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Machbarkeitsstudie „Euregionales Kompetenzzentrum/-netz Bauen und Wohnen für die Zukunft“
Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Impressum Auftraggeber: EUREGIO e.V.Enscheder Straße 362, D-48599 Gronau Autoren: Saxion, Lectoraat Innovatieve Technologie in de Bouw: Gerard Salemink, Evelien Klasens, Bahez Abdallah NeumannConsult: Dr. Peter Neumann, Sonia Carpinelli INFA-ISFM: Bernhard Litmeyer Übersetzungen (D-NL/NL-D): Saxion: Evelien Klasens NeumannConsult: Heike Richter Fachliche Beratung: Simon Kesting
Enschede, Januar 2014
Enschede, 1 november 2013
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Vorwort Der vorliegende Bericht fasst die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie „Euregionales Kompetenzzentrum/-netz Bauen und Wohnen für die Zukunft“ (EUREK-BW) zusammen. Die Studie baut auf dem Interreg-Projekt „Wohnen im Wandel“ (WiW) auf. In diesem Projekt konnte klar herausgearbeitet werden, dass nicht nur bei Nachfragern ein immer größerer Bedarf an barrierefreiem und komfortablem Wohnen entstanden ist, sondern dass auch Anbieter nach einer Antwort auf diese Bedarfe suchen und sich mehr und mehr über die Aufgaben im Klaren werden, die es in diesem Zusammenhang zu bewältigen gilt. Darüber hinaus hat sich bei den Unternehmen und der öffentlichen Hand ein Bedarf an Wissensvermittlung über vergleichbare Entwicklungen und Trends auf beiden Seiten der Grenze gezeigt. Eine Entwicklung, die von den Partnern im Projekt WiW aufgenommen und u. a. im Landkreis Osnabrück umgesetzt wurde, ist der Trend, Themen wie z. B. Barrierefreiheit und energetische Verbesserungen in Bezug auf Wohnungen im Bestand zu verknüpfen. Für jedes Projekt ist eine gute Kooperation zwischen den Partnern essentiell. Bereits im Projekt WiW wurde die Basis für eine dauerhafte Kooperation zwischen niederländischen und deutschen Partnern gelegt. Diese gute Art der Zusammenarbeit gilt sowohl für die heutigen Projektpartner in EUREK-BW wie vormals für die Partner des Projekts WiW. Die Kooperation besteht bereits seit mehr als vier Jahren und bietet großes Potential für künftige Projekte. Die vorliegende Machbarkeitsstudie weist einen klaren Bedarf nach einer euregionalen Expertisekette im Bereich Bauen und Wohnen nach. Inhaltlich geht es dabei nicht nur um den weiteren Aufbau von Kooperation rund um die Themen Bauen und Wohnen, mit Schwerpunkt im Bereich Energie, Heimautomatisierung (domotica) und Barrierefreiheit. Vielmehr geht es um die viel breitere Zusammenarbeit und integrale Vorgehensweise zu diesen aktuellen Themen, den Anforderungen an qualifizierte Mitarbeiter heute und in Zukunft und darum, den Kunden wieder in den Mittelpunkt der Arbeit zu stellen. Ein wichtiger Mehrwert der Expertisekette ist dabei das Lernen sowohl voneinander als auch von den Erfahrungen, den Vorgehensweisen und Innovationen des jeweils anderen und zwar sowohl interdisziplinär als auch zwischen den Fachleuten aus dem niederländischen und deutschen Teil der EUREGIO. Die Interviewpartner für diese Studie geben an, hier einen klaren Mehrwert in der deutsch-niederländischen Kooperation zu sehen. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie ist auch eine Studie zum Marktpotential in den Bereichen Energie, Barrierefreiheit und Heimautomatisierung (domotica) für Unternehmen im deutschen und niederländischen Teil der EUREGIO erstellt worden. Das Potential ist groß und zeigt auch Chancen auf, Arbeitsplätze zu schaffen bzw. zu sichern. Es ist an den Unternehmern, diese Chancen zu nutzen. EUREK-
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BW kann Unternehmen, vor allem KMU, und die öffentliche Hand unterstützen, beispielsweise mit dem Austausch von Erfahrungen und Wissen oder durch Initiierung von Pilotprojekten. Die Chancen und der euregionale Mehrwert von EUREK-BW sind groß, obschon sich diese Expertisekette jetzt noch nicht selbsttragend finanzieren kann. Trotzdem ist es gerade jetzt notwendig, eine derartige Kette weiter auszubauen. Aus diesem Grund und weil damit ein ökonomischer Impuls an die Grenzregion gegeben werden kann, empfehle ich eine Förderung von EUREK-BW im Rahmen von INTERREG Va. Der Zusammenschluss von mehreren Stakeholdern, zum Beispiel aus dem früheren Projekt WiW, kann dafür eine Basis sein.
Dr. ir. Mieke Oostra Professor Innovative Technologie im Baubereich Saxion Fachhochschule Research Centre for Urban and Environmental Development
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Inhalt Vorwort ...................................................................................................................................................................................... 3 1.
Einleitung ............................................................................................................................................................................ 6
2.
Wichtige Entwicklungen und Trends .................................................................................................................................... 8
3.
Mögliche Ziele und Aufgabenfelder für ein Kompetenzzentrum/-netz ............................................................................... 11 3.1.
Barrierefreiheit/Design für Alle ................................................................................................................................. 12
3.2.
Energieeffizienz/Green Building ............................................................................................................................... 13
3.3.
Smart Home ............................................................................................................................................................. 14
4.
Marktpotenzial .................................................................................................................................................................. 16
5.
Vorstellung Kompetenzzentrum/-netz Bauen und Wohnen ............................................................................................... 19
6.
5.1.
Geschäftsmodell....................................................................................................................................................... 19
5.2.
Organisations- und Rechtsform ............................................................................................................................... 28
5.3.
Erfolgsfaktoren......................................................................................................................................................... 29
Fazit und Ausblick............................................................................................................................................................. 31
Literatur ................................................................................................................................................................................... 34 Anlage 1
Programm der Euregionalen Konferenz am 22.02.2014 ......................................................................................... 36
Anlage 2
Ergebnisse Euregionalen Konferenz am 22.02.2014 .............................................................................................. 36
Anlage 3
Entwicklungen und Trends ................................................................................................................................. 39
Anlage 4
Ausarbeitung der Kernthemen ............................................................................................................................... 44
Anlage 5
Ergebnisse Ideenwerkstatt Business Model Canvas ................................................................................................ 68
Anlage 6
Möglichkeiten für den Euregionalen Wissentransfer ............................................................................................... 69
Anlage 7
Mobiles Kompetenzzentrum .................................................................................................................................. 72
Anlage 8
Ausarbeitung Value proposition “Image” ............................................................................................................... 78
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
1. Einleitung Ausgangssituation Die Gesellschaft und damit auch der Wohnungs- und Immobilienmarkt sind eingebettet in längerfristig wirkende Tendenzen und werden, neben den unmittelbaren Auswirkungen der großen gesellschaftlichen Trends, stark durch den demografischen Wandel beeinflusst. Eine älter werdende Bevölkerung entwickelt neue Präferenzen und stellt andere Anforderungen an Wohnstandorte sowie Gebäude- und Wohnungsqualitäten. Mit diesen Anforderungen gehen große Herausforderungen auf dem Gebiet des Bauens und des möglichst lebenslangen, selbstständigen Wohnens sowie der damit oftmals notwendigen Anpassung des Wohnraums und dem nachhaltigen Erhalt von Wohnraum einher. Das schließt auch die Herausforderung zur Verbesserung der Energieeffizienz ein. Diese Herausforderungen bringen sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden Chancen auf Anbieter- und Nachfragerseite mit sich. Zu ihrer Bewältigung sind situationsangepasste, neue Lösungskonzepte zu entwickeln, die zugleich dem Erfordernis der Nachhaltigkeit gerecht werden. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei ein partnerschaftliches Zusammenwirken aller Marktakteure (Eigentümer, Bewohner, Entscheidungsträger, kommunale und private Wohnungsgesellschaften etc.), um die zukünftige Wohnungsnachfrage nach bedarfsgerechtem und komfortablem Wohnraum unter Berücksichtigung der regionalen Unterschiede in der EUREGIO erfolgreich zu befriedigen. Obschon die vorgenannten Entwicklungen attraktive Bedingungen für grenzüberschreitende Tätigkeiten der Marktakteure bieten, kommen diese bislang kaum zustande. Vor allem die Anpassung des Gebäudebestands an die Erfordernisse des Klimaschutzes, die barrierefreie Gestaltung des Wohnraums und die Entwicklungen in Hausautomation und assistiven Technologien machen bereits kurz- und mittelfristig umfangreiche Investitionen in die Anpassung von Wohnungsbestand und -umfeld erforderlich. Dem gegenüber stehen viele gute Beispiele auf beiden Seiten der Grenze, von denen wechselseitig profitiert werden könnte. Mit den Erfahrungen und den Resultaten aus dem INTERREG-Projekt „Wonen in Beweging/Wohnen im Wandel“ wurde erstmals die Idee zur Entwicklung eines Euregionalen Kompetenzzentrums/-netzes Bauen und Wohnen für die Zukunft geboren. In diesem Projekt kristallisierte sich auch heraus, dass sowohl deutsche als auch niederländische Akteure großen Bedarf an einem grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch und an differenzierten Informationen haben. Eine deutsch-niederländische Zusammenarbeit verlangt aber nach größerer Markttransparenz. Zwar konnten aus dem Projekt heraus bereits einige Instrumente zur Verfügung gestellt werden. Beispiele dafür sind die Kommunikationskampagne “Lang sollst du wohnen” (orig. „Lang zult u wonen!“), die Wanderausstellung „Barrierefreies und komfortables Wohnen“ und das Seminar „Fachplaner für barrierefreies und komfortables Wohnen“. Gleichwohl sehen viele Akteure noch
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erheblichen Entwicklungs- und Verbesserungsbedarf. Für die Entwicklung solcher Innovationen, das Sammeln von fachspezifischen Expertisen und interdisziplinären und grenzüberschreitenden Kenntnissen und Erfahrungen könnte die Errichtung eines “Euregionalen Kompetenzzentrums/-netzes Bauen und Wohnen für die Zukunft“ eine einmalige Möglichkeit darstellen - auch mit Blick auf ein gemeinsames Einsatzgebiet. In diesem Bericht werden die Ergebnisse dieser Machbarkeitsstudie dargestellt, wobei die folgenden Aspekte untersucht wurden: -
Kompetenzzentrum/-netz;
-
Marktpotenzial;
-
Potenzielle Organisationsformen;
-
Mögliche Produkte und Dienstleistungen;
-
Finanzierungsmöglichkeiten.
Ansatz und Methodik der Machbarkeitsstudie: Im Rahmen der vorliegenden Machbarkeitsstudie werden die konkrete Durchführbarkeit der Entwicklung eines solchen Kompetenznetzes bzw. -zentrums geprüft. Dabei werden optionale Lösungsansätze diskutiert, Risiken identifiziert und Erfolgsaussichten abgeschätzt. Damit verbunden ist auch die Identifizierung von Lösungsansätzen. Die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie erfolgt in vier Phasen: Vorarbeiten – Hauptteil – Ergebnisdokumentation – Präsentation. Dabei kommen Methoden wie Desk Research, niederländisch-deutsche Experteninterviews (z. B. mit Vertretern von Kommunen, Landkreisen, Provinzen, Handwerkskammern, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, IHKs, KMU, Forschungs- und Bildungsinstitute etc.) sowie das Business Model Canvas, ein strategisches Managementinstrument, zum Einsatz. Ausgewählte Zitate aus den Experteninterviews unterstützen und illustrieren die Plausibilität der erarbeiteten Ergebnisse und Interpretationen. Da den Experten Anonymität zugesichert wurde, werden deren Zitate oder Anmerkungen nicht namentlich sondern nur codiert angeführt. Dazu wird ein einfaches Codierungssystem eingeführt: Die ersten beiden Buchstaben stehen für die regionale Herkunft (NL = Niederlande, DE = Deutschland) und die folgende Ziffer steht für den jeweiligen Experten. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie wurden am 22. Januar 2014 im Rahmen einer Euregionalen Konferenz der interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt und diskutiert. Die Erkenntnisse aus dieser Konferenz sind in die vorliegende Studie eingeflossen. Das Programm der Konferenz findet sich in Anlage 1, die konkreten Ergebnisse finden sich in Anlage 2.
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2. Wichtige Entwicklungen und Trends Die Analyse und Bewertung relevanter Entwicklungen und Trends bilden den Grundstein für die Machbarkeitsstudie für ein Euregionales Kompetenzzentrum/-netz. Diese Entwicklungen und Trends werden nachfolgend zusammengefasst dargestellt. Eine vollständige Übersicht findet sich in Anlage 3. Allgemeine Trends (themenübergreifend) -
"Bauen im Bestand" (Renovierung, Umbau, Umnutzung von Bestandsgebäuden) ist ein Thema von wachsender Bedeutung. Es bietet in Bezug auf Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Hausautomatisierung vielversprechende Anknüpfungspunkte und Synergieeffekte.
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Demografische Veränderungen in Bezug auf Bevölkerungsstrukturen und Haushaltsformen verändern die Anforderungen an Wohnungen und die Wohnungsmärkte. Eine wachsende Anzahl älterer Menschen führt etwa zu einer höheren Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum.
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Der Wohnungsmarkt folgt der sich verändernden Nachfrage nur langsam.
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Die Vermögenssituation älterer Menschen insgesamt wird sich in den nächsten 15 Jahren voraussichtlich verbessern, was zu einer erhöhten Nachfrage nach komfortablen und gehobenen Wohnlösungen (Hausautomatisierung, Wohnungsanpassungen) führen kann.
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Im dezentralen, ländlichen Raum besteht eine deutliche Unterversorgung an barrierefreiem Wohnraum und das Angebot ist tendenziell rückläufig. Bewohner, die einen Umzug in zentrale Wohnlagen ablehnen, müssen Einbußen an Lebensqualität in Kauf nehmen. Gleichzeitig gibt es Leerstände, die wirtschaftlich für viele, gerade ältere Menschen nicht erschwinglich sind.
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Der aktuelle und künftig absehbare Fachkräftemangel in beiden Ländern
Uitkomsten interviews NL NL-2 “Bij elkaar brengen van manier van bouwen is een
belangrijke uitdaging.” NL-4 “Kantelpunt van enerzijds nieuwbouw/sloop en anderzijds renovatie.” NL-5 “Zelfstandig wonen en oplossingen bieden voor de vergrijzing.” NL-6 “We moeten naar een wijkgerichte, integrale aanpak.” Zitate aus Interviews DE DE-1 „Quartiersmanagement: Konzepte für Dörfer werden auf Städte/Stadtteile übertragen (Kietz-Gedanke).“ DE-3 „Pflege wird viel Zuhause stattfinden, Barrierefreiheit ist ein zunehmendes Thema, Komfort gewinnt immer mehr an Bedeutung.“ DE-4 „Für die Öffentlichkeit bleiben Trends und Entwicklungen diffus, im Dunkeln.“ DE-5: „Barrierefreiheit hat einen ganz unmittelbareren Erfahrungs- und Handlungsansatz für Menschen in ihrem Wohnumfeld als das Thema energetisches Sanieren.“ DE-6 „Bauen und Wohnen als integrierte Planung.“ DE-7 „Können wir den Wohnbestand, den wir haben, so ertüchtigen, dass er den Fragen der Energie und des Alters gerecht wird?“ DE-8 „In der Bevölkerung wächst die Verunsicherung aufgrund kontrovers geführter Diskussion, z.B. bei energetischer Sanierung.“
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sowie die hohe Arbeitslosenquote in der niederländischen Baubranche können aufgrund unterschiedlicher Strukturen in Deutschland und den Niederlanden zwar nur differenziert betrachtet werden. Dennoch unterliegen die Arbeitsmärkte einem Wandel, der sich auf Arbeitsplätze oder Arbeitsbedingungen auswirkt und Parallelen zu den Veränderungen im Wohnungsmarkt aufweist. Barrierefreiheit -
Durch die Alterung der Gesellschaft wächst der Bedarf an barrierefreien Wohnungen und Räumen im privaten und öffentlichen Umfeld.
-
Ältere Menschen möchten solange wie möglich eigenständig in Ihrer gewohnten Umgebung wohnen bleiben. Wohnungspolitik, die auf die Trennung von Wohnen und Pflege zielt und die barrierefreie Anpassung von Wohnraum fördert, kann diesem Wunsch gerecht werden und Kosten für teure Heimplätze einsparen.
-
In den Niederlanden werden dazu vor allem Wohnservicegebiete entwickelt, in denen viele Gebäude und öffentliche Räume barrierefrei nutzbar sind.
Energie -
Neben der vergleichsweise einfachen Planung energiesparender Neubauten liegt in der Entwicklung verschiedenster Methoden zur energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden eine besondere Herausforderung - insbesondere im Zusammenspiel mit energetischen Standards und anderen relevanten Bauthemen wie Barrierefreiheit, Denkmalschutz oder Einbruchschutz.
-
Als Folge steigender Energiepreise erhöhen sich die Betriebskosten, was Investitionen in energetische Sanierungen und Einsparmaßnahmen interessanter macht.
-
Die Verschärfung von Baugesetzgebungen zielt auf die Reduzierung des CO2 Ausstoßes.
-
Die Förderung und Weiterentwicklung erneuerbarer Energien - im Kontext des Wohnungsbaus insbesondere in Bezug auf Photovoltaik, Solarthermie oder Erdwärme - vermindert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Kernenergie.
Hausautomatisierung/AAL (Ambient Assisted Living) -
AAL deckt die gesamte Wertschöpfungskette vom privaten Nutzer bis zum professionellen Dienstleister ab.
-
Es wird das Ziel eines gemeinsamen Systemkonzeptes verfolgt, das verschiedene Technologien und Anwendungen in modulare Systeme aus interoperablen Komponenten integriert.
-
AAL-Umgebungen passen sich selbstständig, proaktiv und situationsspezifisch den Bedürfnissen und Zielen der Benutzer an.
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Neben den funktionalen Eigenschaften eines AAL-Systems spielt auch die Qualität eine zentrale Rolle.
-
Redundante Einsätze von technischen Komponenten in unterschiedlichen Applikationen werden zu Kostensenkung führen.
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Diese Entwicklungen zeigen, dass der Wohnsektor vor vielfältigen Herausforderungen steht, die insbesondere Fragen des demografischen Wandels und der ökologischen Nachhaltigkeit betreffen. Der Wunsch nach barrierefreiem, eigenständig nutzbarem Wohnraum, der bezahlbar bleibt und nach Bedarf durch Dienstleistungen oder technische Anwendungen ergänzt werden kann, ist groß. Auf beiden Seiten der Grenze wird mit unterschiedlichen Ansätzen an dieser Thematik gearbeitet. Während in Deutschland beim Thema Wohnungsbau seit Jahren ein starker Fokus auf energetischen Maßnahmen liegt, gibt es in den Niederlanden diesbezüglich bislang kaum nennenswerte Bewegungen. Der niederländische Ansatz der Wohnservicegebiete ist in Deutschland hingegen noch weitgehend unbekannt. Außerdem gibt es große Unterschiede zwischen der Baubranche in den Niederlanden und dem Handwerk auf deutscher Seite, insbesondere in Bezug auf Strukturen, Wissensmanagement und Vernetzung. Nur durch den grenzüberschreitenden Austausch über Erfahrungen, Kenntnisse und Praxisbeispiele können die gesellschaftlichen Herausforderungen gemeistert und Mehrwerte für alle Beteiligten generiert werden. Ein mögliches Potential liegt außerdem in den Möglichkeiten eines grenzüberschreitenden Arbeitsmarktes, bedenkt man die Kombination des aktuellen Fachkräftemangels in Deutschland und die nennenswerte Zahl Arbeitssuchender in der niederländischen Baubranche.
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3. Mögliche Ziele und Aufgabenfelder für ein Kompetenzzentrum/-netz Mit einem Kompetenzzentrum/-netz verbundene Ziele: Ziel des Kompetenzzentrums/-netzes ist es, auf proaktive und inspirierende Weise die Know-how-Weitergabe auf dem Gebiet des Bauens und Wohnens zwischen Experten auf dem Gebiet der EUREGIO zu vereinfachen, Beteiligte der verschiedenen Sektoren zusammen zu führen und neue Initiativen zu realisieren. Hierdurch kann das Kompetenzzentrum/-netz den Wissensstand
Uitspraken interviews NL NL-2 “De expertiseketen moet primair de weg weten en een
verwijsfunctie hebben.” NL-3 “De expertiseketen moet onderzoek en pilots koppelen aan initiatieven van bedrijven.” NL-5 “De expertiseketen moet een rol hebben in het verbinden van partijen.” NL-6 “Platform creëren voor initiatieven en van daaruit verspreiding naar de andere kant van de grens.”
der Betriebe und Organisationen in der EUREGIO verbessern, wodurch letztlich das Wohnungsangebot entsprechend der zukünftigen Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner angepasst werden kann. Im Ergebnis wird auch die Wettbewerbsfähigkeit der EUREGIO gegenüber anderen Regionen verbessert. Bei den interviewten niederländischen Experten überwiegt das Bild, dass das Kompetenzzentrum/-netz vor allem eine verbindende Funktion haben sollte. Oft erwähnt wurde die wünschenswerte Vernetzung unterschiedlicher Stakeholder, aber auch die Kopplung von Untersuchungen und Fallbeispielen an euregionale Initiativen. Ein Kompetenzzentrum/-netz sollte hierbei bildlich gesprochen die “Spinne im Netz” sein, also eine zentrale, koordinierende und die Vernetzung unterstützende Rolle einnehmen. Auf deutscher Seite wird vor allem die Zusammenführung und Weitergabe von Know-how gefordert. Dabei sollen möglichst alle Bereiche des EUREGIOGebietes gleichmäßig versorgt werden.
