vom naturtouristischen Potenzial der Rekultivierungsgebiete sowie der unterschiedlichen natürlichen Landschaften, eine grenzüberschreitende, naturtouristische Inwertsetzung der Region anzustoßen. Diesem Ziel sollte sich in einer 3-teiligen Workshopreihe genähert werden.
1
Projektaktivitäten
2. Projektaktivitäten Im Rahmen von 3 gemeinsamen Workshops haben sich die Projektpartner einen Überblick über die Einzelvorhaben beiderseits der Grenze verschafft. Fachbeiträge von Naturschutz, Kieswirtschaft, Tourismuswirtschaft und von Seiten der Kommunen, beiderseits der Grenze, zeigten Ideen und Möglichkeiten gemeinsamer Projekte auf. Neben dem Austausch von Ideen und Konzepten stand auch das gegenseitige Kennenlernen des jeweils anderen Umgangs mit den gleichen Fragen im Vordergrund.
2.1 Workshop 1 2.1.1 Schwerpunkt Der 1. Workshop mit dem Titel: „Abgrabung und Rekultivierung diesseits und jenseits der Grenze. Anbindung an natürliche Landschaften.“ legte seinen Schwerpunkt auf die bestehenden natürlichen und künstlichen Landschaften und die touristischen Angebote. Sowohl die Landschaftsentwicklung des Niederrheins / der Niederlande mit seinen Kies- und Sandvorkommen, als auch deren heutige Nutzung, waren Thema des Workshops. Ziel des 1. Workshops war, mit einer Vortragsreihe einen Einstieg in das Thema zu geben. Anschließend sollte mit den Teilnehmern der Projektraum abgesteckt und die relevanten Aspekte in der Landschaft evaluiert werden.
2.1.2 Vorträge Folgende Vorträge gaben einen Einstieg in das Thema: Der Niederrhein und die Ablagerungen des Eiszeitalters (Prof. Dr. J. Klostermann, Geologischer Dienst NRW) Abgrabung und Rekultivierung früher und heute. Von der Genehmigung bis zur Ausführung der Planung (Hans Coppus, Dekker Van de Kamp) Lebensräume in Abgrabungen illustriert an Beispielen in Deutschland (Dr. Ulrich Werneke, Naturschutzzzentrum im Kreis Kleve e.V.) Abgrabung und Naturentwicklung - eine erfolgreiche Koalition auf dem Drahtseil (Bart Peters, Bureau Drift) Ökologische Hauptstrukturen / natürliche Landschaften in Deutschland (Dr. Hermann Reynders, Kreis Kleve) Die Vorträge werden im Folgenden nur stark zusammengefasst dargestellt, sie sind zusätzlich auf der beigelegten DVD enthalten. Der erste Vortrag: „Der Niederrhein und die Ablagerungen des Eiszeitalters“ von Prof. Dr. J. Klostermann machte deutlich, dass die Kies- und Sandablagerungen der Region während des letzten Eiszeitalters (Beginn vor ca. 2,6 Mio. Jahren) entstanden sind.
2
Projektaktivitäten
Allerdings lässt sich das Eiszeitalter weiter untergliedern in Warm- und Kaltzeiten, deren unterschiedliche Klimabedingungen auch zu unterschiedlichen Ablagerungensphasen führten. Im Laufe der letzten 1 Mio. Jahre bildeten sich z.B. während der Kaltzeiten auf den polnahen Kontinenten immer wieder mächtige Inlandeismassen, die sowohl das Klima als auch das Ablagerungsgeschehen intensiv beeinflussten. Während der vorletzten Kaltzeit vor etwa 250.000 Jahren erreichte das Inlandeis u.a. auch den Niederrhein. Dabei entstanden die Stauchmoränen und die Sanderablagerungen wie z.B. im Raum Uedem. Während der älteren Kaltzeiten entwickelten sich am Niederrhein so genannte verwilderte Abflusssysteme, die Kiese und Sande in der gesamten Niederrheinischen Bucht zurückließen. Insbesondere während der letzten Kaltzeit, aber auch noch am Anfang der letzten Warmzeit, wurde durch Staubstürme das feinkörnige Material aus diesen Ablagerungen ausgeblasen. Die Parabeldünen am Ostufer der Maas sind entstanden. Mit Beginn der letzten Warmzeit vor 10.000 Jahren stieg der Meeresspiegel um mehr als 100 m an. Das Klima war ein völlig anderes als während der Kaltzeiten. Die Folge war, dass sich Rhein und Maas zu mäandrierenden Flüssen entwickelten, deren Sedimente sich auf den Nahbereich der Flüsse konzentrieren. Je nach Lage und Entstehungszusammenhang lassen sich somit heute die unterschiedlichen Kies- und Sandvorkommen erklären und einordnen. Sie sind Ausgangspunkt für die naturräumliche Entwicklung und für eine andauernde Diskussion über die Rohstoffgewinnung sowie die Landnutzung der letzen Jahre. Der zweite Vortrag von Hans Coppus: „Abgrabung und Rekultivierung früher und heute. Von der Genehmigung bis zur Ausführung der Planung“ knüpfte an diese Thematik an. Herr Coppus machte deutlich, dass sich die Abgrabungspraxis in den Niederlanden in den vergangenen Jahren deutlich geändert hat. Als niederländischer Unternehmer, der auch in Deutschland tätig ist, stellte Herr Coppus dar, dass in der Vergangenheit Abgrabungsvorhaben häufig sehr lange Vorlaufzeiten hatten. Die Abgrabung sei auf die maximale Gewinnung von Rohstofen konzentriert gewesen, eine Einbindung von Anliegern, Naturschützern oder anderen Trägern öffentlicher Belange wurde weitestgehend vermieden. Am Ende seien oftmals „ausgekieste Löcher“ entstanden, die für die Bevölkerung nicht oder nur sehr begrenzt zugänglich waren. Aus dieser Situation heraus habe die Kiesindustrie ein zunehmendes Imageproblem und eine deutliche Ablehnung der Bevölkerung in Bezug auf weitere Vorhaben erfahren. So fand sowohl von Seiten der Genehmigungsbehörden als auch der Kiesindustie ein deutliches Umdenken statt. Heutige Genehmigungsverfahren bezögen in den Niederlanden die Bevölkerung, den Naturschutz und andere Träger öffentlicher Belange deutlich früher mit in die Planungen ein. Für eine erfolgreiche Genehmigung sei heute zunehmend der Gedanke der Umweltverträglichkeit und des späteren gesellschaftlichen Mehrwertes von Bedeutung. Die Kiesunternehmen sähen sich heute selber stärker als strategischer Partner in einer geziehlten Landschaftsentwicklung und seien deutlich darauf bedacht, ihre Planungen mit allen Beteiligten so abzustimmen, dass keine weiteren Imageverluste zu beklagen sind. Planungen beinhalten heute immer ein Gesamtkonzept mit einer Nachnutzung, die sich in die gesamträumliche Struktur einfügen solle. Oftmals seien Aspekte wie Umweltschutz und Umweltbildung zentrale Bedingungen für die Genehmigung der Vorhaben. 3
Projektaktivitäten
Der dritte Vortrag von Dr. Ulrich Werneke: „Lebensräume in Abgrabungen illustriert an Beispielen in Deutschland“, griff das Thema Naturentwicklung und Umweltschutz als Folgenutzung für Abgrabungen auf. Dr. Werneke stellte dar, dass Abgrabungsgebiete bereits während des Abbaus von Kies und Sand, vor allem aber nach einer ökologisch sinnvollen Rekultivierung und Folgenutzung, wertvolle Lebensräume für Flora und Fauna darstellen könnten, wenn sie unter der Prämisse einer naturschutzfachlichen Gestaltung hergerichtet werden. In dem Vortrag wurden beispielhaft die Rekultivierungen einer Trockenabgrabung in Weeze sowie verschiedener Nassabgrabungen, einmal zwischen Nettetal und Nijmegen, sowie bei Rees vorgestellt. Dr. Werneke erläuterte dabei die für diese Gebiete aus Sicht des Naturschutzes wichtigsten Lebensräume und ging auf verschiedene Aspekte der optimalen Gestaltung bei diesen Rekultivierungen ein. Der vierte Vortrag von Bart Peters: „Abgrabung und Naturentwicklung - eine erfolgreiche Koalition auf dem Drahtseil“, zeigte anhand niederländischer Beispiele ebenfalls die Potenziale einer sinnvollen Naturentwicklung im Anschluss an die Rohstoffgewinnung auf. In den Niederlanden werde seit dem Ende der 80er Jahre Rohstoffgewinnung häufig genutzt, um ursprüngliche Strukturen und Prozesse entlang von Flüssen wieder herzustellen. Zumeist dienten die Projekte dem Hochwasserschutz und der Wiederherstellung natürlicher Strukturen, die Rohstoffgewinnung werde zur Finanzierung und Umsetzung dieser Großprojekte genutzt. Eine gelungene Renaturierung bedeute einen Gewinn für Flora und Fauna und begünstige viele wertgebende Arten. Allerdings berge die Koalition mit der Kiesindustrie auch Risiken, da der Naturschutz oftmals Zugeständnisse machen müsse. Diese Zugeständnisse ergäben sich zum Beispiel aus der Wirtschaftlichkeit von Abgrabungsvorhaben in Relation zu der Rekultivierung. Allerdings müsse sich der Naturschutz immer die Frage stellen, wie weit diese Zugeständnisse gehen dürften. Hierbei führte er verschiedene Beispiele gelungener und weniger gelungener Abgrabungen an und erläuterte die Konsequenzen für Flora und Fauna aus den gemachten Zugeständnissen. Als „goldene Regel“ formulierte Herr Peters, dass gelungene Rekultivierungen immer an die spezifischen Gegebenheiten des entsprechenden Flussabschnittes (der Umgebung) anschließen sollten. Zudem sollten bereits zu Beginn einer Planung die Kernpunkte festgelegt werden. Zugeständnisse dürften diese Kernplanungen dann nicht mehr betreffen. Im Anschluss an eine Rekultivierung sollte immer ein entsprechendes Monitoring stattfinden. Der fünfte und letzte Vortrag von Dr. Reynders: „Ökologische Hauptstrukturen / natürliche Landschaften in Deutschland“, knüpfte erneut an die Landschaftsentwicklung des Projektgebietes an. Dr. Reynders erläuterte, ausgehend von der eiszeitlichen Entstehung, die heute vorhandene naturräumliche Gliederung. Er erläuterte die unterschiedlichen landschaftlichen Teilräume (Niersniederung, Kendelniederung, Baaler Bruch, Wember Bruch, Hees, Twistedener und Steprather Heide, Straelener Terrassenplatte, Holter Bruch, Straelener Veen und Niederrheinische Höhen einschließlich Heronger Heide) und zeigte die darauf gegründete vielfältige Natur- und Kulturlandschaft des Projektgebietes. Diese vielfältige Natur- und Kulturlandschaft biete sowohl einen hohen ökologischen Wert, eine hohe landschaftliche Attraktivität und ein hohes Freizeit- und Erhohlungspotenzial. Allerdings fehle vielfach die grenzüberschreitende Vernetzung. Möglichkeiten hierzu 4
Projektaktivitäten
bestünden aber an vielen Stellen. So zeigte Dr. Reynders in seinem Vortrag, wo im Projektgebiet Möglichkeiten der Vernetzung von Gewässern, Feucht- u. Moorstandorten, Waldgebieten und Trockenstandorten entlang der Grenze bestehen.
2.1.3 Gruppenarbeit Mit Hilfe der Vorträge eingestimmt auf das Thema, ging es nun im ersten Schritt der Gruppenarbeit darum, zeigenswerte natürliche und künstliche Landschaften in großen Karten zu inventarisieren. Mit Hilfe von Klebepunkten und Arbeitsblättern konnten die Teilnehmer ihr regionales Wissen in die Karten eintragen. Zeigenswert konnte dabei sowohl eine natürliche Landschaftsformation, wie die Bruchlandschaft, eine sehenswerte Stelle entlang eines Baches, oder eine Rekultivierungen als Ganzes, sowie bestimmte Stellen in diesen mit Steilufern oder schönen Ruhezonen, sein. Als zweite Kategorie sollten zusätzlich mit anderen farbigen Klebepunkten touristisch vorhandene Infrastrukturen inventarisiert werden. Dies konnten sowohl gastronomische Betriebe, Freizeiteinrichtungen (Tierparke, Freizeitparke, Museen) als auch Informationsmöglichkeiten (vorhandene Infotafeln oder Infozentren) sein.
Abbildung 1: Gruppenarbeit an großen Karten. Die Teilnehmer wurden im wahrsten Sinne des Wortes an einen Tisch gebracht.
In einer dritten Kategorie sollten die Teilnehmer dann ihre Wünsche in der Karte markieren. Hierbei konnten die Teilnehmer ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Es konnten sowohl Wünsche zu ökologischen Verbindungen oder Gewässerrenaturierungen benannt werden, als auch Wünsche, wo Infotafeln errichtet werden sollten, wo Wegeverbindungen fehlten, wo z.B. ein Aussichtspunkt oder ein Lehrpfad eingerichtet werden sollte. 5
Projektaktivitäten
2.1.4 Ergebnisse Im Rahmen der Gruppenarbeit wurden von den Teilnehmern über 500 Punkte in die Karten eingetragen. Diese Punkte wurden im Anschluss an den Workshop vom Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. mit Hilfe des Geoinformationssystems ArcView digitalisiert. Die Anzahl und Verteilung der Punkte machte es möglich, die Projektregion genauer abzustecken und bereits Schwerpunkte innerhalb der Region auszumachen. Die Angaben der Teilnehmer wurden dabei insgesamt als Hinweise betrachtet und sollten im weiteren Projektverlauf ergänzbar bleiben.
Abbildung 2: Kartenausschnitt der Untersuchungsregion mit den eingetragenen Punkten / Anmerkungen, die sich auf drei räumliche Schwerpunkte aufteilen.
Die digitalisierten „Anmerkungen“ = Punkte (Ideen etc.) wurden dann vom Naturschutzzentrum in neun Kategorien unterteilt (siehe Abbildung 3). bestehende natürliche und bestehende künstliche Landschaften, bestehende gastronomische Angebote und bestehende kulturhistorische Angebote, bestehende extensive Angebote (z.B. Naturlehrpfade, Aussichtspunkte etc.) und bestehende intensive touristische Angebote (z.B. Schwimmbäder, Erlebnisparke, Bootsanlegestellen etc.) Ideen und Wünsche zur landschaftlichen Vernetzung, touristisch vernetzende Wünsche und lokale touristische Wünsche 6
Projektaktivitäten
Abbildung 3: kategorisierte Anmerkungen.
7
Projektaktivitäten
Neben der Einteilung der Anmerkungen in die unterschiedlichen Kategorien wurden alle Anmerkungen zu den Punkten in der Karte in eine Datenbank eingepflegt. Somit können alle Anmerkungen nicht nur in der Karte genau lokalisiert werden, sondern zudem in der Datenbank nachvollzogen werden, welche Anmerkung genau hinter einem Punkt steht, wer die Anmerkung gemacht hat und ob es von verschiedenen Workshopteilnehmern ähnliche oder andere Ansichten zu einem bestimmten Punkt in der Karte gibt (siehe Abbildung 4).
Abbildung 4: beispielhafte Datenbankabfrage zu den touristisch vernetzenden Wünschen Grafik: M. Teske; © Geobasisdaten: Landesvermessungsamt NRW (2007) u. Topografische Dienst Kadaster 2006
Die Auswertung der Teilnehmerbeiträge des 1. Workshops ergab, dass es eine Fülle von zeigenswerten natürlichen und künstlichen Landschaften im Projektgebiet gibt. Ein Großteil der landschaftsgestaltenden Ideen und Wünsche der Teilnehmer bezieht sich auf die ökologische und naturräumliche / naturtouristische Vernetzung dieser Landschaften. Auch die Vernetzung der Landschaften über die Grenze hinweg ist ein wesentlicher Aspekt der Ideen und Wünsche. Die naturräumliche Ausstattung bietet also im Hinblick auf eine touristische Vernetzung natürlicher und künstlicher Landschaften eine Vielzahl von Möglichkeiten und ist an vielen Stellen von den Teilnehmern gewünscht und mit konkreten Vorschlägen unterstrichen worden. Auch die touristische Grundausstattung in der Region ist gut. Es gibt eine große Anzahl gastronomischer und kulturhistorisch sehenswerter Angebote. Ein gut ausgebautes 8
Projektaktivitäten
Fahrradwege und –routennetz existiert. Und auch eine Reihe von touristisch intensiveren Angeboten (z.B. Freizeitparke oder Paddeln auf der Niers), sowie extensivere Angebote (Naturerlebnispfade, Infotafeln) sind vorhanden. Die wichtigsten naturtouristischen Aktivitäten für das Projektgebiet sind Fahrradfahren und Wandern (spazieren gehen). Doch obwohl für die Region ein gut ausgebautes Wege- und Routennetz besteht, fällt anhand der Teilnehmerwünsche auf, dass genau hier auch ein hohes Maß an Verbesserungsbedarf gesehen wird. Viele Wünsche beziehen sich auf die Verbesserung der Wegeinfrastruktur. Dies sind teilweise lokale Wünsche, die eine Verbesserung der Radverkehrsituation an ganz speziellen Stellen vorsehen, vielfach aber Wünsche, die sich auf die Verbesserung der grenzüberschreitenden Wege- und Routensituation beziehen. Hier wird deutlich, dass touristische Vernetzung über die Grenze hinweg durch fehlende oder mangelhafte Infrastruktur begrenzt ist. Ein weiteres Ergebnis der Gruppenarbeit ist eine Fülle von konkreten touristischen Infrastrukturideen. An vielen Stellen werden Infotafeln, Aussichtspunkte, Infozentren, Rundwanderwege, Naturspielplätze etc. vorgeschlagen. Diese Vorschläge stehen zumeist in Verbindung mit entsprechenden zeigenswerten Landschaften (künstlich und natürlich). Auch hier wird oftmals die Vernetzung mit Infrastrukturen auf der jeweils anderen Seite der Grenze gewünscht (grenzüberschreitend einheitliche Beschilderung, grenzüberschreitende Route mit Lehrpfad). Abschließendes Fazit des 1. Workshops ist, dass die Region über mehrere Stärken verfügt. 1. Vielfältige natürliche und „künstliche“ Landschaften mit einem hohem ökologischen Wert sowie einem hohen Freizeit und Erholungswert. 2. Eine reiche Ausstattung mit vielen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten. 3. Eine reiche Ausstattung mit touristischen Freizeit- und Erhohlungsangeboten. 4. Ein gut ausgebautes Netz an Wander-, Radwander- und auch Reitwanderwegen. Diese vorhandenen Stärken der Region gilt es weiter auszubauen und zu stärken. Eine Chance zur Umsetzung, besteht darin, die Landschaften und Angebote miteinander zu vernetzen und in einen gemeinsamen Kontext zu bringen. Dies ist möglich und an vielen Stellen von den Teilnehmern gewünscht und mit konkreten Vorschlägen unterstrichen worden. Damit sind die wichtigsten Handlungsempfehungen, die sich aus dem ersten Workshop ableiten lassen: 1. Natürliche und künstliche Landschaften miteinander vernetzen (ökologisch und touristisch). 2. Wegenetz ergänzen und verbessern. 3. Grenzüberschreitende Verbindungen verbessern. 4. Vielfalt lokaler Angebote ergänzen und vernetzen. 9
Projektaktivitäten
2.2 Workshop 2 2.2.1 Schwerpunkt Der 2. Workshop mit dem Titel: „Tourismus, Natur und Erholung“ beschäftigte sich mit dem Schwerpunkt „Tourismus“ und der zentralen Frage, mit welchen naturtouristischen Konzepten die Landschaften erfahrbar gemacht und vernetzt werden könnten. Auch im 2. Workshop wurde mit einer Vortragsreihe ein Einstieg in das Thema Tourismus gegeben, um dann wieder im Rahmen von Gruppenarbeit an großen Karten weiter zu arbeiten. Um an die Ergebnisse des 1. Workshops anzuknüpfen, waren in diese Karten die zuvor im 1. Workshop erarbeiteten touristischen Ziele eingearbeitet worden.
