‘Über das niederländische Adverbialpronomen er’ Gunnar Bech
bron Gunnar Bech, ‘Über das niederländische Adverbialpronomen er.’ In: Jacob Hoogteijling, Taalkunde in artikelen. Een verzameling artikelen over het Nederlands. Wolters-Noordhoff, Groningen 1968, p. 147-174 (oorspronkelijk p. 1-32).
Zie voor verantwoording: http://www.dbnl.org/tekst/bech001uber01_01/colofon.htm
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Gunnar Bech
Über das niederländische Adverbialpronomen er 1
§ 1. Einleitung In vielen Sprachen gibt es bekanntlich eine Gruppe adverbiale Wörter, die mit Pronomina nahe verwandt sind, z.B. im Lateinischen:
hic
huc
hinc
hac
vgl. hic,
istic
istuc
istinc
istac
vgl. iste,
illic
illuc
illinc
illac
vgl. ille,
ibi
eo
inde
ea
vgl. is.
Solche Wörter wollen wir adverbiale Pronomina nennen. In den germanischen Sprachen sind sie weder so zahlreich noch so systematisch geordnet wie im Lateinischen. Jedoch nimmt das moderne Niederländische hier eine Sonderstellung ein, indem es ausser hier und daar noch die Innovation er besitzt, die ein sehr charakteristisches Element des niederländischen Pronominalsystems ist. Es muss freilich bemerkt werden, dass das englische there und das dänische der je zwei Varianten aufweisen, eine betonte [ðε·ə], bzw. [dε'r] und eine unbetonte [ðə], bzw. [dər], und dass der Gegensatz zwischen betonter und unbetonter Variante hier zum Teil der niederländischen Opposition
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Manches von dem, was ich in der vorliegenden Abhandlung mitzuteilen habe, mag in der Tat wohlbekannt sein. Die niederländische Grammatik hat aber m.W. bisher nicht versucht, die Funktionen des Wörtchens er systematisch zu beschreiben. Und es soll nun meine Aufgabe sein, die Hauptverwendungen dieses ‘Adverbium's darzustellen und den Platz desselben im Sprachsystem zu bestimmen. Mein Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Einige wertvolle Bemerkungen über den Gebrauch von er finden sich bei E. Kruisinga, A Grammar 2
of Modern Dutch (1949), M. Muusses & L.L. Hammerich, Hollandsk grammatik (1930), und G.S. Overdiep, Stilistische grammatica (1937). Der niederländische Lektor an der Universität Kopenhagen, Herr H. Schultink hat mir bei meinen Studien über er äusserst wertvolle - in mehreren Punkten unentbehrliche - Hilfe geleistet. Ich möchte ihm dafür herzlichst danken.
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daar: er entspricht. Aber das Niederländische ist die einzige germanische Sprache, die diesen Gegensatz in die Schriftsprache aufgenommen hat, und das niederländische er stimmt in seinen syntaktischen und semantischen Funktionen in viel höherem Grade mit hier und daar überein als das englische [ðə] mit here und [ðε·ə] und das dänische [dər] mit her und [dε'r]. Das niederländische System: hier, daar und er ist in Wirklichkeit ziemlich einfach und erinnert durch seinen klaren Aufbau an das lateinische. Die Funktionen der lateinischen Adverbialpronomina können in der Form von Gleichungen beschrieben werden: hic (‘hier’): hic (‘dieser’) = istic: iste = illic: ille = ibi: is; hic (‘hier’): istic = huc: istuc = hinc: istinc = hic (‘dieser’): iste usw. Eine ganz ähnliche Proportionalität besteht offenbar bei den adverbialen Pronomina hier und daar gegenüber den eigentlichen Pronomina deze und die; denn hier verhält sich ja zu deze wie daar zu die. (Vorläufig denken wir nur an die substantivischen Pronomina deze und die, auf die adjektivischen werden wir sogleich eingehen.) Wenn sich nun im Niederländischen ein drittes Adverbialpronomen er entwickelt, so bedeutet das eine Weiterführung dieser Proportionalität, so dass jetzt nicht nur den demonstrativen Pronomina deze und die, sondern auch dem persönlichen Pronomen der dritten Person hij ein adverbiales Pronomen entspricht, und zwar dieses neue er. Mit 1 anderen Worten: hier: deze = daar: die = er: hij. An die substantivischen Pronomina deze, die und hij schliessen sich indessen nicht nur eine Reihe Adverbialpronomina hier, daar und er, sondern auch eine Reihe von adjektivischen Pronomina deze, die und de, - indem der bestimmte Artikel hier unter dem Begriffe: adjektivisches Pronomen mit einbegriffen wird. Dies soll vor allem besagen, dass der bestimmte Artikel sich auf dieselbe Weise zum unbetonten persönlichen Pronomen der dritten Person, bzw. zu er verhält, wie sich das adjektivische deze zum substantivischen deze, bzw. zu hier und das adjektivische 2 die zum substantivischen die, bzw. zu daar verhält.
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Das stets unbetonte er entspricht jedoch nur dem unbetonten Pronomen hij. Im folgenden sprechen wir, wenn nichts anderes ausdrücklich gesagt wird, ausschliesslich vom unbetonten hij. Auch der Umstand, dass er sich aus einer unbetonten Variante von daar (vgl. engl. [ðə] und dän. [dər]) entwickelt hat, genau wie der bestimmte Artikel de/het aus unbetonten Varianten von die/dat entstanden ist, dürfte in diesem Zusammenhang aufschlussreich sein. Vgl. übrigens die Definitionen des Woordenboek der Nederlandsche Taal: daar = op die plaats, hier = op deze plaats.