Zitate aus Interviews DE DE-1 „Das Kompetenzzentrum/-netz soll Dienstleister der Wissensvermittlung sein.“ DE-3 „Schwerpunkte liegen in der Information und der Sensibilisierung.“ DE-4 „Die Arbeitsschwerpunkte sollten schon sehr nah am Bedarf der Endverbraucher sein.“ DE-5 „Zielgruppen sind Multiplikatoren und diejenigen, die Angebote offerieren und gleichzeitig an der Nachfrage unmittelbar dran sind.“ DE-6 „Entwicklungsanstöße geben für FuE, Informations/Wissensaufbau, Kooperationen.“ DE-7 „Gebündeltes Wissen produzieren und zur Verfügung stellen.“ DE-8 „Zielgruppenspezifisch Informationen, Materialien für die Region zentral entwickeln.“ DE-9 „Auf die demografische Entwicklung (Alterung der Bevölkerung, kleinere Haushalte) vorbereiten und Lösungen erarbeiten.“
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Mit einem Kompetenzzentrums/-netz verbundene Aufgabenfelder: Mit Hilfe der Analyse und Bewertung aktueller Trends und Herausforderungen wurden drei aktuelle Aufgabenfelder für das Kompetenzzentrum/-netz ausgewählt: 1. Energie 2. Barrierefreiheit/Design für Alle 3. Smart Home Zu jedem dieser drei Themenfelder gibt es spezifische Aufgaben, zum Beispiel auf dem Gebiet der Politik, Kommunikation, Technik oder Finanzen. Außerdem berühren viele Fragen des Wohnens nicht nur eines sondern mehrere dieser Themenfelder. Die steigende Komplexität dieser Fragen verlangt künftig nach Akteuren mit vielseitigen Kompetenzen oder interdisziplinären Teams. In Ergänzung der drei o. g. Aufgabenfelder ist daher die Frage der Qualifizierung ausführender Betriebe von hoher Relevanz (eine Ausarbeitung der Kernthemen befindet sich in Anlage 4).
3.1.
Barrierefreiheit/Design für Alle
Barrierefreiheit und Design für Alle (DfA) sind zwei Ansätze, die in engem Zusammenhang stehen. Bei Barrierefreiheit geht es darum, dass eine Infrastruktur (oder ein Produkt) für jeden auffindbar, zugänglich und nutzbar ist. Es gibt keine Hindernisse oder Barrieren, die den Gebrauch oder den Zugang erschweren. Der Ansatz des DfA geht über den funktionalen Ansatz der Barrierefreiheit hinaus. So zeichnen sich Produkte im Sinne des DfA durch eine besonders leichte und komfortable Nutzung sowie ästhetische Qualität aus. Dadurch werden sie für eine breite Zielgruppe attraktiv und unterstützen die selbständige Lebensführung aller Nutzer. Unterschiede zwischen Deutschland und den Niederlanden: -
Die Niederlande haben auf den Gebieten Barrierefreiheit und DfA im euregionalen und internationalen Vergleich noch Nachholbedarf. Während barrierefreies Planen und Bauen in Deutschland auch in den privaten Bereich Eingang gefunden hat, beschränkt sich das Interesse an dem Thema in den Niederlanden dagegen vor allem auf das Eigentum der Wohnungsbaugesellschaften.
-
Einschlägige Normen wie die DIN 18040 zählen in Deutschland zu den sog. "allgemein anerkannten Regeln der Technik" und sind daher im öffentlichen Bereich meist verbindlich. Durch ihre Einführung in den meisten Landesbauordnungen unterliegen sie darüber hinaus einer bauaufsichtlichen Prüfungspflicht (Ausnahme: NRW, dort gilt lediglich eine vereinfachte Prüfung der Anforderungen gem. §55 BauONRW). Im Privatbereich sind Normen in Deutschland freiwillig anzuwenden, ihre Erfüllung kann aber Bedingung zur Vergabe von Fördermitteln sein. In den Niederlanden sind einschlägige Normen im privaten Bereich freiwillig, allgemein weniger verbindlich und werden selten nachgefragt.
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In Deutschland wird Zertifikaten und zertifizierten Betrieben viel Wert beigemessen, da sie für Qualität und Kompetenz eines Betriebes und dessen Arbeit stehen. Dies gilt für den Bereich Barrierefreiheit wie für viele handwerkliche Bereiche, die komplexes Fachwissen erfordern und mit hohen Qualitätsansprüchen seitens der Kunden verbunden sind.
-
In Deutschland gibt es mehrere spezialisierte Beratungsunternehmen im Bereich Barrierefreiheit und DfA. Ihre thematischen Schwerpunkte reichen vom Wohnsektor über kommunalen Themen ("Stadt für Alle", Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention) bis hin zu spezifischeren Bereichen wie Kultur und Tourismus.
3.2.
Energieeffizienz/Green Building
Die Energiewende und die damit einhergehenden Bestrebungen zur Reduzierung des Energieverbrauchs werden in den folgenden Jahren aktuelle Themen bleiben, auch auf euregionaler Ebene. Die Reduzierung von gebäude-, wohnungs-, und bewohnerbezogenem Energieverbrauch macht hierbei den wesentlichen Teil aus. Dieser Trend spiegelt sich außerdem wider in der Politik der Länder und den Innovationsbestrebungen von Unternehmen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wird dieses Thema vor allem im Kontext der einzelnen Wohnung betrachtet. Dazu gehört auch die Produktion von nachhaltiger Energie, sofern sich diese auf einzelne Wohnungen, auf zentrale Anlagen in größeren Gebäuden oder auf einen Straßenabschnitt beziehen lässt. Die Produktion von nachhaltiger Energie auf lokaler Ebene oder der Betrieb eines intelligenten Stromnetzes kann und soll hier nicht betrachtet werden. Die Politik der euregionalen Regierungen und Körperschaften wie Gemeinden, Provinzen und Kreise zielt darauf ab, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und der Kernenergie zu verringern und den Pro-Kopf-Verbrauch an CO2 weiter zu reduzieren. Entsprechende (Förder)Programme bieten Anreize für Haus- und Wohnungseigentümer, Mieter, aber auch Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften, Wohnungen energetisch zu sanieren. In Deutschland bildet die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) dazu die gesetzliche Grundlage, die durch die Fördermodelle und energetischen Standards der staatlichen KfW-Bank ergänzt wird. Viele Betriebe aus der Baubranche bzw. dem Handwerk und ihre Zulieferer liefern dazugehörige Produkte und Dienstleistungen. Eine Reihe von regionalen und lokalen Initiativen und Programmen beraten Verbraucher und Firmen zu den Möglichkeiten der Umsetzung der EnEV und der Inanspruchnahme von KfW-Mitteln und anderen Förderprogrammen. Bei den Regierungen und Körperschaften auf niederländischer Seite fällt auf, dass es viele verschiedene Ansätze gibt und beinahe jede Regierung auf der Suche nach dem für sie besten Ansatz ist. Einen Standard scheint es hierbei nicht zu geben.
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Im deutschen Teil der EUREGIO liegt der Fokus auf der direkten, individuellen Beratung von Verbrauchern, während auf niederländischer Seite “Energie-Loketten” genannte Informationsbüros von Gemeinden vor allem an die Wohnungsbaugesellschaften oder Genossenschaften adressieren. Bei neuen Initiativen zeichnen sich auf niederländischer Seite zwei Entwicklungen ab: Eine Entwicklung versucht, Verbraucher kollektiv für eine Zahl von Maßnahmen zu begeistern, während die zweite sich an ambitionierte Einzelpersonen wendet, die eine energetische Neutralität anstreben, z.B. durch Passivhäuser, Nullenergiehäuser oder Plusenergiehäuser. Für Betriebe und Bewohner sind Wirtschaftlichkeitsrechnungen wichtige Anhaltspunkte zur Überprüfung des Energieverbrauchs, insbesondere im Bestand. Der Verbraucher verlangt Sicherheiten im Hinblick auf seine Wohnkosten (Miete oder Hypothek + heutige und zukünftige Energierechnungen) die Unternehmen oft nicht geben können oder geben dürfen. Oftmals sind Investitionen zu hoch und rentieren sich nicht durch die zu erwartenden Einsparungen. Das Erreichen höherer Effizienzstandards ist dadurch für Verbraucher weniger interessant, als das Erreichen der niedrigsten förderfähigen Standards. Um die Investitionskosten zu drücken, wird vereinzelt bereits mit Hochdruck an industrialisierten Verfahren zur energetischen Sanierung gearbeitet. Außerdem zeichnet sich ein Trend ab, dass Geschäftsmodelle mit nachhaltiger lokaler Energieproduktion interessanter werden als das Isolieren von Wohnungen auf höchstem Niveau. Im gesamten Feld der energetischen Betrachtung von Immobilien - von der Motivation der Verbraucher bis zu technischen Maßnahmen und zu Finanzierungsmodellen - können euregionale Verwaltungen und Marktbeteiligte viel voneinander lernen. Offener Erfahrungsaustausch ist hierbei der Schlüssel. Aus den Interviews im Rahmen dieser Studie lässt sich schließen, dass es hierfür einen Bedarf gibt.
3.3.
Smart Home
Smart Home ist ein Oberbegriff für technische Verfahren und Systeme in privaten Immobilien, in deren Mittelpunkt eine Erhöhung der Wohnund Lebensqualität, der Sicherheit und die effizientere Nutzung der Energie steht. Trotz erheblicher inhaltlicher Unklarheiten umschreiben viele weitere Begriffe (Domotica, AAL, Hausautomation, Smart Living,) das Zuhause, welches Dank modernster Technik mehr Komfort und Sicherheit bieten soll. Domotica (sehr gebräuchlich in den Niederlanden) - auf deutscher Seite Hausautomation oder Heimautomation - fasst die Gesamtheit von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Optimierungseinrichtungen in privat genutzten Wohnhäusern/Wohnungen zusammen. Dabei stehen die Sicherheit der Bewohner und die technische Steuerung und Überwachung der Wohnung, aber auch die Erhöhung des Wohnkomforts im Vordergrund.
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Unter Ambient Assisted Living (AAL – sehr gebräuchlich in Deutschland) werden Konzepte, Produkte und Dienstleistungen verstanden, die neue Technologien und soziales Umfeld miteinander verbinden mit dem Ziel, die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Über die Integration von Technik im Wohnumfeld hinaus geht es darum, ein sicheres Leben zu Hause zu ermöglichen, die Führung des Haushaltes zu verbessern, kranke und pflegebedürftige Menschen zu unterstützen und die Kommunikation mit dem sozialen Umfeld zu ermöglichen. Smart Home, Domotica- und AAL-Systeme bieten vielen Branchen auf deutscher und niederländischer Seite neue Handlungsfelder zur wirtschaftlichen Entwicklung und Betätigung. Insbesondere die gemeinsame Entwicklung neuer Technologien, Prozesse, Produkte und Dienstleistungen versprechen den größten Mehrwert. Davon werden die Immobilienwirtschaft, Planer, Handwerker und beratende Unternehmen aber auch die Finanzwirtschaft profitieren. Schlüsseltechnologien im Bereich Smart Home, Domotica, und AAL sind: -
Mikrosystemtechnik (MST);
-
Informations- und Kommunikationstechnik (IKT);
-
Energietechnik;
-
Robotik;
-
Vernetzungstechnik.
Unterschiede zwischen Deutschland und den Niederlanden: -
Die Niederlande und Deutschland sind beteiligt am Europäischen “Ambient Assisted Living (AAL) Joint Programm”. Daneben forcieren beide Länder die Entwicklung dieser Bereiche mittels nationaler Förderprogramme.
-
In Deutschland unterstützen u. a. verschiedene Bundesministerien, Landesministerien, Hochschulprogramme etc. regionale Projekte in den genannten Bereichen. Diese sind häufig technologieorientiert und auf die Entwicklungsphase eines Produktes oder einer Dienstleistung fokussiert.
-
In den Niederlanden sind vor allem die Sektoren High Tech, Lebenswissenschaften und Gesundheit an der Entwicklung der Systeme beteiligt. Im Hinblick auf Hausautomatisierung steht vor allem die „Pflege“ im Mittelpunkt, wobei die Integration sozialer Dienstleistungen und Wohnen eine wichtige Rolle einnimmt. Dies geht über das deutsche Verständnis von Hausautomation deutlich hinaus und würde dort eher unter das Verständnis des Ambient Assisted Living fallen.
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4. Marktpotenzial Ausgehend von der demografischen Entwicklung und dem damit einhergehenden weiter steigenden Bedarf an barrierefreiem, altersgerechtem, energieeffizientem Wohnraum ist es notwendig, das baulich notwendige Investitionsvolumen herzuleiten, um die Chancen im bauwirtschaftlichen Bereich sichtbar machen und ergreifen zu können. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wird daher versucht, die ökonomischen Potenziale -
altersgerechter Assistenzsysteme und Systeme der Hausautomation,
-
barrierearmer, barrierefreier, altersgerechter, Anpassungsmaßnahmen sowie
-
energetischer Anpassungsmaßnahmen
auf deutscher und niederländischer Seite zu quantifizieren. Dabei wurde zunächst der gesamte Wohnungsbestand auf deutscher und niederländischer Seite erfasst und entsprechend der Haushaltsgröße, der Bautypen, des Baualters etc. klassifiziert. Die Feststellung des Modernisierungszustandes der Gebäude basiert auf den Auswertungen von Sekundärliteratur und Ergebnissen aus Forschungsprojekten, auf die im Einzelnen in der Anlage Bezug genommen wird. Da die Daten auf deutscher und niederländischer Seite nicht einfach zu übertragen waren, wurde das ökonomische Potential für den jeweiligen Teil der EUREGIO gesondert ermittelt. Insgesamt lassen sich mit dieser Herangehensweise tendenzielle Aussagen darüber treffen, wie hoch das ökonomische Potential im Bereich der Wohnraumanpassung unter den genannten Prämissen grundsätzlich ist. Für eine differenzierte Auswertung ist die Datenlage nicht ausreichend.
Unterschied Deutscher und Niederländischer Markt auf dem Gebiet Bauen und Wohnen
Das deutsche Verhältnis zwischen Kunde, Zulieferer und Ausführendem (Handwerker) wird u. a. auch durch Sicherheiten und Haftung bestimmt. Produkt- und Prozesszertifikate, über Qualifizierungen zertifizierte Mitarbeiter, kontrollierende Rollen der Betriebe, der regieführende Architekt und andere Gutachten sind hier wichtige Instrumente. Das Niederländische Verhältnis zwischen Kunde, Zulieferer und Ausführendem, ist neben dem Erfüllen von gesetzlichen Verpflichtungen, vielmehr durch den Preis bestimmt. Es gibt durchaus einige Zertifizierungen, aber oftmals ist eine CE Kennzeichnung oder die Angabe, dass nach bestimmten Richtlinien gearbeitet wurde, ausreichend. Die Berücksichtigung dieses Unterschiedes ist wesentlich für den Erfolg auf der jeweils anderen Seite der Grenze. Ohne die benötigten Zertifikate und Genehmigungen werden deutsche Architekten oder lokale Vertreter nicht nach einem Produkt oder Dienstleistung schauen. Anderseits sind deutsche Produkte oder Dienstleistungen durch alle diese Genehmigungen “überqualifiziert” und zu teuer für den niederländischen Markt. In Deutschland ist der Architekt eigenverantwortlich für eine Baumaßnahme. In den Niederlanden ist dies der Hauptunternehmer. Die Rolle niederländischer Versorgungsbetriebe, die ein integrales Dienstleistungspaket liefern, ist in Deutschland viel schwieriger. Durch das Gildesystem (Handwerk) und alle dazugehörigen Qualifizierungen ist die niederländische Art des Arbeitens in Deutschland oft nicht möglich.
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Ergebnis auf deutscher Seite: -
Das untersuchte Szenario mit einer fiktiven Wohnungsausstattung mit altersgerechten Assistenzsystemen und Systemen der Hausautomation birgt auf deutscher Seite der EUREGIO ein fiktives Umsatzpotenzial von bis zu 2,0 Mrd. €.
-
Das ökonomische Potenzial von baulichen Wohnungsanpassungsmaßnahmen für eine altersgerechte Wohnung beträgt bis zu 1,4 Mrd. €.
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Das mögliche Potential energetischer Anpassungsmaßnahmen für nicht modernisierte Wohnungen bis Baujahr1987 beträgt bis zu 3,2 Mrd. €.
Ergebnis auf niederländischer Seite: -
Das untersuchte Szenario mit altersgerechten Assistenzsystemen und Systemen der Hausautomation birgt auf niederländischer Seite der EUREGIO ein fiktives Umsatzpotenzial von bis zu 1,2 Mrd. €.
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Das ökonomische Potenziale von Wohnungsanpassungsmaßnahmen für eine altersgerechte Wohnung beträgt bis zu 0,2 Mrd. €.
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Das mögliche Potential energetischer Anpassungsmaßnahmen für nicht modernisierte Wohnungen beträgt bis zu 2,5 Mrd. €.
Insgesamt ist auf deutscher und niederländischer Seite ein Umsatzpotenzial von bis zu
10,5 Mrd. € vorhanden.
In den separaten Berichten „Marktpotentie Bouwen en Wonen in het Nederlandse deel van het EUREGIO-gebied“ und „Ökonomische
Potenziale altersgerechter Assistenzsysteme, Wohnraumanpassungen und energetische Sanierung im deutschen Teil der EUREGIO“ werden die Daten weiter erläutert. Das genannte fiktive ökonomische Marktpotential umfasst hier die gesamte Aufnahmefähigkeit des Wohnungs- und Nachfragermarktes bei Berücksichtigung der unterstellten Kaufkraft der privaten Haushalte. Es ist die Gesamtheit aller möglicherweise absetzbaren Mengen der Produkte und Dienstleistungen in den berechneten Bereichen (wobei alle potentiellen Nachfrager berücksichtigt wurden, die theoretisch für die Produkte oder Dienstleistungen in Betracht kommen) und repräsentiert damit die volle Aufnahmefähigkeit des euregionalen Marktes, beziehungsweise eine höchstmögliche Marktnachfrage in der EUREGIO. Das Marktvolumen, also die gesamte Nachfrage innerhalb des Marktpotenzials (= der Bedarf) liegt hier deutlich niedriger. Darüber hinaus ist noch zu differenzieren zwischen Bedarf und Nachfrage. Die tatsächliche Nachfrage steht in Abhängigkeit von diversen Nachfragebarrieren (z. B. Angst vor Technologie, Präferenzen der Mittelverwendung etc.), die mit verschiedenen Marketinginstrumenten eventuell abgebaut werden
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können, aber auch von für die Anbieter nicht steuerbaren Einflussgrößen wie politische Rahmenbedingungen (bspw. gesetzliche Regelungen bei der energetischen Sanierung). Bei der Interpretation der Ergebnisse ist weiter zu beachten, dass das Umsatzpotenzial nur auf sehr lange Sicht, d. h. über mehrere Jahrzehnte durch die privaten Haushalte finanzierbar sein wird. Dennoch regt das Ergebnis an, Wege für neuartige Geschäftsmodelle unter Einbeziehung weiterer Akteure, wie z. B. Wohnungswirtschaft, Gesundheits- und Sozialdienstleister, Sozialversicherung oder Kommunen, aufzuzeigen. Die Realisierung des vorhandenen ökonomischen Potenzials, also die Aktivierung der Nachfrage, hängt zudem von Rahmenbedingungen ab, die diesen Markt fördern oder aber behindern können. Zu diesen Bedingungen gehören vor allem die Verfügbarkeit von Informationen, technische Aspekte der jeweiligen Produkte sowie vorgenannte rechtliche, steuerliche und politische Rahmenbedingungen.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
5. Vorstellung Kompetenzzentrum/-netz Bauen und Wohnen 5.1.
Geschäftsmodell
Die Entwicklung des Geschäftsmodells für das euregionale Kompetenzzentrum/-netz ist angelehnt an die Methode zur Geschäftsmodellentwicklung „Canvas“. Die Methode Canvas geht zurück auf die Schweizer Wissenschaftler Dr. Alexander Osterwalder und Professor Yves Pigneur, die mit einfachen Mitteln Geschäftsprozesse strukturiert und übersichtlich darstellen. Das Modell besteht aus neun Bausteinen, die die vier Hauptgebiete einer Organisation enthalten: Kunden, Angebot, Infrastruktur und finanzielle/wirtschaftliche Lebensfähigkeit. An zentraler und prominenter Stelle findet sich das Nutzenversprechen für den Kunden („Value Proposition“), ohne das niemand ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben würde. Das Geschäftsmodel wird ausgearbeitet durch einen Ideenfindungsprozess im Rahmen von Workshops mit den beteiligten Projektpartnern. In einem ersten Schritt werden alle Ideen und Beiträge der verschiedenen Projektpartner in Bezug auf die neun Bausteine gesammelt und geordnet. Die Ergebnisse für jeden der genannten Bausteine werden nachfolgend dargestellt. In Anlage 5 finden sich die Ergebnisse des Workshops und eine weitere Beschreibung des Business Models Canvas.