2.2.2 Vorträge Folgende Vorträge wurden einführend gehalten: Zusammenfassung der Resultate des 1. Workshops (Dr. Ulrich Werneke, Naturschutzzentrum im Kreis Kleve) Möglichkeiten des grenzüberschreitenden Naturtourismus (Martina Baumgärtner, 2Land) Grenzüberschreitender Naturtourismus im deutsch-niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette (Silke Weich, Naturpark Maas-Schwalm-Nette) Touristische Einrichtungen, digital verfügbar vor Ort (Carla Smits, Stichting Promotie Noord-Limburg) Die Vorträge werden im Folgenden nur stark zusammengefasst dargestellt, sie sind zusätzlich auf der beigelegten DVD enthalten. Der erste Vortrag von Dr. Ulrich Werneke fasste die Ergebnisse des 1. Workshops zusammen. Auf eine Zusammenfassung des Vortrags soll an dieser Stelle verzichtet werden, da die Ergebnisse bereits unter Abschnitt 2.1.4 dargestellt wurden. Der zweite Vortrag: „Möglichkeiten des grenzüberschreitenden Naturtourismus“ von Martina Baumgärtner führte in den Bereich des Tourismus ein. Frau Baumgärtner stellte Strukturen und Aufgaben der regionalen touristischen Organisationen vor. Sie erläuterte die bedeutsamen touristischen Trends der Region und ordnete diese auch in die allgemeinen Entwicklungen in Deutschland ein. Sie stellte dar, dass diese Kenntnisse für eine erfolgreiche Angebotsentwicklung unerlässlich seien. Für das Thema Naturtourismus zeigte Frau Baumgärtner vier Unterbereiche auf, die sich für die Weiterentwicklung des Naturtourismus in der Region eignen. Dies sind: 1. „Naturaktivitäten“ (körperliche Aktivitäten, wie z. B. Radfahren, Wandern oder Paddeln), 2. „Naturbeobachtung“ (individuell nutzbare Möglichkeiten zum Erleben von Flora und Fauna sowie jegliche Formen qualifizierter Naturführungen), 10
Projektaktivitäten
3. „Natur- und Umweltbildung“ (das klassische Angebot vor allem für Kinder und Jugendliche / Familien) und 4. „Gesund in der Natur“ (neuere Angebotsformen z.B. der Selbstfindung wie Fastenwandern oder Meditationen). Abschließend zeigte Frau Baumgärtner Möglichkeiten und Wege der Kommunikation und Vermarktung dieser Angebote auf. Zusammenfassend stellte sie fest, dass Produktentwicklung – Preispolitik – Kommunikation und Distribution sehr genau aufeinander abgestimmt werden müssten, um sich langfristig am Markt plazieren zu können. Der dritte Vortrag: „Grenzüberschreitender Naturtourismus im deutschniederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette“ von Silke Weich führte in praktische Naturtourismusbeispiele ein. Frau Weich stellte den Naturpark als grenzüberschreitenden Zweckverband und seine Organisationsstruktur dar. Sie erläuterte verschiedene Projekte mit Naturentwicklungsmaßnahmen, die gleichzeitig auch Aspekte von Naturtourismus und Naherholung beinhalten. Frau Weich zeigte auf, wie durch Naturentwicklungs- und Naturvernetzungsmaßnahmen reizvolle Gebiete mit einem hohen Naherholungswert entstanden sind. Um diese Gebiete dem interessierten Besucher näher zu bringen, wurden auch Projekte mit Rad- und Wanderrouten eingerichtet und Naturinformation angeboten. Interessante Möglichkeiten ergäben sich auch in der Koppelung von Natur- und Kulturinformation oder in der Einbindung lokaler Anbieter (Gastronomie). Eine aktuelle Internetseite mit Hinweisen auf Veranstaltungen und Angebote, biete dem Besucher die Möglichkeit sich vorab zu informiern oder gezielt an Informationsveranstaltungen teilzunehmen. Damit zeigte der Vortrag von Frau Weich sehr umfassend die Chancen und Möglichkeiten einer gelungenen Naturtourismusentwicklung im Grenzgebiet auf. Der vierte Vortrag: „Touristische Einrichtungen, digital verfügbar vor Ort“ von Carla Smits führte in die Welt der digitalen Besucherinformation und des Marketings ein. Zunächst stellte Frau Smits die Stichting Promotie Noord-Limburg als eine „Public-Private-Partnership“ zwischen der Tourismusbranche und den Gemeinden in Noord-Limburg vor. Daraufhin erläuterte sie ein System digitaler Infopunkte, welches in Noord-Limburg erfolgreich eingesetzt wird. Dabei handelt es sich um ein System von Infoterminals, die z.B. in Touristeninformationen oder ausgewählten Gastronomiebetrieben aufgestellt werden und an denen sich der Besucher selbstständig über Sehenswürdigkeiten, Routen und Angebote entlang der Routen informieren kann. Die gewünschten Informationen oder die geplante Route lassen sich dann kostenlos ausdrucken. Frau Smits stellte heraus, dass die Nutzung eines grenzüberschreitend gleichen Mediums für die Gäste der Grenzregion sehr viel gastfreundlicher wäre, als diesseits und jenseits der Grenze auf verschiedene Systeme zu setzen. Zudem würden sich für den Tourismus und die touristischen Betriebe wünschenswerte Synergien ergeben.
11
Projektaktivitäten
2.2.3 Gruppenarbeit Auch im 2. Workshop wurde nach der Vortragsreihe wieder in Gruppen an den großen Karten zusammengearbeitet. Die Teilnehmer erhielten in einem ersten Schritt die Gelegenheit, sich in die Karten einzulesen und die Punkte mit den jeweiligen Anmerkungen aus dem 1. Workshop zu studieren. Dabei wurden die Teilnehmer gebeten, bei Bedarf weitere Punkte und Anmerkungen zu ergänzen. In einer ersten Diskussionsphase ging es dann darum herauszuarbeiten, ob im gesamten Gebiet der naturtouristische Schwerpunkt tatsächlich auf Wandern und Fahrradfahren zu legen ist oder ob es weitere vielversprechende Schwerpunkte im gesamten Gebiet oder an einigen lokalen Stellen gibt.
Abbildung 5: Eindrücke der Gruppenarbeit.
Desweitern wurde in der Gruppenarbeit den Fragen nachgegangen, für welche Zielgruppen sich das Projekt eignet, welches Angebot bereits für welche Zielgruppe vorhanden ist, welche Infrastrukturen / Angebote noch nötig sind und wo diese Angebote realisiert werden könnten. Hierzu konnten die bestehenden und neuen Punkte entsprechend in der Karte markiert werden. Die abgefragten Zielgruppen waren: 1. Kinder und Jugendliche 2. Junge Erwachsene 3. Erwachsene Paare 4. Aktive 5. Best Agers (50+) 6. Familien 7. Businessgäste In der weiteren Diskussion ging es außerdem darum, Gebiete mit bestimmten Schwerpunkten herauszuarbeiten (z.B. wo sollte zukünftig eher eine intensivere touristische Nutzung 1 stattfinden, wo sollte eher auf ruhige Erholung gesetzt werden) und die Fragen nach Vernetzungsmöglichkeiten und Besucherinformationssystemen zu diskutieren. 1
unter „intensivere touristische Nutzung“ ist jede Form des Tourismus mit höheren Besucherzahlen zu verstehen, also z.B. Schwimmbäder, Bootsanlegestellen, Erlebnisparks etc. Unter „extensiveren touristischen Nutzungen“
12
Projektaktivitäten
2.2.4 Ergebnisse Im Ramen der Gruppenarbeit wurden rund 150 zusätzliche Punkte mit weiteren Anmerkungen zu bestehenden gastronomischen und kulturhistorischen Angeboten, bestehenden extensiven und intensiven touristischen Angeboten, touristisch vernetzende Wünsche und lokale touristische Wünsche von den Teilnehmern in den Karten ergänzt. Ergänzungen im Bereich der natürlichen und künstlichen Landschaften gab es keine. Für den Bereich der landschaftsgestaltenden Wünsche wurden nur 4 neue Punkte eingetragen. Alle neuen Punkte wurden wieder in das Geoinformationssystem (GIS) überführt. Neben den neuen Punkten wurden umfangreiche Anmerkungen und Ergänzungen in die Arbeitsblätter und die Karten eingetragen (hauptsächlich für welche Zielgruppen welches Angebot geeignet ist). Auch diese Angaben wurden in das GIS übertragen (Auszug aus der Datenbanktabelle siehe Abbildung 6).
Abbildung 6: Auszug aus der umfangreichen Datenbank (Kategorien: A = Kulturhistorisches, B = Gastronomie und Infrastruktur, C = intensiv vorhandene touristische Infrastruktur, D = extensiv vorhandene touristische Infrastruktur, E = lokale touristische Wünsche, F = vernetzende touristische Wünsche. Außerdem die Zielgruppen: a = Kinder und Jugendliche, b = Junge Erwachsene, c = Erwachsene Paare, d = Aktive, e = Best Agers (50+), f = Familien, g = Businessgäste).
sind eher sanfte, naturverträgliche Tourismusangebote z.B. Naturerlebnispfade, Infotafeln etc. zu sehen. Die Übergänge zwischen beiden Formen sind an vielen Stellen fließend.
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Projektaktivitäten
Damit liegt eine umfangreiche digitale Datengrundlage vor, die es ermöglicht, alle eingetragenen Punkte sowohl nach den Kategorien, die bereits Ergebnisse des 1. Workshops waren, als auch nach ihrer Zielgruppeneignung zu selektieren. Als Ergebnis einer solchen Selektion sollen beispielhaft die nachfolgenden Karten gezeigt werden. Diese machen deutlich, wo für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen beiderseits der Grenze bereits Angebote vorhanden sind und wo zusätzliche Angebote, gewünscht werden. Gleichermaßen sind Abfragen zu den anderen Zielgruppen möglich.
Abbildung 7: Abfrage der vorhandenen und der gewünschten Angebote für die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen.
Insgesamt machte eine Auswertung der von den Teilnehmern benannten bestehenden Infrastruktur deutlich: 1. dass Angebote speziell für Kinder und Jugendliche nur mäßig vorhanden sind, 2. dass es eine fehlende Angebotsbreite für junge Erwachsene gibt, 14
Projektaktivitäten
3. dass die Region über eine gute Ausstattung für erwachsene Paare, Aktive und die Generation 50+ verfügt, 4. dass sich die im Projekt benannten Angebote nur zu einem sehr geringen Anteil für Businessgäste eignen. Die von den Teilnehmern gewünschte touristische Infrastruktur verteilt sich prozentual sehr ähnlich wie die bestehende Infrastruktur auf die Zielgruppen. Besonders viele Wünsche eignen sich aber für die Zielgruppe der Aktiven. Die genaue prozentuale Verteilung wird in nachfolgender Grafik (Abbildung 8) verdeutlicht.
Abbildung 8: Prozentuale Verteilung der bestehenden und gewünschten Infrastruktur nach Zielgruppen.
Neben den in den Karten und Arbeitsblättern vermerkten Ideen und Wünschen ergab die Gruppenarbeit weitere umfangreiche Diskussionsergebnisse. Diese unterstreichen und präzisieren die Ergebnisse der Zielgruppenanalyse. So wurde herausgearbeitet, dass Wandern und Radfahren als die großräumigen vernetzenden Tourismusaktivitäten für die Region eingestuft werden können. Sie sind das wichtigste Aktivitätsfeld der Besucher. Neben diesen Hauptaktivitäten spielt an vielen Stellen aber auch der Wassersport eine große Rolle. Diverse Seen sind attraktive Lokalitäten für Schwimmen, Tauchen oder Wasserski und insbesondere die Niers bietet ein gut ausgebautes Angebot für Kanu- und Kajakfahrten. Auch der Reitsport wird zunehmend als bedeutungsvoll für die Region eingestuft. Dieses Diskussionsergebnis wird dadurch unterstrichen, dass alleine 41,5 % aller von den Teilnehmern vermerkten Punkte in der Karte 15
Projektaktivitäten
(vorhanden und gewünscht) sich direkt auf die Aktivitäten Fahrradfahren/Wandern, Wassersport und Reiten beziehen. Von diesen 41,5 % beziehen sich 70 % auf Fahradfahren/Wandern, 19% auf den Wassersport und immerhin 11% auf den Reitsport. Dabei eignen sich diese Aktivitäten aber nicht nur für die Zielgruppe der Aktiven, sondern bilden Basisangebote / Basiswünsche für alle Zielgruppen bis auf die Businessgäste. Obschon das bestehende Angebot insgesamt als gut eingestuft werden kann, sind die Wünsche nach Verbesserungen und neuen Angeboten im Bereich der Aktivitäten dominant (siehe hierzu Abbildung 8). So wurde in der Gruppenarbeit herausgestellt, dass Angebote fehlen, die „Aktivitäten ermöglichen“. Es sollten insbesondere Angebote für Kinder (besonders kleine Kinder), Jugendliche, junge Erwachsene und aktive Menschen geschaffen werden. Konkret werden Strukturen zum Austoben und Naturerleben gewünscht (Klettergarten, Matschspielplatz, Naturerlebnispfade, ausgewiesene Routen zum Wandern, Mountainbiking, Reiten, Skaten, Joggen etc.). Ideen, wo sich diese Strukturen räumlich anbieten würden, wurden in den Karten eingezeichnet. Ebenso ist der Wunsch nach einer besseren grenzüberschreitenden Information, Vernetzung und Verbreitung dieser Information ein wesentliches Ergbeniss der Gruppenarbeit. Die Themen Natur, Kultur und Landschaft sollten durch grenzüberschreitende Informationen, Angebote und Routen miteinander verknüpft werden. Die Entwicklung diverser grenzüberschreitender Routen und Routensysteme ist ausdrücklicher Wunsch vieler Teilnehmer. Zahlreiche Wünsche beziehen sich auf die Ausweisung von Routen zum Wandern, Reiten, Mountainbiking, Skaten oder Joggen. Dabei sollten durchaus kleine lokale Routen mit einem abgestuften Angebot von 3 km, 5 km und z.B. 7 km geschaffen werden. Diese lokalen Angebote sollten sich im Rahmen von Beschilderung und Information in ein großräumiges grenzüberschreitendes Netz von lokalen Angeboten einfügen. Wichtige Erkenntnis dieser Diskussion ist auch, dass die Angebote insgesamt zunächst einmal auch und vor allem für die lokale und regionale Bevölkerung konzipiert werden sollten. Diese Bevölkerung ist eine der wesentlichen Zielgruppen. Ein gut konzeptioniertes Angebot für die eigene Bevölkerung steigert auch die Attraktivität der Region für Touristen. Beispielhaft wurden hier die sogenannten Ommetjes benannt. Diese werden zurzeit als abgestufte und ausgewiesene Spazierrouten an einigen Stellen in den Niederlanden entwickelt und bieten ein Angebot ebenso für die lokale Bevölkerung wie für Besucher der Region. Dabei sollten Strukturen aus Deutschland und den Niederlanden miteinander verknüpft bzw. einander angeglichen werden. So wären eine einheitliche Beschilderungssystematik z.B. mit dem Knotenpunktsystem, ein gemeinsames grenzüberschreitendes Informationsterminalsystem oder der weitere grenzüberschreitende Ausbau von Themenrouten sinnvolle Möglichkeiten, dem Wunsch nach einer besseren grenzüberschreitenden Information und Vernetzung Rechnung zu tragen. Eine Verbesserung der grenzüberschreitenden Wegeinfrastruktur wird dabei an vielen Stellen insgesamt als nötig erachtet.
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Projektaktivitäten
In der Gruppenarbeit kam man außerdem zu dem Ergebnis, dass es nicht möglich sein wird, immer alle Wünsche an einem Ort umzusetzen. So existiert z.B. für viele Abgrabungsseen sowohl der Wunsch nach intensiver Nutzung durch Wassersportaktivitäten, wie auch der Wunsch nach Naturentwicklung und ruhiger Erhohlung. Diese und ähnliche Wünsche gilt es aus Sicht der Teilnehmer, wenn möglich, geschickt miteinander zu kombinieren oder Konzentrationszonen für die jeweiligen Nutzungen zu entwickeln. Bereits existierende Schwerpunkte sollten dabei berücksichtigt und entsprechend weiter entwickelt werden. Weiche Übergänge zwischen Schwerpunktbereichen für ruhige Erholung zu intensiver genutzten Bereichen gilt es zu schaffen. Im Nachgang zu den beiden Workshops konnten aus den Ergebnissen mögliche inhaltliche Schwerpunktsetzungen für die zukünftige naturtouristische Weiterentwicklung der Region herausgearbeitet werden. Diese Schwerpunktsetzungen haben sich aus der Analyse und Abwägung der gesammelten Anmerkungen und den Wünschen der Teilnehmer ergeben und sind als sinnvolle Empfehlungen für zukünftige Planungen zu sehen. Für den Bereich eines extensiven Tourismussegments wurden 5 Schwerpunktbereiche identifiziert. Hier sollte in Zukunft eine extensive touristische Weiterentwicklung in Betracht gezogen werden, ohne dabei das ökologische Potenzial der einzelnen Bereiche zu vernachlässigen oder zu gefährden (siehe Abbildung 9).
Abbildung 9: Mögliche Schwerpunkte für eine extensive touristische Weiterentwicklung in der Region. 17
Projektaktivitäten
Für den Bereich einer intensiveren touristischen Weiterentwicklung wurden 3 Bereiche identifiziert. Hier handelt es sich um Abgrabungs- bzw. Rekultivierungsbereiche, die bereits einer intensiveren Nutzung unterworfen sind oder sich entsprechend der Anmerkungen und Wünsche aus den beiden Workshops hierzu eignen würden. Hier sollten die begonnenen Entwicklungen konsequent fortgeführt werden. Sowohl intensive wassersportliche Nutzungen, als auch gut ausgebaute Wander-, Rad-, Skater-, oder Reitrouten könnten hier weiterentwickelt werden (siehe Abbildung 10).
Abbildung 10: Mögliche Schwerpunktbereiche für eine intensive touristische Weiterentwicklung in der Region.
Neben der touristischen Weiterentwicklung war ein wesentliches Themenfeld die Vernetzung. Entsprechend wurden auch für diesen Themenbereich 4 Schwerpunktzonen identifiziert, in denen verstärkt landschaftliche, ökologische und/oder touristische Vernetzung vorangetrieben werden sollte (siehe Abbildung 11).
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Projektaktivitäten
Abbildung 11: Mögliche Schwerpunktbereiche einer Vernetzung in der Region
Abschließendes Fazit des 2. Workshops ist, dass 1. die Region über eine gute landschaftliche und touristische Grundausstattung verfügt, 2. sich dieses Grundangebot insbesondere für die Zielgruppen der erwachsenen Paare, der Aktiven und der Generation 50+ eignet, 3. Angebote für Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene nur mäßig vorhanden sind, 4. die Zielgruppe der Businessgäste im Rahmen dieses Projektes für die Region eine untergeordnete Rolle spielt, 5. Radfahren und Wandern die grenzüberschreitend übergeordneten Tourismusaktivitäten für diese Region sind, 6. es eine Vielzahl von Ideen und Wünschen zur Verbesserung der Angebotssituation, insbesondere im Bereich der „Aktivitätenentwicklung“ gibt. Die wichtigsten Handlungsempfehungen, die sich aus dem 2. Workshop ableiten lassen: 1. Angebote für Aktivitäten, insbesondere für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und aktive Menschen sollten ausgebaut werden. 2. Die grenzüberschreitende Information, Vernetzung und Verbreitung sollte verbessert werden.