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7 Sowohl von den substantivischen als von den adverbialen Pronomina kann man sagen, dass sie im allgemeinen eine repräsentative Funktion haben: Sie vertreten irgend eine im Kontext (oder in der Situation) enthaltene substantivische Grösse. Ausgenommen sind nur gewisse Verwendungen des substantivischen het und des adverbialen er, die wir später (§ 3 und § 5) behandeln werden. Die wichtigsten Varianten der hier besprochenen Pronomina: deze, die, hij/de; hier, daar, er enthalten ein gemeinsames semantisches Element, das wir Bestimmtheit nennen können. Darüber hinaus enthalten deze und die, bzw. hier und daar je ein weiteres Element, wodurch sie in einem gegensätzlichen Verhältnis zueinander stehen. Wir können es wohl so ausdrücken, dass deze und hier das Element ‘Nähe’ und die und daar das Element ‘Entferntheit’ einschliessen. In Bezug auf diese Opposition verhalten sich das persönliche Pronomen der dritten Person, der bestimmte Artikel und das Adverbialpronomen er völlig indifferent. Mit anderen Worten:
deze
=
hij/de
+
‘Nähe’,
die
=
hij/de
+
‘Entferntheit’,
hier
=
er
+
‘Nähe’,
daar
=
er
+
‘Entferntheit’.
Für das Verhältnis zwischen substantivischem und adjektivischem Pronomen gilt als allgemeine Grundregel, dass das substantivische Pronomen mit dem entsprechenden adjektivischen Pronomen + einem Substantiv äquivalent ist. Die Identität des Substantivs wechselt je nach dem Kontext. Ob man die Ausdrucksweise: adjektivisches Pronomen + Substantiv (z.B. de man) oder das entsprechende substantivische Pronomen (z.B. hij, in casu = de man) vorzieht, hängt vor allem davon ab, ob man im gegebenen Falle die Identität des betreffenden Substantivs 1 zu explizitieren wünscht oder nicht.
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Der Begriff ‘äquivalieren mit’ darf nicht mit ‘hinweisen auf’ verwechselt werden. Ein substantivisches oder adverbiales Pronomen kann auf ein unbestimmtes Substantiv hinweisen, obwohl es mit einem bestimmten Substantiv äquivaliert. Dass x mit y äquivalent ist, besagt, dass x und y denselben Inhalt haben, so dass x prinzipiell immer durch y ersetzt werden kann, ohne dass der Satzinhalt dadurch verändert wird, - obwohl der Usus bisweilen eine solche Substitution nicht zulässt. In einem Satze wie Nu heb ik een goed boek voor hem gevonden, het is helemaal niet duur weist het auf das unbestimmte een boek hin, äquivaliert aber mit dem bestimmten het boek.
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8 Die Funktionen der adverbialen Pronomina können nach der Stellung des Adverbialpronomens in zwei Gruppen geteilt werden. Beim ersten Typus, der nur bei er vorkommt, steht das Adverbialpronomen an derselben Stelle im Satz wie ein Subjekt, z.B. Er stond een man in de tuin. Diese Verwendung wollen wir deshalb die s u b j e k t i v i s c h e nennen. Beim anderen Typus, der bei allen drei Adverbial-pronomina vorkommt, folgt das Adverbialpronomen dagegen n i c h t demselben Wortstellungsprinzip wie das Subjekt, z.B. Hij stond hier, Hij stond daar, Hij stond er. Diese Verwendung wollen wir die n i c h t - s u b j e k t i v i s c h e nennen.
§ 2. Die präpositionale und die lokale Variante Es wird vermutlich praktisch sein, zunächst gewisse nicht-subjektivische Typen zu behandeln. Als besondere Untergruppen muss man hier die präpositionale und die lokale Verwendung unterscheiden. Bei der ersteren ist das Adverbialpronomen mit einer Präposition verbunden, bei der letzteren ist dies nicht der Fall, sondern das adverbiale Pronomen drückt allein ein lokales Verhältnis aus. Bei der präpositionalen Verwendung ist die Zugehörigkeit des adverbialen Pronomens zum entsprechenden substantivischen - und dadurch auch zum entsprechenden adjektivischen - Pronomen besonders deutlich zu erkennen. Denn das substantivische Pronomen kann im allgemeinen nicht von einer Präposition regiert sein, sondern wird hier durch das entsprechende Adverbialpronomen ersetzt. Man sagt also hier (…) in statt *in deze, daar (…) in statt *in die, er (…) in statt *in 1 hem, usw. Wenn man in einer solchen Verbindung von Adverbialpronomen + Präposition anstelle des Adverbialpronomens das Substantiv einsetzt, das es vertritt, - was sehr oft möglich ist, - so muss
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Die Tatsache, dass die Präposition nach dem Adverbialpronomen steht, das sie regiert, ist kein Grund, den Terminus Präposition zu vermeiden. Das wesentliche ist, dass die Präposition ein Regimen voraussetzt, und dass dies vorausgesetzte Regimen ein Adverbialpronomen sein kann. Über die präpositionalen Verwendungen von hier, daar und er siehe u.a. Overdiep §§ 258 und 354.
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9 dies Substantiv mit dem adjektivischen Pronomen verbunden werden, dem das Adverbialpronomen entspricht, z.B. hier (…) in = in dit boek, daar (…) in = in dat 1 boek und er (…) in = in het boek. Wir führen nun eine Reihe Beispiele für diese Konstruktion an: Mit er: Vergroot de onderneming; breng er nieuw bloed in (er…in = in de onderneming). Hij omvatte haar arm en drukte er zijn hoofdje tegen (er…tegen = tegen de arm). Hij heeft een brief van zijn moeder in de hand en doet alsof hij er uit voorlezen wil (er…uit = uit de brief). De ontwaakte aarde had de eerste zonnestralen vastgehouden en maakte er een gouden siersel van (er…van = van de zonnestralen). Als ik het geld zelf eens uit de cassette van vader haalde en er een schuldbekentenis voor in de plaats legde (er…voor = voor het geld).