Uitkomsten interviews NL NL-1 “Euregionaal onderwijs en opleiding is een belangrijk
werkgebied.” NL-7 “Bij gemeentes is behoefte aan kennis en opleiding.” NL-2 “Tastbaar maken van D-NL ontwikkelingen, innovaties, etc. bij de eindgebruiker; Living Lab.” NL-3 “Onderzoek en pilots koppelen aan initiatieven van bedrijven.” NL-4 “ Weten wat de Duitsers doen. Gezamenlijk één of enkele woningen van de toekomst (2040) ontwikkelen en uittesten/ervaren.” NL-5 “Enerzijds vraag creëren, anderzijds zorgen dat er een aanbod is. Kennis en informatie vergaren. Marketing is heel belangrijk.” NL-7 “Een fysiek expertisecentrum met een netwerk van professionals.” Zitate Interviews DE DE-1 „Ein Netzwerk wäre die Idealform, aber es muss an einer Stelle verortet sein.“ DE-2 „Eine zertifizierte, anerkannte Anlaufstelle, die auch vertrauenswürdig ist.“ DE-3 „Ein Verwalter der Interessen der jeweiligen Akteure, die in diesem Bereich tätig sind.“ DE-4 „Eine Lösung für das Problem der Erreichbarkeit: „Roadshow“.“ DE-5 „Das Zentrum soll als Intermediär funktionieren, es muss ein neutraler Dritter sein, der mehr Markttransparenz schafft.“ DE-6 „Endverbraucher nicht durch Präsenz, sondern durch Kommunikationsmittel erreichen.“ DE-8 „Eine übergeordnete Stelle mit regionalen Stützpunkten.“
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Kundensegmente Für das Kompetenzzentrum/-netz werden eine Anzahl verschiedener Kundengruppen identifiziert. Der Grund dafür ist die Konzentration des Kompetenzzentrum/-netz auf drei verschiedene Themen, für die jedoch eine integrale Herangehensweise sinnvoll und notwendig ist. Es werden folgende Kundensegmente angesprochen: -
Gemeinden/Kommunen/Landkreise;
-
Unternehmen des Handwerks (Betriebe des Bausektors wie z.B. Installateure, Bauunternehmungen etc.);
-
Architekten;
-
Bildungseinrichtungen;
-
Wohnungswirtschaft;
-
Dachverbände (z.B. Kammern);
-
Pflegeorganisationen und sonstige Dienstleister;
-
Zulieferer;
-
Stadtwerke (D) / Energieversorger;
-
Versicherer/Banken (Kostenträger).
Kernaktivitäten In den Interviews auf deutscher und niederländischer Seite wurde bzgl. der Aktivitäten eines Kompetenzzentrums/-netzes wiederholt die Vermittlungstätigkeit genannt, z. B. in Form einer deutsch-niederländischen Kooperationsentwicklung für Initiativen und Projekte. Darüber hinaus ist Wissenstransfer in allen Facetten bei den Interviewpartnern ein wichtiges Thema. Auf beiden Seiten der Grenze sind es vor allem Gemeinden, die einen eigenen, unmittelbaren Bedarf vornehmlich für Mitarbeiter mit einer beratenden Funktion sowie einen mittelbaren Bedarf in der allgemeine Schulung und Qualifizierung der Nachfrager sehen.
Mobiles Kompetenzzentrum Die Idee des „mobilen Kompetenzzentrums“ ist, Kompetenz und Wissen dorthin zu bringen, wo es aktuell angefordert und gebraucht wird. Die wesentlichen Vorteile eines „mobilen Kompetenzzentrums“ gegenüber einer stationären Institution an einem Ort der EUREGIO bestehen darin, dass die Zielgruppen (Nachfrager, Organisationen, Unternehmen und Kommunen) direkt angefahren werden können, keine großen Kosten oder weite Wege auf Nachfragerseite in Kauf genommen werden müssen und somit mehr Zeit vor Ort besteht und im günstigsten Fall ein attraktives Event umgesetzt wird. Die (zu entwickelnden) Bausteine/Module sind vollständig vorbereitet, sind in allen Größenordnungen und Lokalitäten denkbar, können auch relativ kleine Zielgruppen ansprechen und an die Ansprüche vor Ort angepasst werden. Ein „mobiles Kompetenzzentrum“ hilft den Multiplikatoren Zeit und Geld zu sparen.
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Ferner wird auf niederländischer Seite mehrfach gefordert, dass das Kompetenzzentrum/-netz einen “physischen Ort” bieten sollte, an dem Produkte getestet werden können und an dem Nachfrager Produkte und Anwendungen in der Praxis sehen und beurteilen können sowie Anregungen erhalten. Für das Kompetenzzentrum-/netz werden daraus folgende vier Kernaktivitäten definiert:
1. Wissenstransfer Der Transfer von Wissen ist ein weit gefächerter Begriff. Es kann sich hierbei im weitesten Sinn um jegliche Form der Kommunikation, um das „Teilen“ von Kenntnissen und Erfahrungen im Bereich Bauen und Wohnen zwischen Experten aus den jeweiligen Fachgebieten, aber auch interdisziplinär um einen Austausch und die Beziehung zwischen Experten aus Unternehmen, Behörden, Wissenschaft etc. handeln. Darüber hinaus geht es um jegliche Form von Experten-Laien-Kommunikation, die gewünscht von beiden Seiten - also sowohl von dem Experten als auch dem Laien – ausgehen kann. Ein besonderes Augenmerk ist auf den Wissenstransfer zwischen deutschen und niederländischen Fachleuten zu legen. Eine Übersicht mit konkreten Möglichkeiten für den Euregionalen Wissentransfer findet sich in Anlage 6.
2. Sensibilisierung und Aktivierung Diese Kernaktivität beschreibt die Vorgehensweise und die Methodik, um die vorhandene Kompetenz und das Wissen mobil dorthin zu bringen, wo es aktuell angefordert und gebraucht wird (Mobiles Kompetenzzentrum). Eine detaillierten Beschreibung des Mobilen Kompetenzzentrums findet sich in Anlage 7.
3. Marktforschung Die Kernaktivität Marktforschung meint das systematische Sammeln, die Aufarbeitung, Analyse, Interpretation und Zurverfügungstellung von Daten über den Zukunftsmarkt „Bauen und Wohnen“ und dessen Teilnehmer und Produkte.
4. Projektentwicklung In der Kernaktivität Projektentwicklung geht es um die Konzeption, Erstellung und ggf. Betreuung von grenzüberschreitenden Projekten. Die Arbeitsschwerpunkte des Kompetenzzentrums/-netzes werden durch die vier Kernaktivitäten bestimmt. In einer Matrix (vgl. Tab. 1) werden in einem weiteren Schritt den identifizierten Kundensegmenten die Kernaktivitäten als Haupt- oder Nebenprodukt (in Tabelle 1 dargestellt mit „H“ bzw. „N“) gegenübergestellt. Damit wird deutlich, welches die wichtigsten Produkte und Dienstleistungen sind und wo die Schwerpunkte der Arbeit des Kompetenzzentrums/-netzes in Bezug auf die jeweiligen Kundensegmente liegen. So sind Kommunen, Wohnungseigentümer und Branchenvertreter wichtige Kundensegmente für das Kompetenzzentrum/-netz. Für diese Zielgruppen werden vor allem Hauptprodukte angeboten.
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Tab. 1: Übersicht der Produkte und Dienstleistungen in Bezug auf identifizierte Kundensegmente Zielgruppen
Produkte und Dienstleistungen innerhalb der Kernaktivitäten Wissenstransfe
Sensibilisierung/
Marktfor-
Projekt-
r
Aktivierung
schung
entwicklung
NL
D
NL
D
NL
D
NL
D
Kommunen
H
N
H
H
N
N
H
H
Handwerker/Architekt/Planer
H
H
-
-
-
-
N
-
Bildungsinstitut
N
N
-
-
-
-
H
H
Professionelle Wohnungseigentümer
H
N
N
-
H
H
H
N
Branchevereinigungen
N
H
-
N
H
H
N
N
Verbraucherorganisationen
N
-
-
-
-
-
-
-
Gesundheitsdienstleister
-
-
-
-
-
N
H
H
Hersteller
-
N
-
N
-
N
N
H
Energieanbieter
-
-
-
N
N
-
N
N
Kostenträger; Versicherer, Banken
-
-
-
N
N
N
-
N
Gebietskörperschaften
-
-
-
N
H
N
H
H
Politik
N
-
-
-
-
-
-
-
H = Hauptprodukt
N = Nebenprodukt
Anmerkungen
Strategische Partner
Strategische Partner
- = kein Produkt
Aus der Übersicht leitet sich darüber hinaus ab, dass bestimmte Kundensegmente eher als strategische Partner in Frage kommen, weil dort keine Produkte und/oder Dienstleistungen direkt angeboten werden. Gleichwohl sind diese wichtig für die Entwicklung des Kompetenzzentrums/-netz, weil sie z.B. über viel Einfluss oder weitere strategische Vorteile verfügen können. Nutzenversprechen Der Begriff “Nutzenversprechen” befasst sich mit der Frage, welchen Nutzen und Mehrwert ein Produkt oder eine Dienstleistung seinen Kunden stiftet. Im Rahmen eines Geschäftsmodells ist damit gemeint, welchen Nutzen Kunden oder andere Partner eines Unternehmens aus den Beziehungen mit diesem Unternehmen ziehen.
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Im weiteren Sinne kann sich das Nutzenversprechen ebenfalls an eine ganze Region richten. Wenn Personen und Organisationen direkt kooperieren und gemeinsam an der Bewältigung ihrer spezifischen Bedürfnisse und Fragen arbeiten, können gemeinsam diejenigen Ansätze und Aktivitäten ausgewählt und umgesetzt werden, die für die Region den größten Nutzen versprechen. Der Kundennutzen steht daher im Zentrum aller Aktivitäten des Kompetenzzentrum/-netzes. Nachfolgend eine beispielhafte Aufstellung des Mehrwertes, den das Kompetenzzentrum/-netz den Kunden bietet (direkt bzw. indirekt): -
Mobilität des Angebotes (alle Zielgruppen) Das Kompetenzzentrum/-netz bietet den beteiligten Partnern eine wissensorientierte, kooperative Zusammenarbeit mit ständigem Dialog vor Ort an. Alle Angebote können mobil geordert werden und vor Ort mit den jeweiligen Partnern erarbeitet werden. Der Wissenstransfer findet damit am Point of Interest statt. Damit kann das beste Nutzererlebnis geboten werden. Des Weiteren wird die Entwicklung der euregionalen Wirtschaft durch einen bedarfsgerechten Wissenstransfer und durch individuelle Beratung und Förderung z.B. von Unternehmenskooperationen unterstützt.
-
Wissenstransfer (alle Zielgruppen) Der Wissenstransfer stellt sowohl eine Kernaktivität als auch eine Value Proposition für den Kunden dar. Mit den vier Bereichen “Wissen identifizieren und/oder erzeugen“, “Wissen sichern“, “Wissen vermitteln“ und “Wissen anwenden“ wird auf strategischer und operativer Ebene Wissensmanagement zum Thema Bauen und Wohnen in der EUREGIO gestaltet und gesteuert. Damit wird eine Systematisierung der Ressource Wissen in den genannten Bereichen generiert und allen Interessensgruppen (mobil) zur Verfügung gestellt.
-
Neue Märkte betreten (Zielgruppe: Unternehmen der Baubranche, Zulieferer). Eine erfolgreiche Wissensvermittlung setzt ein Netzwerk aus Menschen voraus, die dieses Wissen anwenden können. Innerhalb des Kompetenzzentrums/-netzes arbeiten deutsche und niederländische Fachleute mit Wissen und Erfahrung in den relevanten Fachgebieten Bauen und Wohnen zusammen. Sie kennen den aktuellen Bedarf, die Trends und die Marktchancen auf ihrer Seite der Grenze. Darüber hinaus kennen sie die Marktkultur und die dazugehörigen Absatzkanäle. Durch diesen Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Deutschland und den Niederlanden können Chancen genutzt werden wie z.B. das Betreten von neuen Märkten. Hier geht es sowohl um neue Produkte auf bestehenden Märkten als auch bestehende Produkte auf neuen Märkten. Darüber hinaus bietet es die Chance zur intensiven Kooperationsbildung zwischen deutschen und niederländischen Unternehmen.
-
Imageverbesserung (alle Zielgruppen) Ein weiteres Nutzenversprechen ist die Unterstützung der grenzüberschreitenden Aktivitäten, um vom Wissen zum Handeln zu gelangen. Durch die direkte Kooperation der Unternehmen und Organisationen auf deutscher und niederländischer Seite können gemeinsam diejenigen Ansätze und Aktivitäten ausgewählt und umgesetzt werden, die für die Unternehmen und Nachfrager den größten Mehrwert
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bieten. Damit trägt die Investition in regionale Knowhow-Entwicklung und in Wissenstransfer bedeutend zum Unternehmens-, Standortund Regionalimage bei. Gleichzeitig gewinnt die EUREGIO an Profil in Bezug auf das „Bauen und Wohnen der Zukunft“. Ein gutes Unternehmens- und Regional-Image wiederum fördert die Bindung guter Fach- und Führungskräfte in Unternehmen und in der Region, trägt zur Verbesserung der Marktchancen kleinerer Unternehmen bei und unterstützt bei der Initiierung und Etablierung einer euregionalen Wertschöpfungskette. Hintergrundinformationen finden sich in Anlage 8. -
Produkt-/Prozessinnovationen (Zielgruppe: Unternehmen der Baubranche, Hersteller). Durch die Inaugenscheinnahme von Entwicklungen, Kenntnissen und Erfahrungen in der Produkt- und Prozessentwicklung und gestaltung des jeweils anderen Landes werden Produkt-und Prozessinnovationen auf dem Gebiet der Energie, Barrierefreiheit und Hausautomatisierung jeweils im eigenen Land angestoßen. Somit kann Einfluss auf neue Produkte und Prozesse, z. B. durch Verflechtung der Themen „Barrierefreiheit und energetische Sanierung“ oder „Barrierefreiheit und Domotica“ genommen werden.
-
Einblick in das Marktpotential (Alle Zielgruppen) Einblick in das Marktpotential einer Produkt-/Marktkombination ist für beteiligte Unternehmen und Kommunen ein Anreiz, neue Initiativen zu schaffen. Das führt zu neuen Geschäften oder zu kommunal getragenen Kampagnen. Zur Umsetzung bedarf es dabei neuartiger Geschäftsmodelle und die Betrachtungsweise eines ganzheitlichen Systems einschließlich der ökonomischen Aspekte.
-
Entwicklung neuer Wohnkonzepte (Unternehmen der Baubranche, Wohnungseigentümer) Durch gute Beispiele aus Deutschland und den Niederlanden wird das Kompetenzzentrum/-netz die Entwicklung neuer Wohnformen simulieren und anstoßen. Dabei ist zu untersuchen, welche der unterschiedlichen Wohnkonzepte auf den Euregionalen Raum übertragbar sind und den Erwartungen in der Praxis tatsächlich entsprechen können.
Marketing- und Vertriebskanäle / Kommunikationskonzept Für die Kommunikation der Aktivitäten bzw. Angebote das Kompetenzzentrums/-netzes sind der Ausbau und die Pflege folgender Kommunikationskanäle sinnvoll: -
Internet/ Social Media;
-
Fachpublikationen;
-
Veranstaltungen/ Schulungen/ Messen;
-
Bestehende Netzwerke;
-
Pilotprojekte.
Voraussetzung dafür ist die Entwicklung und Umsetzung eines Kommunikationskonzeptes.
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Mit einem Kommunikationskonzept werden Empfehlungen gegeben, wie die bereits vorhandenen Kommunikationsinstrumente und bestehenden Netzwerke effektiv kombiniert und mit anderen, noch nicht zur Anwendung gekommenen Instrumenten weiter ausgebaut werden können. Im Rahmen der Erarbeitung des Konzeptes werden neben der konkreten Beschreibung der Zielgruppen (s. o.) folgende Aspekte berücksichtigt: Kommunikationsziele, Zielgruppen, Kommunikationsinhalte und Botschaften, Maßnahmen und Budget, Verantwortlichkeiten, Termine und Erfolgskontrolle. Kundenbeziehungen Kundenbeziehungen unterliegen komplexen Einflüssen und werden in einem ganzheitlich ausgerichteten Kommunikationskonzept (s. o.) gestaltet. Das bedeutet, dass ein "Beziehungsmarketing" ("Relationship Marketing") für das Kompetenzzentrum/-netz langfristig ausgerichtet und nicht von kurzfristigen Taktiken bestimmt werden sollte. Das zu entwickelnde Beziehungsmarketing soll sich dem Auf- und Ausbau langfristiger Kundenbeziehungen widmen. Es verfolgt das Ziel, zufriedene und profitable Kunden für das Kompetenzzentrum/-netz zu gewinnen. Dazu werden vor allem folgende Kundenbeziehungen betrachtet: -
Persönliche Kundenbeziehungen Die meisten Kundenbeziehungen werden persönlicher Art sein, weil schon von Beginn an Kontakt zwischen Mitarbeitern des Kompetenzzentrums/-netzes und potenziellen Kunden besteht. Persönliche Kundenbeziehungen erleichtern es, mit dem Kunden sehr gezielt in den Dialog zu treten und hierdurch Marketingmaßnahmen effizient zu gestalten.
-
Community/Co-Creation Weil eines der Nutzenversprechen des Kompetenzzentrums/-netzes der Aufbau eines Netzwerkes ist, kann eine Art Community entstehen, in der sich die Beteiligten treffen und Kenntnisse untereinander austauschen können. Hierdurch können Kooperationen entstehen und neue Initiativen auf dem Gebiet von Bauen und Wohnen initiiert werden (Pilotprojekte, Produkte und Dienstleistungen) wodurch wiederum eine Art Co-Creation entstehen kann. Co-Creation bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Kompetenzzentrum/-netz und seine Kunden zusammen arbeiten und bspw. ein gemeinsames Produkt entwickeln. Daraus entsteht eine klassische Win-Win-Situation: Das Kompetenzzentrum/-netz kennt die Bedürfnisse des Kunden, und der Kunde erhält das Produkt, das er wirklich braucht. Dazu kommunizieren und teilen beide ihre Erfahrungen und Wissen über das zu entwickelnde Produkt miteinander, sei es auf Social-Media-Kanälen oder mittels anderer Kommunikationskanäle.
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Budget und Einkommensströme Was ist der Kunde bereit zu bezahlen für den Mehrwert, den das Kompetenzzentrum/-netz mit seinen Angeboten und Dienstleistungen bietet? Auf der Basis der vorangegangenen Überlegungen kann das Kompetenzzentrum/-netz voraussichtlich folgende Einkommensströme generieren: -
Einkünfte aus Vorträgen, Veranstaltungen, Exkursionen und sonstigen Events;
-
Fördermittel (INTERREG, Leader, Horizon 2020, EFRO etc.);
-
Mitgliedsbeiträge/Teilnehmerbeiträge;
-
Verleihgebühren (z. B. durch Verleih von Infomaterial und mobilen Ausstellungen);
-
Einkünfte aus Veröffentlichungen.
Schlüsselressourcen Hinsichtlich der Ressourcen sollte beachtet werden, dass für die anvisierten Aufgaben und Aktivitäten des Kompetenzzentrums/-netzes qualifizierte Wissensmakler mit relevantem Fachwissen und Gefühl für euregionale Innovationen benötigt werden. Darüber hinaus werden projekt- bzw. aktivitätsspezische Fachkräfte beansprucht. Des Weiteren müssen einschlägige Entwicklungs- und Aufbaukosten berücksichtigt, aber hohe Aufwendungen in der Aufbauphase vermieden werden. Zusammengefasst sind die wichtigsten Ressourcen, die erforderlich sind, um das Geschäftsmodell des Kompetenzzentrums/-netzes sicherzustellen: -
Qualifizierte Wissensmakler;
-
Eigene Mitarbeiter;
-
Strategische Partner;
-
Inhaltliche und regionale Fachkenntnisse;
-
Fördergelder / sonstige Einkünfte;
-
Pilotprojekte.
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Marktpartner Das Kompetenzzentrums/-netzes kann nicht ohne Marktpartner bestehen. Partner aus verschiedenen Bereichen sind die treibende Kraft hinter dem Kompetenzzentrum/-netz und sorgen für das besondere Alleinstellungsmerkmal. Für das Kompetenzzentrum/-netz werden folgende Marktpartner aus dem Raum der EUREGIO definiert: -
Wissenschafts-/Bildungsorganisationen: Saxion, Universität Twente, Universität Münster, Fachhochschule Münster, Fachhochschule Osnabrück, Handwerkskammer Bildungszentrum Münster, INFA-ISFM, Stichting Pioneering, ROC;
-
Behörden: Kommunen, Provinzen, EUREGIO, Regionen, Kreise, Landschaftsverband, Bezirksregierung;
-
Dachverbände/Kammern: Handwerkskammern, Industrie-und Handelskammer, Verbraucherorganisationen;
-
Beratungsunternehmen: NeumannConsult, CCI Consult;
-
Sonstige Multiplikatoren: Wohnungsgesellschaften, Wirtschaftsfördergesellschaften, Marketingorganisationen.
Kostenstruktur Auf Basis der vorher genannten Bausteine können für das Kompetenzzentrum/-netz folgende Kostenpunkte identifiziert werden:
Fix-Kosten -
Personalkosten für feste Mitarbeiter;
-
Gemeinkosten.
Variable Kosten -
Personalkosten für freie Mitarbeiter;
-
Reisekosten;
-
Werbungskosten;
-
Kosten für Büromaterial etc.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
5.2.