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Projektaktivitäten
3. Lokale Angebote/lokale abgestufte Routen (Ommetjes) sollten als Basisangebote für die lokale Bevölkerung eingerichtet werden. 4. Grenzüberschreitende Routen und Routensysteme sollten in Verbindung mit einer verbesserten grenzüberschreitenden Wegeinfrastruktur eingerichtet werden. 5. Strukturen aus Deutschland und den Niederlanden sollten miteinander verknüpft, bzw. einander angeglichen werden (Knotenpunktsystem, Themenrouten und Terminals sollten auf beiden Seiten der Grenze verfügbar sein). 6. Es existieren bereits Konzentrationszonen für eher intensivere und eher extensivere Nutzungen, diese sollten konsequent weiterentwickelt werden, weiche Übergänge sind zu schaffen bzw. sinnvolle Kombinationen zu ermöglichen.
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Projektaktivitäten
2.3 Workshop 3 2.3.1 Schwerpunkt Nachdem in den ersten beiden Workshops mit breiter Unterstützung der Teilnehmer ein guter Überblick über die Landschaften und die touristischen Möglichkeiten diesseits und jenseits der Grenze erarbeitet wurde, bildete der 3. Workshop mit dem Titel: „Marketing - das Projekt SAND vor dem Hintergrund von Demografie und Besuchermotivation“ den Abschluss der Workshopreihe des Projektes SAND. In diesem halbtägigen Workshop sollten die Ergebnisse der ersten beiden Veranstaltungen vorgestellt und eine Bilanz gezogen werden. Offene Fragen, die sich aus den ersten beiden Workshops ergeben hatten, sollten nach entsprechenden Einführungsreferaten gemeinsam diskutiert werden und hinsichtlich des Marketings vertieft werden:
Welche Rolle spielt das touristische Image zur Vermarktung der Region? Welche Rolle spielt der demografische Wandel? Ist die Definition unserer Zielgruppen korrekt? Planen wir die richtigen Angebote? Welche Rolle spielen Grenzen zwischen Ländern und Kommunen?
2.3.2 Vorträge Folgende Vorträge wurden einführend gehalten: Bilanz der ersten beiden Workshops. (Dr. Ulrich Werneke, Naturschutzzentrum im Kreis Kleve und Edmond Staal, Stichting het Limburgs Landschap) Auf dem Weg zu nachfrageorientierten Erholungsformen. (Frank Verkoijen, RECRON) Demografische Entwicklung in der Grenzregion. Basis für die touristische Entwicklung? (Wim Derks, Bevolkingsdaling.nl, Kenniscentrum voor Bevolkingsdaling en Beleid)
Abbildung 12: Herr Verkoijen und Herr Derks bei Ihren Vorträgen
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Projektaktivitäten
Die Vorträge werden auch an dieser Stelle nur stark zusammengefasst dargestellt, die Präsentationen sind aber wieder auf der beigefügten DVD enthalten. Der erste Vortrag von Dr. Ulrich Werneke und Edmond Staal fasste die Ergebnisse ersten beiden Workshops zusammen. Auf eine Zusammenfassung des Vortrags soll an dieser Stelle erneut verzichtet werden, da die Ergebnisse bereits unter Abschnitt 2.2.4 dargestellt wurden. Der zweite Vortrag: „Auf dem Weg zu nachfrageorientierten Erholungsformen.“ von Frank Verkoijen, gab einen Einblick in neue Ansätze der touristischen Nachfrageermittlung. Er stellte heraus, dass der Erholungssektor von je her angebotsorientiert ausgerichtet war. D.h., bereits Vorhandenes wurde angeboten und vermarktet. In der heutigen Zeit müsse man aber, um erfolgreich zu sein, einen anderen Ansatz verfolgen und herausfinden, welche Nachfrage existiere. Hierzu gibt es in den Niederlanden das Projekt „Gastfrij Nederland“, welches Unternehmen, der Politik oder auch Naturschutzverbänden hilft, ihre Angebote nachfrageorientiert zu konzipieren. Dies funktioniere mit Hilfe von zwei Untersuchungsmethoden bzw. -ansätzen. Der erste Untersuchungsansatz basiert auf dem so genannten BSR-Model 2 und typisiert Menschen anhand von sozioökonomischen und psychologischen Aspekten in vier Erlebniswelten. Je nach Typ herrscht ein anderer Anspruch der Personen, was Erholung bzw. Freizeit bedeutet. Um nun herauszufinden, wo welche Erlebnistypen wohnen bzw. welche Touristen eine Region besuchen, wird die Bevölkerung mithilfe der Postleitzahlen anhand von sozioökonomischen und demografischen Merkmalen segmentiert und diesen Erlebniswelten zugeordnet. Abfragen von Gästedatenbanken sowie Analysen der lokalen Bevölkerung vermitteln dann eine Vorstellung davon, welche Gäste in eine Region kommen bzw. was die lokale Bevölkerung konsumieren möchte. Anhand dieser Ergebnisse könne nun das Angebot einer Region bzw. einzelner Anbieter angepasst und optimiert werden. Der dritte Vortrag: „Demografische Entwicklung in der Grenzregion. Basis für die touristische Entwicklung?“ von Wim Derks, führte in die demografischen Rahmenbedingungen für eine weitere touristische Entwicklung ein. Herr Derks erläuterte, dass die Bevölkerung auf beiden Seiten der Grenze in den nächsten 20 Jahren geringfügig abnehmen werde, die Altersstruktur aber einer deutlichen Veränderung unterliegen werde. So werde der Anteil der über 60jährigen in Nord-Limburg um 54%, im Regierungsbezirk Düsseldorf um 34% steigen, die Anteile der jüngeren Altersgruppen hingegen werden alle weiter abnehmen. Insbesondere auch der Anteil der jungen Menschen bis 20 Jahre werde sinken. In Bezug auf das Freizeitverhalten der Altersgruppe über 60 führte Herr Derks aus, dass diese heute und zukünftig finanziell besser gestellt seien als früher und ihnen somit mehr Geld für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stünden. Sie seien aktiver, insbesondere in ihrem näheren Umfeld als ihre Altersgenossen von vor 20 Jahren. Urlaub und Erholung spiele eine große Rolle, wobei besonders Fahrradfahren und Wandern die Urlaubs- und Freizeitaktivitäten dieser Altersgruppe seien.
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Brand Strategy Research model entwickelt von der Smart Agent Company
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Projektaktivitäten
Zusätzlich zum regulären Vortragsprogramms und in Anlehnung an neueren Ansätze der touristischen Nachfrageermittlung hatte sich das Projektteam mit dem Ansatz der touristischen Motivgruppen 2 auseinander gesetzt und diesen Ansatz beispielhaft und in Anlehnung an bisherige Erkenntnisse auf die Projektregion angewendet. Diese Ideen wurden ebenfalls in einer Präsentation von Melanie Teske vom Naturschutzzentrum im Kreis Kleve vorgestellt. Auch diese Präsentation ist auf der beiliegenden DVD enthalten. Der Ansatz der Motivgruppen geht davon aus, dass es keine soziologisch einheitlich segmentierten Zielgruppen gibt, sondern dass für das Freizeit- und Erholungsverhalten eher die Motivation ausschlaggebendes Kriterium ist. So gibt es z.B. den geselligkeitsorientierten Besucher. Dieser möchte gerne etwas mit Freunden oder der Familie unternehmen. Dafür kommen für ihn z.B. kurze Spaziergänge auf ausgeschilderten Wegen in Frage. Anschließend möchte der Geselligkeitsbesucher z.B. Grillen oder gemütlich Kaffee trinken. Die Motivation „Geselligkeit“ kann dabei sowohl für die Familie mit Kindern, als auch Menschen der Generation 50+ ausschlaggebendes Kriterium sein, einen Ausflug zu machen. Weitere Motivgruppen sind:
„Mal eben raus“: Mal eben an der frischen Luft die Batterien aufladen. Diese Menschen sind auf der Suche nach Erholung in einer schönen Landschaft in der Nähe ihrer Wohnumgebung „Interesse“: Interessenbesucher möchten nicht nur raus. Sie wollen etwas über die Natur, Kultur und Geschichte lernen. „Vollständig aufgehen in“: Diese Menschen lieben die Natur und gehen ganz im Naturerlebnis auf. Sie wollen alles über Flora und Fauna wissen „Herausforderung“: Diese Besucher suchen ihre persönliche Herausforderung. Dies muss keine Klettertour, sondern kann ebenso Fahrradfahren, Nordic Walking oder eine lange Wanderung sein.
In den Karten wurde der Ansatz der Motivgruppen beispielhaft angewendet und überlegt, wo es möglich ist, für welche Motivgruppe Angebote zu schaffen, bzw. wo welche Motivgruppe bereits Angebote vorfindet. Entsprechende Kartenauschnitte wurden in der Präsentation vorgestellt.
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Vergleich: BOODE, S.; PERDOK, A.; VAN RIJCKEVORSEL, P. (2010): Werken met recreatiemotiven – Inspirerend beeldenboek. Kenniscentrum Recreatie, April 2010, Den Haag
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2.3.3 Diskussionsrunde: Im Anschluss an die Vorträge sollte der Workshop mit einer aktiven Diskussionsrunde zu den Vorträgen, den vorgestellten Ergebnissen und offenen Fragen abgeschlossen werden. Hierzu wurden folgende vier Thesen vorgestellt, die die Diskussion eröffnet haben:
1. Touristisches Image Ein wachsendes touristisches Freizeitangebot ist für die Region wichtiger als eine touristische Bildmarke, wie sie z.B. Bayern oder das Wattenmeer darstellen.
2. Zielgruppen / Motivgruppen Sollte sich das touristische Freizeitangebot primär an Menschen aus der eigenen Umgebung richten? Die größte Gruppe der Touristen ist die Bevölkerung vor Ort.
3. Grenzen Die Grenze ist noch in den Köpfen und Strukturen vorhanden. Auch behindert Konkurrenz zwischen den Gemeinden eine naturtouristische Entwicklung. Können Informationssysteme mit grenzüberschreitenden Routenstrukturen diese Barrieren aufheben?
4. Demografie Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung müssen die Investitionen in kinder- und jugendgerechte Angebote hinter Investitionen in seniorengerechten Angeboten zurückstehen. Müssen wir Kinderspielplätze durch Seniorentreffpunkte ersetzen?
Die beiden ersten Thesen wurden in der Diskussionsrunde zusammen diskutiert und ließen sich nicht ohne Weiteres voneinander losgelöst betrachten. Für die Wiedergabe der Diskussionsergebnisse scheint es sinnvoller, zunächst die Diskussion um die Zielgruppen wiederzugeben, die auch den größten Anteil in der Diskussion einnahm. Auch die anderen Themen vermischten sich immer wieder miteinander. Im Folgenden soll dennoch versucht werden, die Diskussionsstränge nach den einzelnen Thesen gegliedert darzustellen.
Zielgruppen /Motivgruppen Von Seiten der niederländischen Touristiker wurde erläutert, dass ca. 70% der Besucher als „Tagestouristen“ aus der Region kämen (regionale Besucher), nur 30% der Besucher kämen von außerhalb. Ökonomisch gesehen, müsse man daher fragen, ob nicht bisher zuwenig Besucher von außerhalb in diese Region kommen und ob man überhaupt mehr Menschen in diese Region holen wolle. Grundsätzlich sei Tourismus schließlich mehr als nur ein Angebot für die Menschen, die in einer Region leben und arbeiten. Ein Ziel des Tourismus sei auch, dass Menschen von außerhalb ihr Geld in dieser Region verausgabten. In diesem Zusammenhang wurde dargestellt, dass ein deutscher Besucher der Maasdünen aus Weeze statistisch als ausländischer Tourist gewertet wird, während ein Fahrradfahrer aus Venlo, als Tagesbesucher aus der Region erfasst wird. Für die deutsche Statistik gilt diese Feststellung 24
Projektaktivitäten
ebenfalls. Dieser „statistische Fehler“ bedeutet eigentlich, dass der Anteil der regionale Besucher größer 70 % sei. Es sollte daher auch die Frage erlaubt sein, ob der Ausbau des Freizeit- und Erholungsangebotes sich nicht doch primär an den Bedürfnissen der eigenen regionalen Bevölkerung orientieren sollte. Als regionale Bevölkerung wurde dabei die Bevölkerung bezeichnet, die innerhalb von ca. 1 Stunde Fahrtzeit die Angebote wahrnehmen kann. In der Diskussion wurde daraufhin weiter dargestellt, dass es gerade in Bezug auf die Grenztouristen ein offensichtliches Informationsdefizit gäbe. Der Niederländer wisse oftmals nicht genug über die zahlreichen Möglichkeiten auf der anderen Seite der Grenze und umgekehrt. Hier gälte es, die Informationen über die Grenze hinweg besser nutzbar zu machen, um das Informationsdefizit abzubauen, damit als erste „Zielgruppe“ Deutsche mehr Geld in den Niederlanden verausgaben und Niederländer mehr Geld in Deutschland. In dieser Hinsicht sei die vorrangige Zielgruppe tatsächlich die grenzüberschreitende regionale Bevölkerung. Es war einhellige Meinung, dass die Investition in eine bessere grenzüberschreitende Bekanntheit der Möglichkeiten und Besonderheiten der Region auch automatisch zu einer besseren überregionalen Bekanntheit der Region führen würde. Damit könne man letztlich sehr einfach auch überregional Gäste in die Region locken. Es wurde angemerkt, dass, wolle man mehr Besucher in die Region holen, die Infrastruktur gepflegt und gut ausgebaut sein müsse. Gute Wege, gute Beschilderung, gute zweisprachige Informationen und eine gute Gastronomie seien, egal ob für Besucher von weiter weg oder für regionale Besucher, ein Muss. Auf die Frage, ob man den Besuchern noch mehr bieten müsse, war die allgemeine Meinung, dass das Angebot insgesamt gut sei, nur der Zustand der Infrastruktur und die Bekanntheit verbessert werden müssten. Die Touristiker merkten an, dass in der Region bereits an vielen Stellen grenzüberschreitend gearbeitet würde. Informationen würden - soweit vorhanden - auch immer über die Grenze hinweg ausgetauscht und die Zusammenarbeit zwischen den deutschen und niederländischen Touristeninformationen funktioniere gut. Es existierten auch viele Projekte, die versuchten, die Informationsdefizite abzubauen und die Region auch grenzüberschreitend und über den regionalen Raum hinaus bekannt zu machen. Man müsse aber vielleicht auch akzeptieren, dass dies eine andauernde Aufgabe bliebe und die überregionale Bekanntheit nur langsam gesteigert werden könne. Abschließend kann daher festgehalten werden, dass der Fokus für eine spätere Umsetzung der genannten Ideen und Wünsche aus den ersten beiden Workshops zunächst einmal auf die regionale grenzüberschreitende Bevölkerung gelegt werden sollte. Durch Investitionen und Aufwertungen für die grenzüberschreitende regionale Bevölkerung profitiert immer auch der Tourist von außerhalb und die Region gewinnt insgesamt an Attraktivität. Insgesamt tritt die Frage der richtigen Zielgruppe deutlich hinter den Gedanken und Wunsch der besseren Information, Vernetzung und Verbreitung über die Grenze hinweg zurück.
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Projektaktivitäten
Touristisches Image These war, dass für die grenzüberschreitende Region Kreis Kleve - Provincie Limburg, bislang kein gemeinsames Image existiere. Alleine für den Niederrhein ist es schwierig ein Bild / eine Bildmarke im Kopf zu erzeugen, wie man dies z.B. für Bayern oder das Wattenmeer kann. Dies gilt ebenso für die niederländische Region z.B. der Maasdünen. Hier ist es ebenfalls mühsam, potenziellen Touristen eine Vorstellung von der Region zu vermitteln. Betrachtet man die in den Karten vermerkten Punkte und die Ergebnisse der ersten beiden Workshops, so findet man viele Punkte zum Thema Fahrradfahren und Wandern, zu Kultur und Sehenswürdigkeiten. Andere Regionen haben dies aber auch zu bieten, also muss man die Frage stellen, was an unserer Region das Besondere ist. Was unterscheidet unsere Region z.B. von Bayern oder der Wattenmeerregion? Können wir für unsere Region überhaupt ein gemeinsames Image kreieren und ist das notwendig? Als Antwort auf diese Frage wird die Grenze als eine Besonderheit dargestellt. Das verbindende und charakteristische unserer Region sei eben die Grenzregion. Dies sei trennendes und verbindendes Element zugleich und biete den besonderen Charme, insbesondere für Besucher von außerhalb, aber auch für eine Vielzahl der regionalen Besucher. In Bezug zu den Anmerkungen, dass bisher nur ca. 30 % der Besucher von außerhalb in unsere Region kämen, wurde angemerkt, dass dies vielleicht gerade auch daran läge, dass es kein gemeinsames Image gäbe oder dieses zu schlecht sei. Hierauf wurde diskutiert, dass das Image nicht zu schlecht sei, sondern sich die Bekanntheit bislang nur langsam steigern lasse. Projekte wie das neue „Cool Breaks“ würden hier aber gute Arbeit leisten. In den 90ziger Jahren sei der Niederrhein vom damaligen Regierungspräsidenten Jürgen Büssow als der „schlafende Riese“ in Sachen Tourismus bezeichnet worden. Wenn man also vergleiche, dass der Niederrhein seit ca. 20 Jahren touristisch aktiv beworben wird, während das Münsterland, das überall bekannt ist, bereits seit ca. 50 Jahren vermarktet wird, könne man darauf bauen, dass in 30 Jahren die touristische Bekanntheit des Niederrheins auch eine andere sei. Dies gelte erst Recht in Bezug auf die grenzüberschreitende Situation. Die Menschen der Region hätten ohnehin bereits ein Bild vom Niederrhein bzw. den Maasdünen im Kopf, auch ohne dass hier von außen ein Image vermarktet wird. Trotzdem wissen die Menschen der Region oftmals nicht, was sie in ihrer Region bzw. auf der anderen Seite der Grenze alles erleben können. Weiter wurde angemerkt, dass ein Image auch immer nur den allerkleinsten gemeinsamen Nenner transportiere. Nicht jeder Bayer bzw. jeder Ort in Bayern reduziert sich selbst auf Weißwürste, Brezel und Bier. Daher sei es doch erst recht fraglich, ob man sich als Region soweit reduzieren wolle und ob unsere Region nicht auch viele verschieden Dinge zur Vermarktung zu bieten habe. Wichtiger seien dabei das interessante Angebot an sich und die gute Information darüber. Auch in diesem Zusammenhang gelte, das Basisangebot müsse stimmen. Die am Workshop teilnehmenden Touristiker schätzten ein, dass für die erfolgreiche Vermarktung zu ca. 70 % das Angebot und die Information darüber und zu ca. 30 % das Image wichtig seien. Es gilt also auch hier festzuhalten, dass die Kommunikation über die Möglichkeiten der Region, also die grenzüberschreitende Information, Vernetzung und Verbreitung, zentraler Punkt für die Vermarktung ist. Abschließend wurde festgehalten, dass diese Kommunikation an vielen Stellen noch verbessert werden kann. Ein Image lässt sich nicht von außen erzeugen und es
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Projektaktivitäten
ist auch nicht sinnvoll, den Versuch zu starten, ein gemeinsames Image über die Region zu legen. Die gemeinsame Basis der Grenzregion und der Fahrradregion existiert, alles Weitere muss von unten wachsen. Abschließend kann also zu diesem Thema für eine spätere Umsetzung festgehalten werden, dass es innerhalb dieses Projektes keiner Initiative zu einer übergeordneten Imagebildung bedarf. Vielmehr sollten die Angebote im Bereich Fahrradfahren, Wandern und grenzüberschreitender Infrastrukturen und Informationen so vorangetrieben werden, dass sie bestehende Ansätze einer grenzüberschreitenden Fahrrad- und Wanderregion weiter verstärken.