Mit daar: Hij heeft een steekbeitel geleend. Daar zal hij de deur eenvoudig mee openbreken (daar…mee = met die steekbeitel).
Mit hier: Hij gaf de jongen een boek en zei: Ziehier, mijn vrindje! Lees hier veel in (hier…in = in dit boek). De vader geeft hem vijf en twintig gulden als beloning. Hiervoor koopt hij boeken 2 (hiervoor = voor deze vijf en twintig gulden).
In vielen Fällen kann eine Präposition, die ein Substantiv regiert, bekanntlich 3 entweder vor oder hinter dies Substantiv gestellt werden. Die durch diese Wortstellungsalternation angegebene semantische Opposition wird bei der Verbindung von Adverbialpronomen + Präposition aufgehoben; diese Verbindung ersetzt mit anderen Worten
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Die hier gegebenen Definitionen sind nur vorläufig. Vgl. S. 32. Kruisinga konstatiert an mehreren Stellen (§§ 175, 236, 292, 294f. und 306) eine Verbindung zwischen den präpositionalen Adverbialpronomina und den entsprechenden substantivischen Pronomina, ohne jedoch diesen Zusammenhang als ein Mittel zur Beschreibung der betreffenden Pronomina konsequent zu verwerten. Vgl. Overdiep § 258. Anm. Über die präpositionale Verwendung von daar und hier anstelle von die und deze siehe auch Muusses & Hammerich § 116.3. Vgl. Muusses & Hammerich § 148 und Overdiep § 240.
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10 ebenso gut Substantiv + Präposition wie Präposition + Substantiv: Hij reed er op = Hij reed op de brug oder Hij reed de brug op. Bisher haben wir nur den gewöhnlichen Fall berücksichtigt, wo die durch das Adverbialpronomen vertretene Grösse ein einzelnes Substantiv ist. Die adverbialen Pronomina können indessen auch wie die substantivischen Pronomina im Neutrum 1 Singularis (het, dat, dit) einen ganzen Nexus repräsentieren. Beispiele Mit er: Hij werkt elke avond tot laat in de nacht, om dit nieuwe vak er bij te leren (er bij = bij het werk). Je zetelde hier en geen haan kraaide er naar, .sc.: dat je hier zetelde. U kunt er op aan. Ik zal nooit meer misbruik van uw vertrouwen maken. Je bent een gelukskind. Maar veel plezier zul je er toch niet van beleven. Mit daar: Sinds verleden week droeg die een bril en hij was daar nog erg beschaamd over. Ik moet naar Amsterdam en daar moet ik een voorwendsel voor hebben, vgl. voor die reis. Mit hier: De stof van de Edda-liederen is voor een goed deel van Gotische oorsprong. Maar ook afgezien hiervan, is voor de studie van iedere Germaanse taal het Westgotisch van bijzonder belang. Als ein wichtiger Sonderfall muss hier angeführt werden, dass ein untergeordneter Nexus, wo er nicht unmittelbar von einer Präposition regiert sein kann, durch ein präpositionales er (oder daar) antizipiert wird. Beispiele mit er: Het gaat er om samen iets te maken van het leven. Hij zal er alles op zetten op drie en twintig December gereed te zijn. Zij schrikte er voor terug precies te weten, hoe… Ik herinnerde er aan, dat we elkander nu een jaar kenden. Toen zij weg was, twijfelde hij er niet meer aan wie zij was. Hoe kom ik er achter, waar hij nu woont. De gebroeders hadden er al samen over gesproken hoe zeer hij veranderd was.
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Vgl. Kruisinga §§ 175 und 295.
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11 Es gibt bekanntlich eine ganz analoge Verwendung von het:
Ik vind het prettiger (om) te lopen dan te fietsen. 1 Ik vind het jammer dat je niet komen kan. Beispiel mit daar: Daar moet je Jansen voor zijn om zo iets te bekennen. Die Verbindung: er + Präposition kann attributiv an ein Substantiv geknüpft werden: Het huis en de tuin er achter. Hier ist besonders zu bemerken, dass ein derartiges attributives er van sehr häufig die Possessiva zijn, haar, hun ersetzt, wo die vertretene Grösse kein Lebewesen ist: Wel ondergaat hij de kalmerende invloed 2 van de grote werkkamer, maar de schoonheid ervan ervaart hij maar zelden. Wo die Präposition met oder zonder + ein Substantiv an ein Substantiv, das kein Lebewesen bezeichnet, geknüpft sind, kann man er + noch eine Präposition hinzufügen, welche das spezifische Verhältnis zwischen den beiden Substantiven ausdrückt:
Een bruine japon met fluwelen stukken erin (erin = in de japon). Een potkacheltje met een keteltje er op (er op = op het potkacheltje). Een schrift zonder etiket erop. Een auto zonder iemand erin. Wie die Beispiele zeigen, vertritt er hier das erste Substantiv. In éinem Falle kann das substantivische Pronomen von einer Präposition regiert sein, und zwar, wo es (eine) Person(en) bezeichnet. Hier ist die Konstruktion mit dem substantivischen Pronomen sogar die normale:
Johannes zag dat het meisje naar hem bleef kijken. Er was iets hoopvols en krachtigs om hem en in hem. Aber auch hier kann das substantivische Pronomen - in der alltäglichen Sprache bisweilen durch das Adverbialpronomen ersetzt werden:
Hij kent dit soort mensen precies, en hij weet er mee om te gaan. Er zijn er méér bij, die ongehuwde dochters hebben, en ze zullen er stellig mee aan komen dragen.
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Vgl. Kruisinga §§ 175 und 295 und Overdiep §§ 349 und 385. Vgl. Kruisinga § 236.