Organisations- und Rechtsform
Um die Ressourcen im Kompetenzzentrum/-netz optimal zu nutzen und Arbeitsabläufe zu optimieren, ist die Wahl der Organisationsform von großer Bedeutung. Welche Form der Organisation gewählt wird, hängt dabei davon ab, wie die Aufgaben und Kernaktivitäten am effektivsten koordiniert und grenzüberschreitend bearbeitet werden können. Im Ergebnis der Desktop-Analyse zeichnen sich diesbezüglich folgende drei Varianten für die Organisationsform ab: -
Selbständige Organisation (neu zu gründen);
-
Anbindung an eine bestehende Organisation;
-
Flexible Struktur (angepasst an die jeweilige Kernaktivität oder ein Projekt).
Aus den Interviews mit den niederländischen Experten ergibt sich, dass es kaum Unterstützung für den Ansatz einer selbstständigen Organisationsform gibt. Auch werden flexible Strukturen eher kritisch gesehen. Stattdessen wird empfohlen, die Anbindung an eine der bereits existierenden Organisationen oder Plattformen zu suchen, (als ein Beispiel wird die Stiftung Pioneering angeführt). Hauptargumente dafür sind das Bündeln von Kräften und eine effiziente Nutzung von Ressourcen. Zudem wird die Gefahr gesehen, dass innerhalb der EUREGIO die Zahl der ohnehin schon zahlreich vorhandenen Organisationen weiter erhöht wird, was das Angebot für die Nachfrager komplexer und unübersichtlich macht. Auf deutscher Seite möchten sich die interviewten Experten hinsichtlich einer optimalen Organisationsform nicht konkret festlegen. Etwa gleich viele deutsche Experten unterstützen die Variante der Anbindung an eine bereits bestehende Organisation und die Möglichkeit der Neugründung einer selbständigen Organisation. Hinsichtlich der optimalen Rechtsform bei einer möglichen Neugründung wird sowohl auf niederländischer als auch auf deutscher Seite die Stiftung besonders häufig als geeignete Option angeführt.
Uitkomsten interviews NL NL-3 “Eerst zorgen voor een goede basis, dan kijken
naar de juiste rechtsvorm.” NL-5 “Zo praktisch mogelijk inrichten en aansluiten bij bestaande organisaties.” NL-6 “De expertiseketen koppelen aan pioneeringachtige platforms. Adequate informatie, geen bureaucratie.” NL-7 “Organisatie; bijvoorbeeld samenwerking met Pioneering. Voorstander van samenwerking, gaat om bundelen van energie, krachten bundelen. Zitate Interviews DE DE-1 „Eine Stiftung wäre für das Kompetenzzentrum
ideal.“ DE-2 „Eine Stiftung halte ich für schwierig.“ DE-4 „Keine Parallelstrukturen aufbauen.“ DE-5 „Eine Verortung in eine Kommune, Kammer oder einer anderen Organisation.“ DE-6 „Unter einem Dach, das schon existiert, ggf. Vereinslösung oder nach Vorbild einer Stiftung.“
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Im Ergebnis der Euregionalen Konferenz lässt sich festhalten, dass eine Anbindung des Kompetenzzentrums/-netzes an eine bereits bestehende Organisation mitgetragen wird und die Möglichkeiten dazu geprüft werden sollte. Nur falls sich erweist, dass dies nicht möglich oder durchführbar ist, sollte eine alternative Organisationsform entwickelt werden.
5.3.
Erfolgsfaktoren
Für das Gelingen eines Euregionalen Kompetenzzentrums-/netzes Bauen und Wohnen können insgesamt sieben voneinander abhängige Erfolgsfaktoren identifiziert werden. Die nachfolgend beschriebenen Erfolgsfaktoren sollen daher bei der Planung eines solchen Zentrum/Netzwerkes als Grundlage dienen: 1. Strategische Planung Jedem Aufgabenfeld liegt ein Handlungskonzept zugrunde. Mit Hilfe eines Projekt- und Budgetplans können Kernaktivitäten weitreichend geplant und gesteuert werden. Ein Kommunikationsplan sowie externe Expertisen garantieren einen transparenten, reibungslosen und objektiven Ablauf der Umsetzung. 2. Engagement der Entscheidungsträger Die Entscheidungsträger der beteiligten Multiplikatoren und Unternehmen sind selbst Ansprechpartner (sie machen es zur Chefsache). 3. Koordination und Kontinuität Für jedes Fachgebiet existiert ein/e Verantwortliche/r (Koordinator), der/die über das nötige Maß an entsprechender Fachkompetenz und darüber hinaus über soziale und organisatorische Fähigkeiten verfügt, um (in Verbindung mit den Entscheidungsträgern) eine effektive Kommunikation von und mit den Anbietern herstellen, pflegen und aufrechterhalten zu können. 4. Frühzeitige Einbindung aller relevanter Stakeholder Die Einbindung von Nutzern (Marktpartnern, Kommunen, Firmen etc.). findet bereits frühzeitig im Projekt (der Initiative) statt. Dabei wird darauf geachtet, dass Unterschiede zwischen den Akteuren bzgl. Sprache, Kultur, Ausbildung und Fachzugehörigkeit von Beginn an Berücksichtigung finden. 5. Motivation und Qualifizierung Es werden Veranstaltungen angeboten, die das Ziel haben, alle relevanten beteiligten Anbieter fortlaufend für die Thematik zu motivieren und handlungsfähig zu machen. Die Entwicklung und fortlaufende Pflege der Netzwerkstrukturen wird ebenso verfolgt wie das regelmäßige Anbieten von Weiterbildungen, Schulungen und sonstigen Qualifizierungsmaßnahmen im thematischen Kontext.
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6. Vernetzung und Wissenstransfer Die Entwicklung und Pflege des Netzwerks wird interdisziplinär und grenzüberschreitend betrieben. Durch regelmäßige Treffen und Veranstaltungen können sämtliche involvierten Anbieter unabhängig von ihrer Fachausrichtung untereinander schnell und einfach Kontakt aufnehmen. 7. Begleitende Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Wichtige Ergebnisse der Projekte oder Initiativen werden stets der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Kommunikation findet intern wie extern in Form von Austauschtreffen, Pressemitteilungen, der Pflege der Internetpräsenz sowie auf weiteren wichtigen Plattformen statt.
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6. Fazit und Ausblick Der Wohnungsmarkt ist in der EUREGIO durch einen spürbaren Wandel gekennzeichnet, der insbesondere durch die demographische Entwicklung und Entwicklungen im Bereich Energie und Nachhaltigkeit beeinflusst wird. Die Ergebnisse der vorliegenden Machbarkeitsstudie belegen, dass in dem Wohnungsmarkt eine Sicherung der Produktivität und Wertschöpfung sowie die Entwicklung neuer Märkte nur über Innovationen möglich sind. Für die Generierung von Innovationen sind allerdings ein kreatives Milieu und eine gute Infrastruktur notwendig. Hinzu kommt die Notwendigkeit der Bündelung der Fachkompetenzen und interdisziplinären sowie grenzüberschreitenden Erfahrungshintergründe. Die vorliegende Machbarkeitsstudie zeigt, dass sich hier mit dem Aufbau eines „Euregionalen Kompetenzzentrums/-netzes Bauen und Wohnen für die Zukunft“ für die EUREGIO eine große Chance bietet. Die vorliegende Studie zeigt den Bedarf und die Durchführbarkeit eines solchen Kompetenzzentrum/-netzes. Das Ziel eines Euregionalen Kompetenzzentrums-/netzes liegt darin, auf proaktive und inspirierende Art den Wissenstransfer auf dem Gebiet des Bauens und Wohnens zu vereinfachen, Beteiligte zu vernetzen, neue Initiativen zu fördern und schließlich die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe in der EUREGIO zu verstärken. Damit einher geht auch eine deutlich verbesserte Fachkräftesicherung und -gewinnung und eine bessere Versorgung des ländlichen Raumes. Die Mehrwerte, die das Kompetenzzentrum/-netz dabei bieten kann, sind u. a.: -
Erschließung neuer Märkte;
-
Herstellung von Produkt-/Prozessinnovationen;
-
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe;
-
inhaltliche Verknüpfung von relevanten Themen;
-
Qualifizierung von Mitarbeitern.
Wenn es auch zunächst qualitative Vorteile sind, die ein Kompetenzzentrum /-netz für die Region und für die ‚Stakeholder’ wertvoll machen, so ist es doch grundsätzlich wichtig, dass auch in ökonomischen Kennziffern ein Nutzen dargestellt werden kann.
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Daher wurde auch das Euregionale Marktpotential für Anpassungsmaßnahmen im Wohnbestand für die Bereiche Energie, Barrierefreiheit und Hausautomation ermittelt. Danach besteht auf niederländischer Seite bis 2020 ein Marktpotential von bis zu 3,9 Milliarden € (entspricht 1.800 Vollzeitäquivalente/a). Auf deutscher Seite beträgt das Marktpotential bis zu 6,6 Milliarden €. Um daraus tatsächliche Nachfrage und ökonomische Chancen für alle Beteiligten zu generieren müssen Nachfragebarrieren abgebaut und positive Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wissenstransfer und Unterstützung in Pilotprojekte können hier einige Lösungsoptionen sein. Als die wesentlichen drei Aufgabenfelder für das Kompetenzzentrum/-netz wurden die Themen „Green Building/Energie“, „Barrierefreiheit/Design for All“ und „Domotica/Heimautomatisering“ identifiziert. Daneben gilt es, Querschnittsthemen, wie z. B. integrale Planung und Fachkräftesicherung und -gewinnung zu beachten. Aus diesen Aufgaben- und Themenfeldern lassen sich folgende vier Kernaktivitäten eines zukünftigen Kompetenzzentrum/-netzes ableiten: 1. Wissenstransfer 2. Events und Veranstaltungen 3. Marktforschung 4. Projektentwicklung Eine erste umfassende Diskussion der Ergebnisse der Studie erfolgte im Rahmen eines Euregionalen Workshops am 22.1.2014 in Enschede, zu dem u. a. wichtige Leistungs- und Entscheidungsträger aus der Wirtschaft und von Kommunen, Landkreisen, Provinzen, Handwerkskammern, IHK‘s, sowie von Forschungs- und Bildungsinstituten eingeladen waren. Im Ergebnis wurde deutlich, dass es großen Bedarf an einer euregionalen Zusammenarbeit im Bereich Bauen und Wohnen auf deutscher als auch auf niederländischer Seite gibt. Ein euregionales Kompetenzzentrum/-netz Bauen und Wohnen könnte hier als verbindender Knotenpunkt dienen. Hinsichtlich einer konkreten Organisations- oder Rechtsform wird die Anbindung des Kompetenzzentrums/-netzes an eine bereits bestehende Organisation als besonders erfolgversprechend angesehen. Falls es sich erweist, dass dies nicht möglich oder durchführbar ist, sollte eine alternative Organisationsform entwickelt werden.
Als Gesamtfazit lässt sich festhalten, dass die Einrichtung eines euregionalen Kompetenzzentrums /-netzes nicht nur sinnvoll, sondern auch machbar ist. Ein euregionales Kompetenzzentrum /-netz kann zur Profilierung der EUREGIO auf dem Gebiet des Bauen und Wohnens entscheidend beitragen.
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Wir empfehlen eine zweistufige Entwicklung des Kompetenzzentrums, welche mit einer noch näher zu bestimmenden Pilotphase (Laufzeit 23 Jahre) beginnen sollte. In dieser Phase kann das Angebot zunächst auf der Basis von (Unter-)Projekten realisiert werden. Für den nachhaltig erfolgreichen Betrieb ist eine gesamtprojektbezogene Anschubfinanzierung notwendig. Diese könnte über verschiedene (Teil-) Projekte auf die Jahre 2015 bis 2017 verteilt sein. Ohne eine Anschubfinanzierung sind die Entwicklung und der nachhaltige Betrieb des Kompetenzzentrums /-netzes nicht machbar, da zunächst entsprechende Strukturen aufgebaut werden müssen.
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Rijksdienst voor Ondernemend Nederland. (2013). Duitsland: technologie voor een onafhankelijk leven. Opgeroepen van Rijksdienst voor Ondernemend Nederland: http://www.rvo.nl/node/3256 Schöpf, N., & Geldermann, B. (2007). Leitfaden für die Bildungspraxis;Wie Unternehmen ihre wertvolle Ressource optimal nutzen. Smart Homes. (2014). Wat is domotica? Opgeroepen van Smart Homes: http://www.smart-homes.nl/Domotica/Wat-is-domotica.aspx Sociaal Cultureel Planbureau. (2012). Ruimte voor milieuwprestaties, groene groei kan crisis keren. Sdu Uitgevers. Stähler, P. (2001). Business models in the digital economy. Stichting SBO-NH. (2009). Ontwikkelingen op het gebied van wonen voor ouderen. Van der Veen, B., & Salemink, G. (2013). Technologieverkenning Bouwen en Wonen. van Deursen, A., & van Dijk, J. (2012). Trendrapport internetgebruik 2012. Digevaardig & Digiveilig. Wesley, W. (2001). Synergien durch Regionale Netzwerke. Hannover. Wikipedia. (2013). Image. Opgeroepen van Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Image Wikipedia. (2013). Wikipedia. Opgeroepen van Nutzenversprechen: http://de.wikipedia.org/wiki/Nutzenversprechen Wirtschaftslexikon24. (2013). Kompetenzzentren. Opgeroepen van Wirtschaftslexikon24: http://www.wirtschaftslexikon24.com/d/kompetenzzentren/kompetenzzentren.htm Zibell, B. (2003). Zur Zukunft des Raumes, Perspektiven für Stadt - Region - Kultur- Landschaft. Frankfurt. Ziel2.NRW. (2013). Aktuelles. Opgeroepen van Ziel2.NRW: http://www.ziel2nrw.de/0_2_Aktuelles/2012_02_11_Foerderbescheid_KFE/index.php
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 1 Programm der Euregionalen Konferenz am 22.02.2014
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 2 Ergebnisse Euregionalen Konferenz am 22.02.2014 Tijdens de slotconferentie op 22 januari 2014 is de input van de deelnemers meegenomen in het haalbaarheidsonderzoek. Onderstaand een overzicht van concrete opmerkingen en input; -
Door welke instrumenten kan in de toekomst euregionale meerwaarde ontstaan? Hoe kan men van elkaar leren? Hiervoor moeten instrumenten ontwikkeld worden. Eerst moet het voorwerk gedaan worden voordat we echt dingen samen op kunnen pakken.
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Het is ook belangrijk dat zaken parallel aan elkaar lopen. Gegevens moeten vergelijkbaar zijn en bruikbaar voor de hele EUREGIO.
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Nieuwste trends duurzaamheid; vage programma’s moeten afgeschaft worden en we moeten overgaan op green deals. Samenwerking tussen verschillende disciplines is essentieel. Kan de expertiseketen geen rol vervullen in het aanjagen van green deals?
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Het gaat om de marktpotentie, alleen beseft de markt zelf nog niet dat deze potentie er is, dit is een probleem. Verduurzaming bestaande woningvoorraad , hoe krijg je het geld uit de doelgroep? Vaak gebeurt het pas als het echt noodzakelijk is. Probleem is complexer, potentie is er maar hoe krijg je de mensen zo ver?
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De campagne Lang Zult U Wonen richt zich op het bewustwordingsproces, wat wil de eindgebruiker, waar is behoefte aan, wat is de plek van de burgers/klanten. Het is belangrijk om te laten zien dat iets werkt, mensen moeten het zelf ervaren, de vraag moet van de onderkant komen.
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Op macro niveau is er een potentie van 10 miljard, dit kun je altijd op het niveau van de politiek adresseren. Op microniveau (waarbij het gaat om de mensen) is het verhaal van het mobiele centrum interessant. Voorbeeld Veronica, komt naar je toe. Dat is een sterk punt, hierdoor wordt het van de mensen. De kernen, dorpsbesturen moeten de kar trekken, daar wordt het verteld. Bestuur klopt wel aan bij gemeente. Daar moet je het zien te krijgen, het moet gedragen worden van onderop.
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Ook de uitvoerende partijen moeten een passend aanbod maken waar de klant geen nee tegen kan zeggen. Dit is bij veel partijen nog niet duidelijk, op dit gebied moet nog marktbewerking plaatsvinden.
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Omslag van afwachtende houding naar proactief.
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Ook de Handwerkskammer is op zoek naar een Euregionaal platform voor het uitwisselen van kennis en ervaring.
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Wohnen im Wandel / Wonen in Beweging heeft aangetoond dat het Euregionaal uitwisselen van kennis en ervaring werkt.
-
Er ligt een gezamenlijke opgave om jonge mensen te binden en te boeien voor de bouw en de in EUREK geschetste opgaven.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 3 Entwicklungen und Trends Er zijn een aantal ontwikkelingen en trends die mede aanleiding zijn geweest voor deze haalbaarheidsstudie en nauw met de gekozen thema’s samenhangen. Met de opzet van een Euregionale expertiseketen Bouwen en Wonen is het de bedoeling om in te spelen op een aantal belangrijke maatschappelijke ontwikkelingen waaronder demografische ontwikkelingen en ontwikkelingen op het gebied van duurzaamheid. De belangrijkste trends die nauw verband houden met de expertiseketen worden hieronder weergegeven. Demografie
-
Vergrijzing, meer behoefte aan levensloopbestendige woningen en dienstverlening.
-
Minder jongeren (ontgroening)
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Krimp op het platteland, verdwijnen van voorzieningen, achteruitgang leefbaarheid.
-
Groei bevolking in Nederland tot 2030, krimp bevolking in Duitsland. In de deelstaat NordrheinWestfalen forse bevolkingsverliezen. (Bouwfonds Propoerty Development, 2012)
-
Toename aantal huishoudens in zowel Nederland (0,6 miljoen) als Duitsland (1 miljoen) (Bouwfonds Propoerty Development, 2012)
Economie
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Meer vraag naar eengezinswoningen
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Recessie: meest lage bouwkosten ooit, lage lonen. In Duitsland economische groei en lagere werkloosheid. (Bouwfonds Propoerty Development, 2012)
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Daling huizenprijzen
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Regeling rondom hypotheekverstrekkingen en de discussie rondom aftrekbaarheid hypotheekrente
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Vermindering van faalkosten wordt steeds belangrijker
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Total cost of ownership zal gaan gelden voor de samenstelling van de prijs
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Toegevoegde waarde creëren wordt steeds belangrijker door o.a. de levenscyclus van de gebouwen te verlengen (langere economische en technische levensduur)
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Prosument: produceren en verkopen van energie waarmee de kosten zeer gering worden en er zelfs winst kan worden behaald.
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Verbetering van de vermogenspositie van ouderen de komende 15 jaar. Hierdoor meer vraag naar arrangementen van publiek gefinancierde zorg én privaat gefinancierde dienstverlening en woonruimte. (Stichting SBO-NH, 2009)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
-
Stijgende woonlasten als gevolg van stijgende energiekosten. (De Vries, 2012)
-
Wohnungsmarkt folgt langsam veränderter Nachfrage. Insbesondere kleinere, lokale Bauträger reagieren auf Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum und bieten Sanierungs- oder Neubauobjekte mit 4-8 Wohneinheiten als attraktiven "Alterssitz" in stadtteilzentrumsnahen Lagen an. (D)
Sociaal-maatschappelijk
-
Integrale / ketensamenwerking & BIM: functies mengen, betere communicatie, samen specialiseren (kennis vergroten), continue leerervaringen waarbij alle partijen (het bouwteam) vanaf het begin van het bouwproject betrokken zijn. Hierbij zal er ook gebruik gemaakt worden van co-creatie en crowdsourcing: denken in samenhang en meedenken met elkaar. Waardoor er gewerkt wordt aan individuele klantbenadering en een vraag gestuurde voldoening van de vraag met een vooraf concreet vastgestelde doelstelling. Open en eerlijke informatie over producten zal dit gehele proces verbeteren en het vertrouwen tussen klanten en leveranciers bevorderen.
-
Lean
-
Collectief particulier opdrachtgeverschap
-
Maatschappelijk Verantwoord Ondernemen
-
Gebouw met toekomstwaarde creëren met een gezondheidsbevorderende leefomgeving waardoor er langer zelfstandig kan worden gewoond en geleefd in hetzelfde huis. Het comfort wordt daardoor verhoogd.
-
NL: ontwikkeling van woonservicegebieden en multifunctionele accommodaties
-
Leegstand/leefbaarheid; terugloop voorzieningenniveau, verpaupering, leegstand. (NPCF en STOOM, n.d.)
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Toename psychosociale problemen (eenzaamheid) en psychische problemen (dementie en depressie).
-
Transformatie/hergebruik van gebouwen (afname nieuwbouw, focus bestaande bouw); Door leegstand van kantoren, winkels ed het gebouw een andere bestemming geven; o.a. woonfunctie. (De Vries, 2012)
-
Mehr DfA-Produkte werden zu Lifestyle-Produkten. Die Akzeptanz und Nachfrage von ehemaligen Hilfsmitteln (bodengleiche Dusche, Badewanne mit Einstieg, Rolladenantriebe, Küchenausstattung) steigt mit dem zunehmenden Angebot gut gestalteter, dezenter Produkte mit Lifestyle-Charakter. (D)
-
"Inklusion" als Gesellschaftsthema. Die Präsenz des Themas "Inklusion" in Schulen und anderen öffentlichen Bereichen unterstützt die Nachfrage von Barrierefreiheit als eine Art Gesellschaftsziel. (D)
Technologie
-
3D-printing
-
Smartphones & tablets, APP’s maken de bouw inzichtelijk
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
-
Nieuwe bouwmethoden o
Prefab: full service & montagebedrijven
o
Conceptueel Bouwen
o
Industrieel, Flexibel en Demontabel Bouwen: Bouwen volgens de lego-methode: gemakkelijk een deel af te breken, aan te bouwen, te scheiden, samen te voegen
o
Passief bouwen
o
Actief bouwen / nulenergie woningen
o
Blauwe eilanden: gebouwen op het water / drijvende steden
-
Biotechnologie / biomimicry
-
Energieprofiel
-
Cloud computing
-
Sociale media
-
Kombination von Sanierungsthemen (energetische und barrierereduzierende Maßnahmen werden kombiniert (D).