Grenzen Startpunkt der Diskussion um die Grenzen war, dass die Landesgrenzen noch in den Köpfen und Strukturen vorhanden sind und dies an einigen Stellen die naturtouristische Entwicklung der Region hemmt. Anschließend wurde erläutert, dass wir schon an vielen Stellen im Rahmen dieses Projektes erfahren konnten, dass die Grenze eine Informationsbarriere darstellt. Es scheine sich dabei aber weniger um eine Grenze in den Köpfen, sondern vielmehr um eine technische Grenze zu handeln. Die Grenze wurde auch in diesem Zusammenhang als ein Erlebnisraum dargestellt. Es wurde berichtet, dass insbesondere Besucher von außerhalb es als ein Erlebnis empfänden, mal eben nach „Holland“ bzw. nach Deutschland zu fahren. Diesen Ausflug unternehme man gerade, weil es auf der anderen Seite der Grenze anders sei. Es wird aber einhellig auch so eingeschätzt bzw. von den Teilnehmern empfunden, dass auch für die regionale Bevölkerung der Besuch „mal eben über die Grenze“ von besonderem Reiz für einen Tagesausflug sei. Es sei spannend, die anderen Bauformen zu sehen oder die andere Gastronomie zu besuchen. In diesem Sinne gehe es auch darum, die Grenze bzw. die Andersartigkeit zu kultivieren und eben nicht „Gleichmacherei“ zu betreiben. Dabei wurde nochmals auf die Kultivierung der Grenze im Rahmen des Images verwiesen. Auch die Notwendigkeit einer Steigerung des Bekanntheitsgrades wurde erneut betont. Hierzu seien vorrangig die technischen Barrieren abzubauen und die Information über die Grenze hinweg zu transportieren. Das Thema Information, Vernetzung und Verbreitung über die Grenze hinweg stand auch bei der Diskussion um die Wirkung der Grenze wieder ganz vorne an. Als eine Möglichkeit, Informationen über die Grenze hinweg zu transportieren, wird durchaus die Nutzung internetbasierter Plattformen gesehen. Als eine erste sinnvolle Maßnahme wird hier die Zusammenstellung aller wesentlichen Attraktionen und Akteure im Projektgebiet auf einer zweisprachigen Internetseite gesehen. Dabei sei es in der heutigen Zeit besonders wichtig, dass die Angebote dann auch gut „gegoogelt“ werden könnten. Ein weiterer Aspekt, der zu bedenken sei, ist die frühzeitige Einbindung geeigneter Partner bei allen Planungen, die auch Einfluss auf der anderen Seite der Grenze haben könnten. So gäbe es immer wieder Situationen, bei denen sowohl auf deutscher wie auf niederländischer Seite Planungen gemacht wurden und erst in einem weit fortgeschrittenen Projektstadium der Kontakt zu geeigneten Partnern auf der anderen Seite gesucht wurde. Aus dieser späten Einbindung und Kommunikation resultieren dann häufig unbefriedigende Ergebnisse für den 27
Projektaktivitäten
grenzüberschreitenden Gesamtraum. Bei der beispielhaften Erläuterung zu einigen Projekten wurde dabei auch herausgestellt, dass die Mentalität, wie Projekte angegangen werden bzw. die Diskussionskultur von Niederländern und Deutschen sich unterscheide und somit eine frühzeitige und verbesserte Kommunikation erforderlich sei. Nicht nur die deutsch-niederländische Grenze spielt für Planungen und das erfolgreiche Gelingen eines Projektes eine Rolle, sondern oftmals schon das Planen und Denken über Gemeindegrenzen hinaus. Die These, dass Konkurrenz zwischen den Gemeinden eine naturtouristische Entwicklung der Region behindere, wird von den Teilnehmern durchaus unterstützt. Daher sei es wichtig, die vielen guten Ideen, die in Projekten entwickelt würden, frühzeitig auch in die Politik zu tragen. Diese sei letztlich für die Genehmigung von Geldern zuständig und müsse überzeugt werden, wenn es darum ginge, manchmal auch auf eine Infrastruktureinrichtung zugunsten einer anderen Gemeinde zu verzichten. Abschließend kann also zum Thema Grenzen für eine spätere Umsetzung festgehalten werden, dass es wichtig ist, technische Barrieren abzubauen. Information, Vernetzung und Verbreitung auch mit Hilfe von neuen Medien sollte über die Grenze hinweg vorangetrieben werden. Netzwerke sollten über die Grenze hinweg aufgebaut und eine frühzeitige Kommunikation mit möglichen Partnern eingegangen werden. Touristisch sollte die Grenze aber eher kultiviert werden. Sie ist Erlebnisraum und kann sich zu einem wesentlichen Teil des touristischen Images herauswachsen. Eine frühzeitige grenzüberschreitende Kommunikation von Planungen mit Einbindung der politischen Entscheidungsträger ist notwendig.
Demografie Aufgrund des demografischen Wandels wurde die provokante These aufgestellt, dass zukünftig Investitionen in seniorengerechte Angebote vorrangig vor Investitionen für Kinder und Jugendliche sein müssten. Obwohl die Teilnehmer des Workshops die demografische Entwicklung durchaus sehen, fand diese These – erwartungsgemäß – keine Zustimmung. Es sei vor dem Hintergrund des demografischen Wandels vielmehr wichtig, ein attraktives Umfeld für Familien zu schaffen, damit diese nicht aus der Region abwanderten. Dabei sei es genauso wichtig, dass Kindern die Möglichkeit gegeben werde, in einer intakten Natur zu spielen, wie Angebote für Jugendliche zu schaffen. Es sei im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung auch wichtig, Perspektiven für junge Leute zu eröffnen, damit diese nach der Schule eine Zukunft in der Region hätten oder nach einem Studium auch wieder zurück kämen. Touristisch sei sicher notwendig, Wege auch behindertengerecht auszubauen. Diese könnten dann von älteren Leuten gut mitbenutzt werden. Es wurde die Idee geäußert, dass man integrierte Angebote schaffen sollte und z.B. auch ein behindertengerechter Weg zu einem Kinderspielplatz führen sollte. Auf diese Weise seien z.B. Großeltern auch in der Lage, mit den Kindern auf den Spielplatz zu gehen. Andererseits wurde auf das wirtschaftliche Potenzial der Generation 50+ verwiesen. Man dürfe diese Generation nicht außer Acht lassen. In den Niederlanden wäre z.B. die Region bei Drenthe ein sehr beliebtes Ziel für diese Generation. In der Vermarktung sei diese 28
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Zielgruppe durchaus explizit anzusprechen und spezielle Angebote zum Fahrradfahren oder Wandern könnten durchaus entwickelt werden. Da diese Generation deutlich zunehmen würde, über eine gute Finanzkraft verfüge und ausreichend Zeit für Urlaube habe, sollte diese Entwicklung auf keinen Fall verpasst werden. Als Ergebnis für die Umsetzung zu dem Thema Demografie kann also festgehalten werden, dass im Hinblick auf Infrastruktureinrichtungen integrierte Angebote geschaffen werden sollten. Die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen und der Familien muss weiter wichtig bleiben. Für die touristische Vermarktung sollte der Zielgruppe der Generation 50+ aber durchaus verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet werden.
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Handlungsempfehlungen
3. Handlungsempfehlungen Die nachfolgend dargestellten Handlungsempfehlungen lassen sich aus den Ergebnissen der Workshops ableiten und sind teilweise auch bereits benannt worden. Sie werden an dieser Stelle zusammenfassend aufgeführt und werden in allgemeine und konkret raumbezogene Handlungsempfehlungen untergliedert. Die konkreten raumbezogenen Handlungsempfehlungen werden allerdings nur beispielhaft für einige Schwerpunkträume aufgezeigt. Weitere Abfragen der Daten sind jederzeit möglich und werden gerne für die weitere Regionalentwicklung den Partnern und Teilnehmern des Workshops im Einzelnen zur Verfügung gestellt, können aber aufgrund der Fülle und Dichte der Informationen nicht flächendeckend in diesem Bericht abgehandelt werden.
3.1 Allgemeine Handlungsempfehlungen Landschaften: Die Region bietet eine Vielzahl zeigenswerter künstlicher und natürlicher Landschaften. Daher sollten: diese Landschaften mit ihrem hohen ökologischen Wert sowie ihrem Freizeit- und Erholungsfaktor ökologisch weiter entwickelt werden, natürliche und künstliche Landschaften miteinander vernetzt werden (ökologisch und touristisch). Konzentrationszonen eher intensiver und eher extensiver touristischer Nutzungen landschaftlich und touristisch konsequent weiterentwickelt werden Infrastruktur: 1) Wege und Routen: Die Region verfügt über ein gut ausgebautes Netz an Wander-, Radwander- und Reitwanderrouten, dennoch existiert in diesem Bereich Verbesserungsbedarf. grenzüberschreitende Wegeverbindungen sollten ergänzt und verbessert werden punktuell sind lokale Wegeverbindungen zu ergänzen und zu verbessern grenzüberschreitende Routen und Routensysteme sollten verbessert werden lokale Angebote /lokale abgestufte Routen (Ommetjes) sollten als Basisangebote für die lokale Bevölkerung eingerichtet werden spezielle Wege oder Routen z.B. für Jogger oder Skater oder Themenrouten, wie „Spargelroute“ oder „Agrobusinessrouten“ sollten das vorhandene Angebot sinnvoll ergänzen bei der Einrichtung und Verbesserung neuer Wege und Routen sollte immer auch über Möglichkeiten barrierefreier Strukturen nachgedacht werden
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Handlungsempfehlungen
2) lokale Infrastrukturangebote Die Region verfügt bereits über zahlreiche Freizeitangebote, doch auch hier besteht Ergänzungs- und Verbesserungsbedarf. es sollten Freizeitangebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Aktive ergänzt werden (Naturerlebnispfade, Erlebnisspielplätze, Klettergärten etc.) Infotafeln, Aussichtspunkte, Lehrpfade und auch Infozentren sollten an vielen Stellen eingerichtet und ergänzt werden. Dabei ist eine grenzüberschreitende Abstimmung dringend erforderlich. Information, Vernetzung, Verbreitung Die grenzüberschreitende Information, Vernetzung und Verbreitung weist nach wie vor Defizite auf und sollte verbessert werden. Hierzu sollten: Strukturen aus Deutschland und den Niederlanden miteinander verknüpft, bzw. einander angeglichen werden (Knotenpunktsystem, Themenrouten und Terminals sollten auf beiden Seiten der Grenze verfügbar und verständlich sein) eine internetbasierte Plattform sollte zweisprachig über alle Angebote und Anbieter der Region informieren und zu diesen verlinken Natur-, Kultur-, Freizeit-, und Routeninformation sollten miteinander verknüpft werden lokale abgestufte Routen (Ommetjes) sollten sich in ein grenzüberschreitend einheitlich ausgeschildertes Netz dieser Routen eingliedern eine Zweisprachigkeit von Beschilderungen und Informationsmaterialien sollte obligatorisch werden Alle Maßnahmen sollten darauf abzielen, technische Grenzbarrieren und Informationsdefizite abzubauen, ohne den Erlebniseffekt „Ausflug über die Grenze“ zu minimieren. die Netzwerkbildung über die Grenze hinweg sollte weiter verstärkt werden für Planungen sollte eine frühzeitige Kommunikation mit möglichen Partnern eingegangen werden eine frühzeitige grenzüberschreitende Einbindung auch der politischen Entscheidungsträger sollte vorangetrieben werden
Marketing, Zielgruppen, Demografie Bedarf für eine groß angelegte Imagekampagne im Rahmen eines umsetzungsorientierten Naturtourismusprojektes wird nicht gesehen. Die Grenze sollte aber als imagebildendes Element kultiviert werden. Des Weiteren sollte das Image der Fahrrad- und Wanderregion mit der Ergänzung Wasser- und Reitsport kultiviert werden. Alle Maßnahmen sollten in erster Linie für die regionale grenzüberschreitende Bevölkerung als Zielgruppe konzipiert werden. Der demografische Wandel wird für eine Weiterentwicklung der Naturtourismusregion durchaus als wichtig eingestuft. Allerdings sollten im Hinblick auf Infrastruktureinrichtungen integrierte Angebote geschaffen werden. Die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen und 31
Handlungsempfehlungen
der Familien muss weiter wichtig bleiben. Für die touristische Vermarktung sollte der Zielgruppe der Generation 50+ aber durchaus verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet werden.
3.2 Raumbezogene Handlungsempfehlungen Während des 1. und 2. Workshops wurde von allen Beteiligten (Vertretern der Gemeinden, Genehmigungsbehörden (Bez.-Reg., Provincie), der Kiesindustrie, Landschaftsarchitekten, Planungsbüros, Heimatvereinen, aktive Bürgern, Touristiker sowie Naturschutzorganisationen) eine Vielzahl von bestehenden landschaftlichen und touristischen Angeboten sowie Verbesserungsvorschläge und Anregungen zusammen getragen. All diese Informationen stehen für nachfolgende Planungen als Punkte und Linien in einem Geoinformationssystem zur Verfügung. Sie haben einen konkreten Raumbezug und können somit als Handlungsempfehlungen für lokale und übergreifende Planungen dienen.
Abbildung 13: Mögliche Schwerpunkte im Überblick
Die Auswertung und Kategorisierung aller gewonnenen Informationen zeigte zudem, dass räumlich-inhaltliche Schwerpunkte gesetzt werden können und – nach dem Willen der Teilnehmer an den Workshops – auch sollten. Solche Landes- und Kommunalgrenzen überschreitende Schwerpunkte sind beispielhaft in Abbildung 13 und zugehörigem Anhang 1 (vgl. auch Abbildungen 9, 10, 11 und jeweilige Legenden) dargestellt. Sie ermöglichen in der
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Handlungsempfehlungen
Region das Neben- und Miteinander von Natur- und Tourismus in Grenzen überschreitender Vernetzung. Zusammengefasst ergeben sich raumbezogene Handlungsempfehlungen aus a) der Vielzahl lokaler Anregungen zur Entwicklung von Natur und Tourismus b) einer Bündelung und Gewichtung dieser Anregungen zur Definition regionaler Schwerpunkte Die Beteiligung an den Workshops und die intensive und konstruktive Diskussion im Rahmen dieses Projektes zeigten deutlich, dass großes Interesse am Geschehen „vor der eigenen Haustür“ und der Wille, dieses mitzugestalten, besteht.
Fazit: Die Umsetzung einer Reihe dieser Handlungsempfehlungen obliegt Politik und Verwaltung der einzelnen Städte und Gemeinden und ist nur in grenzüberschreitender Zusammenarbeit zwischen diesen möglich. Dies gilt insbesondere für alle Vorschläge zur Verbesserung der Infrastruktur von Wegen und Routen. Die Umsetzung anderer Handlungsempfehlungen insbesondere aus dem Bereich Information, Vernetzung und Verbreitung sollten im Rahmen eines großen oder mehrerer kleiner grenzüberschreitender Teilprojekte realisiert werden. Denkbar wäre ein Projekt, in dem die natürlichen und künstlichen Landschaften touristisch miteinander vernetzt werden und die in den Workshops vorgeschlagenen Infotafeln, Lehrpfade und Aussichtspunkte realisiert werden. Des Weiteren sollten in diesem Projekt lokale „Ommetjes“ in allen Gemeinden eingerichtet und alle Natur-, Kultur-, Freizeit-, und Routeninformationen auf einer internetbasierten zweisprachigen Plattform zusammengetragen und dargestellt werden. Diese Informationen sollten dann auch für den Besucher im Gelände z.B. durch das „Terminalsystem“ oder andere neue Medien bereitgestellt werden.
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Anhang
4. Anhang 4.1 Erläuterungen zu den Beispielhaften Schwerpunktsetzungen in Abbildung 13 Beispiel Naturtourismus extensiv: 1) Beim ersten Bereich handelt es sich um einen vorhandenen Abgrabungssee mit Potenzial zur ökologischen Weiterentwicklung. Hier sollten Kombinationen steiler und flacher Ufer modelliert werden. Der erweiterte Bereich um den Abgrabungssee könnte als ökologische Verbindungszone weiterentwickelt werden. Das Gebiet hat Potenzial zur Entwicklung eines sanften Tourismus (Wandern und Fahrradfahren). Intensivere Tourismusaktivitäten wie Wassersport sind zu vermeiden. 2) Entlang der Kendel sollte das Kendelauenkonzept fortgeführt werden; mit der ökologischen Weiterentwicklung könnte auch die Entwicklung eines ruhigen Tourismus (Wandern und Fahrradfahren) einhergehen (Kendelroute mit Infotafeln). 3) Bei Bereich 3 handelt es sich um eine Rekultivierung (Trockenabgrabung) mit Naturschutzzielen und zukünftigen Bestrebungen in Richtung eines ruhigen Naturtourismus. Die Erschließung mit Wegen, Infotafeln und einem Infozentrum ist geplant und wünschenswert. Diese Ziele sollten konsequent weiterentwickelt werden. Eine ökologische und touristische Anbindung an die Maasdünen ist anzustreben. 4) Bei Bereich 4 handelt es sich um einen Teil des Nationalparks Maasdünen. Hier sollte eine konsequente ökologische und naturtouristische Weiterentwicklung vorangetrieben werden. Aussichtspunkte, weitere Beschilderungen, ein Naturspielplatz und ein Infozentrum wären wünschenswerte Verbesserungen im Gebiet und sollten angestrebt werden. Wegeverbindungen für Fahrradfahrer, Wanderer und Reiter zum benachbarten Bereich 3 sind ebenfalls anzustreben. 5) Bereich 5 ist eine Ansammlung mehrer grenznaher kleiner Abgrabungen, die naturtouristisch und ökologisch miteinander vernetzt werden sollten. Auf deutscher Seite sollte die Entwicklung zum Vogelschutzgebiet vorangetrieben werden. Eine Anbindung an das Gebiet „de Hamert“ durch geschickte Wegeverbindung und Information sollte angestrebt werden, um eine naturtouristische Brücke von den Niederlanden nach Deutschland zu schlagen.
Beispiel Naturtourismus intensiv: 1) Bei diesem Bereich handelt es sich um einen Komplex mehrere Kiesabgrabungen. Teile hiervon sind bereits rekultiviert und intensiv wassersportlich erschlossen. Zwei 34
Anhang
Abgrabungsseen befinden sich noch im Betrieb. Die Bereiche entlang der Niers sollten ökologisch optimal entwickelt werden. Ansonsten eignet sich der Bereich für eine weitere intensivere touristische Erschließung und Nutzbarmachung. Wassersport, Wandern, Fahrradfahren können hier ausgebaut werden. Beschilderung und Information sollten ausgebaut werden. Eine Verbindung zum Reichswald wäre wünschenswert. 2) Bei diesem Bereich handelt es sich um einen Suchraum für intensiveren Tourismus mit Wassersport zwischen Kevelaer und Weeze. Hier könnte eine touristische Verknüpfung der Niers mit den Abgrabungsseen überlegt werden. 3) Bei diesem Bereich handelt es sich um eine Rekultivierung, die bereits in Richtung eines intensiven Tourismus entwickelt wird (Maaspark Well). Dieser Bereich sollte in Abgrenzung zum Nationalpark auch weiterhin eine konsequente Entwicklung in Richtung intensiver Naturtourismus (Wassersport) erfahren. Die touristische Verbindung zum Reindersmeer sollte mit einem weichen Übergang von intensiver zu ruhiger Erholung gestaltet werden. Auch eine touristische Verbindung in Richtung Well und letztlich Richtung Brabant ist an dieser Stelle gewünscht. Bespiel Vernetzung: 1) Der Bereich der Kendelmündung sollte Suchraum für eine grenzüberschreitende landschaftliche, ökologische und touristische Vernetzung sein. 2) Bei diesem Bereich handelt es sich um einen Komplex mehrerer Abgrabungsseen mit hohem Naturpotenzial, der Fleuth sowie der angrenzenden Niers. Eine touristische, landschaftliche und ökologische Vernetzung des Bereichs ist wünschenswert. Ein detailliertes Gesamtkonzept sollte für diesen Raum entwickelt werden. 3) Bei diesem Raum handelt es sich um ein Suchgebiet für die ökologische und naturtouristische Verbindung der Bereiche „Naturtourismus extensiv 2 und 3“. Abseits des Kernbereiches zur ökologischen und naturtouristischen Vernetzung sollte hier aber auch nach einer tragfähigen verkehrstechnischen Lösung gesucht werden um die Niederlande an den Flughafen anzubinden. 4) In diesem Bereich sollte die ökologische und naturtouristische Vernetzung vorangetrieben werden. Nicht nur die Vernetzung des Vogelschutzgebietes „Twisteden“ mit „de Hamert“, sondern auch die Gewässervernetzung (Nierskanal – Geldernsch Nierskanal) und ökologische Verbesserung sollte vorangetrieben werden. Insgesamt findet sich in diesem Bereich ein eher harter ökologischer Übergang von den Niederlanden nach Deutschland. Dieser sollte deutlich verbessert werden.