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Maar zijn achting voor zijn medemensen was, na al het kwaad dat hij er de vorige avond van had moeten horen, niet gestegen. Vgl. daar: 1 Ken je die dame? Ja, daar heb ik mee in dezelfde klas gezeten. Gewisse Partikeln haben zwei Varianten, von denen eine als Präposition, die andere als Präverbium benutzt wird, tot: toe, met: me(d)e. Die sonst präverbiale Variante wird jedoch als Präposition verwendet, wo das Regimen ein Adverbialpronomen ist:
Het konijntje haalde met de voorpoot het lange oor over zijn kopje, om er een traan mede uit het oog te wissen (er…mede = met de voorpoot). Deze omstandigheid heeft er toe bijgedragen, dat zijn vader stierf (er toe = tot de dood van zijn vader). Dies scheint der Annahme zu widersprechen, dass die Partikeln aan, in usw. bei hier, daar und er Präpositionen sind. Bei den Äquivalenzen er in = in de kamer usw. dürfte es jedoch inkonsequent sein, die beiden in verschieden aufzufassen. In beiden Konstruktionen ist es unmöglich, das Regimen zu entternen, ohne dass man auch die Präposition eliminiert. Ausserdem ist es sehr aufschlussreich, dass die Partikel van, die ja im Gegensatz zu den übrigen Partikeln, von denen die Rede ist, an sich ein Regimen erfordert, in Verbindung mit hier, daar und er verwendet werden kann. Eine andere wichtige nicht-subjektivische Funktion des adverbialen Pronomens ist wie gesagt die lokale. Das lokale Adverbialpronomen unterscheidet sich im Grunde nur dadurch vom präpositionalen, dass keine Präposition vorhanden ist. Man kann es eventuell so ausdrücken, dass die Präposition bei der lokalen Variante latent, bei der präpositionalen aber explizit ist. Denn wenn man ein lokales Adverbialpronomen durch das Substantiv ersetzt, mit dem es äquivaliert, so
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Das von einer Präposition regierte pers. Pron. der 3. Pers. kann betont werden, weil es eine Person bezeichnet (vgl. Kruisinga § 293). Ein solches betontes hij kann ja nicht durch er ersetzt werden (vgl. S. 6). Wo das präpositionale er eine Person vertritt, ersetzt es also - wie gewöhnlich - das unbetonte hij. Ob das betonte hij in präpositionalen Verbindungen durch daar ersetzt werden kann, lässt sich kaum entscheiden, da ein präpositionales daar, das auf eine Person hinweist, ebenso gut als Ersatz von die aufgefasst werden kann. Vgl. auch Muusses & Hammerich § 116.3.
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13 wird die Präposition explizit, z.B. hier = in dit huis, daar = in dat huis, er = in het huis. Die Bedingungen, worunter die Präposition latent sein kann, scheinen bei allen drei Adverbialpronomina dieselben zu sein. Die Proportionalität hier: deze = daar: die = er: hij/de hält auch hier stich: Er bezeichnet den bestimmten Ort, hier den bestimmten nahen Ort und daar den bestimmten fernen Ort. Wenn wir sagen, dass er den bestimmten Ort bezeichnet, so meinen wir, dass das Substantiv der Präpositionsverbindung, mit der er äquivalent ist, im grammatischen Sinne bestimmt ist. Wir führen nun eine Reihe Beispiele solcher lokalen Konstruktionen an: Mit er: Hij was naar de stad gegaan om er met zijn zoon te spreken (er = in de stad). Het is jammer van die kastelen, de oude families wonen er niet meer (er = in de kastelen). Mit daar: We hebben nu het huis van de leraar gekocht, maar daar kunnen we niet wonen (daar = in dat huis). Mit hier: Hij kwam in mijn kamer, en hier zag hij zijn brief op de tafel liggen (hier = *in deze). 1
§ 3. Das repletive ‘er’
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In dem Vorhergehenden haben wir uns nur mit solchen Fällen beschäftigt, wo die Pronomina eine repräsentative Funktion haben. Aber es gibt, wie wir schon oben (S. 7) bemerkt haben, auch gewisse Konstruktionen, wo het und er keine repräsentative Funktion haben. Es handelt sich vor allem um het und er als sogenanntes ‘formales Subjekt’. Diese s u b j e k t i v i s c h e n Verwendungen, wo het und er sozusagen nur dazu dienen, einen Platz im Satzschema auszufüllen, wollen wir die r e p l e t i v e n nennen.
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Über die lokalen Verwendungen von hier, daar und er vgl. Overdiep §§ 257 und 354. Vgl. Kruisinga § 157f., Muusses & Hammerich § 120 und Overdiep §§ 223f., 257, 266 und 281.
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14 Einer der interessantesten Beiträge zum Verständnis der Konstruktion mit ‘formalem 5
Subjekt’ ist von Otto Jespersen gegeben worden. In seiner Philosophy of Grammar (S. 154f.) schreibt er u.a.: ‘In connexion with what has been said about the subject of a sentence being more special and more definite than the predicative, we may mention the disinclination to take as subject a word with the indefinite article… Instead of beginning a story in this way: ‘A tailor was once living in a small house’, etc., it is much more natural to begin: ‘Once upon a time there was a tailor’, etc. By putting the word there in the place usually occupied by the subject we as it were hide away the subject and reduce it to an inferior position, because it is indefinite. The word there, which is used to introduce such a sentence, though spelt in the same way as the local there, has really become as different from it as the indefinite is from the definite article; it has no stress and is generally pronounced with the neutral (mid-mixed) vowel [ðə] instead of [ðε.ə], its indefinite signification is shown by the possibility of combining it in the same sentence with the local (stressed) there and here. It is followed by an indefinite subject’. Was Jespersen hier über die Funktion des englischen ‘schwachen’ there sagt, gilt mutatis mutandis auch für das niederländische repletive er. Das Niederländische hat dieselbe ‘disinclination to take as subject a word with the indefinite article’ oder richtiger: ein unbestimmtes Wort überhaupt, denn die Regel umfasst ja auch Substantive im Plural ohne Artikel, Zahlwörter ohne Artikel (+ Adjektiv und/oder Substantiv) und unbestimmte Pronomina (+ Adjektiv und/oder Substantiv). Man sagt lieber Er staan honderd dollar ter beschikking als Honderd dollar staan ter beschikking, und lieber Er liep iemand achter hem als Iemand liep achter hem. Nach Jespersen sollte diese Erscheinung also auf Grundlage seiner allgemeinen Lehre, dass das Subjekt ‘more special and more definite than the predicative’ ist, erklärt werden können. Ein Satz wie Iemand liep achter hem läuft dieser Regel zuwider, weil das Subjekt iemand unbestimmt ist, und wird deshalb durch Hinzufügung von er verandert. Es leuchtet indessen keineswegs ein, dass der Satz dadurch mit der Jespersenschen Regel in Übereinstimmung gebracht werden sollte; denn das ‘logische Subjekt’ iemand bleibt ja unbestimmt. Nur wenn man behauptet, dass nicht das unbestimmte Wort, sondern er (engl.