Ecologie
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CO2 uitstoot vermindering door middel van betere producten en betere aansluitingen en die minder schadelijke stoffen bevatten.
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Broeikaseffect / klimaatverandering: tegengaan van lozing en zo de aantasting van de leefomgeving tegengaan waardoor de bedreiging van de gezondheid en externe veiligheid verminderd wordt, door o.a. afvalsortering.
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Uitputting natuurlijke grondstoffen: meer gebruik maken van duurzame energiebronnen.
-
Bescherming en versterking van de biodiversiteit
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Verantwoord energie- en watergebruik om tekort aan zoetwater tegen te gaan
-
Stad efficiënt en milieuvriendelijk inrichten, dynamiek en interactie waardoor ook de bestemmingsmogelijkheden worden verruimd door herontwikkeling van gebieden en gebouwen.
-
Cradle to Cradle: afbreekbaar, scheidbaar, recyclebaar, onschadelijke stoffen, duurzame energie, duurzame productie en afval = voedsel
-
Source to Source (S2S)
-
Huishoudelijk energieverbruik dealt gestaag, gasverbruik in NL neemt af, stroomgebruik neemt toe. (ECN, Energie Nederland, Netbeheer Nederland, 2012)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
-
Energieproductie steeds meer centraal; steeds meer bedrijven en particulieren produceren zelf energie. (ECN, Energie Nederland, Netbeheer Nederland, 2012)
-
Aandeel zonne-energie in Nederland is nog beperkt, maar zal ook zonder subsidie stijgen door nieuwe technologieën en lagere kosten. (Liander, 2013)
Politiek-juridisch
-
Nationaal Milieubeleidsplan
-
Subsidies
-
Bouwbesluit 2012
-
Duurzaam inkopen
-
Duurzaam GWW
-
Energielabels o
DUBOkeur: basiseisen (verplicht) en keuze-eisen (flexibel)
o
GPR gebouw: LOG-model
o
EPC-berekening
o
GreenCalc+
o
BREEAM-NL
o
Meer met minder
o
Dutch Green Building Council / BREEAM-NL
o
FSC en PEFC
-
De wet Kenbaarheid energieprestatie gebouwen
-
Milieulijst 2012 MIAVamil-regeling
-
NEN: Ecodesign Methodologie
-
Lente-Akkoord
-
Nul-energiebesluit van de Eu
-
Trias Energetica
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Nieuwe manier van aanbesteden o.a. Economisch Meest Voordelige Inschrijvingen (EMVI)
-
Opkomst publiek-private samenwerking (pps)
-
De rol van bestuurders verschuift van controle naar vertrouwen, faciliteren en loslaten door de terugtrekkende rol van de overheid en Europa krijgt een steeds regulerende rol.
-
Belangrijk is ook transparantie, verantwoordelijkheid en praten in dialogen.- Het Europese energie- en klimaatbeleid draait om drie simpele kerndoelen (20-20-20-doelen, te bereiken in 2020).
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
-
20% minder uitstoot van broeikasgassen
-
Een aandeel van 20% duurzame energie
-
20% energiebesparing
-
Energie- en klimaatdoelen Nederland o
o
o
-
Hernieuwbare energie
Doel 2020:
14% van het totale verbruik uit hernieuwbare bronnen
Bereikt:
4,2%
Haalbaar in 2020:
9-12%
CO2-reductie (niet Ets)
Doel 2020:
emissieplafond van 105 megaton CO2-equivalent
Huidige emissie:
118 megaton
Verwachte emissie ‘20:
14-18%
Energiebesparing (EU totaal)
Doel 2020:
20%
Bereikt:
9%
Haalbaar in 2020:
14-18% (Sociaal Cultureel Planbureau, 2012)
Meer met Minder convenant: Doel van de aanpak is om bestaande woningen en gebouwen gemiddeld 20 tot 30% energiezuiniger te maken, minimaal twee klassen in het energielabel
-
Extramuralisering; scheiden wonen en zorg (overheidsbeleid is gericht op langer zelfstandig wonen, verdwijnen verzorgingshuizen)
-
Meer vraag naar meerjarenonderhoudscontracten
Deze ontwikkelingen geven aan dat er grote uitdagingen liggen op o.a. het gebied van vergrijzing/ langer zelfstandig thuis wonen en duurzaam bouwen/duurzame woningen. Aan beide kanten van de grens worden deze thema’s opgepakt, maar vaak op een andere manier of met een andere insteek. Zo worden bijvoorbeeld in Duitsland veel vaker energetische maatregelen met barrière-reducerende maatregelen gecombineerd, terwijl dit in Nederland nog nauwelijks gebeurd. Oplossingen voor deze maatschappelijke uitdagingen kunnen verbeterd worden door gebruik te maken van elkaars kennis en ervaring. Juist door het combineren en het kennis delen van Duitse en Nederlandse praktijkvoorbeelden kan er meerwaarde ontstaan. Ook op het gebied van werkgelegenheid liggen er kansen. Zo is er in Duitsland momenteel een tekort aan gekwalificeerd personeel, terwijl er in Nederland veel werknemers in de bouw thuis zitten.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 4 Ausarbeitung der Kernthemen Barrierefreiheit/DfA Thema: Barrierefreiheit/DfA
Subthema: Barrierefreiheit
1. Beschreibung Subthema „Barrierefrei sind bauliche und sonstige Anlagen, Verkehrsmittel, technische Gebrauchsgegenstände, Systeme der Informationsverarbeitung, akustische und visuelle Informationsquellen und Kommunikationseinrichtungen sowie andere gestaltete Lebensbereiche, wenn sie für behinderte Menschen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar sind.“ (Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, 2013) Nederland: Bij de toegankelijkheid van gebouwen gaat het er om dat iedereen een gebouw goed kan gebruiken. Dit betekent dat iedereen makkelijk toegang heeft tot het gebouw en ook in het gebouw zich kan voortbewegen en gebruik kan maken van alle ruimten en functies, ook mensen met een functiebeperking. Aandachtspunten: hoogteverschillen, verlichting, deur- en gangbreedtes, oppervlakte ruimtes (draaicirkels). Bij de toegankelijkheid van de openbare ruimte gaat het er om dat iedereen makkelijk toegang heeft tot de openbare ruimte en er gebruik van kan maken en zich kan voortbewegen zonder problemen. Bij de inrichting van de openbare ruimte dient rekening gehouden te worden met zaken als: straten, paden, stoepen, routing, straatmeubilair, groenvoorziening, parkeerplaatsen. In Nederland zijn er en aantal richtlijnen/normen mbt toegankelijkheid, o.a.: -
WoonKeur
-
Handboek Toegankelijkheid
-
Handboek Toegankelijkheid openbare ruimte
Het gaat hier om richtlijnen en is er weinig wetgeving mbt toegankelijkheid, op een aantal eisen uit het Bouwbesluit na. Deutschland: Für die Verbreitung und Anwendung von Barrierefreiheit gibt es in Deutschland verschiedene Projekte, Organisationen, Instrumente und Publikationen: -
„Nullbarriere.de“
-
Das Projekt „Wohnen im Wandel –wonen in beweging“(WiW) hält ebenfalls eine Plattform mit Handwerkerdatenbank, Checklisten, Ratgeber-Downloads und weiteren Informationen bereit.
-
Die „Agentur Barrierefrei NRW“ bietet Beratung und Begleitung für Behindertenverbände und Kommunen in NRW bei der Herstellung von
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. -
Organisationen und Zusammenschlüsse wie Aktion Mensch, NatKo oder das Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit (BKB) betreiben Lobbyarbeit, Projekte oder Schulungen. Netzwerke wie die Handwerkskooperation „Komfort Erleben“ oder die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT) betreiben Ausstellungen mit barrierefreien Produkten und sind so besonders nah am Endverbraucher. Sie sind damit ein wichtiges Bindeglied zwischen Industrie, Handwerk und Verbraucher.
-
Spezielle Messen zum Thema wie die „be-free“(bereits eingestellt) oder „LebenplusKomfort“ haben es noch vergleichsweise schwer am Markt, da sie sich kaum von Ihrem Behinderten-Image befreien können und damit nicht in der Lage sind, das Massenpublikum anzusprechen.
-
Verschiedene Publikationen und Studien befassen sich mit „Barrierefreiem Wohnen“. Zu nennen ist hier insbesondere die Studie "Wohnen im Alter" aus 2011 des Kuratoriums Deutsche Altenhilfe (KDA) im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS).
-
Normen, Richtlinien und Empfehlungen beinhalten den aktuellen Stand der Technik und stehen jedermann zur Anwendung frei, ohne zunächst rechtlich verbindlich zu sein. Rechtsverbindlich werden sie in Deutschland durch die Bezugnahme oder Einführung in Gesetze und Verordnungen (wie z.B. in der Bauordnung NRW). In Deutschland fordert die Musterbauordnung (MBO) in §50: Barrierefreies Bauen: “(1) In Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen müssen die Wohnungen eines Geschosses barrierefrei erreichbar sein; […](2) Bauliche Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, müssen in den dem allgemeinen Besucher- und Benutzerverkehr dienenden Teilen barrierefrei sein.”
-
„Barrierefreies Bauen“ wird in Deutschland in der Hauptsache durch die DIN 18040 definiert.
2. Trends und Entwicklungen D Präsenz der Themen "Inklusion" und „UN-Konvention“ z.B. in Schulen und anderen öffentlichen Bereichen unterstützt die Nachfrage von Barrierefreiheit als eine Art Gesellschaftsziel. -
Wohnungsmarkt folgt langsam veränderter Nachfrage: Insbesondere kleinere, lokale Bauträger reagieren auf die Nachfrage nach barrierefreiem Wohnraum und bieten Sanierungs- oder Neubauobjekte mit 4-8 Wohneinheiten als attraktiven "Alterssitz" in stadtteilzentrumsnahen Lagen an.
-
Anzahl der Pflegebedürftigen steigt: Laut statistischem Bundesamt steigt die Zahl der pflegebedürftigen Menschen von gegenwärtig ca. 2,5 mio bis 2030 auf ca. 3,4 mio.; 54 % der Befragten einer GfK-Studie würden aber lieber zu Hause betreut werden, nur 18 % möchten in eine stationäre Einrichtung. (EUKOBA, 2012)
-
Ausbildung von Fachexperten dringend nötig:
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Das Angebot hochwertiger, umfassender Qualifizierungen für Handwerker & Architekten in Deutschland ist mangelhaft. Barrierefreiheit & DfA müssen in die Erst-Ausbildung - auch in Studiengänge - stärker integriert werden! -
Akzeptanz von Förderprogrammen für Altersgerechtes Umbauen: Nutzung oder Teilnutzung von KfW-Fördermitteln (Programm 159) auch durch junge Menschen als selbstverständlicher Teil der Baufinanzierung
-
Kombination von Sanierungsthemen / Integrale Planung: Energetische und Barrieren-reduzierende Maßnahmen werden kombiniert; Vorteile (weniger Dreck/Aufwand, kombinierbare Förderprogramme) werden erkannt; weitere Kombination mit Verbesserung d. Einbruchschutzes, Smart-Home-Anwendungen oder Hochwassersanierung
-
Fachkräftesicherung und -gewinnung: Durch die Auswirkungen von Fachkräftemangel und demografischem Wandel gewinnen ältere Arbeitnehmer wieder mehr an Bedeutung für Unternehmen und barrierefreie Arbeitsplatzgestaltung, Produkte und Dienstleistungen rücken mehr in den Fokus
NL -
Overheidsbeleid dat gericht is om ouderen zo lang mogelijk zelfstandig te laten wonen (ook met een functiebeperking) en daarmee het terugbrengen van het aantal verzorgingshuisplaatsen (scheiden van wonen en zorg). Hierdoor zijn zullen meer woningen toegankelijk gemaakt moeten worden.
-
Vergrijzing; nog meer noodzaak tot toegankelijke (openbare) gebouwen en openbare ruimte.
-
Ontwikkeling woonservicegebieden; binnen deze gebieden dient een groot deel van de gebouwen en de openbare ruimte toegankelijk te zijn.
-
Transformatie/hergebruik; bij transformatie en hergebruik van gebouwen rekening houden met de toegankelijkheid.
3. Unterschied zwischen deutscher und niederländischer Vorgehensweise (z.B. die Arbeitsweise, Technologie, Kommunikation, beteiligte Organisationen, usw.) Barrierefreiheit Allgemein -
Op internationaal niveau loopt Nederland achter op het gebied van toegankelijkheid. Weinig openbare gebouwen zijn toegankelijk of voorzien van een invalidentoilet. (CG-Raad, CSO, VACpunt Wonen, 2012)
Barrierefreies Wohnen als Thema: -
In D vor allem im Privatsektor (private Haus- & Wohnungseigentümer, Mieter sowie private Bauherren, zunehmend auch FertighausAnbieter)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
-
In D bei kleinen, lokalen Bauträgern mit stadtteilzentrumsnahen Einzel-Projekten bis ca. 6-8 WE
-
In NL vor allem bei großen Wohnungsbaugesellschaften
-
In D ligt de focus bij bedrijven vooral op sanitair.
Rolle des Handwerks: -
In D hohe Beratungs- und Ausführungskompetenz direkt in den Gewerken, hoher Ausbildungsstand, „Aus-einer-Hand“-Angebote & Kooperationen, bei privaten Projekten oft auch ohne Architektenbeteiligung
-
In NL übernehmen Kommunen oder Architekten Beratungsfunktion, Ausführung durch Bauunternehmen (Generalunternehmen mit Subunternehmen / Installatiebedrijven).
Normgebung: -
In D sind Normen durch Einführung in den Landesbauordnungen meist verbindlich im Nicht-privaten Bereich; im Privatbereich sind sie unverbindlich, durch Anforderungen in Förderprogrammen findet aber eine starke Orientierung an den Normen statt. Einschlägiges Normenmaterial ist umfangreich, detailliert und vielfältig. Normen sind bei Handwerkern allgemein bekannt und werden größtenteils angewandt.
-
In NL sind in privaten Bereich einschlägige Normen freiwillig, weniger verbindlich und werden selten nachgefragt. In het bouwbesluit zijn minimum kwaliteitseisen vastgelegd, waaraan elk gebouw en zijn omgeving moet voldoen. Het is niet zo dat, wanneer aan deze eisen voldaan is, de gebouwen toegankelijk of geheel aanpasbaar genoemd kunnen worden. (NCTT, 2013)
Kommunikation: -
In D ist die Kommunikation des Begriffs Barrierefreiheit belastet, da er von vielen Menschen mit Alter und Behinderung assoziiert wird. Die typisch deutsche Affinität zu vordefinierten Regeln und Meinungen erschwert leichte, unbeschwerte und unkomplizierte Kommunikation.
-
In NL ist das oft auch noch so, aber gibt es auch gute Beispiele in denen das Thema entsprechend der niederländischen Mentalität leicht, positiv und niederschwellig kommuniziert wird. „Lang-zult-u-wonen!“ ist ein gutes Beispiel für eine provinzweit erfolgreiche Kampagne, die als Gesamtpaket mit Ausstellungs-Events und Labellings bis in Baumärkte hinein reicht und Menschen emotional positiv anspricht.
Nach- und Weiterbildung -
In D gibt es verschiedene Nach- und Weiterbildungen im Bereich „Barrierefrei bauen“ für Handwerker. In den NL gibt es das kaum.
-
In D können Handwerker eine Zertifizierung bekommen.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
4. Für welche Zielgruppen sind diese Subthemen interessant? -
Architekten
-
Planer
-
Handwerker
-
Kommunen / öffentliche Auftraggeber
-
Private Verbraucher (Haus- und Wohnungseigentümer, Bauherren und Mieter)
-
Immobilienmakler
-
Wohnungbaugenossenschaften
-
Pflege Organisation
5. Was ist interessant für die Zielgruppe in Bezug auf die Subthemen? -
Zugang zu fundierten, praxisnahen Informationen
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Gute Beratung, Schulung und Bekanntmachung der Vielfalt an Förderprogrammen
-
Matching: Spezialisierte Fachleute (Handwerker, Planer, Architekten) und Nachfrager
-
Imageverbesserung des Begriffs „Barrierefreiheit“: Barrierefreiheit kann nicht nur funktionell, sondern auch ästhetisch hochwertig sein
-
Niederschwelliger Zugang zu den Norminhalten
-
Beratung über die Relevanz und Verpflichtung zur Anwendung von Normen in versch. Bereichen
-
Stärkere Kommunikation des Schutzziel-Konzeptes und der nutzbaren Freiheit, nutzerorientierte Lösungen abweichend von denen in der Norm vorgeschlagenen zu entwickeln.
-
Öffentl. Auftraggeber: „Access Audit“-Angebote zur Unterstützung der Bauabnahme und zur Aufdeckung von Handlungsbedarf in der Kommune
-
Einführung von „Access Statements“ als strategisches Werkzeug
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Uitwisseling van goede voorbeelden D – NL (Austausch guter Beispiele D-NL)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Thema: Barrierefreiheit/DFA
Subthema: Design für Alle
1. Beschreibung Subthema
“Design für Alle bedeutet Design mit Blick auf die menschliche Vielfalt, soziale Inklusion und Gleichstellung.” Diese auszugsweise, allgemeine Definition aus der EIDD Stockholm Declaration von 2004 wird heutzutage konkretisiert durch zahlreiche Produkt- und Gestaltungsbeispiele sowie einen Kriteriensatz, wie er im Rahmen einer Studie für das Bundeswirtschaftsministeriums 2013 entwickelt wurde (Neumann e.a., 2013). Demnach sind die fünf Hauptkriterien eines Design für Alle: Gebrauchsfreundlichkeit: Produkte so gestalten, dass sie einfach und sicher nutzbar sind. Anpassbarkeit: Produkte so entwickeln, dass Nutzer sie an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen können. Nutzerorientierung: Nutzer und deren Perspektiven frühzeitig im Entwicklungsprozess berücksichtigen. Ästhetische Qualität: Nur attraktive Produkte können alle erreichen. Marktorientierung: Produkte breit positionieren, um das gesamte Marktpotenzial optimal auszuschöpfen. In der Diskussion um DfA hilft sicherlich die Diskussion um den demographischen Wandel, wobei allerdings nicht vergessen werden darf, dass barrierefreies Planen und Bauen allen Menschen zugute kommt, nicht nur älteren oder behinderten Menschen. Hier muss sich allerdings erst noch die Erkenntnis durchsetzen, dass Barrierefreiheit im Sinne eines Design für Alle für ca. 10 Prozent der Bevölkerung unentbehrlich, für 40 Prozent notwendig und für 100 Prozent – also für alle Menschen – komfortabel ist. Das gilt allerdings nur, sofern keine Sonderlösungen geschaffen werden, die stigmatisierend wirken können. Design für Alle und Barrierefreiheit sind klar zu unterscheiden. Ein gutes Design für Alle ist barrierefrei, aber ein barrierefreies Produkt stellt nicht immer auch eine Lösung im Design für Alle dar. Neben Kompetenznetzwerken wie EDAD auf deutscher und EIDD auf europäischer Ebene existieren soziale Netzwerke und Gruppen auf Facebook oder linkedIn. Publikationen zum Thema sind selten und von bislang überwiegend theoretischer Natur. Anwendungsbeispiele von DfA finden sich schon in vielen Branchen und Produktwelten. Führend ist nach wie vor die Sanitärbranche (siehe ZVSHK-Award „Badkomfort für Generationen“ 2013 und 2015).
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
2. Trends und Entwicklungen (gehörende zu den Subthema) -
Inklusion als präsenter werdendes Gesellschaftsthema (z.B. durch ihre Einführung in Schulen) fördert die Entwicklung von “Lösungen für Alle”.
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Immer mehr DfA-Produkte werden zu Lifestyle-Produkten: Die Akzeptanz und Nachfrage von ehemaligen Hilfsmitteln steigt mit dem zunehmenden Angebot gut gestalteter, dezenter Produkte mit Lifestyle-Charakter. Die Platzierung von DfA-Themen in Zeitschriften wie "Schöner Wohnen" oder "Test" unterstützt diesen Trend, der sich auf andere Bereiche (z.B. Möbelbau) ausdehnen könnte.
-
Design für Alle konkretisieren: DfA als allgemeines Konzept benötigt Erklärungen, Beispiele, Vorbilder und Kriterien für seine erfolgreiche, praktische Anwendung im produzierenden Gewerbe und auch im Dienstleistungsbereich. Die Formulierung konkreter Bewertungskriterien im Rahmen des ZVSHK-Awards ist ein guter Anfang. Ihm müssen weitere handlungsleitende Kriterien folgen. Außerdem müssen erfolgreiche Modelle für die Außenkommunikation von Design für Alle entwickelt werden.
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NL: Vergrijzing; nog meer noodzaak tot producten die voor iedereen bruikbaar zijn.
3. Unterschied zwischen deutscher und niederländischer Vorgehensweise (z.B. die Arbeitsweise, Technologie, Kommunikation, beteiligte Organisationen, usw.) Stellenwert von DfA anhand von Organisationen (nationale Mitglieder von EIDD): -
In D durch spezialisierte Vereine wie „Design für Alle-Deutschland e.V.(EDAD)“ bespielt
-
In NL als Subthema innerhalb des allgemeinen Designer-Verbandes BNO behandelt
Fortschritt: -
D ist weit vorangeschritten in Definition, Umsetzung, Auszeichnung und Ausbildung i.S. DfA
-
Die Verbreitung von DfA in NL ist noch weitgehend unbekannt.