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Anhang
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Inleiding
1. Inleiding Het afgraven van grind en zand speelt langs de Niederrhein en in het aangrenzende deel van Nederland een belangrijke rol. De winning van deze delfstoffen verandert en beïnvloedt het landschapsbeeld al wezenlijk sinds enkele decennia wezenlijk. Daarbij komt dat de plannen in de verschillende plaatsen en gemeentes aan de Nederlandse en de Duitse zijde geheel los van elkaar staan. Vooral de blik over de grens ontbreekt. Ook voor het verbinden van de kunstmatig gevormde landschappen met de natuurlandschappen wordt niet altijd voldoende in de planning meegenomen. Dit hoewel duidelijk is dat voor veel plannen een gebruik voor natuurtoerisme in aanmerking zou komen en dat vergelijkbare ideeën in verschillende gebieden ingezet kunnen worden. Vooral met het oog op een duurzaam gebruik van deze gebieden voor natuurtoerisme lijkt het zinvol om deze ideeën in een grotere context te plaatsen, mogelijkheden tot gezamenlijke grensoverschrijdende plannen te onderzoeken en gemeenschappelijke concepten te ontwikkelen. Herinrichtingsgebieden zouden zowel ecologisch als toeristisch met de aanwezige natuurlijke situatie en het cultuurlandschap kunnen worden verbonden. Het rivierlandschap, het duinen- en heidelandschap (Maasduinen), de broekbossen en de resten van het hoofdterras kunnen als hoogwaardige natuurlijk gevormde landschapstypes met hun verschillende biotopen kunnen zo in een gemeenschappelijke context met de herinrichtingsgebieden worden gebracht. Enerzijds zijn de herinrichtingsgebieden geschikt als uitgangspunt voor verbeteringen op het gebied van natuurtoerisme in de regio, anderzijds vormen deze –tot nu toe grotendeels onbenutte gebieden- veel kansen om aan te sluiten op bestaande aanknopingspunten (zoals bestaande wegen en routes). Hier kunnen ecologisch gezien hoogwaardige landschappen ontstaan, die toegankelijk zijn voor de bezoeker en waarbij deze er tevens de natuur kan beleven. Hier startte het SAND-project. Een inventarisatie van de afgravings- c.q. herinrichtingssituatie evenals van het aanbod op het gebied van natuurtoerisme moest de sterke en zwakke kanten van het natuurtoerisme in het grensgebied evalueren. Gemeentes, planbureau´s, de toeristische bedrijven, natuurbeschermers, de grindwinnaars en andere partijen in de regio moesten samen om de tafel om hun kennis en ervaring in gemeenschappelijke workshops ten behoeve van het gebied te berde brengen. Hierdoor werd met alle partijen in de regio de basis gelegd voor een actieplan om bestaande tekorten, ten dele nog altijd veroorzaakt door de ligging aan de grens te verminderen, en uitgaande van de kansen voor natuurtoerisme in zowel de herinrichtingsgebieden als in de verschillende natuurlijke landschappen, een grensoverschrijdende natuurtoeristische opwaardering van de regio in gang te zetten. Dit doel werd in een driedelige reeks van workshops nader uitgewerkt.
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Projectactiviteiten
2. Projectactiviteiten In het kader van drie gezamenlijke workshops konden de projectpartners een overzicht krijgen van de verschillende ideeën en plannen aan weerszijden van de grens. Vakkundige voordrachten over natuurbescherming, grindwinning, de toerismebranche en voordrachten van de gemeenten, aan beide zijden van de grens, toonden ideeën over en mogelijkheden voor gemeenschappelijke projecten. Naast het uitwisselen van ideeën en concepten stond ook het wederzijdse kennismaken van de steeds weer wisselende partners met dezelfde vragen op de voorgrond.
2.1 Workshop 1 2.1.1 Accent De eerste workshop met als titel “Afgraving en herontwikkelingsplanning aan beide zijden van de grens. Verbinding met natuurlijke leefgebieden.”„ legde de nadruk op de bestaande natuurlijke en door mensen aangelegde landschappen en het toeristische aanbod. Zowel de vorming van het landschap van de Niederrhein en van Nederland met hun grind- en zandvoorraden, met het huidige gebruik waren het thema van deze workshop. Het doel van deze eerste workshop was om door middel van een reeks voordrachten een opstapje naar het thema te maken. Aansluitend daarop moest met de deelnemers het projectgebied afgebakend worden en moesten de relevante aspecten van het landschap worden geëvalueerd.
2.1.2 Lezingen De volgende lezingen gaven een eerste opstap naar het thema: Geologische introductie in de landschapplijke ontwikkelingsgeschiedenis Interactie van revier en overstromingsgebiet en effecten van afgraving, c.q. wisselwerkingen met het landschap. (Prof. Dr. J. Klostermann, Geologischer Dienst NRW). Afgraving en herinrichting gisteren en vandaag. Van vergunningsaanvraag tot uitvoering. (Hans Coppus, Dekker Van de Kamp). Leefgebieden in afgravingen geïllustreerd met voorbeelden in Duitsland. (Dr. Ulrich Werneke, Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V.). Afgraving en natuurontwikkeling –een succesvolle coalitie aan een zijden draadje. (Bart Peters, Bureau Drift). Ecologische hoofdstructuren/ natuurlandschappen in Duitsland (Dr. Hermann Reynders, Kreis Kleve) De lezingen worden hieronder slechts kort samengevat, aangezien ze ook op de bijgevoegde DVD beschikbaar zijn. 38
Projectactiviteiten
De eerste lezing met als titel “De Niederrhein en de afzettingen uit de IJstijd“ die gehouden werd door professor dr. J. Klostermann toonde dat de grind- en zandafzettingen in de regio tijdens de laatste IJstijd (circa 2,6 miljoen jaar geleden begonnen) zijn ontstaan. Hierbij moet wel worden opgemerkt dat de IJstijd in warme en koude periodes kan worden opgedeeld, waarbij verschillende klimaten ook tot verschillende fasen in de afzetting leidden. In de loop van de afgelopen miljoen jaar werden op de continenten die dicht bij de polen lagen steeds weer enorme landijskappen gevormd die zowel het klimaat als ook de afzetting sterk hebben beïnvloed. Tijdens de voorlaatste koude periode (circa 250.000 jaar geleden) bereikte het landijs ook de Niederrhein. Hierbij ontstonden eindmorenes en zandafzettingen zoals in de omgeving van Uedem. Tijdens eerdere koude periodes vormden zich in het huidige Niederrheingebied zogenaamde vlechtende rivieren die in het gehele gebied van de Niederrheinse bocht grind en zand achterlieten. Vooral tijdens de laatste koude periode, maar ook nog in het begin van de laatste warme periode, bliezen stofstormen het fijnkorrelige materiaal uit deze afzettingen weg. Hierdoor ontstonden de paraboolduinen op de oostelijke Maasoever. Aan het begin van de laatste warmteperiode, rond 10.000 jaar geleden, steeg de zeespiegel meer dan 100 meter. Het klimaat was totaal anders als tijdens de koude periodes. Dit had tot gevolgd dat de Rijn en de Maas meanderende rivieren werden, waarbij sedimenten met name in de nabijheid van de rivieren werden afgezet. Afhankelijk van de plaats en van de ontstaansgeschiedenis zijn tegenwoordig de verschillende grind- en zandafzettingen te verklaren en te ordenen. Ze vormen de basis voor de vorming van de natuurlijke biotopen en in de afgelopen jaren ook voor een voortdurende discussie over de winning van delfstoffen en het landgebruik. De tweede lezing met als titel:“Afgraving en herinrichting vroeger en nu. Van de vergunningverlening tot de uitvoering van de plannen.“ door Hans Coppus, sloot op dit thema aan. Dhr. Coppus liet zien dat de delfstofwinning in Nederland de afgelopen jaren sterk veranderd is. Als Nederlandse ondernemer, die ook in Duitsland werkt, liet hij zien dat in het verleden plannen voor afgravingen vaak een zeer lange voorfase hadden. De afgraving was gericht op de maximale winning van delfstoffen. Het aanknopen van banden met de omwonenden, natuurbeschermers en andere vertegenwoordigers van openbare belangen werd zoveel mogelijk vermeden. Na de beëindiging van de winning bleven vaak groeves over waaruit al het grind was weggehaald en die voor de bevolking vaak niet of slechts zeer beperkt toegankelijk waren. Vanuit deze situatie kampte de grindwinning met een steeds negatiever imago en een duidelijke afkeuring van de bevolking met betrekking tot nieuwe plannen voor grindwinning. Vanuit deze problematiek vond zowel bij de vergunningsverlenende overheid als bij de grindlobby een duidelijke verandering van denkwijze plaats. Bij nieuwe vergunningsverleningen worden in Nederland tegenwoordig de bevolking, natuurbeschermers en andere vertegenwoordigers van openbare belangen veel vroeger in de planning betrokken. Voor een succesvolle vergunningsverlening is tegenwoordig in toenemende mate de gedachte van milieuvriendelijkheid en de latere maatschappelijke meerwaarde van belang.
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Projectactiviteiten
De grindfirma´s zien zichzelf tegenwoordig veel meer als strategische partners in een doelgerichte landschapsontwikkeling en zijn er duidelijk op gericht hun plannen dusdanig met alle betrokkenen af te stemmen, dat er geen verder gezichtsverlies plaatsvindt. Alle plannen bevatten tegenwoordig altijd een totaalpakket met een ruimtegebruik na beëindiging van de winning die past in de structuur van de omgeving. Vaak zijn aspecten als milieubescherming en milieubewust denken centrale eisen voor de verlening van de vergunningen. De derde lezing door Dr. Ulrich Werneke met als thema: “Natuurlijke biotopen in groeves geïllustreerd met voorbeelden uit Duitsland“ ging in op het thema natuurontwikkeling en milieubescherming als toekomstig gebruik van groeves. Dr. Werneke liet zien dat groeves al tijdens de winning van grind en zand, maar vooral na een ecologisch herinrichting voor het toekomstig gebruik, waardevolle biotopen voor flora en fauna kunnen vormen, zeker als deze op een vakkundige natuurlijke inrichting heringericht worden. In deze lezing werden als voorbeelden de herinrichtingen van een droge afgraving in Weeze en van diverse natte afgravingen, zowel tussen Nettetal en Nijmegen evenals bij Rees, getoond. Dr. Werneke liet hierbij de voor deze gebieden vanuit het oogpunt van natuurbescherming belangrijkste biotopen zien en ging in op de verschillende aspecten van een optimale vormgeving van deze herinrichting. De vierde lezing door Bart Peters met als titel: “Delfstofwinning en natuurontwikkeling, een succesvolle coalitie aan een zijden draadje“ liet aan de hand van voorbeelden uit Nederland eveneens de potentie van een doordachte natuurontwikkeling in aansluiting op de winning van delfstoffen zien. In Nederland wordt sinds het einde van de jaren ´80 delfstofwinning ingezet om oorspronkelijke structuren en processen langs rivieren te herstellen. Meestal dienden de projecten voor hoogwaterbescherming en voor het herstel van natuurlijke structuren, waarbij de delfstofwinning gebruikt werd om deze grote projecten uit te kunnen voeren en te financieren. Een succesvolle herinrichting zorgt voor winst voor flora en fauna en bevoordeelt veel belangrijke soorten. Deze samenwerking met de grindwinning kent echter ook risico´s, aangezien de natuurbescherming vaak concessies moet doen. Deze concessies komen onder meer voort uit de economische haalbaarheid van de delfstofwinning in relatie met de herinrichting. Daarbij moet de natuurbescherming zich steeds afvragen hoever de concessies mogen gaan. Hierbij toonde hij verschillende succesvolle en minder succesvolle afgravingen en liet de consequenties voor flora en fauna uit de gemaakte concessies zien. Als “gouden regel” formuleerde Bart Peters dat geslaagde herinrichtingen altijd moeten aansluiten op de speciale kenmerken van het betreffende deel van de rivier (of van de omgeving). Daarnaast moeten de hoofdpunten al aan het begin van de planning worden vastgelegd. Concessies mogen deze kernplannen dan niet meer beïnvloeden. Aansluitend op een herinrichting moet steeds doelmatige monitoring plaatsvinden. De vijfde en laatste lezing door Dr. Reynders met als titel: „Ecologische hoofdstructuren / natuurlijke landschappen in Duitsland“ sloot opnieuw aan op de ontwikkeling van het landschap in het projectgebied. Dr. Reynders toonde, uitgaande van het ontstaan in de IJstijd, de tegenwoordig aanwezige indeling van de natuurlijke omgeving. 40
Projectactiviteiten
Hij liet de verschillende deelgebieden van het landschap zien (Niersdal, Kendeldal, Baalerbroek, Wemberbroek, Hees, Twistedener- en Stepratherheide, het terrasplateau van Straelen, het Holterbroek, het Straelensbroek en de Niederrheinse hoogtes inclusief de Herongerheide) en liet het daarop gevormde afwisselende natuur- en cultuurlandschap van het projectgebied zien. Dit veelzijdige natuur- en cultuurlandschap heeft zowel een hoge ecologische waarde, een hoge landschappelijke aantrekkingskracht als een hoog potentieel voor vrije tijd en ontspanning. Wel is het ontbreken van een grensoverschrijdend netwerk een probleem. Er bestaan hiervoor echter op allerlei plaatsen mogelijkheden. Dr. Reynders liet in zijn lezing zien waar in het projectgebied mogelijkheden bestaan voor het verbinden van wateren, moeras- en veengebieden, bosgebieden en droge biotopen langs de grens.
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Projectactiviteiten
2.1.3 Samenwerking in groepen. Nadat men met behulp van de lezingen in het thema ingewijd was, ging het in de eerste fase van de samenwerking in groepen om waardevolle natuurlijke en kunstmatig gevormde landschappen op grote kaarten te inventariseren. Met behulp van plakkers en werkbladen konden de deelnemers hun kennis over de regio op de kaart overbrengen. Waardevol kon daarbij zowel een natuurlijk landschapselement, zoals een broekbos, een bezienswaardige plek langs een beek, een herinrichtingsgebied als geheel of bepaalde plekken hierin zoals steile oevers of een mooi stiltegebied. Als tweede categorie moesten daarnaast de aanwezige toeristische voorzieningen geïnventariseerd worden. Dit gebeurde met gekleurde plakkers. Dit konden zowel horeca gelegenheden, recreatieparken (dierenparken, pretparken, musea) of informatiepunten (informatieborden of –centra) zijn.
Figuur 1: Samenwerking in groepen bij een grote kaart. De deelnemers moesten letterlijk met elkaar om tafel.
Als derde categorie moesten de deelnemers hun eigen wensen in de kaart markeren. Daarbij konden ze hun fantasie de vrije loop laten. Er konden zowel wensen voor ecologische verbindingen als voor natuurlijke herinrichting van waterlopen aangegeven worden. Evenals wensen waar informatieborden moesten worden neergezet, waar verbindingen tussen wegen ontbraken of waar bijvoorbeeld een uitzichtpunt of een natuurpad ingericht moest worden.
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Projectactiviteiten
2.1.4 Resultaten In het kader van het werken in groepen werden door de deelnemers meer dan 500 punten op de kaarten aangegeven. Deze punten werden aansluitend op de workshop door het Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. met behulp van het GIS programma ArcView gedigitaliseerd. Het aantal en de verdeling van de punten maakte het mogelijk om het projectgebied duidelijker te begrenzen en reeds allerlei zwaartepunten in de regio vast te leggen. De informatie van de deelnemers werd daarbij slechts als aanwijzing gezien en moest in het verdere verloop van het project uitwisselbaar blijven.
Figuur 2: Kaartuitsnede van het onderzoeksgebied met de gemarkeerde punten/opmerkingen die kunnen worden verdeeld over drie ruimtelijke kerngebieden (de zwarte lijn is de Nederlands-Duitse grens).
De gedigitaliseerde opmerkingen (zijnde punten, ideeën enzovoorts) werden daarop door het Naturschutzzentrum in negen categorieën ingedeeld (zie figuur 3). bestaande natuurlijke landschappen, bestaande kunstmatig gevormde landschappen, bestaande horeca gelegenheden, bestaande cultuurhistorisch interessante punten, bestaande extensieve recreatiemogelijkheden (zoals natuurpaden,uitzichtpunten etc.), bestaande intensieve recreatiemogelijkheden (zoals zwembaden, pretparken, aanlegsteigers voor schepen etc.), ideeën en wensen voor het verbinden van het landschap, wensen om toeristische plekken te verbinden, lokale toeristische wensen. 43
Projectactiviteiten
Figuur 3: Opmerkingen per categorie. 44
Projectactiviteiten
Naast de indeling van de opmerkingen in de verschillende categorieën, werden ook alle opmerkingen over de punten in de kaart in een databank vastgelegd. Hierdoor konden alle opmerkingen niet alleen in de kaart precies gelokaliseerd worden, maar ook kon in de databank nagekeken worden welke opmerking precies achter een punt staat, wie de opmerking heeft geplaatst en wie van de deelnemers aan de workshop vergelijkbare of andere inzichten over een bepaald punt in de kaart had (zie figuur 4).