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there) das Subjekt ist, und dass dieses er die für ein normales Subjekt erforderliche Bestimmtheit einschliesst, wird die Konstruktion auf Grundlage der Jespersenschen Voraussetzungen erklärbar. Diesen Schluss zieht Jespersen aber nicht; im Gegenteil unterstreicht er ja an der zitierten Stelle, dass there eine ‘indefinite signification’ hat. Und was die Identität des Subjekts betrifft, besteht Unklarheit: In dem soeben angeführten Zitat versucht er die Schwierigkeit durch eine metaphorische Ausdrucksweise zu umgehen, indem er schreibt, dass ‘we as it were hide away the subject and reduce it to an inferior position’. Hier betrachtet Jespersen also immer noch das unbestimmte ‘logische’ Subjekt als das Subjekt und erzielt somit nicht eine Interpretation, durch welche die there-Konstruktion mit der Lehre von der Bestimmtheit des Subjekts in Einklang gebracht wird. In einem früheren Werke, Sprogets Logik, S. 72, wo Jespersen das dem engl. there [ðə] und dem niederl. er entsprechende dänische der [dər] behandelt, scheint dagegen dieses der als d a s Subjekt schlechthin aufgefasst worden zu sein ‘…det helt ubestemte anerkendes ikke rigtig af sproget som subjekt, og på det sted hvor ellers det mest specielle (subjektet) står, saettes så det lille ord der, som altså faktisk 1 er (d.v.s. behandles som) det egentlige subjekt’. Aber auch nicht hier wird das ‘formale’ Subjekt als bestimmt aufgefasst. Und wenn man versucht, das hier gesagte auf das Niederländische zu übertragen, entsteht ein weiterer, schwerwiegender Einwand; denn im Niederländischen kongruiert das Satzverb im Numerus mit dem unbestimmten ‘logischen’ Subjekt - und nicht mit er, das überhaupt keinen Einfluss auf den Numerus des Verbs hat. Hier wäre es also ganz unberechtigt zu behaupten, dass er ‘das eigentliche Subjekt’ sei. Jespersen gibt somit keine eindeutige Antwort auf die Frage, die in diesem Zusammenhang für ihn das allergrösste Interesse haben müsste, nämlich die Frage, welches Glied im besprochenen Satztypus das Subjekt ist. Die Unklarheit beruht darauf, dass der Begriff Subjekt in
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Auch viele andere skandinavische Sprachforscher haben sich sehr eingehend mit der Repletivkonstruktion in nordischen (und anderen) Sprachen beschäftigt. Wir müssen uns jedoch hier auf das Niederländische beschränken und können uns deshalb mit der weitläufigen nordistischen Diskussion nicht näher befassen. Ich verweise nur auf die neuesten grösseren Werke: R. Ljunggreen, Om den opersonliga konstruktionen (1926) und I. Wallin, Om det grammatiska subjektet (1936), wo die weitere einschlägige Literatur sorgfältig verzeichnet ist.
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16 zwei verschiedenen Bedeutungen gebraucht wird, und zwar einerseits von dem, was man das t o p i s c h e S u b j e k t nennen kann, d.h. ein Satzelement, das sich in Bezug auf die Wortstellung wie ein Subjekt verhält, andererseits vom g r a m m a t i s c h e n (oder ‘ontologischen’) S u b j e k t . In einem Satze wie Er stond een man in de tuin ist das Adverbialpronomen er topisches Subjekt, während een man das grammatische Subjekt ist. Das grammatische Subjekt ist wie gesagt im Gegensatz zum topischen durch Numeruskongruenz mit dem Satzverb charakterisiert. Wenn man im angeführten Satze een man durch twee mannen ersetzt, muss man ja ausserdem stond zu stonden verändern. Dadurch kann man een man, bzw. twee mannen als grammatisches Subjekt erkennen. Es gibt also keine eindeutige Antwort auf die Frage: Was ist d a s Subjekt des Satzes Er stond een man in de tuin? Dass man das topische Subjekt als ein Satzelement, das auf dem Platze eines Subjekts steht, definieren kann, beruht natürlich darauf, dass das topische und das grammatische Subjekt sonst identisch sind; im Satze De man stond in de tuin ist de man sowohl topisches als grammatisches Subjekt. Der Subjektsplatz ist also der Platz im Satze, auf dem das Subjekt in den Fällen steht, wo es nur éin - sowohl topisches als grammatisches - Subjekt gibt. Um die repletive er-Konstruktion richtig beurteilen zu können, muss man ferner darauf aufmerksam sein, dass sie, abgesehen von gewissen speziellen Fällen, auf die wir später (S. 20) eingehen werden, nur in Sätzen mit intransitivem oder passivischem Verbum verwendet wird, d.h. in Sätzen, die kein (eigentliches) Objekt enthalten. Denn durch die Einführung von er wird das grammatische Subjekt auf den Objekt-splatz gestellt, d.h. an die Stelle, wo in transitiven Sätzen das Objekt steht. Wir wollen deshalb sagen, dass das grammatische Subjekt des repletiven er-Satzes t o p i s c h e s O b j e k t ist. Was mit der Einführung des repletiven er geschieht, ist also, dass der intransitive oder passivische Satz in Bezug auf die Wortstellung genau denselben Aufbau wie ein transitiver Satz bekommt. Wenn man einen Satz wie Een man stond in de tuin durch Hinzufügung von er zu Er stond een man in de tuin verändert, so entsteht ja ein Satz, der hinsichtlich der Wortstellung 1 mit Ik zag een man in de tuin od. ähnl. vollkommen isomorph ist.