Schwerpunkte ökonomischer Aktivitäten: -
In D gibt es mehrere spezialisierte Beratungsunternehmen; Schwerpunkte liegen in der Sanitärbranche (Badkomfort für Generationen), auf kommunaler Ebene („Stadt für Alle“, Umsetzung d. UN-BRK) sowie im Tourismus (Natko, etc.).
-
In NL sind noch keine Aktivitäten bekannt
4. Für welche Zielgruppen sind diese Subthemen interessant?
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
-
Architekten
-
Planer
-
Dienstleister
-
Handwerker
-
Designer
-
Hersteller von Möbeln, Wohnprodukten, Hauselektronik etc.
-
Verbraucher
5. Was ist interessant für die Zielgruppe in Bezug auf die Subthemen? -
Zusammenstellungen guter Beispiele, Produkte, Gebäude
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Strategien und Instrumente zur Implementierung von DfA in eigene Prozesse
-
Möglichkeiten zur Verbindung von DfA mit Trend- und Lifestyle-Themen (-> “Schöner Wohnen”)
-
Für Verbraucher: Erkennbarkeit eines Mehrwertes durch DfA, ohne die Gefahr, dass Produkte aufgrund von “DfA-Labelling” abgelehnt werden.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Energie/Green Building Thema: Energie/Green Building
Subthema: Techniek
1. Beschreibung Subthema Ca. 40% van het jaarlijkse energieverbruik is gerelateerd aan het gebruik van bestaande gebouwen en woningen. Een aantal overwegingen maken dat energie in de gebouwde omgeving aandacht verdient: -
Zorg om CO2 uitstoot als gevolg van fossiele brandstoffen en hiermee gepaard gaande klimaatverandering
-
Zorg om exponentiële stijging van energieprijzen (ca. 7% per jaar) en hiermee (on)betaalbaarheid van woningen
-
De afhankelijkheid van andere landen voor de levering van aardgas en leverbetrouwbaarheid (Van der Veen & Salemink, 2013)
De overheid probeert energiebesparing, duurzame gebouwen en het gebruik van duurzame energie te stimuleren. Er zijn verschillende manieren om het energiegebruik terug te brengen en duurzame gebouwen te ontwikkelingen. Een belangrijk aspect hierbij is de techniek en de ontwikkeling van nieuwe technieken. Op het gebied van duurzaamheid is de techniek volop in ontwikkeling en zijn er tal van mogelijkheden en toepassingen, onder andere ook op het gebied van installatietechniek. Er zijn verschillende toepassingen voor nieuwbouw en bestaande bouw. Te denken valt aan technieken om: -
het energielabel van bestaande woningen te verbeteren
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woningen energieneutraal te maken
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energieproducerende woningen te realiseren
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op lokaal niveau energie op te wekken
Met betrekking tot het netwerk/infrastructuur voor energie en energiebeheer/management zijn smartgrids en huisautomatisering (smarthomes) in opkomst. Met behulp van ICT (bijvoorbeeld slimme meters) kan het energieverbruik en de energiekosten inzichtelijk gemaakt worden. Hierbij is samenwerking vereist tussen energiebedrijven, bewonersorganisaties, woningcorporaties en overheid. Op woningniveau spelen de volgende elementen een belangrijke rol: Woningverwarming op lage temperatuur; -
Passiefhuis(niveau) denkrichting à veel schil, weinig installatie;
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Woningen ‘stekkerklaar’ opleveren voor nieuwe technieken;
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Sterke na-isolatie van woningen (buitenzijde schil als het mag, binnenzijde schil als het kan);
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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Architectonische inpassing van sterk geïsoleerde schil, en duurzame energieopwekking.
2. Trends und Entwicklungen (gehörende zu den Subthema) -
Afname nieuwbouw, focus op bestaande bouw (aanpassingen, transformatie en herstructurering). Door de geringe nieuwbouw ligt de opgave vooral in de bestaande bouw (afstemming vraag en aanbod). Bij het aanpassen/transformeren van gebouwen/woningen om welke reden dan ook (toegankelijk maken, uitbreiden, verbouwen) kunnen technologische maatregelen meegenomen worden om de energieprestaties te verbeteren of om energie op te wekken.
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Energieproductie decentraal ; steeds meer bedrijven en consumenten produceren zelf energie. Deze decentrale productie heeft grote invloeden op de netten. Het huidige distributienet is hier niet op ingericht. Ook ontstaat hierdoor behoefte aan decentrale opslagcapaciteit en intelligente communiatiesystemen. Smart grids spelen hierbij een belangrijke rol.
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Stijgende woonlasten als gevolg van stijgende energieprijzen. Door de stijgende energieprijzen ontstaat er steeds meer behoefte aan energetische verbetering van woningen/gebouwen en energiebesparingen. Om dit te realiseren spelen technologische mogelijkheden een belangrijke rol.
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Nederland loopt achter mbt de doelstelling voor duurzame energie (in 2020 moet 20% van het totale energieverbruik duurzaam zijn) De overheid stimuleert dan ook het gebruik van duurzame energie. Aangezien een groot deel van het energieverbruik gebouwgebonden zullen vooral woningeigenaren en verhuurders gestimuleerd moeten worden om duurzame energie te verbruiken, dit kan o.a. door het toepassen van technologieën (zonnepanelen, windturbines, etc).
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Beschikbaarheid en betaalbaarheid fossiele brandstoffen onzeker. Door deze onzekerheid komt er steeds meer behoefte aan de opwekking van duurzame energie, waarbij de techniek om dit te doen een belangrijke rol speelt en steeds verder ontwikkeld zal worden.
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Aandeel zonne-energie is nog beperkt, maar zal in Nederland ook zonder subsidie stijgen door nieuwe technologie en lagere kosten. Er ontstaan collectieven rondom zonnepanelen.
3. Unterschied zwischen Deutsche und Niederländische Vorgehensweise (z.B. die Arbeitsweise, Technologie, Kommunikation, beteiligte Organisationen, usw.) -
In Duitsland worden vaste afnameprijzen voor energie gegarandeerd voor opgewekte duurzame energie. Hierdoor is het aandeel duurzame energie in de stroomvoorziening boven de 20%. In Nederland kennen we niet zo’n dergelijke regeling en ligt het aandeel veel lager.
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Duitsland loopt voor op het gebied van duurzame energie (o.a. door gunstige regelingen/subsidies), zowel in de productie als bij de ontwikkeling van nieuwe technologie.
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In Duitsland wordt door woningeigenaren veel meer duurzame energie opgewekt (zonne energie, windenergie)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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In Duitsland is het percentage van de energie dat van duurzame energiebronnen afkomstig is veel hoger dan in Nederland (25% versus 4%) (Agentschap NL, 2010)
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Duitsland betaalt jaarlijks 20 miljard euro aan subsidie voor groene stroom. Een belangrijk verschil tussen Nederland en Duitsland is dat Nederland eigen gasvoorraden heeft. Duitsland heeft kleinere eigen energievoorraden en wordt daardoor in grotere mate gedwongen om over te stappen naar groene stroom.
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In Duitsland is nog steeds veel nieuwbouw. De bedrijven hebben veel te veel werk. Dit maakt dat ze (nog) niet bezig zijn met procesoptimalisatie en kostenreductie.
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In Duitsland kennen ze ook Genossenschaften coöperaties rond bv windenergie.
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De rol van de architect neemt in Duitsland wel wat af.
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Die Rolle vom Architekt in Deutschland und von (haubt) Bauunternehmer in den Niederlanden
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Technisch können Niederländer im Bereich dauerhafte Technik von Deutscher oft lernen (Passiv bauen, Haustechnik)
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Die integrale Vorgehensweise von einem Betrieb oder von einem Konsortium in Nl gegen die die getrennte Aufgabenverteilung in D. auf Grund von dem Handwerkrichtlinien. Hauspflege Betriebe in den Nl die das gesamte Packet / die gesamt Dienstleisutung durchführen.
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In den Nl wird durch Unternehmer vor allem nach schießende Business Cases für Lösungen im Bestand gesucht. Diese brauchen sie zur Vermarktung.
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Andere Bautechniken und –Richtlinien in Deutschland und den Niederlanden
4. Für welche Zielgruppen sind diese Subthemen interessant? Overheid, gemeente, woningcorporaties, bouwkolom, toeleveranciers energieleveranciers en bewoners. Behörden, Gemeinde, Kreise, Wohnunggenossenschaften, Handwerk, Planer, Architekten, Zulieferanten, Stadtwerke, Energieproduzenten und Bewohner. 5. Was ist interessant für die Zielgruppe in Bezug auf die Subthemen? -
Technieken die zowel in Duitsland als in Nederland worden toegepast om gebouwen te verduurzamen (zowel nieuwbouw als bestaande bouw) of om duurzame energie op te wekken.
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Faal- en succesfactoren aan Duitse en Nederlandse kant van de grens op gebied van beleid en realisatie van woninggebonden energiebesparing en duurzame energieproductie.
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Voor EUREK is smart homes in Duitsland en Nederland relevant, smart grids niet. Smart grid is een infrastructuurvraagstuk.
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Decentrale opslag van warmte en elektra (Speichern) is een essentieel thema in Duitsland.
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Het energiezwaartepunt van EUREK zou moeten liggen op “”niedriecher Wärmeverbrauch”, de opslag (Speichern) van warmte en duurzame warmtebronnen. Tachtig procent van het energieverbruik is voor warmte (ruimte en tapwater). Deze trajecten zijn ook niet
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
afhankelijk van wetgeving. -
Erfolgsfaktoren für die deutsche und niederländische Seite der Grenze im Rahmen wohnungbezogener Energieeinsparungspolitik und dauerhafter Energieproduktionspolitik.
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Technische Entwicklungen und Erfahrungen im Bereich Bautechnik, Haustechnik, Smart Energy Systems (smart homes und smart grids)
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Schließende BC’s im Bereich dauerhafte Energie im Bestand.
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Ob Erfahrungen mit dem Vergleich zwischen kalkulierten und tatsächlichen Einsparungen übereinstimmen und was die Gründe sind für mögliche Unterschiede. Dies hat auch Folgen für den BC.
Thema: Energie/Green Building
Subthema: Sociale innovatie
1. Beschreibung Subthema Op technisch gebied zijn er tal van mogelijkheden voor het energetisch verbeteren van woningen of duurzame energie opwekking. Maar om daadwerkelijk energie te besparen is niet alleen de techniek van belang, maar net zo belangrijk, of misschien zelfs belangrijker is het gedrag van bewoners. Ten eerste moeten zij zelf inzien dat het investeren duurzaamheidsmaatregelen of energetische verbetering van hun woning nut heeft en voordeel oplevert (zowel financieel als op het gebied van comfort). Ten tweede speelt het gedrag van bewoners een belangrijke rol. Het houdt niet per definitie in dat bewoners na het verbeteren van hun woning hetzelfde gedrag vertonen qua verwarmen en ventileren. Uit onderzoek blijkt dat de vooraf berekende energiebesparing naar aanleiding van energetische maatregelen in de praktijk niet gehaald worden. Dit wordt mede veroorzaakt doordat bewoners bij meer comfort hun gedrag aanpassen. Vaker wordt de thermostaat een graadje hoger gezet of wordt er vaker een raam open gezet om te ventileren. Zowel woningeigenaren als huurders moeten gestimuleerd worden om energiemaatregelen te nemen en bewust worden van de voordelen (of consequenties als ze dit niet doen, zowel financieel als op het gebied van comfort). 2. Trends und Entwicklungen (gehörende zu den Subthema) -
Stijgende woonlasten als gevolg van stijgende energieprijzen. Door de stijgende energielasten zullen de woonlasten steeds verder stijgen. Voor bewoners (eigenaren en huurders) zou dit een trigger moeten/kunnen zijn om hun woning energetisch te verbeteren of duurzame energie op te wekken zodat de totale woonlasten zullen dalen.
3. Unterschied zwischen deutscher und niederländischer Vorgehensweise (z.B. die Arbeitsweise, Technologie, Kommunikation, beteiligte Organisationen, usw.)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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Die aktive Rolle von Wohnungsgenossenschaften in den NL
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Energiemaßnahmen sind in D. sozial mehr akzeptiert von Endverbrauchern (Energiewende)
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Die stimulierende Rolle von Gemeinden, Provinzen
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Kollektive Versuche / Vorgehensweisen in den Nl versus individuelle Vorgehensweise in D.
4. Für welche Zielgruppen sind diese Subthemen interessant? Overheid, gemeente, woningcorporaties, bouwkolom, toeleveranciers energieleveranciers en bewoners. Behörden, Gemeinde, Kreise, Wohnunggenossenschaften, Handwerk, Planer, Architekten, Zulieferanten, Stadtwerke, Energieproduzenten und Bewohner. 5. Was ist interessant für die Zielgruppe in Bezug auf die Subthemen? -
Die stimulierende Rolle von Gemeinden, Provinzen
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Kollektive Versuche / Vorgehensweisen in den Nl versus individuelle Vorgehensweise in D
Thema: Energie/Green Building
Subthema: Financieel
1. Beschreibung Subthema Om woningeigenaren en huurders over de streep te trekken om hun woning energetisch te verbeteren of duurzame energie te gaan opwekken, is het belangrijk dat zij niet alleen weten wat de initiële investeringskosten zijn, maar ook wat bijvoorbeeld de terugverdientijd is van de investering. Daarnaast is het belangrijk om inzichtelijk te maken wat de invloed van de maatregelen is op hun woonlasten, ook op lange termijn. Er zijn diverse subsidies/regelingen waar eigenaar en/of huurders gebruik van kunnen maken. Het terugverdienmodel voor particuliere huiseigenaren ziet er anders uit dan voor bijvoorbeeld huurders. De terugverdienmodellen zijn dan ook onder te verdelen in terugverdienmodellen voor particulieren, huurders en eigenaren (corporaties). Terugverdienmodellen particulieren: -
Rentevoordelen op de mogelijke leningen bij de banken
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Leaseconstructie te maken met de toe te passen installaties zoals zonnepanelen etc.
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Verdienmodel o.b.v. energiebesparing
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Verdienmodel o.b.v. het terugleveren (verkopen) aan het energieleverancier
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Invloed van de stijgende energieprijzen
Terugverdienmodel huurders:
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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Terugverdienmodel gebaseerd op de energiebesparingen
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Terugeverdienmodel gebaseerd op totale woonlasten (verhouding huurverhoging en energievermindering)
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Verkrijgen de energiesubsidies
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Invloed van stijgende energieprijzen en huurinflatie
Terugverdienmodel bedrijfsmatige eigenaren (corporaties) -
Verdienmodel op basis van geen huurverhoging
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Verdienmodel op basis van directe huurverhoging
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Terugverdienmodel gebaseerd op scenario’s sociale en commerciële huursector
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Invloed van huurinflatie en andere uitgaven zoals renteaflossing, onderhoud en vervanging installaties.
Ook weinig Duitse particulieren zijn bereid te investeren in energetische sanering omdat de terugverdientijd te lang is. Ook daar spelen sluitende business cases. Ook in Duitsland werken ze met terugverdienmodellen met b.v. nul twee en vijf procent. 2. Trends und Entwicklungen (gehörende zu den Subthema) -
Stijgende woonlasten als gevolg van stijgende energieprijzen; door de stijgende energieprijzen ontstaat er steeds meer behoefte om woningen energetisch te verbeteren.
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Ontstaan van collectieven rondom zonnepanelen; door collectief zonnepanelen aan te schaffen ontstaat er een gunstiger verdienmodel.
3. Unterschied zwischen Deutsche und Niederländische Vorgehensweise (z.B. die Arbeitsweise, Technologie, Kommunikation, beteiligte Organisationen, usw.) -
Das Bremsen der ökonomischen Krise in den NL und die (noch) Hochkonjunktur in D.
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Finanzierungsmodelle
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Förderung und Revolving Funds
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Steuerliche / juristische Möglichkeiten für dauerhafte Energieproduktion auf Straße-, Kwartier- Dorfsebene
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Die Bereitschaft in Energiesparungsmaßnahmen und die Produktion nachhaltiger Energie zu investieren
4. Für welche Zielgruppen sind diese Subthemen interessant? Overheid, gemeente, woningcorporaties, bouwkolom, toeleveranciers energieleveranciers en bewoners. Behörden, Gemeinde, Kreise, Wohnunggenossenschaften, Handwerk, Planer, Architekten, Zulieferer, Stadtwerke, Energieproduzenten und Bewohner. 5. Was ist interessant für die Zielgruppe in Bezug auf die Subthemen?
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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D-Nl Finanzierungsmodelle
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Vorgehensweisen mit Förderung , Revolving Funds und ESCO’s
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Steuerliche / juristische Möglichkeiten für nachhaltige Energieproduktion auf Straßen-, Quartiers- und Dorfebene
Thema: Energie/Green Building
Subthema: Bewohner und Kundenzufriedenheit/communicatie
1. Beschreibung Subthema Er zijn tal van technische en bouwkundige mogelijkheden om een woning energetisch te verbeteren. Parcitulieren kunnen hun woning op eigen initiatief verbeteren en woningcorporaties kunnen woningverbeterprogramma’s opstellen en proberen hun huurders hierin mee te krijgen. Belangrijk in beide gevallen is dat er rekening gehouden wordt met wat bewoners belangrijk vinden en de manier waarop en wat er naar bewoners toe gecommuniceerd wordt. Een bewoner kan bijvoorbeeld meer comfort belangrijker vinden dan een lagere energierekening. Daarnaast is het belangrijk om over de invloed van bewonersgedrag op energiebesparingen te communiceren. Vaak wordt de vooraf berekende energiebesparing niet gehaald. Inzicht in de oorzaken hiervan is belangrijke informatie voor partijen. Om bewoners mee te krijgen in verbetertrajecten is het dus belangrijk om de behoeften van bewoners te achterhalen en duidelijke informatie te geven. Goede communicatie, voorlichting en nazorg zijn dus essentieel voor de klanttevredenheid. Dit speelt zowel in het voortrjaect (verkoop en advies), tijdens de uitvoeringsfase en tijdens het wonen een belangrijke rol. Aspecten waarover gecommuniceerd moeten worden en die invloed hebben op de klanttevredenheid zijn o.a. comfort, bewonersgedrag, binnenklimaat en besparingen. Er zijn verschillende manieren om behoeften te achterhalen en bewoners te informeren en te stimuleren, o.a. -
Woonwensenonderzoek
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Bewonersavonden
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Huiskamergesprekken
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Modelwoning
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Maatwerkadvies
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Inzicht in mogelijke besparingen
Daarnaast is het belangrijk om te monitoren wat daadwerkelijk de effecten zijn van de maatregelen (energieverbruik, bewonersgedrag), zo dat deze informatie in vervolgtrajecten kan worden meegenomen. 2. Trends und Entwicklungen (gehörende zu den Subthema) -
Stijgende woonlasten als gevolg van stijgende energieprijzen; voor bewoners zou dit een goede aanleiding kunnen zijn om hun woning energetisch te verbeteren. Hier ligt een kans voor partijen, mits er goed gecommuniceerd wordt en naar behoeften gekeken wordt.
3. Unterschied zwischen deutscher und niederländischer Vorgehensweise (z.B. die Arbeitsweise, Technologie, Kommunikation, beteiligte
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Organisationen, usw.) -
35 % der Kunden sind „Kunden der Kunden“, wie z.B. Mieter einer Wohnungsgenossenschaft. Dabei gibt es 2 Kundenarten: Professionals und Privatpersonen mit verschiedenem Fachwissen und Ansprüchen / Ansichten im Bereich Leistungen.
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In Duitsland wordt er door particulieren al veel meer maatregelen genomen om hun woning energetisch te verbeteren en/of duurzame energie op te wekken. Hier is het dus al meer een gemeengoed en hebben particulieren al meer kennis op dit gebied. In Nederland is dit minder het geval, waardoor hier voorlichting en communicatie nog belangrijker is.
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Duitse gemeenten (beraten) adviseren particulieren individueel. Buurt- en wijkgericht aanpakken zijn er veel minder / niet.
4. Für welche Zielgruppen sind diese Subthemen interessant? Overheid, gemeente, woningcorporaties, bouwkolom, toeleveranciers energieleveranciers en bewoners. Behörden, Gemeinde, Kreise, Wohnunggenossenschaften, Handwerk, Planer, Architekten, Zulieferer, Stadtwerke, Energieproduzenten und Bewohner. 5. Was ist interessant für die Zielgruppe in Bezug auf die Subthemen? -
Die Erfahrungen auf Grund von Monitoring und die Folgen für die BC´s
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Aanpak in D en NL mbt voorlichting en communicatie richting bewoners.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Domotica/Smart Home Thema: Domotica/Smart Home
Subthema:
1. Beschreibung Subthema Unter „Ambient Assisted Living“ (AAL) werden Konzepte, Produkte und Dienstleistungen verstanden, die die Interaktion zwischen technischen und sozialen Systemen verbessern, mit dem Ziel, die Lebensqualität für alle Menschen in allen Lebensabschnitten zu erhöhen. Bij AAL draait het niet alleen om integratie van techniek en bediening in de woning, maar ook om de dienstverlening van buitenaf naar de woning (internet, alarmeren, telefoneren, etc). Domotica kan een bijdrage leveren aan een aantal maatschappelijke problemen, waaronder de vergrijzing, duurzaamheid en veiligheid. Vier Subthemen: -
Gesundheit & HomeCare Gesundheitsvor- und –fürsorge (Prävention, Telemonitoring, Tele-Reha, Pflege- und Sozialdienste).