Figuur 4: Voorbeeld van een uitkomst uit de databank met betrekking tot de wensen om gebieden toeristisch te verbinden. Grafiek: M. Teske; © Geodata: Landesvermessungsamt NRW (2007) u. Topografische Dienst Kadaster 2006
De uitwerking van de bijdragen van de deelnemers van de eerste workshop liet zien dat er een heleboel waardevolle natuurlijke en kunstmatig gevormde landschappen in het projectgebied bestaan. Een groot deel van de ideeën en wensen over de vorming van het landschap van de deelnemers heeft betrekking op de ecologische verbindingen en op de verbindingen van deze landschappen op zowel het gebied van de natuur als op het gebied van het natuurtoerisme. Ook het verbinden van de landschappen over de grenzen heen is een wezenlijk aspect van de ideeën en wensen. De natuurlijke inrichting vormt dus met het oog op een toeristische verbinding van natuurlijke en kunstmatig gevormde landschappen een grote hoeveelheid mogelijkheden en wordt op veel plekken door de deelnemers gewenst en met concrete ideeën ingevuld. Ook de toeristische basisinrichting van de regio is goed. Er is een groot aantal aantrekkelijke horeca gelegenheden en cultuurhistorisch interessante plekken. Een goed ingericht netwerk van fietspaden- en fietsroutes is aanwezig. Ook is er een aantal intensieve toeristische 45
Projectactiviteiten
voorzieningen (zoals pretparken of kanoën op de Niers) en een aantal extensieve toeristische voorzieningen (bijvoorbeeld natuurpaden en informatieborden) aanwezig. De belangrijkste toeristische activiteiten in het projectgebied zijn fietsen en wandelen. Maar, hoewel de regio een uitgebreid wegen- en routenetwerk heeft, valt uit de wensen van de deelnemers op te maken dat juist hier ook een grote behoefte aan verbeteringen bestaat. Veel wensen zijn er over de verbetering van de wegen. Dit zijn deels lokale wensen, die gaan over een verbetering van de infrastructuur voor fietsers op heel speciale plekken, maar vaak zijn het ook wensen die ingaan op de verbetering van grensoverschrijdende wegen en routes. Hierbij wordt duidelijk dat de toeristische verbindingen over de grens heen door ontbrekende of gebrekkige infrastructuur beperkt is. Een volgende uitkomst van het werken in groepen is een grote hoeveelheid concrete ideeën over de toeristische infrastructuur. Op veel plekken wordt voorgesteld om informatieborden, uitzichtpunten, informatiecentra, wandelroutes en natuurspeeltuinen aan te leggen. Deze ideeën staan vaak in verbinding met passende waardevolle landschappen (zowel kunstmatig als natuurlijk). Ook hier wordt meestal de verbinding met de infrastructuur aan de andere kant van de grens gewenst (grensoverschrijdende eenduidige bewegwijzering, grensoverschrijdende route met natuurpad). Een eindconclusie van de eerste workshop is dat de regio meerdere sterke punten heeft. 5. Een veelzijdig natuur en kunstmatig ingericht landschap met een hoge ecologische waarde en een hoge waarde voor vrije tijd en ontspanning. 6. Een rijke inrichting met vele cultuurhistorische bezienswaardigheden. 7. Een rijk aanbod van toeristische vrije tijds- en recreatievoorzieningen. 8. Een uitgebreid netwerk van wandel,- fiets- en ruiterpaden. Het is van belang de aanwezige sterke kanten van de regio te vergroten en te versterken. Een kans hiervoor bestaat in het verbinden van de landschappen en de voorzieningen en deze in een gemeenschappelijke context uit te dragen. Dit is mogelijk en wordt op veel plekken door de deelnemers gewenst en met concrete plannen verder uitgewerkt. Hiermee zijn de belangrijkste actiepunten die uit de eerste workshop afgeleid kunnen worden: 1. Natuurlijke en kunstmatig gevormde landschappen met elkaar verbinden (zowel ecologisch als toeristisch gezien). 2. Het wegennet aanvullen en verbeteren. 3. Grensoverschrijdende verbindingen verbeteren. 4. De diversiteit in de lokale voorzieningen aanvullen en verbinden.
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Projectactiviteiten
2.2 Workshop 2 2.2.1 Accent In de tweede workshop met als titel: „Toerisme, natuur en ontspanning“ lag de nadruk op het toerisme en de centrale vraag met welke natuurtoeristische concepten de landschappen beter beleefbaar gemaakt zouden kunnen worden en hoe ze met elkaar verbonden zouden kunnen worden. Ook in de tweede workshop werd door middel van een lezingencyclus een inleiding op dit thema gegeven, om daarna weer door het werken in groepen met grote kaarten verder te werken. Om aan te sluiten op de uitkomsten uit de eerste workshop, waren op deze kaarten de toeristische doelen, die uit de eerste workshop naar voren waren gekomen, al verwerkt.
2.2.2 Lezingen Als inleiding werden de volgende lezingen gehouden: Samenvatting van de resultaten uit de eerste workshop (Dr. Ulrich Werneke, Naturschutzzentrum in Kreis Kleve). Mogelijkheden voor grensoverschrijdend natuurtoerisme (Martina Baumgärtner, 2land). Grensoverschrijdend natuurtoerisme in het Duits-Nederlandse Grenspark MaasSwalm-Nette (Silke Weich, Grenspark Maas-Swalm-Nette). Toeristische voorzieningen, digitaal ter plekke beschikbaar (Carla Smits, Stichting Promotie Noord-Limburg). De lezingen worden hieronder slechts kort samengevat, aangezien ze ook op de bijgevoegde DVD zijn in te zien. De eerste lezing door Dr. Ulrich Werneke was een samenvatting van de uitkomsten uit de eerste workshop. Er is van afgezien een samenvatting van deze lezing te geven, aangezien de uitkomsten al onder 2.1.4 weergegeven zijn. De tweede lezing met als titel: “Mogelijkheden voor grensoverschrijdend natuurtoerisme” door Martina Baumgärtner was een inleiding op het werkgebied van het toerisme. Mevrouw Baumgärtner liet de organisatiestructuur en de taken van de regionale toeristische organisaties zien. Ze ging uitvoerig in op de belangrijke toeristische trends in de regio en plaatste deze ook in de algemene ontwikkelingen in Duitsland. Ze liet zien dat deze kennis voor een succesvolle ontwikkeling van het toeristische aanbod onmisbaar zijn. Voor het thema natuurtoerisme maakte mevrouw Baumgärtner een onderverdeling in vier delen die geschikt zijn voor de verdere ontwikkeling van het natuurtoerisme in het gebied. Dit zijn: Natuuractiviteiten (lichamelijke activiteiten zoals fietsen, wandelen of kano-varen). Natuurobservaties (individueel bruikbare mogelijkheden voor het beleven van flora en fauna en allerlei vormen van hoogwaardige natuurexcursies). 47
Projectactiviteiten
Natuur- en milieu-educatie (het klassieke aanbod voor met name kinderen en jongeren/families). Gezondheid in de natuur (nieuwe vormen van aanbod, zoals zelfbewustwording bijvoorbeeld bij vastenwandelingen of meditatie). Als afsluiting liet mevrouw Baumgärtner de mogelijkheden en de communicatiekanalen zien evenals de mogelijkheden deze toeristische mogelijkheden te promoten. Samenvattend stelde ze vast dat productontwikkeling, het vaststellen van de prijzen, communicatie en distributie zeer nauw op elkaar moeten zijn afgestemd om langdurig een plekje op de markt te veroveren. -
De derde lezing met als titel: “Grensoverschrijdend natuurtoerisme in het DuitsNederlandse Grenspark Maas-Swalm-Nette” door Silke Weich toonde praktische voorbeelden van natuurtoerisme. Mevrouw Weich toonde het Grenspark als grensoverschrijdende organisatie en liet tevens de structuur van de organisatie zien. Ze lichtte verschillende projecten met maatregelen voor natuurontwikkeling toe, die tegelijkertijd ook aspecten van natuurtoerisme en ontspanning dichtbij huis omvatten. Verder liet ze zien hoe door natuurontwikkeling en door maatregelen om natuurgebieden te verbinden aantrekkelijke gebieden met een hoge waarde voor ontspanning dichtbij huis zijn ontstaan. Om deze gebieden bij de geïnteresseerde bezoekers onder de aandacht te brengen, werden ook projecten ingericht met fiets- en wandelroutes en werd er informatie over de natuur aangeboden. Interessante kansen liggen ook in de koppeling van informatie over natuur met cultuur en de verbindingen met de lokale horeca gelegenheden. Een actuele internetsite met informatie over evenementen en het toeristisch aanbod zou de bezoeker de mogelijkheid moeten bieden om zich al van tevoren te informeren of gericht aan informatiebijeenkomsten deel te nemen. Hiermee liet de lezing van mevrouw Weich zeer uitgebreid de kansen en mogelijkheden van een succesvolle ontwikkeling van natuurtoerisme in grensgebieden zien. De vierde lezing met als titel : “Toeristische voorzieningen, digitaal ter plekke beschikbaar” door Carla Smits was een inwijding in de wereld van de digitale informatie voor bezoekers en in de wereld van de marketing. Eerst stelde mevrouw Smits de Stichting Promotie Noord-Limburg voor, een publiek-private samenwerking tussen de toerismebranche en de gemeentes in Noord-Limburg. Daarna ging ze in op een systeem van digitale informatiepunten dat in Noord-Limburg met succes wordt ingezet. Hierbij gaat het om een systeem van infoterminals die neergezet worden in bijvoorbeeld VVV kantoren of bepaalde horeca gelegenheden en waaraan de bezoeker zelfstandig informatie kan krijgen over de bezienswaardigheden, routes en keuzemogelijkheden langs die routes. De gewenste informatie of de geplande route kan kostenloos worden geprint. Mevrouw Smits liet zien dat het gebruik van hetzelfde medium grensoverschrijdend, voor de gasten van het grensgebied veel gastvriendelijker is dan dit aan weerszijden van de grens op verschillende media te presenteren. Daarnaast zouden hierdoor voor het toerisme en de toeristische bedrijven de gewenste vormen van samenwerking kunnen ontstaan.
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Projectactiviteiten
2.2.3 Samenwerking in groepen. Ook in de tweede workshop werd na de lezingencyclus weer in groepen aan de grote kaarten gewerkt. De deelnemers kregen tijdens de eerste stap de gelegenheid om de kaarten in te kijken en de punten met hun desbetreffende opmerkingen uit de eerste workshop nader te bestuderen. Daarbij werd aan de deelnemers gevraagd om als daaraan behoefte bestond nog meer punten en opmerkingen op te kaart te plaatsen. Na de eerste discussiefase werd gewerkt of in het gehele gebied het natuurtoeristische accent inderdaad op wandelen en fietsen ligt of dat er juist andere, veelbelovende accenten bestaan.
Figuur 5: Een indruk van het werken in groepen.
Verder werd in het werken in groepen nagegaan voor welke doelgroepen het project geschikt is, welk aanbod er voor welke doelgroep reeds voorhanden is, welke infrastructuur en aanbod er nog nodig zijn en waar dit aanbod gerealiseerd zou kunnen worden. Daarbij konden de bestaande en de nieuwe punten op een doeltreffende manier in de kaart worden gemarkeerd. De geïnterviewde doelgroepen waren: 1. Kinderen en jongeren 2. Jonge volwassenen 3. Volwassen echtparen 4. Actievelingen 5. 50-plussers 6. Families 7. Zakenrelaties In de daarop volgende discussie ging het er daarnaast om gebieden met bepaalde accenten uit te werken (bijvoorbeeld waar zou in de toekomst eerder een intensief toeristisch aanbod komen en waar zou eerder moeten worden ingezet op rustige ontspanning). Daarnaast ging het om de mogelijkheden om het aanbod te verbinden en om de informatiesystemen voor bezoekers uit te werken.
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Projectactiviteiten
2.2.4 Resultaten In het kader van het werken in groepen werden circa 150 extra punten met verdere opmerkingen over het bestaande gastronomische en cultuurhistorische aanbod, bestaand extensief en intensief toeristisch aanbod, toeristisch samengevoegde wensen en lokale toeristische wensen door de deelnemers in de kaarten aangevuld. Er waren geen aanvullingen op het gebied van natuurlijke en kunstmatig gevormde landschappen. Op het gebied van gewenste landschapsinrichtingen werden er maar vier nieuwe punten opgenomen. Alle nieuwe punten werden weer in het GIS systeem opgenomen. Naast de nieuwe punten werden er ook omvangrijke opmerkingen en aanvullingen in de werkbladen en op de kaarten aangegeven (met name voor welke doelgroepen welk aanbod geschikt is). Ook deze informatie werd in het GIS systeem opgenomen (zie figuur 6 voor een uittreksel uit de tabel uit de databank).
Figuur 6: Uitreksel uit de omvangrijke databank (Categorieën: A= cultuurhistorie, B= horeca en infrastructuur, C= intensief toeristisch aanbod dat reeds bestaat, D= extensief toeristisch aanbod dat reeds bestaat, E=lokale toeristische wensen, F=verbonden toeristische wensen. Daarnaast waren de doelgroepen: a= kinderen en jongeren, b= jonge volwassen, c= volwassen echtparen, d= actievelingen, e= 50-plussers, f=families, g=zakenrelaties.)
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Daardoor bestaat er een omvangrijke digitale databank, die het mogelijk maakt alle opgenomen punten evenals de categorieën die reeds zijn voortgekomen uit de eerste workshop, evenals de geschiktheid voor de doelgroepen te selecteren. Als uitkomst van een dergelijke selectie moeten bijvoorbeeld de volgende kaarten getoond worden. Deze maken duidelijk waar voor de doelgroep van de kinderen en de jongeren aan beide zijden van de grens reeds mogelijkheden voorhanden zijn en waar aanvullend aanbod gewenst zijn. Eveneens kan informatie over andere doelgroepen worden opgevraagd.
Figuur 7: Uitkomst van het aanwezige en gewenste aanbod voor de doelgroep kinderen en jongeren.
Samenvattend maakte een waardeoordeel over de door de deelnemers benoemde bestaande infrastructuur duidelijk: 1. dat het aanbod speciaal voor kinderen en jongeren slechts matig voorhanden is. 2. dat er een tekort is in het aanbod voor jonge volwassenen
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Projectactiviteiten
3. dat de regio over een goed aanbod voor volwassenen echtparen, actievelingen en 50-plussers beschikt 4. dat het in het project benoemde aanbod slechts voor een zeer gering gedeelte voor zakengasten geschikt is. Het door de deelnemers gewenste toeristische aanbod kan procentueel op gelijke wijze worden verdeeld als het bestaande aanbod over de doelgroepen. Er waren echter opvallend veel wensen voor de doelgroep van de actievelingen. De precieze procentuele verdeling is in de volgende grafiek (figuur 8) te zien.
Figuur 8: Procentuele verdeling van de bestaande en gewenste infrastructuur per doelgroep.
Naast de op kaarten en werkbladen vastgelegde ideeën en wensen kwam uit het werken in groepen nog een aantal andere omvangrijke uitkomsten voor discussie. Deze bevestigen de uitkomsten uit het werken in groepen, maar geven ook preciezer aan waarom het gaat. Zo bleek dat wandelen en fietsen als de over grote afstanden verbindende toeristische activiteiten voor de regio genoemd kunnen worden. Ze vormen het belangrijkste gebied waarop de bezoeker actief is. Naast deze hoofdactiviteiten speelt op veel plekken echter ook de watersport een grote rol. Diverse meren vormen aantrekkelijke plekken om te zwemmen, te duiken en te waterskiën en met name de Niers biedt een groot aanbod aan kano- en kajaktochten aan. Ook de ruitersport wordt in toenemende mate als van belang voor de regio beschouwd. Deze uitkomsten van de discussie werd daardoor benadrukt, dat alleen al 41,5% van de door de deelnemers op de kaart aangegeven punten (zowel aanwezig als gewenst) direct op de 52
Projectactiviteiten
activiteiten fietsen, wandelen, watersport en paardrijden betrekking hebben. Van deze 41,5% heeft 70% betrekking op fietsen en wandelen, 19% op watersport en toch nog 11% op de ruitersport. Hierbij moet worden opgemerkt dat deze activiteiten niet alleen geschikt zijn voor de groep van de actievelingen, maar ook basisaanbod/basiswensen voor alle doelgroepen zijn met uitzondering van de zakengasten. Hoewel het totale bestaande aanbod als goed gekwalificeerd kan worden, zijn de wensen voor verbeteringen van het bestaande aanbod, maar ook het vormen van nieuw aanbod op het gebied van de activiteiten overheersend (zie hiervoor figuur 8). Er moet vooral gewerkt worden aan aanbod voor kinderen (met name kleine kinderen), jongeren, jong volwassenen en actievelingen. Concreet worden er mogelijkheden om te ravotten en het beleven van de natuur gewenst (klimparken, modderspeelplaats, natuurpaden, aangegeven routes om te wandelen, te mountainbiken, paardrijden, te skaten, te joggen etc.). Ideeën over waar deze structuren in de ruimte aangeboden zouden moeten worden, werden op de kaarten ingetekend. Daarnaast is de wens tot een betere grensoverschrijdende informatie, verbinding en verbreding van deze informatie een belangrijke uitkomst van het werken in groepen. De thema ´s natuur, cultuur en landschap zouden door grensoverschrijdende informatie, aanbod en routes met elkaar verbonden moeten worden. De ontwikkeling van diverse grensoverschrijdende routes en routesystemen is de uitdrukkelijke wens van veel deelnemers. Talrijke wensen hebben betrekking op het aanleggen van routes om te wandelen, te paardrijden, te mountainbiken, te skaten of te joggen. Daarbij gaat het met name om het aanleggen van kleine, lokale routes met een begrensd aanbod van 3 km, 5 km en bijvoorbeeld 7 km. Dit lokale aanbod moet in het kader van bewegwijzering en informatie in een ruim grensoverschrijdend netwerk van lokaal aanbod ingepast worden. Een belangrijk idee dat tijdens de discussie is opgedaan is ook dat het aanbod ten eerste en ook vooral voor de lokale en regionale bevolking wordt samengesteld. Deze bevolking is namelijk een belangrijke doelgroep. Een goed uitgedacht aanbod voor de eigen bevolking laat de aantrekkingskracht van een gebied op toeristen alleen maar toenemen. Als voorbeeld werden hierbij de zogenaamde ‘Ommetjes’ genoemd. Deze worden op dit moment als uitgezette wandelroute met een beperkte omvang op allerlei plekken in Nederland ontwikkeld en bieden een aanbod dat zowel voor de lokale bevolking als voor de bezoeker van de regio interessant is. Daarbij moeten structuren uit Nederland en Duitsland met elkaar verbonden of aan elkaar aangepast worden. Zo zou een eenduidige bewegwijzering bijvoorbeeld met een systeem van knooppunten, een gemeenschappelijk grensoverschrijdend informatieterminalsysteem of een verdere grensoverschrijdende uitwerking van thematische routes zinvol zijn, om met de wens naar betere grensoverschrijdende informatie en verbindingen rekening te houden. Een verbetering van de grensoverschrijdende infrastructuur wordt daarbij op vele plekken nodig geacht. Tijdens het werken in groepen kwam men tevens tot de conclusie dat het niet mogelijk zal zijn altijd alle wensen op één plek uit te voeren. Zo bestaat er voor veel plassen die ontstaan 53
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zijn door delfstofwinning zowel de wens voor intensief gebruik door watersport als de wens voor natuurontwikkeling en rustige ontspanning. Deze en vergelijkbare wensen moeten, volgens de deelnemers, op een geschikte wijze met elkaar gecombineerd worden of er moeten zones worden aangewezen waar bepaalde vormen van gebruik ontwikkeld worden. Reeds bestaande zwaartepunten moeten daarbij niet uit het oog worden verloren en op een juiste manier verder worden ontwikkeld. Zachte overgangen tussen de gebieden met het accent op stille recreatie naar de meer intensief gebruikte plekken moeten ontwikkeld worden. In aansluiting op de beide workshop konden uit de uitkomsten potentiële inhoudelijke accenten voor de toekomstige verdere ontwikkeling van het natuurtoerisme in de regio uitgewerkt worden. Deze accenten zijn voortgekomen uit de analyse en afwegingen van de verzamelde opmerkingen en wensen van de deelnemers en zijn als zinvolle aanbevelingen voor de toekomstige plannen te beschouwen. Op het gebied van het extensieve toerisme werden vijf accenten ontdekt. Op deze plekken moet in de toekomst gewerkt worden aan het verder ontwikkelen van het extensieve toerisme, zonder dat daarbij het ecologische potentieel van de verschillende gebieden wordt verwaarloost of aangetast (zie figuur 9).
Figuur 9: Mogelijke zwaartepunten voor een extensieve toeristische verdere ontwikkeling van de regio.
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Projectactiviteiten
Op het gebied van de verdere ontwikkeling van het intensievere toerisme werden drie deelgebieden geïdentificeerd. Het gaat hierbij om gebieden waar delfstofwinning plaatsvindt of gebieden die heringericht zijn en die reeds intensief gebruikt worden of passend in de opmerkingen en wensen uit de eerste workshops hiervoor geschikt zouden kunnen zijn. Hier moeten de gestarte ontwikkelingen consequent worden doorgevoerd. Zowel intensief gebruik voor watersport, als goed aangelegde wandel,- fiets,- skate- en ruiterroutes zouden hier verder ontwikkeld kunnen worden (zie figuur 10).