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Ganz ähnlich im Dänischen, vgl. P. Diderichsen, Elementær dansk Grammatik (1946), S. 172f.
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17 Abgesehen von gewissen Spezialfällen (S. 20) ist es also unmöglich, ein repletives er in einem Satze mit eigentlichem Objekt zu haben; denn in einem solchen Satze sollten das Objekt und das grammatische Subjekt an derselben Stelle stehen, was selbstverständlich ausgeschlossen ist. Eine präzise Beschreibung der Isomorphie zwischen repletivem und transitivem Satze kann folgendermassen formuliert werden: Jeder repletive Satz, der ausser dem topischen Subjekt er auch ein grammatisches Subjekt enthält, kann - ohne sonstige Veränderungen -zu einem transitiven Satz umgeformt werden, mit dem der repletive Satz in Bezug auf die Wortstellung völlig isomorph ist, indem man er durch ein persönliches Pronomen im Nominativ (oder men) und das Satzverb durch ein transitives Verbum im Aktiv ersetzt; zwischen beiden Satzausdrücken bestehen somit keine anderen Unterschiede, als dass der repletive Satz ein er auf dem Platze hat, wo der transitive Satz ein persönliches Pronomen im Nominativ (oder men) hat, und dass der repletive Satz ein intransitives oder passivisches Verbum hat, wo der transitive Satz ein transitives, aktives Verbum hat. Insbesondere ist zu bemerken, dass das topische Objekt (= das grammatische Subjekt) des repletiven Satzes mit dem - topischen und grammatischen - Objekt des transitiven Satzes identisch ist. Appliziert man diese I s o m o r p h i e r e g e l auf unser Beispiel Er stond een man in de tuin, wird die Umformung z.B. folgendermassen vorgenommen werden können: Das topische Subjekt er wird durch das topische und grammatische Subjekt ik ersetzt, und das intransitive stond wird durch das transitive zag ersetzt; der Rest des Satzes een man in de tuin bleibt unverändert. Dadurch entsteht der Satz Ik zag een man in de tuin, der mit Er stond een man in de tuin isomorph ist. Das topische Objekt des repletiven Satzes een man ist identisch mit dem Objekt des transitiven Satzes een man, und steht auf demselben Platz wie dieses Objekt. Bei passivischen er-Sätzen braucht man nicht das Hauptverbum, d.h. das Partizipium zu verändern, sondern es genügt, das Hilfsverbum worden oder zijn durch hebben zu ersetzen: Er werd een boek op de tafel gevonden transformiert man also zu Ik had een boek op de tafel gevonden. Die repletiven er-Sätze zerfallen nach der Wortstellung in drei Typen. Diese Typen sind.
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Der normale Hauptsatztypus: Hier steht er an erster Stelle (eventuell nach einer Partikel, die ohne Einfluss auf die Wortstellung ist) und unmittelbar vor dem finiten Verbum: (en) er stond een man in de tuin. o
2
Der normale Nebensatztypus: Hier steht er unmittelbar nach der Konjunktion, die die Nebensatzwortstellung hervorruft, und nie in unmittelbarer Nähe des finiten Verbs: …dat er een man in de tuin stond. o
3
Der invertierte Typus: Hier steht er unmittelbar nach dem finiten Verbum. Zwei Untertypen sind zu unterscheiden: a) der interrogativ-konditionale: Stond er een man in de tuin…(?) b) der nicht interrogativ-konditionale: Toen stond er een man in de tuin; In de tuin stond er een man. Die entsprechenden - isomorphen! - Sätze mit persönlichem Pronomen im Nominativ (oder men) + transitivem, aktivem Verbum + Objekt weisen genau dieselben Wortstellungstypen auf: o
1 Hij zag een man in de tuin. o
2 …dat hij een man in de tuin zag. o
3 a) Zag hij een man in de tuin…(?) b) Toen zag hij een man in de tuin; In de tuin zag hij een man. o
o
Bei den zwei letzten Typen des repletiven er-Satzes: 2 und 3 kann er bisweilen ausgelassen werden, ohne dass dies die Wortstellung beeinflusst. Beim ersten o
Typus: 1 dagegen kann er nicht weggelassen werden, ohne dass die Wortstellung verändert wird; das grammatische Subjekt wird dann auf den Platz des topischen Subjekts hervorgerückt: Een man stond in de tuin. Bei der Weglassung von er wird das grammatische Subjekt natürlich immer zugleich topisches Subjekt. Als Beispiele der repletiven er-Konstruktion können wir anführen: o
1
Want er was nog altijd een grote dankbaarheid in haar. Er waren wel verscheidene grotere meisjes op haar advertentie gekomen. Er speelden toen kleine kinderen op het terras. Er keert in hem iets terug uit de vroegere tijd. Er scheen aan de loop van het water geen einde te komen. Er was aan 't eind van de zaal een troon gebouwd. Er viel een enkele zonnestraal over zijn hoofd.