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Sicherheit & Privatsphäre Alarmfunktionen (z. B. Feuer, Wasser, Gas), Notruf,
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Versorgung & Hausarbeit Versorgung über Lieferservices, Reinigung (selbstreinigende Geräte, autonomer Staubsauger, Robotik ...), benutzergerechte Alltagstechnik zu Hause und unterwegs (Video, PC, Weiße Ware,...), Domotica (Gebäudeautomatisierung, Energie)
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Soziales Umfeld Freizeitgestaltung, Kommunikationsnetzwerke und soziale Integration (Familie, Freunde, soziale Einrichtungen, Nachbarschaftshilfe, Ehrenämter), Mobilität (Nahfeld: Treppenlifte), Vorsorge (Bewegung, Ernährung), Ernährungsmonitoring (Übergewicht, Fehlernährung, Essstörungen, Dehydrierung), Wohlbefinden und Wellness (Service-Wohnen, Komfort)
2. Trends und Entwicklungen (gehörende zu den Subthema)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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Vergrijzing; domotica kan ouderen ondersteunen bij het wonen.
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Woonservicegebieden; in woonservicegebieden kunnen ouderen zo lang mogelijk zelfstandig blijven wonen. Domotica kan dit ondersteunen door toepassingen op het gebied van zorg, beveiliging, communicatie en comfort.
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Verbeteren vermogenspositie van ouderen; ouderen hebben meer te besteden waardoor ze ook meer middelen zullen hebben om te investeren in domotica om het wonen comfortabelere te maken en langer zelfstandig te kunnen blijven wonen.
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Toename psychosociale problemen; met domotica toepassingen kan het leven van dementeren ondersteund worden.
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Extramuralisering (langer zelfstandig wonen van ouderen, overheidsbeleid scheiden van wonen en zorg); domotica kan het langer zelfstandig wonen van ouderen ondersteunen door toepassingen op het gebied van zorg, communicatie, beveiliging en comfort.
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Stijgende woonlasten als gevolg van energielasten; door stijgende energielasten ontstaat steeds vaker de behoefte om het energieverbruik te monitoren (energiemanagement).
3. Unterschied zwischen deutscher und niederländischer Vorgehensweise (z.B. die Arbeitsweise, Technologie, Kommunikation, beteiligte Organisationen, usw.) Nachfolgende Ausführungen entstammen im Wesentlichen der Veröffentlichung der „Beobachtungsstelle für gesellschaftspolitische Entwicklungen in Europa“. Internet: www.beobachtungsstelle-gesellschaftspolitik.eu, , D-60439 Frankfurt a. M.,Deutschland (Titel: Technische Assistenzsysteme für ältere Menschen in der EU, „Ambient Assisted Living“ (AAL) in den Niederlanden, Autorin Geja Langerveld). Zowel Nederland als Duitsland neemt deel aan het Europese ‘Ambient Assisted Living (AAL) Joint Programme’. Daarnaast hebben beide landen ook nationale subsidieprogramma’s. In Duitsland ondersteunt het bondsministerie van onderwijs en onderzoek (BMBF) regionale projecten. De Duitse regering heeft naast het Europese programma een apart nationaal AAL-programma opgezet. Het programma richt zich op de versterking van het regionale aanbod en daadkrachtige bedrijfsmodellen. Technologische innovatie staat hoog op de agenda van de Duitse overheid. Ook mondiaal wil Duitsland haar positie versterken door middel van de landelijke HighTech-Strategie 2020. Hieronder valt ook het Duitse AAL-programma. De projecten binnen het AAL-programma zijn om deze reden dan ook vooral technologie gedreven. Daarnaast richten de projecten zich vooral op de ontwikkelingsfase van het product of dienst. Hoe het product een plaats in de maatschappij moet krijgen, wordt minder meegenomen in de projecten (de marketing, imago). Vanuit de Nederlandse overheid komt het onderwerp naar voren in de topsectoren High Tech en Lifescience & Health. (Rijksdienst voor Ondernemend Nederland, 2013) Niederlande : Pilotanwendungen Telemonitoring und „smart home“ Verbreitungs-Programm (Fortgeschrittene Notrufsysteme,Telekonsultation,Hausautomation,Zugang zu Versorgungsleistungen, fortgeschrittene Logistik-und Managementsysteme für
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Betreuung und Pflege) Ambient Assisted Living bzw. die technische Alltagsunterstützung für ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen trifft in den Niederlanden auf gute Ausgangsbedingungen, denn ein Großteil der hier lebenden älteren Menschen sind Internet- und digitalen Lösungen gegenüber positiv eingestellt. Die größte Herausforderung bei der Umsetzung des IKT-Mainstreamings sind Hindernisse im alltäglichen Gebrauch. In den Niederlanden sind die Bedingungen für den Einsatz von IKT-Lösungen – mit dem Ziel, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern – sehr günstig. Es ist eine gute Infrastruktur vorhanden: Circa 95 % aller Haushalte haben Internetzugang (87,5 % Breitband). 42 % der Bevölkerung nutzen ein Smartphone und 27 % einen Tablet-Computer für den Internetzugang (Van Deursen und Van Dijk, 2012). Ältere Menschen und das Internet In den letzten zehn Jahren ist die Internetnutzung unter älteren Menschen in den Niederlanden enorm angestiegen. Im Jahr 2012 hatten 81 % der über 65-Jährigen Internetzugang; viele Senioren und Seniorinnen nutzen das Internet regelmäßig, zumeist über einen PC oder Laptop. Zu den beliebtesten Online-Aktivitäten gehören: E-Mail-Versand, Recherche zu Produkten und Dienstleistungen, gesundheitsbezogene Themen und Nachrichten, Online-Banking, Reisedienste und öffentliche Dienstleistungen. Nahezu 40 % der Nutzenden spielen gerne OnlineSpiele. Auch soziale Online-Aktivitäten werden immer beliebter. Von den über 50-Jährigen Internetnutzer/innen sind 50 % in sozialen Netzwerken aktiv, 35 % chatten, 32 % skypen und 30 % gehören mindestens einer Online-Gemeinschaft an. Die größte Online-Gemeinschaft für ältere Erwachsene ist www.seniorweb.nl mit über 135.000 Mitgliedern. Nationale IKT-Politik für ältere Erwachsene Die nationale Politik für ältere Erwachsene in den Niederlanden bezieht sich vor allem auf den Gesundheitsbereich. Die Integration in die sozialen Dienste sowie in das Wohnungswesen spielt dabei eine wichtige Rolle (je nach Arbeitsbereich der Lokalpolitik). Die niederländische Teilnahme am AAL-Programm wird von der Abteilung Langzeitpflege des Ministeriums für Gesundheit, Wohlergehen und Sport gefördert. AAL-Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität und der Unabhängigkeit älterer Erwachsener – mit Unterstützung ihrer sozialen bzw. Fürsorgenetzwerke – können (hoffentlich) den Bedarf an intensiver und teurer institutioneller Pflege verhindern oder zumindest verzögern. In diesem Sinne ergänzt AAL die nationalen Programme zur Förderung der Teleüberwachung von Gesundheitswerten (Telecare), der Gebäudeautomation und der eigenverantwortlichen Versorgung chronischer Krankheiten im Bereich Betreuungs- und Haushaltsdienstleistungen für ältere Menschen. Hindernisse überwinden: Schwerpunkt Anwendung
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Viele Projekte mit guten Resultaten laufen aus, wenn die Projektförderung zu Ende geht. Daher lag der Schwerpunkt in den letzten Jahren hauptsächlich auf der Anwendung und dem Upscaling bewährter Praktiken (d. h. bereits erhältlicher IKT-Lösungen). Dies wird durch verschiedene nationale und regionale Pro-gramme gewährleistet – wie zum Beispiel Care for Better, Technische Assistenz in kleinen Wohneinheiten, InForCare und Smart Care (Provinz Noord-Brabant). Um das Aufgreifen von Innovationen in Langzeitpflegeorganisationen zu unterstützen, erhalten diese Förderungen, zum Teil in Form von Kapital, zum großen Teil aber in Form von Hilfsmitteln, Schulungen und Beratung, damit die Umsetzung der Innovationen und Qualitätsverbesserungsmaßnahmen Hand in Hand geht mit den nötigen Veränderungen im Bereich der Organisations- und Arbeitsprozesse. Viele Innovationen stammen aus der Informations- und Kommunikationstechnologie; entsprechende Richtlinien wurden zur Verfügung gestellt. Die wichtigsten Hindernisse für ein Upscaling von IKT- und E-Health-Innovationen wurden in mehreren Studien identifiziert. Abgesehen davon, dass die potenziellen Endverbraucher/innen mit Informations- und Kommunikationstechnologien (dies gilt für ältere Erwachsene ebenso wie für Pflegepersonen) kaum vertraut sind und es Organisationskulturen gibt, die nicht förderlich sind, besteht ein weiteres auffälliges Hindernis: der fehlende Wirtschaftlichkeitsnachweis (d. h. der Vergleich zwischen Kosten/Aufwand einer Innovation einerseits und ihren Vorteilen/Auswirkungen andererseits). Versäumnisse sind zudem in puncto Nachhaltigkeit erkennbar. Denn um neue Techniken umzusetzen, bedarf es einer angemessenen Finanzierung und Standardisierung, etwa von technischen Details, wie der Interoperabilität. An beidem mangelt es bisher. Außerdem passen die rechtlichen Bestimmungen derzeit nicht zu den sich ändernden Verantwortlichkeiten zwischen verschiedenen Pflegedienstleistenden und/oder informell Pflegenden und/oder Patient/innen. Im Bereich IKT spielen auch die Anbieter eine Rolle: Ist z. B. eine Ärztin/ein Arzt haftbar, wenn sie oder er auf ein elektronisches Alarmsignal nicht rechtzeitig reagiert, weil das System fehlerhaft ist? Die Tatsache, dass das Entwerfen von Systemen für Senior/innen im von Männern dominierten IKT-Bereich nicht gerade als „sexy“ gilt, ist der Sache ebenfalls wenig zuträglich. Die Verbreitung von IKT-Lösungen Das am weitesten verbreitete System in den Niederlanden ist das traditionelle persönliche Alarmsystem (Alarmknopf um den Hals), das von kommerziellen Anbietern und häuslichen Pflegediensten angeboten wird. Angeregt durch mehrere nationale und regionale Programme, nimmt auch der Gebrauch komplexerer IKT-Lösungen zur Unterstützung unabhängiger Lebensumstände zu; hier sind besonders die Systeme „PAL4“ (Personal Assistant for Life) und „Viedome“ zu nennen. Es handelt sich bei diesen Systemen um offene Plattformen, die verschiedene Service-Kombinationen in den Bereichen Komfort, Sicherheit, Kommunikation, Unterhaltung, Fürsorge und Pflege ermöglichen. Außerdem können und werden mit diesen Plattformen bereits sogenannte E-Health-Services vernetzt; unter anderem Portale zur Förderung von „gesundem Altern“ und der eigenverantwortlichen Versorgung chronischer Krankheiten wie Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Diese Dienstleistungen sind über Touchscreens, TV oder PC zugänglich; unlängst haben manche Organisationen auch den Zugang über das iPad eingeführt. PAL4 bietet zusätzliche Dienstleistungen, die Menschen mit (leichter) Demenz und ihren informellen Pflegepersonen ein längeres (unabhängigeres) Verbleiben im häuslichen Umfeld ermöglichen.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Ein präventives Sensorsystem überwacht die täglichen Lebensmuster und gibt Signale zur Vermeidung gefährlicher Situationen. Zum System gehören persönliche Alarmvorrichtungen, Türsensoren, Sensoren zur Messung des Stromverbrauchs, eine Bettmatte, eine Stuhlmatte sowie Bewegungssensoren. Viedome bietet zusätzliche Dienstleistungen an, die Menschen mit (schwerwiegenderen Formen von) Demenz zu mehr Freiheit verhelfen, indem z. B. erkannt wird, ob die Person das Haus verlässt. PAL4 beruht auf einer Kollaboration für die Weiterentwicklung und auf einem neuen Geschäftsmodell, welches die telemedizinische Versorgung in größerem Umfang erleichtert. Viedome betont, dass für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzen eine individuelle Auswahl an attraktiven Dienstleistungen, welche im täglichen Leben eingesetzt und in individuelle Lebensmuster integriert werden können, entscheidend ist. Zentral sind dabei der soziale Wert eines Systems, der Spaßfaktor bei der Nutzung sowie die Kommunikation mit Familie und Freund/innen. Wenn nötig, können jederzeit Pflegedienste hinzugefügt werden; diese sollten jedoch nicht im Mittelpunkt stehen. In kleinen Wohneinheiten werden neue Technologien für Demenzpatient/innen eingesetzt. Sicherheits- und Überwachungssysteme (aktive Alarmsysteme, Zugangskontrolle, Kameraüberwachung, automatische (Nacht-)Beleuchtung, Bewegungsmelder) sowie Audio- und Videokommunikation gehören dabei zu den beliebtesten technologischen Lösungen. Diese Art des intelligenten Wohnens hilft, den Einsatz von Pflegekräften zu reduzieren; gleichzeitig haben die Bewohner/innen deutlich mehr Bewegungsfreiheit. Anleitung und Unterstützung Vor vier Jahren begannen vier Regierungsorganisationen ihre Zusammenarbeit mit dem Ziel, einige der vorhandenen Hindernisse zu überwinden und technische Innovationen im Gesundheitsbereich voranzubringen. Die 2011 eingeführte Webseite „Care for Innovation“ unterstützt Innovator/innen durch die Bereitstellung von Informationen, die Beantwortung häufiger Fragen sowie durch die Möglichkeit, sich mit anderen Akteur/innen zu vernetzen. Es ist nicht überraschend, dass viele Innovationen auf IKT basieren. Im Backoffice werden Vorschriften, Abläufe und Prozesse optimiert und koordiniert. Seit 2012 gilt für Telecare (Bildschirm-zu-Bildschirm) das finanzielle Rückerstattungssystem. Pflegeorganisationen können für jede/n Kund/in im Telecare-System vier Kontaktstunden pro Monat beantragen. „Care for Innovation“ bietet außerdem Informationen und Links zu Einrichtungen, die für die Überwachung der Qualität und der Sicherheitsbestimmungen (Auf-sichtsbehörde für das Gesundheitswesen) sowie für die IKT-Standards (Nictiz) zuständig sind. ZonMw, die nationale Förderorganisation für Forschungs- und Entwicklungsprogramme im Gesundheitsbereich, setzt IKT und E-Health als strukturellen Teil aller Förderprogramme um und bereitet derzeit eine Forschungsagenda zu E-Health und IKT im Gesundheitsbereich vor. Der wirtschaftliche Nutzen ist ein wesentlicher Faktor für eine positive Entscheidung über die Umsetzung von IKT und E-Health-Lösungen. Im Bereich der Lang-zeitpflege sind die Vorteile für die Lebensqualität älterer Erwachsener, die Qualität der Pflege sowie die Qualität der Arbeit des Pflegepersonals wichtige Faktoren, die in Betracht gezogen werden müssen. Die unabhängige Forschungsorganisation TNO hat ein Tool zur Wirtschaftlichkeitsprüfung entwickelt. Dieses Tool steht dem AAL-Bereich in englischer
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Sprache zur Verfügung und ist kostenlos über die folgende Webseite zugänglich: www.businesscase-longtermcare.com. Innovation: Forschung und Entwicklung Die Entwicklung innovativer Technologielösungen für die alternde Bevölkerung gehört derzeit zum nationalen Top-Sektor Lebenswissenschaft & Gesundheit einer öffentlich-privaten Kooperation von Ministerien, Unternehmen und Forschungspartnern. Das Programm, das AAL am nächsten kommt, ist die Entwicklung, die Evaluation und der Einsatz von Geräten für die extramurale Diagnostik, die autonome physiologische und Verhaltensüberwachung zu Hause sowie das Training und die Therapie im täglichen Leben. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Prävention von chronischen Krankheiten. Zukunftsgerechte Politik Um ein nachhaltiges Gesundheitssystem für die Zukunft gewährleisten zu können, bedarf es der Förderung von Innovationen im Bereich der Langzeitpflege; dazu gehören IKT-Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben sowie eine intelligentere Organisation der Pflegeprozesse. Sowohl die Integration von Prävention, Heilung und Pflege für Menschen mit chronischer Erkrankung als auch die soziale Pflege (Betreuung und Begleitung) und Fürsorge sind hierbei relevant; dies misst den Kommunen eine stärkere Bedeutung zu. Um dem Bedarf an Pflege und Betreuung für eine wachsende Anzahl von Menschen mit Demenz gerecht zu werden, wurde im April dieses Jahres in den Niederlanden der sogenannte Delta-plan Demenz herausgegeben (Ministry of Health 2013). Dieses Programm strebt die Einrichtung eines nationalen Pflegeportals, eines Informationsregisters sowie eines entsprechenden Forschungsprogrammes – des niederländischen Parts der „Joint Programming Initiative on Neurodegenerative Diseases“ (JPND) – an. Zudem sollen ältere Menschen mit ausreichenden finanziellen Mitteln zukünftig stärker in die Finanzierung sowie informell Pflegende in die Organisation der Pflege eingebunden werden. Da aktuelle Planungen der zukünftigen Politik eher eine geringere öffentliche Unterstützung als heute vorsehen, wird es in Zukunft umso wichtiger, einen kundenorientierten Marktansatz für AAL-Lösungen zu finden. 4. Für welche Zielgruppen sind diese Subthemen interessant? 5. Was ist interessant für die Zielgruppe in Bezug auf die Subthemen? Krankenhäuser Beispiele von AAL-Unterstützung: -
Unterstützung durch enge Kooperation bzw. Verzahnung mit Ärzten, Krankenhaus, Apotheke, Pflegedienst etc. durch Zugriff auf eine elektronische Akte
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Unterstützung alter, jedoch nicht geriatrischer Patienten durch digitalen Begleiter, RFID, digitale Patienteninformation/-aufklärung, Orientierungsmaßnahmen, frühzeitige Mobilisierung und Kräfteaufbau durch Einsatz von Telemonitoring, ...
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Ambulante Pflegedienste Beispiele von AAL-Unterstützung: -
Unterstützung durch enge Kooperation bzw. Verzahnung mit Ärzten, Krankenhaus, Apotheke, Pflegedienst etc. durch Zugriff auf eine elektronische Akte
-
Entlastung durch Automatisierung der Dokumentation
-
Entlastung durch Pflege-Roboter
-
Usw.
Stationäre Pflegeeinrichtungen Beispiele von AAL-Unterstützung: -
Technik: siehe
-
Technik zur Unterstützung der Pflegenden
-
Gesundheitsbeeinflussung der Pflegebedürftigen durch Licht-Szenarien
-
Sturz-Prophylaxe
-
Sensorböden
Sozialversicherungen Viele Möglichkeiten der Kostenreduktion scheitern heute an der Zersplitterung der Zuständigkeiten und Budgets, an dem Verschieben von Aufgaben von einem Bereich in den anderen. Pflegeversicherung -
Ambulante Betreuung statt stationäre Versorgung spart Kosten.
Versicherungen -
Neue Finanzierungsangebote für neue Technologien und Unterstützungsmethoden im Alter
Wohnungswirtschaft -
Möglichkeit des Verbleibs der Mieter im angestammten Wohnraum trotz beginnender Vergesslichkeit, Pflegebedürftigkeit etc.
-
Ausweitung der Wertschöpfungskette durch Kooperationen mit Handel, Facility-Management, Pflegedienste etc.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Handwerk AAL-Technologien müssen in Neubauten eingebaut bzw. im Wohnungsbestand nachgerüstet werden. Dabei sind häufig Kenntnisse über das eigene Fachgebiet hinaus notwendig. AAL-Installateure -
Netzwerk
-
Elektrik
-
Elektronik
-
IT
-
Sanitär
Dienstleister AAL-Technologien sind ohne Dienstleistung nur im Ausnahmefall sinnvoll. Ein intelligenter Rauchmelder muss seine Meldung irgendwo hin abgeben, seine Batterien müssen durch irgendjemanden ausgetauscht werden. AAL-Integratoren Für das AAL-Technologie-Umfeld müssen Standards, Ontologien etc. bereitgestellt und Testverfahren entwickelt werden, die sicherstellen, dass ein AAL-System als Ganzes einwandfrei funktioniert, aber auch neue Komponenten wie Software, Geräte oder Konfigurationen wie Regel problemlos integriert werden können. Kapitalgeber Da die Menschen, für die AAL-Technologien entwickelt werden, heute bereits leben, und damit die Menge der Betroffenen ohne personelle Unterstützung bereits leicht hochgerechnet werden kann, sehen viele VC-Geber in diesem Technologiefeld eine sichere Anlage. (vgl. Birgid Eberhardt, Zielgruppen für AAL-Technologien und –Dienstleistungen BMBF/VDE 2009)
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 5 Ergebnisse Ideenwerkstatt Business Model Canvas Bilder von der Ideenwerkstatt am 22. November 2013
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 6 Möglichkeiten für den Euregionalen Wissentransfer In onderstaand overzicht wordt per thema weergegeven welke onderwerpen voor de doelgroepen interessant zijn. Thema
Subthema
Mogelijkheden voor Euregionale kennisuitwisseling
Green Building /
Techniek
-
Energie
Technieken die zowel in Duitsland als in Nederland worden toegepast om gebouwen te verduurzamen (zowel nieuwbouw als bestaande bouw) of om duurzame energie op te wekken.