Figuur 10: Mogelijke gebieden met het accent op verdere intensieve toeristische ontwikkeling in het gebied.
Naast het verder ontwikkelen van het toerisme was de verbinding ook een belangrijk werkveld. Hierbij passend werden ook op dit werkveld vier accentgebieden vastgesteld waarin meer inspanning verricht dienen te worden om landschappelijke, ecologische en/of toeristische verbindingen verder te ontwikkelen (zie figuur 11).
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Figuur 11: Mogelijke accentgebieden voor verbindingen in de regio
Afsluitende resultaten van de 2e workshop waren 1. De regio beschikt over een goede landschappelijke en toeristische basisuitrusting. 2. Dit basisaanbod is met name geschikt voor de doelgroepen van de volwassen echtparen, de actievelingen en de generatie 50-plussers. 3. Het aanbod voor kinderen en jongeren evenals voor jonge volwassenen is slechts matig aanwezig. 4. de doelgroep van de zakenrelaties speelt in het kader van dit project een ondergeschikte rol. 5. Fietsen en wandelen zijn de belangrijkste toeristische activiteiten in de regio. 6. Er bestaat een grote hoeveelheid ideeën en wensen voor het verbeteren van het toeristische aanbod, met name op het gebied van het ontwikkelen van activiteiten. De belangrijkste actiepunten uit de 2e workshop zijn: 1. Het aanbod van activiteiten, met name voor kinderen, jongeren, jong volwassenen en actieve mensen moet verbreed worden. 2. De grensoverschrijdende informatie en verbinding moet verbeterd worden 3. Lokaal aanbod en lokale routes met een beperkte omvang (Ommetjes) moeten als basisaanbod voor de lokale bevolking worden ingericht. 56
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4. Grensoverschrijdende routes en routesystemen moeten in verbinding met een verbeterd grensoverschrijdende infrastructuur worden ingericht. 5. Structuren uit Duitsland en Nederland moeten met elkaar verboden of op elkaar aangepast worden (Knooppuntensysteem, thematische routes en terminals moeten aan weerszijden van de grens beschikbaar zijn). 6. Er bestaan reeds concentratiezones voor meer intensief en voor meer extensief gebruik, deze moeten consequent worden doorontwikkeld, zachte overgangen en zinvolle combinaties moeten eveneens ontwikkeld worden.
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2.3 Workshop 3 2.3.1 Accent Nadat in de eerste twee workshops met uitgebreide ondersteuning van de deelnemers een goed overzicht van de landschappen en de toeristische mogelijkheden aan beide zijden van de grens was verkregen, vormde de derde workshop met de titel: “Marketing, in het licht van demografie en Doelgroepenanalyse”, de afsluiting van de serie workshops van het SAND project. In deze workshop moesten de uitkomsten uit de eerste twee bijeenkomsten worden voorgesteld en moest er een balans worden opgemaakt. Nog openstaande vragen uit de eerste workshops moesten na enkele inleidende lezingen gemeenschappelijke besproken worden en met het oog op de marketing verder uitgewerkt worden:
Welke rol speelt het toeristische imago voor het promoten van de regio? Welke rol spelen de demografische verschuivingen? Is de definitie van onze doelgroepen correct? Wordt het juiste aanbod geplant? Welke rol spelen de grenzen tussen landen en gemeentes?
2.3.2 Lezingen Als inleiding werden de volgende lezingen gehouden: Informatie door de zeef. Resultaten uit de eerdere workshops (Dr. Ulrich Werneke,Naturschutzzentrum im Kreis Kleve en Edmond Staal, Stichting het Limburgs Landschap) Op weg naar vraaggestuurde recreatievormen (Frank Verkoijen, RECRON) Demografische ontwikkelingen in de grensregio. Basis voor toeristische ontwikkeling? (Wim Derks, Kenniscentrum voor Bevolkingsdaling en Beleid)
Figuur 12: De heer Verkoijen en de heer Derks bij hun lezingen 58
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De lezingen worden ook hier slechts kort samengevat, de presentaties zijn echter weer op de bijgeleverde DVD in te zien. De eerste lezing door Dr. Ulrich Werneke en Edmond Staal vatte de uitkomsten uit de twee eerste workshops samen. Van een samenvatting van deze lezing wordt hier afgezien, aangezien de uitkomsten reeds onder 2.2.4 genoemd werden. De tweede lezing met als titel: “Op weg naar een vraaggestuurde recreatievormen” door Frank Verkoijen gaf een indruk van de nieuwe start van onderzoek naar wensen van toeristen. Hij liet zien dat de recreatiesector altijd al op het aanbod georiënteerd was. Dit betekent dat iets wat al voorhanden is wordt aangeboden en gepromoot. In de huidige tijd zou het echter beter zien om een andere werkwijze te volgen en uit te zoeken welke vraag er bestaat. Hiervoor is er in Nederland het project “Gastvrij Nederland”, dat ondernemers, de politiek, maar ook natuurorganisaties helpt hun aanbod aan te passen op de vraag. Dit werkt met twee uitgangspunten. Het eerste uitgangspunt voor onderzoek is gebaseerd op het zogenaamde BSR-model 2 en deelt mensen aan de hand van sociaaleconomische en psychologische aspecten in vier belevingswerelden in. Afhankelijk van het type heeft een persoon een bepaalde wens als het om ontspanning of om vrije tijd gaat. Om uit te vinden waar nu welke type woont en daarnaast welke toeristen een regio bezoeken, werd de bevolking met behulp van postcodes aan de hand van sociaaleconomische en demografische kenmerken opgedeeld en aan deze belevingswerelden gekoppeld. Controle van databanken van gasten evenals analyses van de lokale bevolking geven dan een indruk uit welke regio een gast komt en van wat de lokale bevolking consumeren wil. Aan de hand van deze uitkomsten zou dan het aanbod van een regio of van een individuele aanbieder aangepast en geoptimaliseerd worden. De derde lezing met als titel: “Demografische ontwikkeling in de grensregio. Basis voor de toeristische ontwikkeling?” door Wim Derks was een inleiding op de demografische kaders voor een verdere toeristische ontwikkeling. Dhr. Derks liet zien dat de bevolking aan weerszijden van de grens in de komende 20 jaar met een gering percentage zal afnemen. Daarnaast zal de leeftijdsstructuur echter een duidelijke verandering ondergaan. Daarbij zal het percentage van 60-plussers stijgen in Noord-Limburg naar 54% en in het Regierungsbezirk Düsseldorf naar 34%, het aandeel van de jongere leeftijdsgroepen zal daartegen verder dalen. Met name het aantal jonge mensen tot 20 jaar zal afnemen. Met betrekking tot de vrijetijdsgedrag van de groep 60-plussers liet dhr. Derks zien dat deze vandaag en in de toekomst financieel beter zal vergaan dan vroeger en meer geld ter beschikking hebben voor vrije tijd activiteiten. Ze zijn actiever, met name in hun direct omgeving, als hun leeftijdsgenoten van 20 jaar geleden. Vakantie en ontspanning spelen een belangrijke rol, waarbij met name fietsen en wandelen de vakantie- en vrijetijdsactiviteiten van deze groep vormen. Naast het reguliere programma van lezingen en in aansluiting op de nieuwe start van het onderzoek naar de wensen van toeristen had het projectteam een start gemaakt met het 2
Brand Strategy Research model entwickelt von der Smart Agent Company
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opzetten van groepen met recreatiemotieven 3 en dit aanknopingspunt in aansluiting op de kennis die tot nu toe was opgedaan op het projectgebied toegepast. Deze ideeën werden eveneens in een presentatie van Melanie Teske van het Naturschutzzentrum im Kreis Kleve voorgesteld. Ook deze presentatie is op de bijbehorende DVD te zien. De indeling van de groepen met een bepaald recreatiemotief gaat ervan uit dat er geen sociologisch gelijk gedeelde doelgroepen bestaan, maar dat voor vrije tijd en ontspanning eerder de motivatie een doorslaggevend criterium is. Zo is er bijvoorbeeld de bezoeker die gericht is op gezelligheid. Deze zou graag iets met vrienden of met de familie ondernemen. Daarvoor zijn bijvoorbeeld korte wandelroutes op bewegwijzerde paden geschikt. In aansluiting daarop zou de bezoeker die met name voor gezelligheid komt bijvoorbeeld kunnen grillen of gezellig koffie drinken. De motivatie “Gezelligheid” kan zowel voor families met kinderen als voor mensen van 50 jaar en ouder van doorslaggevend belang zijn bij het maken van een uitstapje. Andere groepen met een bepaald recreatiemotief zijn: Er tussen uit: Even snel in de frisse lucht de batterij weer opladen. Deze mensen zijn op zoek naar ontspanning in een mooi landschap in de buurt van hun woonplaats. Interesse: Geïnteresseerde bezoekers willen niet zomaar alleen naar buiten. Ze willen iets over de natuur, cultuur en geschiedenis leren. Volledig opgaan: Deze mensen houden van de natuur en gaan helemaal in hun natuurbeleving op. Ze willen alles over flora en fauna weten. Uitdaging: Deze bezoeker zoekt zijn persoonlijke uitdaging. Dit moet niet perse bergbeklimmen zijn, maar het kan evenzogoed fietsen, nordic walking of een lange wandeling zijn. Op de kaarten werd het uitgangspunt van de groepen met een recreatiemotief toegepast en er werd over nagedacht voor welke groepen met een toeristisch recreatiemotief aanbod gemaakt moest worden, respectievelijk voor welke groepen reeds toeristisch aanbod voorhanden is. De bijpassende uitsnede uit de kaart werden in de presentaties voorgesteld.
2.3.3 Discussie In aansluiting op de lezingen werd de workshop afgesloten met een actieve discussieronde over de voordrachten, de gepresenteerde uitkomsten en op vragen. Hiervoor werden de volgende vier stellingen bedacht, die de discussie openden. 1. Toeristisch imago Een groeiend recreatief aanbod voor de regio is belangrijker dan een natuurtoeristisch beeldmerk zoals Beieren of de Waddenzee
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Vergleich: BOODE, S.; PERDOK, A.; VAN RIJCKEVORSEL, P. (2010): Werken met recreatiemotiven – Inspirerend beeldenboek. Kenniscentrum Recreatie, April 2010, Den Haag
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2. Motiefgroepen Dient het recreatief aanbod primair gericht te zijn op mensen uit de eigen omgeving?De belangrijkste doelgroep zijn de mensen uit de buurt. 3. Grenzen De grens is er nog steeds in de hoofden van de mensen. De concurrentiegedachtes tussen verschillende gemeentes belemmeren de toeristische ontwikkeling Kunnen informatiesystemen met grensoverschrijdende routestructuren die barrières wegnemen? 4. Demografie Juist uit het oogpunt van demografische ontwikkelingen moet het investeren in jeugdactiviteiten ondergeschikt worden aan die van seniorenactiviteiten Moeten we de Kinderspeelplekken vervangen door hangplekken voor senioren? De twee eerste stellingen werden in de discussieronde gezamenlijk bediscussieerd en konden niet zomaar los van elkaar bekeken worden. Voor de weergave van de uitkomsten uit de discussie lijkt het zinvoller eerst de discussie rondom de doelgroepen met bepaalde recreatiemotieven weer te geven die het grootste deel van de discussie in beslag nam. Ook de andere discussies gingen steeds weer in elkaar over. Hierna zal desondanks gepoogd worden het discussieverloop in de losse onderwerpen opgedeeld weer te geven. Doelgroepen met een recreatiemotief. Van de kant van de Nederlandse toeristenbranche werd toegelicht dat circa 70% van de bezoekers als dagjesmensen uit de regio kwamen (regionale bezoekers), slechts 30% van de bezoekers kwam van buitenaf. Economisch gezien zou men zich derhalve moeten afvragen of er tot nu toe niet te weinig mensen van buitenaf naar deze regio komen en of men überhaupt meer bezoekers van buitenaf naar deze regio moet trekken. In principe is toerisme natuurlijk meer dan alleen maar toeristisch aanbod voor mensen die in de regio wonen en werken. Een doel van toerisme is namelijk ook dat mensen van buitenaf in deze regio hun geld uitgeven. In deze context werd ook aangegeven dat een Duitse bezoeker aan het gebied van de Maasduinen als buitenlandse toerist wordt gezien, terwijl een fietser uit Venlo als een dagjesmens uit de regio gezien wordt. Voor de Duitse statistiek geldt dit eveneens. Deze statistische fout betekent eigenlijk dat het aandeel van regionale bezoekers hoger zal zijn dan de genoemde 70% is. Daarom moet toch de vraag gesteld worden of de uitbreiding van toeristisch en recreatief aanbod toch niet primair op de behoeften van de regionale bevolking gericht moet zijn. Als de regionale bevolking werd hierbij dat deel van de bevolking gezien, dat binnen 1 uur reistijd per auto van het toeristisch aanbod woont. In de discussie werd daarop verder aangetoond, dat juist met betrekking tot de grensoverschrijdende toeristen er een duidelijk gebrek aan informatie bestaat. De Nederlandse toerist weet vaak niet genoeg over de talloze recreatiemogelijkheden aan de andere zijde van de grens en omgekeerd. Hierbij is het ook van belang de informatie over de grenzen heen beter te ontsluiten en het gebrek aan informatie op te lossen, zodat als eerste doelgroep de Duitse bevolking meer geld in Nederland uitgeven en de Nederlandse bevolking meer in Duitsland. Vanuit dit oogpunt is de belangrijkste doelgroep inderdaad de regionale bevolking die de grens overschrijdt. 61
Projectactiviteiten
Er bestond de eenduidige mening dat de investering in een betere grensoverschrijdende bekendheid van de mogelijkheden in en bijzonderheden van de regio ook automatisch tot een betere bovenregionale bekendheid zou leiden. Daarmee zou men uiteindelijk op zeer eenvoudige wijze ook gasten van buiten de regio naar de regio kunnen trekken. Er werd opgemerkt dat als men meer bezoekers naar de regio zou willen trekken, de infrastructuur goed onderhouden en goed uitgebouwd moet worden. Goede wegen, goede bewegwijzering, goede informatie in twee talen en een goede gastronomie zijn van belang, voor zowel de bezoeker van verder weg als voor een regionale bezoeker. Op de vraag of men de bezoekers nog meer moest aanbieden, was de algemene mening dat het toeristische aanbod als geheel goed is, maar dat de toestand van de infrastructuur en de bekendheid wel nog verbeterd zouden moeten worden. De toeristenbranche merkte op dat in de regio reeds op allerlei plekken grensoverschrijdend gewerkt werd. Informatie wordt, voor zover deze voorhanden is, ook steeds over de grenzen heen uitgewisseld en de samenwerking tussen de Duitse en de Nederlandse toeristenbureau´s werkt goed. Er bestaan ook allerlei projecten om het gebrek aan informatie te verkleinen en de regio ook grensoverschrijdend en buiten de regio bekend te maken. Men moet echter ook accepteren dat dit een voortdurende taak blijven zal en de bekendheid buiten de regio slechts langzaam zal groeien. Aansluitend kan worden vastgesteld, dat de focus voor de uitvoering van de genoemde ideeën en wensen uit de eerste twee workshops in eerste instantie gericht dienen te worden op de regionale bevolking aan beide zijden van de grens. Van investeringen en opwaardering van het aanbod profiteert de regionale bevolking, maar ook de toerist van buitenaf. Daarnaast wint de regio als geheel aan aantrekkingskracht. Hierbij dienen de juiste doel- en motiefgroepen te worden gekozen om de ideeën en wensen voor betere informatie, verbinding en uitbreiding aan beide zijden van de grens te waarborgen. Toeristisch imago De stelling is dat voor een grensoverschrijdende regio van Kreis Kleve en de Provincie Limburg tot nu toe geen gemeenschappelijke imago bestond. Voor de regio Niederrhein op zichzelf is het lastig om een beeldmerk te ontwikkelen, zoals dat wel mogelijk is voor bijvoorbeeld Beieren of de Waddenzee. Dit geldt eveneens voor de Nederlandse regio, zoals bijvoorbeeld voor de Maasduinen. Hier is het eveneens lastig om aan potentiële toeristen een indruk te geven van de regio. Als de op de kaart aangebrachte punten en de uitkomsten uit de eerste twee workshops worden bekeken, dan kunnen er veel punten gevonden worden met het thema fietsen en wandelen, of met cultuur en bezienswaardigheden. Andere regio ´s bieden dit echter ook, dus moet men zich de vraag stellen wat in onze regio het meest bijzondere is. Wat onderscheidt onze regio bijvoorbeeld van Beieren of de Waddenzee. Kunnen we voor deze regio überhaupt een gemeenschappelijk imago creëren en is dit noodzakelijk? Als antwoord op deze vraag wordt de grens als een bijzonderheid aangeduid. Het verbindende en karakteristieke element van onze regio is juist de grensregio. Het is tegelijkertijd een scheidend en tevens een verbindend element en biedt een bijzondere
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charme, met name voor de bezoekers van buitenaf, maar ook voor een groot aantal regionale bezoekers. Met betrekking op het feit dat slechts 30% van de bezoekers van buiten de regio afkomstig is, kan worden opgemerkt dat dit mogelijk ligt aan het ontbreken van een gemeenschappelijk imago. Hierop volgde een discussie waaruit bleek dat het gemeenschappelijke imago niet slecht is, maar dat de bekendheid tot nu toe slechts langzaam stijgt. Nieuwe projecten als “Cool Breaks” zouden hier goede diensten verrichten. In de jaren ‘90 van de vorige eeuw werd de Niederrhein door de toenmalige president van de regering, Jürgen Büssow, als “slapende reus” op het gebied van toerisme gezien. Als er daarbij wordt meegenomen dat de Niederrhein reeds 20 jaar op toeristisch gebied gepromoot wordt, terwijl het Münsterland, dat alom bekend is en reeds 50 jaar gepromoot wordt, kan men er van uit gaan dat over 30 jaar de toeristische bekendheid van de Niederrhein ook anders zal zijn. Dat geldt met name voor de grensoverschrijdende situatie. De mensen uit de regio hebben sowieso reeds een beeld bij de Niederrhein of bijvoorbeeld bij de Maasduinen, zonder dat hier van buiten een imago gepromoot wordt. Desondanks weten de mensen uit de regio vaak niet wat ze in hun eigen regio, of juist aan de andere kant van de grens kunnen beleven. Verder werd opgemerkt dat een imago ook steeds slechts de allerkleinste gezamenlijke dingen overbrengt. Niet iedere inwoner van Beieren of ieder dorp in Beieren bestaat alleen maar uit Weißwürste (witte worsten), Brezel (zoute krakelingen) en bier. Vanuit dit oogpunt is het ook juist de vraag of men zich als regio zover wilt beperken en of onze regio niet ook veel verschillende zaken voor promotie te bieden heeft. Veel belangrijker daarbij zijn het interessante aanbod op zich en de goede informatie hierover. Ook in deze samenhang geldt dat het basisaanbod moet kloppen. De deelnemers aan de workshop uit de toeristenbranche schatten in dat voor een succesvol op de markt brengen van de regio voor 70% het aanbod en de informatie daarover en voor 30% het imago van belang is. Hier geldt dus ook dat de communicatie over de mogelijkheden in de regio, dus de grensoverschrijdende informatie, verbinding en verbreding, het centrale punt voor promotie is. Afsluitend werd vastgesteld dat deze communicatie op vele plekken nog verbeterd kan worden. Een imago is niet van buitenaf op te bouwen en het is ook niet zinvol een poging te wagen om een gemeenschappelijk imago op de regio te leggen. De gemeenschappelijke basis als grensregio en fietsregio bestaat, alle activiteiten daarnaast moeten nog verder ontwikkeld worden. Afsluitend kan voor dit thema aan een uitvoering op een later tijdstip worden vastgehouden, omdat er binnen dit project geen behoefte en initiatieven bestaan om te werken aan een grensoverschrijdende imagovorming. Het is van veel groter belang om de mogelijkheden op het gebied van fietsen, wandelen en grensoverschrijdende infrastructuur en informatievoorziening zodanig versneld te ontwikkelen, dat ze de bestaande startpunten voor een grensoverschrijdende fiets- en wandelregio verder versterken. 63
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Grenzen Het startpunt van de discussie over de grenzen was dat de staatsgrens nog in de hoofden en de structuren aanwezig is en dit op allerlei plekken in de regio de ontwikkeling van het natuurtoerisme remt. Uit dit project is duidelijk naar voren gekomen dat de grens ook een barrière voor informatie vormt. Het gaat dan echter minder om een grens in het hoofd, maar meer om een technische grens. De grens werd ook in deze context als een gebied vol belevenissen gezien. Er werd gemeld dat met name bezoekers van buitenaf het een belevenis vonden, even naar “Holland” of even naar “Duitsland” te rijden. Dit soort uitstapjes wordt juist ondernomen omdat het aan de andere zijde van de grens anders is. Het werd door de deelnemers eenduidig ingeschat dat ook voor de lokale bevolking een uitstapje over de grens als bijzonder aantrekkelijk daguitstapje gezien kan worden. Het is spannend de andere manieren van bouwen te zien of een ander type horecagelegenheid te bezoeken. Het gaat hier ook om de grens, met de regionale verschillen te behouden en niet alles eenvormig te maken. Daarbij werd nog een keer op het behoud van de grens in het kader van het imago gewezen. Ook het belang van een vergroting van de bekendheid werd opnieuw benadrukt. Hiervoor is het met name van belang de technische barrières weg te nemen en de informatie aan beide zijden van de grens over te brengen. Het thema informatie, verbinding en verbreding aan weerszijden van de grenzen stond ook bij de discussie over de werking van de grens wederom op de eerste plaats. Als een mogelijkheid om informatie over de grens heen te brengen, werd steeds weer het gebruik van platformen die gebaseerd zijn op het internet genoemd. Als een eerste zinvolle maatregel werd de samenvoeging van de belangrijkste attracties en handelingspartners in het projectgebied op een tweetalige internetpagina gezien. Hierbij is het tegenwoordig van groot belang dat het aanbod ook goed “gegoogled” kan worden. Een volgend aspect waarop gelet moet worden, is het tijdig betrekken van geschikte partners bij alle plannen die van invloed kunnen zijn aan de andere kant van de grens. Zo bestaan er altijd weer situaties waarbij er zowel aan de Duitse als aan de Nederlandse kant van de grens plannen gemaakt worden, die pas in een laat stadium worden kortgesloten met geschikte partners aan de andere kant van de grens. Dit late tijdstip van betrekken en de communicatie leiden vaak tot onbevredigende resultaten voor het gehele grensoverschrijdende gebied. Een vroegtijdige en goede communicaties is van belang, dat bleek uit de uitleg van een aantal aangehaalde projecten waarbij duidelijk werd dat de discussiecultuur en de mentaliteit duidelijk verschillend is in Nederland en Duitsland. Niet alleen de Duits-Nederlandse grens speelt bij het maken van plannen en het succesvol slagen van een project een rol, maar vaak ook het denken boven de gemeentegrenzen uit . De stelling dat concurrentie tussen de gemeente een ontwikkeling van het natuurtoerisme in de regio zou hinderen, werd door de deelnemers volledig onderschreven. Daarom is het van belang de vele goede ideeën die ontwikkeld worden op een vroeg tijdstip ook in de politiek aan te kaarten. Die is tenslotte uiteindelijk verantwoordelijk voor het beschikbaar stellen van het geld en moet overtuigd kunnen worden om bijvoorbeeld af te zien van infrastructurele inrichtingen ten gunste van een andere gemeente.