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Er waren tranen in zijn ogen. Er zullen meer boeken volgen. Er gaat iets nieuws gebeuren. Doch er was geen vertrouwen meer in de schuwe glurende ogen. Er werden veel prijzen uitgedeeld. Er woei een Oostenwind. Er valt een zwijgen. Er komt oorlog. Er bestaat geen groter waanzin. Vgl. ohne er: Een golving voer door het volk. Een kranke ontroering was over hem gekropen. Een vrouw kwam haastig de weg afdalen. Vluchtige beelden van de toekomst verschenen en gleden weer heen. Zonnige wolken gingen hoog boven de daken. …en geen woord kwam over haar lippen. o
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…toen er onverwacht en haastig een meisje in de keuken kwam. …dat er toch eens een wonder mocht gebeuren. …dat er geen man bij je komt werken. …als er iets voor hem betaald moet worden. …wanneer er een definitieve regeling wordt bereikt. …of er wonderen konden gebeuren. …dat er een zware regen viel. Vgl. ohne er: …dat een groot leger in aantocht was. …alsof een afstand tussen ons ontstond. o
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De tweede maal stond er juist een jongetje aan de voordeur. Zo blijft er nooit iets over voor mij of voor Louise. Toen kwam er een grote weemoed in Johannes' hart. Eindelijk is er een geweldige storm gekomen. …en zo komen er kleine schulden. Vgl. ohne er: In de tuin waren overal schuttingen en broeikasten. Aan de drie vrije kanten daarvan stond een stoel bijgeschoven. Die wichtigste Ausnahme von der Regel, dass das repletive er nur
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20 in Sätzen ohne eigentliches Objekt vorkommt, ist der Fall, wo das Satzverb reflexiv ist. Man sagt z.B. Er meldt zich niemand. Dass das repletive er hier verwendet werden kann, beruht ohne Zweifel darauf dass das Verbum und das reflexive Pronomen so eng verbunden sind, dass sie eine Einheit bilden, die einem intransitiven oder passivischen Verbum gleichzusetzen ist. Will man einen solchen reflexiven Satz nach der Isomorphieregel (S. 17) zu einem normalen transitiven Satz umformen, so muss man das Verbum und das Reflexivpronomen durch ein transitives Verbum ohne Reflexivpronomen ersetzen: Ik vind niemand. Vgl. Daar begonnen drie kikkers een inleiding tot een langzame wals te zingen en er vormden zich paartjes (…men vormde paartjes). Die Verbindung: Reflexivpronomen + Verbum ist natürlich mit dem trennbaren Verbalkompositum: Partikel + Verbum nahe verwandt Dasselbe gilt für gewisse Verbindungen von transitivem Verbum + artikellosem Substantiv. Auch hier kann die repletive er-Konstruktion vorkommen:
Het is of er in mij iets nieuws baan breekt. ....echter hebben er in de loop van de tijd veel veranderingen plaats gehad. Es würde jedoch zu weit führen, die hierher gehörigen Spezialitäten in Einzelheiten zu erörtern. Das repletive er scheint nur in Sätzen vorzukommen, die nicht ins Passiv umgesetzt werden können, - eventuell aus dem Grunde, weil sie schon im Passiv stehen. Dies gilt auch füur die hier angeführten Fälle, wo der er-Satz ein Objekt enthält. Wenn wir gesagt haben, dass ein repletiver er-Satz im allgemeinen kein eigentliches (d.h. grammatisches) Objekt ausser dem topischen enthalten kann, so haben wir nur das direkte Objekt (das ‘Akkusativ-objekt’) vor Augen gehabt. Dagegen ist ein indirektes Objekt (ein ‘Dativobjekt’) keineswegs ausgeschlossen; das Satzverb hat aber auch hier die bei repletiven er-Sätzen gewöhnliche Beschaffenheit: Es ist kein aktives Transitivum. Als Beispiel kann ein Satz wie Er wacht u een verrassing angeführt werden; hier ist u das indirekte Objekt een verrassing das topische Objek. Ein solcher Satz kann auf ganz normale Weise nach der Isomorphieregel (S. 17) zu einem transitiven Satze umgeformt werden, wobei das indirekte Objekt indirektes Objekt bleibt, während das topische Objekt zum direkten Objekt wird, z.B.
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Hij bereidt u een verrassing. Mit anderen Worten: Im repletiven er-Satz kann man ein topisches Objekt + ein indirektes Objekt haben, auf genau dieselbe Weise, wie man im transitiven Satz ein direktes Objekt + ein indirektes Objekt haben kann. Die Stellung der beiden Satz-teile ist in den beiden Fällen dieselbe. Als indirektes Objekt eines repletiven er-Satzes steht eventuell, wie unser Beispiel zeigt, ein im grammatischen Sinne definites Wort (in casu u), das ja als topisches Objekt 1 ausgeschlossen ist. Man findet bisweilen ein repletives er in einem Satze, der ein prädikatives Adjektiv enthält, besonders beim Ausdruck nodig zijn, z.B. Er zijn duizend gulden nodig. Ein solcher Satz entspricht ganz regulär einem transitiven Satze, in dem das Adjektiv (als Objektsprädikat) zum Objekt gehört, genau wie es im er-Satze zum topischen Objekt gehört. Die Isomorphieregel hält deshalb hier ohne Modifikationen stich: Ik heb duizend gulden nodig. Weitere Beispiele: …dat er velen gelukkig werden die sterk genoeg waren om waarlijk te lijden, vgl. dat hij velen gelukkig maakte… Er is iets stuk, vgl. hij slaat iets stuk. Ausser dem repletiven er gibt es auch ein repletives het, d.h. ein het, das keine repräsentative Funktion hat, sondern nur zum Ausfüllen des Subjektplatzes dient. 2 Dieses het wird jedoch nicht verwendet, wo ein topisches Objekt da ist. Wo aber kein solches topisches Objekt vorhanden ist, gebraucht man als topisches Subjekt teils het, teils er, und zwar so, dass man het bei aktiven, und er bei passiven Verben verwendet. Auf Grundlage dieser Regeln versteht man solche Alternationen wie Het waait: Er waait een koude Oostenwind und Het wordt koud: Er wordt gewerkt. Und man versteht ferner, dass das repletive het nur mit einem Verbum im Singularis vereinbar ist, während er ja mit beiden Numeri verbunden werden kann (S. 15f.). Der repletive er-Satz ohne topisches Objekt ist isomorph mit einem aktiven Satz, den man dadurch bildet, dass man er durch ein persönliches Pronomen im Nominativ (oder men) und das passivbildende
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Die persönlichen Pronomina und die Possessivpronomina enthalten grammatische Bestimmtheit. Ein persönliches Pronomen oder eine Verbindung mit Possessiv-pronomen kann deshalb nicht als topisches Objekt fungieren. Vgl. Kruisinga §§ 160f., Muusses & Hammerich § 113 und Overdiep §§ 222 und 349.