-
Faal- en succesfactoren aan Duitse en Nederlandse kant van de grens op gebied van beleid en realisatie van woninggebonden energiebesparing en duurzame energieproductie.
-
Uitwisseling van ervaring met Smart Homes in Duitsland en Nederland.
-
Decentrale opslag van warmte en elektra (Speichern) is een essentieel thema in Duitsland.
-
Het energiezwaartepunt van EUREK-BW zou moeten liggen op “”niedriecher Wärmeverbrauch”, de opslag (Speichern) van warmte en duurzame warmtebronnen. Tachtig procent van het energieverbruik is voor warmte (ruimte en tapwater). Deze trajecten zijn ook niet afhankelijk van wetgeving.
-
Fehl- und Sukzessfaktoren an Nl und D Seite der Grenze im Rahmen von Wohnungbezogene Energiesparungs- und dauerhafte Energieproduktionspolitik.
-
Technische Entwicklungen und Erfahrungen im Bereich Bautechnik, Haustechnik, Smart Energy Systems (Smart Homes und Smart Grids)
-
Schließende BC’s im Bereich dauerhafte Energie im Bestand.
-
Ob Erfahrungen mit dem Vergleich zwischen kalkulierte und wirkliche Einsparungen übereinstimmen und was die Grunde sind für mögliche Unterschiede. Dies hat auch Folgen für dem BC.
Sociale innovatie
-
D- Nl Finanzierungsmodelle
-
Vorgehensweisen mit Förderung , Revolving Funds und ESCO’s
-
Steuerliche / juristische Möglichkeiten für dauerhafte Energieproduktion auf Straße-, Kwartier- Dorfsebene
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Bewoners- en klant-
-
Die Erfahrungen auf Grund der Monitoring und die Folgen fur die BC´s
tevredenheid/
-
Aanpak in D en NL mbt voorlichting en communicatie richting bewoners.
-
Voorbeelden van AAL ondersteuning op het gebied van zorg, comfort, gemak
-
Uitwisseling van D-NL ervaring met AAL projecten
-
Uitwisseling van ervaring met betrekking tot onderscheid in aanpak
-
Nieuwe technieken
-
AAL in relatie met de zorgverlening
-
Zugang zu fundierten, praxisnahen Informationen
-
Gute Beratung, Schulung und Bekanntmachung der Vielfalt an Förderprogrammen
-
Matching: Spezialisierte Fachleute (Handwerker, Planer, Architekten) und Nachfrager
-
Imageverbesserung des Begriffs „Barrierefreiheit“: Barrierefreiheit kann nicht nur funktionell,
communicatie Domotica / AAL
Barrièrevrijheid /
Barrièrevrijheid
DfA
sondern auch ästhetisch hochwertig sein -
Niederschwelliger Zugang zu den Norminhalten
-
Beratung über die Relevanz und Verpflichtung zur Anwendung von Normen in versch. Bereichen
-
Stärkere Kommunikation des Schutzziel-Konzeptes und der nutzbaren Freiheit, nutzerorientierte Lösungen abweichend von denen in der Norm vorgeschlagenen zu entwickeln.
-
Öffentl. Auftraggeber: „Access Audit“-Angebote zur Unterstützung der Bauabnahme und zur Aufdeckung von Handlungsbedarf in der Kommune
DfA
-
Einführung von „Access Statements“ als strategisches Werkzeug
-
Uitwisseling van goede voorbeelden D – NL
-
Konkrete, handlungsleitende und allgemein anerkannte Kriterien für Design für Alle
-
Zusammenstellungen guter Beispiele, Produkte, Gebäude
-
Strategien und Instrumente zur Implementierung von DfA in eigene Prozesse
-
Möglichkeiten zur Verbindung von DfA mit Trend- und Lifestyle-Themen (-> “Schöner Wohnen”)
-
Für Verbraucher: Erkennbarkeit eines Mehrwertes durch DfA, ohne die Gefahr, dass Produkte aufgrund von “DfA-Labelling” abgelehnt werden.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 7 Mobiles Kompetenzzentrum Stichworte Kompetenzzentrum :
Kompetenzzentren stellen eine Form der organisatorischen Bündelung von Fachwissen, Verantwortlichkeit, Zuständigkeit und Befugnissen in zeitlicher und inhaltlicher Form dar (Wirtschaftslexikon24, 2013).
Event:
Allgemein eine Veranstaltung
Mobilität :
Mobilität bezeichnet in jeweils speziellen Handlungs- oder Gegenstandszusammenhängen den Wechsel zwischen Orten oder Positionen in physischen, geografischen, sozialen oder virtuellen Räumen (Wikipedia, 2013).
Kernaktivitäten „Mobiles Kompetenzzentrum (Sensibilisierung und Aktivierung)“ Mobilität ist eine Grundvoraussetzung unseres Lebens und Wirtschaftens geworden. Mobilität ist selbstverständlich in Bezug auf die Berufswahl, Kommunikation, Einkauf und Synonym für Flexibilität. Unter "Mobil sein" wird das Fahren mit dem eigenen Auto, mit dem Fahrrad, mit Bus und Bahn oder auch die Fortbewegung zu Fuß verstanden. Die Kernaktivität „Eventpaket – mobiles Kompetenzzentrum“ beschreibt, wie Mobilität auch in den Bereichen Kompetenz- und Wissensvermittlung eingesetzt werden kann. Die Idee ist, Kompetenz und Wissen dorthin zu bringen, wo es aktuell angefordert und gebraucht wird. Mit einem „mobilen Kompetenzzentrum“ Bauen und Wohnen der Zukunft kann -
auf einer vorhandenen Basiskompetenz aufgebaut werden, die systematisch weiterentwickelt wird,
-
ein hochklassiges Beratungs- und Informationsangebot effektiv in der Fläche umgesetzt werden,
-
erfolgt ein Paradigmenwechsel von einer passiven zu einer aktiv zugehenden Form des Beratungs- und Wissenstransfer,
-
erfolgt eine Investition in Struktur, nicht in Steine.
Das „mobile Kompetenzzentrum“ ist eine Weiterentwicklung der traditioneller immobilen Kompetenzzentren hin zu einem nachfrageorientierten Bildungsdienstleister, der entsprechend der fachlichen Schwerpunktes für Unternehmen, Organisationen und Kommunen innovationsfördernde und problemlösende Qualifizierungs- und Beratungs-leistungen zeitnah generieren und praxis/betriebsnah umsetzen kann.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Durch die Arbeit des mobilen Kompetenzzentrums soll die Bereitschaft zum Existenz-ausbau innovativer Unternehmen in den fachlichen Schwerpunkten forciert, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe verbessert und die Anpassungsleistung an die technische Entwicklung unterstützt werden. Darüber hinaus sollen die Nachfrage zu den fachlichen Schwerpunkten informiert, sensibilisiert und aktiviert werden. Instrument Interessierten Kommunen im EUREGIO-Raum wird durch das mobile Kompetenzzent-rum ein thematisch breites Informations- und Beratungsangebot mit „Eventcharakter“ geboten. Verschieden vorbereitete Formate (Individuelle Konzepte mit eingehenden Analysen, kreative Präsentationen, Vorträge, Fachtagungen, Bürgersprechstunden, Messen, Eventwochen) stehen als Module zur Verfügung Diese können einzeln oder in Kombination zusammengestellt und abgerufen werden. Professionelle Fachleute und Aktionsmaterialien werden zur Verfügung gestellt. Nach Möglichkeit erfolgt eine Kooperation mit lokalen Partnern, die Nachfragern dann als lokale Experten zur Verfügung stehen. „Barrierefreiheit“, „Energieeffizienz“ und / oder „intelligente Haustechnik“ sind die zentralen Themen, die bei einer Veranstaltung im Mittelpunkt stehen können. Ergänzend dazu werden Hilfestellungen und Informationen zu den Themen „neue Wohnformen“, „haushaltsnahe Dienstleistungen“ und „Pflege 3.0“ gegeben. Darüber hinaus können die aktuellen Förder- und Finanzierungsprogramme vorgestellt werden. Das „mobile Kompetenzzentrum verfügt in den Schwerpunktbereichen über modernste Ausstattungen und umfassendes Fachwissen. Vorteile Die wesentlichen Vorteile eines „mobilen Kompetenzzentrums“ bestehen darin, dass -
die Zielgruppen (Nachfrager, Organisationen, Unternehmen und Kommunen) direkt angesteuert werden können,
-
keine großen Kosten oder weite Wege in Kauf genommen werden müssen und somit
-
mehr Zeit vor Ort besteht und im günstigsten Fall
-
ein attraktives Event umgesetzt wird.
Außerdem entsteht aufgrund des Eventcharakters in den jeweiligen Bausteinen/Modulen -
ein enger und persönlicher Kontakt zu den jeweiligen Zielgruppen.
-
Damit ist die Gelegenheit für regen Informationsaustausch und Wissenstransfer in besonderer Weise gegeben.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Die Bausteine/Module: -
sind vollständig organisiert;
-
sind in allen Größenordnungen und Lokalitäten denkbar;
-
können auch relativ kleine Zielgruppen ansprechen;
-
und an die Ansprüche vor Ort angepasst werden.
Mit dem mobilen Kompetenzzentrum werden zu verschiedenen Veranstaltungen und Gelegenheiten öffentliche Beratungs- und Informations- und Eventtermine angeboten. Das Angebot des „mobilen Kompetenzzentrums“ ist fachtheoretisch wie fachpraktisch von hohem Niveau. Der Informations- und Wissenstransfer und die Vermittlung des Knowhows wenden fortschrittliche und erfolgversprechende didaktische Methoden an und setzen neueste Medien ein. Ein „mobiles Kompetenzzentrum“ vor Ort hilft Zeit und Geld zu sparen. Es ist als Konzept ist ein breitenwirksames und in der Fläche effektives Instrument zur Sensibilisierung, Information und Aktivierung der Nachfrage, Organisationen, Unternehmen und Kommunen zum Thema „Bauen und Wohnen für die Zukunft“. Mit dieser zugehenden Form der Beratung und des Wissen Transfers können alle Bedarfs- und Anspruchsgruppen erreicht werden, ohne dass sie selbst ein Kompetenz-zentrum aufsuchen müssen. Das „mobiles Kompetenzzentrum“ ermöglicht für die ca. 130 Städte, Gemeinden und Kreise aus dem Münsterland, dem südwestlichen Niedersachsen und den östlichen Niederlanden, den circa 3,4 Million Menschen und der ca.13.000 km² großen Fläche die Gestaltung einer effektiven Beratung. Zugleich kann so die Breitenwirkung und Akzeptanz gefördert werden. Das „mobiles Kompetenzzentrum“ vernetzt sich auf deutscher und niederländischer Seite mit Kooperationspartnern und erschließt vorhandenes Wissen über die Region hinaus. Bedeutung Mit Hilfe des mobilen Kompetenzzentrums soll die Kompetenz in den Städten und Gemeinden im EUREGIO-Raum zu den Themen „Bauen und Wohnen“ der Zukunft erhöht werden. Gleichzeit soll der Wissenstransfer als Event erlebbar gemacht werden. In den kommenden fünf Jahren soll möglichst in jeder Kommune der EUREGIO auf deutscher und niederländischer Seite mindestens eine Veranstaltung stattfinden. Städte und Gemeinden, Verbände, Vereine, Unternehmen oder Gruppen können den Einsatz des mobilen Kompetenzzentrums anfragen und buchen.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Bausteine des Angebotes (beispielhaft) Im Rahmen einer Veranstaltung oder eines Events werden kommunale Handlungskonzepte und Strategien entwickelt, Marktchancen vorgestellt sowie Wissenschaft und Praxis zusammengeführt. Die Aktivitäten sind bspw. in folgende Bausteine unterteilt: -
Information und Aktivierung der Verbraucher, Wohnungseigentümer und Mieter;
-
Zusammenführung von Nachfrage und Angebot vor Ort;
-
Beratung und Qualifizierung von Handwerkern, Planern und Dienstleistern;
-
Transfer von Wissen und technologischen Innovationen;
-
Publizität / Öffentlichkeitsarbeit;
-
Projektmanagement.
Aktivitäten können sein (beispielhaft): -
Organisation einer Wanderausstellung;
-
Ort: in unterschiedlichen Örtlichkeiten (Banken, Stadtverwaltung, VHS etc.);
-
Zielgruppe: Endverbraucher;
-
Inhalt: Sensibilisierung/Aktivierung für die Thematiken.
Fachtagung „Förderung von Innovationen“ Ort: in unterschiedlichen Örtlichkeiten (Banken, Stadtverwaltung, VHS etc.) Zielgruppe: Anbieter und Hersteller aus dem EUREGIO-Gebiet (Handwerker, Architekten, Planer, Dienstleister) Inhalt: Experten gehen der Frage nach, welche Anforderungen Menschen heute an ihre Wohnungen stellen. Welche Antworten auf Probleme finden die Kommunen? Welche Lösungen bieten Bauplaner und Architekten? Und wie stellen sich das Handwerk und der Dienstleistungssektor auf die sich im Laufe eines Lebens ändernden Bedürfnisse der Kunden ein?
Bürger-Sprechstunden Wohnberatung Ort: in unterschiedlichen Örtlichkeiten (Banken, Stadtverwaltung, VHS etc.) Equipment: Begleitausstellungen Zielgruppe: Endverbraucher Inhalt: Ausgewiesene Experten für unterschiedliche Fachbereiche (Innen- und Außenbereich, haushaltsnahe Dienstleistungen etc. und Fachplaner für direkten Beratung/Dialog zur Verfügung
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Sonderveranstaltungen „Netzwerkbildung“ Ort: in unterschiedlichen Örtlichkeiten (Banken, Stadtverwaltung, VHS etc.) Inhalte: Teilnehmer werden dabei unterstützt, gemeinsam neue Produkte / Geschäftsfelder im Bereich Bauen und Wohnen der Zukunft für sich zu erschließen; in einem zweiten Schritt werden Kooperationen / Vernetzungen angeregt Zielgruppe: Anbieter und Hersteller aus dem EUREGIO-Gebiet (Handwerker, Architekten, Planer, Dienstleister) Inhalt: Möglichkeit für Netzwerkarbeit Ausstattung des mobilen Kompetenzzentrums (beispielhaft): Das „mobile Kompetenzzenrum“ ist mit verschiedensten Materialien, individuellen Konzepten, Analysen, kreativen Präsentationen, Vorträgen, Aktionsmaterialien sowie IuK Technik zu den Themen „Barrierefreiheit, Design for all“, „Energieeffizienz“ und „intelligente Haustechnik, AAL, Domotica“ ausgestattet, um ein vollständiges Event durchführen zu können. Lediglich Veranstaltungsort, Bestuhlung und technische Schnittstellen sind seitens der Auftraggeber zu stellen. Durch Kooperationen mit lokalen Anbietern (Produzenten, Händlern, Dienstleistern, Institutionen wird das Angebot des mobilen Kompetenzzentrums erweitert. Neben dem vorhandenen kommunalen Angebot stehen so Experten aus Planung, Handwerk, Industrie und Dienstleistung oder Finanzen zur Verfügung. Begleitet werden die Veranstaltungen und Events durch eine modular einzusetzende Öffentlichkeitsarbeit, z.B. durch Presseartikel in den lokalen und regionalen Medien sowie im Internet. Erfolgsfaktoren -
Wissen und Knowhow dynamisch erhalten
-
Unterstützer in der Region bei den Städten und Gemeinden finden
-
Eine gute Mischung von Angeboten finden
-
Inhaltliche Prioritäten festlegen
-
Knowhow Führerschaft
-
Input Output Kanäle entwickeln
-
Erfolge messen und vorantreiben
-
Zusammenarbeit mit anderen Zentren aufbauen
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Fazit Insgesamt lässt sich festhalten, dass mit dem Instrument eines „mobile Kompetenz-zentrums“ ein Beratungs- und Informationsangebot entsteht, -
das effektiv in der Fläche umgesetzt werden kann,
-
das kostengünstig und immer nah ist,
-
das aktuelles Wissen und Know-how ständig auf dem neuesten Stand der Entwicklung präsentiert,
-
das einfach und unkompliziert gebucht werden kann.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Anlage 8 Ausarbeitung Value proposition “Image” Stichworte Value Proposition:
Nutzenversprechen
Image:
(von engl. image für Bild, Abbild, Darstellung) bezeichnet das innere Gesamt- und Stimmungsbild bzw. den Gesamteindruck, den eine Mehrzahl von Menschen von einem Meinungsgegenstand hat (z. B. von einer Person oder Personengruppe, von einer Organisation, von einer Stadt oder Ortschaft, von einem Unternehmen, einem Produkt, insbesondere einem Markenprodukt, oder einem Standort). (Wikipedia, 2013)
Bedeutung Nutzenversprechen ist die deutsche Übersetzung des englischen Begriffs „Value Proposition“ und befasst sich mit der Frage, welchen Nutzen und Mehrwert ein Produkt seinen Kunden stiftet. Im Rahmen eines Geschäftsmodells beschreibt die „Value Proposition“, welchen Nutzen Kunden oder andere Partner eines Unternehmens aus den Beziehungen mit diesem Unternehmen ziehen. (Stähler, 2001) Das Nutzenversprechen richtet somit sich grundsätzlich an zwei unterschiedliche Anspruchsgruppen:
den Kunden: Das Nutzenversprechen beschreibt, welchen Nutzen der Kunde erlangt.
die Wertschöpfungspartner: Über das Nutzenversprechen für die Kunden hinaus richtet sich dieses auch an die Partner der Wertschöpfungskette. Das Nutzenversprechen enthält den Nutzen, den die Wertschöpfungspartner aus der Teilnahme an dem Geschäftsmodell ziehen. (Stähler, 2001)
Im weiteren Sinne kann sich das Nutzenversprechen ebenfalls an eine ganze Region richten. Wenn Personen und Organisationen direkt kooperieren und gemeinsam an der Bewältigung ihrer spezifischen Bedürfnisse und Fragen arbeiten, können gemeinsam diejenigen Ansätze und Aktivitäten ausgewählt und umgesetzt werden, die für die Region den größten Nutzen versprechen. (Dauser & Longmuß, 2010) Value Proposition in Bezug auf das Image Das Nutzenversprechen gegenüber dem Kunden ist ein spezieller Mix von Produkt, Preis, Dienstleistung sowie Image (Wikipedia, 2013). Der „Image“-Begriff umfasst dabei die ganzheitliche sachliche und emotionale Wahrnehmung einer Institution, in die zahlreiche Einzelqualitäten eingehen (Haedrich, 1993). In der Wahrnehmung eines Kunden ist ein positives Image daher u.a. abhängig von der Professionalität und dem
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
„Können“, dem „Wissen“ der Unternehmung. In einer Studie der Fraunhofer Gesellschaft zum Thema Wissensmanagement beantworteten 91 Prozent der Befragten die Frage „Für wie wichtig halten Sie die zukünftige Bedeutung von Wissensmanagement für die deutsche Wirtschaft allgemein?“ mit sehr wichtig bis wichtig. (Fraunhofer, 2005) Insbesondere das Wissen und das Management von Wissen, das Know-how über Innovationen, neue Produkte und Dienstleistungen oder die Verbesserung interner Organisationsprozesse im Zusammenhang mit dem Thema „Bauen und Wohnen“ sind Gegenstand des Kompetenzzentrums/der Expertisekette. Das in dem Kompetenzzentrum/der Expertisekette vorhandene technische Wissen, das Wissen über Prozesse, über Kunden und Wettbewerb trägt daher zu einem positiven Unternehmens-Image der Beteiligten bei. Gleichzeitig gewinnt die EUREGIO an Profil in Bezug auf das „Bauen und Wohnen der Zukunft“. Fazit Die Expertisekette „Bauen und Wohnen für die Zukunft“ stellt für die beteiligten Unternehmen sowie für die EUREGIO intern und extern einen positiven Image-Gewinn dar. Sie unterstützt die euregionale Strukturentwicklung und gibt sowohl den beteiligten Akteuren der Wirtschaft als auch den Einwohnern sowie den kommunalen Strukturen beidseitig der Grenze Antworten auf Fragen zum Zukunftsthema „Bauen und Wohnen“. Durch die direkte Kooperation der Unternehmen und Organisationen auf deutscher und niederländischer Seite können gemeinsam diejenigen Ansätze und Aktivitäten ausgewählt und umgesetzt werden, die für die EUREGIO den größten Nutzen versprechen. Dies geht in einem euregionalen Kompetenzzentrum/einer euregionalen Expertisekette aus verschiedenen Gründen besonders gut:
die Wege sind kurz,
die Lösungsstrategien der Beteiligten auf deutscher und niederländischer Seite ergänzen sich hervorragend
unter den beteiligten Akteuren gibt es ein starkes „Wir-Gefühl“.
Insgesamt wird die Investition in regionale Know-How-Entwicklung und in Wissenstransfer bedeutend zum Unternehmens-, Standort- und Regionalimage beitragen. Ein gutes Unternehmens- und Regional-Image wiederum kann die Bindung guter Fach- und Führungskräfte in Unternehmen und in der Region fördern, trägt zur Verbesserung der Marktchancen kleinerer Unternehmen bei und unterstützt bei der Initiierung und Etablierung einer euregionalen Wertschöpfungskette.
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Machbarkeitsstudie EUREK-BW
Het project EUREK-BW is uitgevoerd door de partners Saxion, INFA-ISFM en NeumannConsult. Het project wordt in het kader van het INTERREG IV A programma Deutschland-Nederland medegefinancierd door het Europese Fonds voor Regionale Ontwikkeling (EFRO). Unterstüzt durch: Mede mogelijk gemaakt door:
www.deutschland-nederland.eu
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