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Projectactiviteiten
Afsluitend kan dus voor het thema grenzen worden gekozen voor een latere uitvoering, omdat het belangrijk is technische barrières weg te nemen. Informatie, verbinding en verbreding, ook met behulp van nieuwe media, moet aan weerzijden van de grenzen met voorrang in gang worden gezet. Netwerken moeten over de grenzen heen worden opgebouwd en een vroegtijdige communicatie met mogelijke partners dient opgestart te worden. Toeristisch gezien moet de grens echter juist behouden blijven. Het is een gebied voor beleving die kan uitgroeien tot een belangrijk onderdeel van het toeristisch imago. Een vroegtijdige grensoverschrijdende communicatie over plannen en het betrekken van de politieke partijen die de beslissingen moeten nemen is en blijft van belang. Demografie Op basis van de demografische veranderingen werd de uitdagende stelling gedaan dat toekomstige investeringen in aanbod voor senioren voorrang moeten hebben op investeringen voor kinderen en jongeren. Hoewel de deelnemers aan de workshop de demografische ontwikkelingen erkennen, vond deze stelling –zoals reeds verwacht werdgeen instemming. Het zou tegen de achtergrond van de demografische veranderingen juist veel belangrijker zijn een attractieve omgeving voor families te scheppen zodat deze niet uit de regio weg trekken. Daarbij is het net zo belangrijk om kinderen de mogelijkheid te bieden in een intact natuurgebied te spelen en tevens om aanbod voor jongeren te scheppen. In het kader van een duurzame ontwikkeling is het ook van belang mogelijkheden voor jonge mensen te scheppen zodat ze ook na de school een toekomst in de regio hebben of dat ze na hun studie weer in de regio terugkeren. Toeristisch gezien is het zeker van belang om wegen voor minder validen geschikt te maken. Deze zouden dan ook door bejaarden gebruikt kunnen worden. Er werd geopperd dat er een geïntegreerd aanbod gemaakt kan worden waarbij, bijvoorbeeld ook een weg die geschikt is voor gehandicapten, naar een speeltuin zou kunnen leiden. Op deze wijze zouden bijvoorbeeld grootouders in staat zijn met de kinderen naar de speeltuin te gaan. Aan de andere kant werd op het economische potentieel van de 50 plussers gewezen. Deze generatie moet niet vergeten worden. In Nederland is bijvoorbeeld de regio Drenthe een zeer geliefd doel voor deze generatie. Voor de promotie moet deze doelgroep zonder meer expliciet benaderd worden en kunnen er zeker speciale mogelijkheden met betrekking tot wandelen en fietsen worden ontwikkeld. Aangezien deze generatie duidelijk toeneemt, moet deze ontwikkeling zeker niet vergeten worden. Als uitkomst voor de uitvoering voor het thema demografie moet worden onthouden dat met het oog op het inrichten van infrastructuur er geïntegreerde mogelijkheden ontwikkeld moeten worden. De doelgroep van kinderen en jongeren moet belangrijk blijven. Voor de toeristische promotie moet de doelgroep van de 50-plussers echter versterkt benaderd worden.
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Actiepunten
3. Actiepunten De volgende actiepunten kunnen worden afgeleid uit de uitkomsten van de workshops en deze zijn ten dele ook al eerder benoemd. Ze worden op deze plaats samengevat en onderverdeeld in algemene actiepunten en in actiepunten over een bepaald gebied. De concrete actiepunten met betrekking tot een bepaald gebied worden echter alleen als voorbeeld voor enkele accentgebieden genoemd. Het verkrijgen van verdere informatie uit de databank is op ieder moment mogelijk en wordt graag voor de verdere regionale ontwikkeling aan de partners en deelnemers aan de workshops afzonderlijk ter beschikking gesteld. In dit verslag kan deze echter vanwege de hoeveelheid en de uitgebreidheid van de informatie niet vlakdekkend en volledig worden weergegeven.
3.1 Algemene actiepunten Landschappen De regio biedt een veelvoud van kunstmatig gevormde en natuurlijke landschappen. Daarom moeten: Deze landschappen met hun hoge ecologische waarde en hun factor voor vrijetijdsbesteding en ontspanning ecologisch verder ontwikkeld worden. Natuurlandschappen en kunstmatig gevormde landschappen dienen zowel ecologisch en toeristisch met elkaar verbonden te worden. Er moeten ecologische verbindingszones gevormd worden en/of verschillende landschappen moeten toeristisch met elkaar verbonden worden. Concentratiegebieden van intensief en extensief toeristisch gebruik moeten op consequente wijze verder ontwikkeld worden. Infrastructuur: 1) Wegen en routes: De regio beschikt over een uitgebreid netwerk van wandel,- fiets- en ruiterroutes, maar ook op dit gebied bestaat er nog behoefte aan verbetering: Grensoverschrijdende verbindingen van wegen moeten aangevuld en verbeterd worden. Op allerlei punten moeten verbindingen tussen wegen aangevuld en verbeterd worden. Grensoverschrijdende routes en routesystemen moeten verbeterd worden. Lokaal aanbod van routes met een beperkte omvang (Ommetjes) moeten als basisaanbod voor de lokale bevolking worden ingericht.
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Actiepunten
Speciale routes voor bijvoorbeeld joggers of skaters of themaroutes zoals de “Aspergeroute” of de “Agrobusinessroute” moeten het bestaande aanbod op een zinvolle wijze aanvullen. Bij de inrichting en verbetering van nieuwe wegen en routes moet ook altijd gedacht worden aan de mogelijkheden voor structuren zonder barrières. 2) Lokaal infrastructuuraanbod. De regio beschikt reeds over talrijke mogelijkheden voor vrijetijdsbesteding, maar ook hier is er behoefte aan aanvullingen en verbeteringen. Het aanbod voor vrijetijdsbesteding voor kinderen, jongeren, families en actievelingen moet aangevuld worden (natuurbelevingspaden, beleef-speeltuinen, klimparken enzovoorts). Informatiepanelen, uitzichtpunten, natuurpaden en informatiecentra moeten op allerlei plekken worden ingericht en aangevuld. Daarbij is een grensoverschrijdende afstemming dringend noodzakelijk. Informatie, verbinding en verbreding. De grensoverschrijdende informatie, verbinding en verbreding vertoont nog altijd hiaten en dient verbeterd worden. Hierom is het van belang: Structuren uit Duitsland en Nederland met elkaar te verbinden, of ze aan elkaar aan te passen (knooppuntsystemen, thematische routes en terminals moeten aan weerszijden van de grens aanwezig en eenvoudig te begrijpen zijn). Een op internet gebaseerd platform, tweetalig en over al het toeristisch aanbod in de regio. Toeristische aanbieders uit de regio informeren en deze met elkaar verbinden. Informatie over natuur, cultuur, vrije tijd en routes moet met elkaar verbonden worden. Lokale routes met een beperkte omvang (Ommetjes) moeten in een grensoverschrijdend eenvormig bewegwijzerd netwerk worden ingepast. Een tweetalige bewegwijzering en informatiemateriaal dient vanzelfsprekend worden. Alle maatregelen moeten erop gericht zijn om technische grensbarrières en informatietekorten af te bouwen, zonder dat het belevingseffect van een „Uitstapje over de grens“ te minimaliseren. De vorming van een grensoverschrijdend netwerk dient steeds verder versterkt worden. Bij planvorming moet gezorgd worden voor een vroegtijdige communicatie met mogelijke partners. Een vroegtijdige grensoverschrijdende aansluiting met personen die op politiek niveau beslissingen moeten nemen dient voorrang te verkrijgen.
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Actiepunten
Marketing, doelgroepen, demografie. De behoefte voor een groot aangelegde imagocampagne wordt niet erkend. De grens moet echter als imagovormend element behouden blijven. Daarnaast moet het imago van fiets- en wandelregio worden aangevuld met water- en ruitersport. Alle maatregelen moeten op de eerste plaats voor de grensoverschrijdende regionale bevolking als doelgroep worden samengesteld. De demografische ontwikkelingen wordt voor een verdere ontwikkeling van het natuurtoerisme in de regio als belangrijk beschouwd. Wel moet met het oog op de inrichting van de infrastructuur een geïntegreerd aanbod worden gevormd. De doelgroep van de kinderen en jongeren en van de families moet verder belangrijk blijven. Voor de toeristische promotie van de regio moet de doelgroep van de 50+-ers echter veel aandacht krijgen.
3.2 Actiepunten met betrekking tot de ruimte. Tijdens de eerste en de twee workshop werd door alle betrokkenen (vertegenwoordigers van gemeentes, vergunning verlenende instanties (Bezirksregierung, Provincie), de grindwinners, landschapsarchitecten, plan- en adviesbureau’s, heemkundeverenigingen, actieve burgers, firma’s uit de toeristenbranche en natuurorganisaties) een grote hoeveelheid van bestaand landschappelijk en toeristisch aanbod bijeengebracht, met voorstellen en concrete plannen voor verbetering. Deze informatie staat als geheel beschikbaar met punten en lijnen in een GIS-systeem. Ze hebben een concrete band met de ruimtelijke omgeving en kunnen daardoor als actieplan voor lokale en meer omvattende plannen dienen.
Figuur 13: Overzicht van punten met speciale aandacht. 68
Actiepunten
De analyse en indeling in categorieën van alle verkregen informatie liet zien dat er punten met speciale aandacht zowel op ruimtelijk als op inhoudelijk vlak kunnen worden gelegd en – volgens de wensen van de deelnemers aan de workshop- ook zouden moeten worden gelegd. Voorbeelden van punten met speciale aandacht die over de lands- en gemeentegrenzen heen gaan zijn in figuur 13 en de daarbij behorende bijlage 1 (zie ook figuur 9,10, 11 en de bijbehorende legendas) vastgelegd. Ze maken het mogelijk dat in de regio natuur en toerisme grensoverschrijdend met en naast elkaar verbonden kunnen worden. Samengevat bestonden de actiepunten met betrekking tot de ruimte: a) de grote hoeveelheid van lokale plannen voor het ontwikkelen van natuur en toerisme b) een bundeling en afweging van deze plannen om te komen tot een definitie van de regionale punten met speciale aandacht. De deelname aan de workshops en de opbouwende intensieve discussies in het kader van dit project lieten duidelijk zien dat er grote aandacht bestaat voor de gebeurtenissen in de eigen achtertuin en dat de wens bestaat om deze mede vorm te geven. Conclusie De uitvoering van een groot deel van de genoemde actiepunten ligt in handen van de politiek en het bestuur van de steden en gemeentes en is alleen mogelijk door grensoverschrijdende samenwerking. Dit geldt met name voor voorstellen om de infrastructuur van wegen en routes te verbeteren. De uitvoering van andere actiepunten, met name op het gebied van informatie, verbinding en verbreding, dient in het kader van één groot of meerdere kleinere deelprojecten plaatsvinden. Er zou gedacht kunnen worden aan een project waarin het natuurlijke en het kunstmatig gevormde landschap toeristisch met elkaar verbonden zouden kunnen worden en de in de workshop voorgestelde informatiepanelen, natuurpaden en uitkijkpunten gerealiseerd kunnen worden. Daarnaast moeten in dit project lokale “Ommetjes“ in alle gemeentes worden ingericht en moet alle informatie over natuur, cultuur, vrije tijd en routes op een tweetalig, internet gebaseerd platform worden samengebracht. Deze informatie dient voor de bezoeker ter plekke, bijvoorbeeld door middel van een terminalsysteem of andere nieuwe media, beschikbaar zijn.
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Bijlage
4. Bijlage 4.1 Extra informatie over de punten met speciale aandacht in afbeelding 13. Voorbeeld van extensief natuurtoerisme: 1) In het eerste gebied gaat het om een bestaande plas die ontstaan is door delfstofwinning met potentie van ecologische waard verder te ontwikkelen. Hier kunnen combinaties van steile en vlakke oevers worden gevormd. Het omliggende gebied rond de plas zou als ecologische verbindingszone verder ingericht kunnen worden. Het gebied heeft verder potentie voor rustig toerisme (wandelen en fietsen). Intensieve toeristische activiteiten zoals watersport moeten hier echter vermeden worden. 2) Langs de Kendel moet het concept van de uiterwaarden verder ontwikkeld worden; met de verdere ecologische ontwikkeling zou een combinatie van extensief toerisme (wandelen en fietsen) kunnen worden meegenomen (Kendelroute met informatiepanelen). 3) In gebied 3 gaat het om een herinrichting (droge afgraving) met natuurbescherming als doel en toekomstige plannen in de richting van een rustig natuurtoerisme. De ontsluiting met wegen, informatieborden en een infocentrum is in de planning en wordt ook gewenst. Deze doelen moeten consequent worden doorontwikkeld. Een ecologische en toeristische verbinding met de Maasduinen dient te worden nagestreefd. 4) Bij gebied 4 gaat het om een deel van het Nationaal Park de Maasduinen. Hier kan een consequente verdere ecologische en natuurtoeristische ontwikkeling worden nagestreefd. Uitzichtpunten, uitgebreidere bewegwijzering, een natuurspeelplaats en een informatiecentrum zijn gewenste verbeteringen voor het gebied. Ook moeten er verbindingen over de weg voor fietsers, wandelaars en ruiters naar het aangrenzende gebied 3 worden nagestreefd. 5) Gebied 5 is een verzameling van meerdere kleine groeves nabij de grens die op het gebied van natuurtoerisme en in ecologische zin met elkaar verbonden kunnen worden. Aan de Duitse kant moet een ontwikkeling tot beschermd gebied voor vogels worden voortgezet. Een verbinding van de gebieden van “Landgoed de Hamert“ door middel van geschikte wegen en informatie moet worden nagestreefd om een natuurtoeristische brug van Nederland naar Duitsland te slaan. Voorbeelden van intensief natuurtoerisme 1) In dit gebied gaat het om een complex van meerdere grindgroeves. Delen hiervan zijn reeds heringericht en op een intensieve manier voor de watersport ontsloten. Twee grindplassen zijn nog in bedrijf. De gebieden langs de Niers dienen op een ecologisch 70
Bijlage
optimale manier verder te worden ontwikkeld. Daarnaast is het gebied geschikt voor een verdere toeristische ontsluiting en ingebruikname. Watersport, wandelen en fietsen kunnen hier worden uitgebreid, evenals de bewegwijzering en informatie. Een verbinding naar het Reichswald is gewenst. 2) In dit gebied gaat het om een zoekgebied voor intensief toerisme met watersport tussen Kevelaer en Weeze. Hier zou een toeristische verbinding van de Niers met de plassen die ontstaan zijn door delfstofwinning kunnen worden gevormd. 3) In dit gebied gaat het om een herinrichting die reeds in de richting van intensief toerisme ontwikkeld wordt (Maaspark Well). Dit gebied kan -afgescheiden van het Nationale Park de Maasduinen- verder richting intensief natuurtoerisme (watersport) ontwikkeld worden. Ook een toeristische verbinding in de richting van Well en uiteindelijk richting Brabant is op deze plek gewenst.
Voorbeelden van verbindingen: 1) Het gebied van de monding van de Kendel dient een zoekgebied voor een grensoverschrijdende landschappelijke, ecologische en toeristische verbinding te zijn. 2) In dit gebied gaat het om een complex van meerdere plassen die ontstaan zijn voor delfstofwinning met een hoog potentieel voor natuur, van de Fleut en van de Niers. Een toeristische, landschappelijke en ecologische verbinding is wenselijk. Hiervoor zou een gezamenlijk ruimtelijk project voor ontwikkeld kunnen worden. 3) In dit gebied gaat het om een zoekgebied voor de ecologische en natuurtoeristische verbinding van de gebieden „Natuurtoerisme extensief 2 en 3“. Afgescheiden van het kerngebied van de ecologische en natuurtoeristische verbinding dient hier echter ook naar een daadkrachtige verkeerstechnische oplossing gezocht worden om Nederland met het vliegveld te verbinden. 4) In dit gebied moet de ecologische en natuurtoeristische verbinding verder worden voortgezet. Niet alleen de verbinding van het Vogelschutzgebied „Twisteden“ met „Landgoed de Hamert“, maar ook de verbinding van het Nierskanaal met het GeldernschNierskanaal. Als geheel ligt in dit gebied een harde ecologische overgang van Nederland naar Duitsland. Deze behoeft duidelijke verbetering.
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