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22 Hilfsverbum worden oder zijn durch das aktivbildende Hilfsverbum hebben ersetzt:
Er wordt gevochten, vgl. hij heeft gevochten. Er is lang onderhandeld, vgl. hij heeft lang onderhandeld. Laat in de avond werd er gebeld, vgl. laat in de avond heeft hij gebeld. Beispiele mit het: Het regent. Het schemert. Het wintert. Het is laat. Het was leeg in de kamer. Desgleichen können sowohl er als het als topisches Subjekt fungieren, wo das grammatische Subjekt ein nachfolgender Nebensatz oder Infinitivnexus ist. Die Wahl zwischen er und het geschieht nach demselben Prinzip wie bei den soeben behandelten Konstruktionen ohne topisches Objekt. Bei der er-Konstruktion gilt die gewöhnliche Isomorphieregel (S. 17); der als grammatisches Subjekt aufzufassende Nexus ist also topisches Objekt:
Er werd besloten verdere berichten af te wachten, vgl. hij had besloten verdere berichten af te wachten. Er is gezegd dat hij alles betaald heeft, vgl. hij heeft gezegd dat… Dagegen kann die Isomorphieregel natürlich nicht auf die het-Konstruktion appliziert werden:
Het is moeilijk hem tevreden te stellen. Het doet me genoegen u te ontmoeten. Het gelukte ons op tijd klaar te komen. Het verwondert me dat hij mee doet. Wie die Beispiele zeigen, kann ein solcher het-Satz ein Objekt enthalten. Für die repletiven Konstruktionen gilt die Proportionalität hier: deze = daar: die = er: hij in dem Sinne, dass sowohl er als das entsprechende substantivische Pronomen het eine repletive (subjektivische, nicht-repräsentative) Funktion haben, während dies bei den übrigen besprochenen Pronomina nicht der Fall ist.
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23 Zum Schluss geben wir eine schematische Übersicht über die drei Hauptverwendungstypen des repletiven er zusammen mit den dazu gehörigen isomorphen Sätzen: A 1. Er ligt een brief op de tafel. Er heeft een brief op de tafel gelegen. 2. Ik vind een brief op de tafel. Ik heb een brief op de tafel gevonden. B 1. Er wordt een brief op de tafel gevonden. Er wordt besloten de berichten af te wachten. 2. Ik heb een brief op de tafel gevonden. Ik heb besloten de berichten af te wachten. C 1. Er wordt gebeld. 2. Ik heb gebeld. A 1. Das Verbum ist intransitiv und aktiv. Es gibt ein topisches Objekt. A 2. Das Verbum ist transitiv und aktiv. Es gibt ein grammatisches Objekt. B 1. Das Verbum ist transitiv und passiv. Es gibt ein topisches Objekt. B 2. Das Verbum ist transitiv und aktiv. Es gibt ein grammatisches Objekt. C 1. Das Verbum ist intransitiv und passiv. Es gibt kein topisches Objekt. C 2. Das Verbum ist intransitiv und aktiv. Es gibt kein grammatisches Objekt. Bei A wird das intransitive H a u p t verbum durch ein Transitivum ersetzt. Bei B und C wird das intransitive H i l f sverbum worden oder zijn durch das Transitivum hebben ersetzt.
§ 4. ‘Er’ mit Doppelfunktion. Nun könnte man sich aber einen Satz vorstellen, in dem sowohl ein präpositionales oder lokales er als auch ein repletives er vorkamen. Es könnte z.B. in irgend einem Kontext erwünscht sein, im Satze Er ligt
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een brief op de tafel die Präpositionsverbindung op de tafel durch ein präpositionales oder lokales er, d.h. durch er…op oder er zu ersetzen, weil es im betreffenden Zusammenhang klar ist, dass man von de tafel spricht. Es wäre nun zu erwarten, dass das Ergebnis *Er ligt er een brief (op) sein müsste. Aber statt dessen sagt man 1 Er ligt een brief (op). Mit anderen Worten: Anstatt sowohl das repletive als auch das präpositionale oder lokale er zu verwenden, gebraucht man nur éin er, das auf dem Platz des Repletivums steht. Dieses s u b j e k t i v i s c h e er trägt dann sowohl die repletive als die präpositionale oder lokale Funktion, es ist sowohl topisches Subjekt als das Regimen einer Präposition, bzw. Ortsangabe. Was die Beschaffenheit des Verbs betrifft, verhalten sich solche Sätze genau wie normale repletive er-Sätze. Das Satzverbum ist also intransitiv oder passivisch. Abgesehen von der Weglassung des nicht-subjektivischen er sind Sätze mit doppelfungie-rendem er ganz wie gewöhnliche repletive er-Sätze isomorph mit transitiven Sätzen. Dies kann auf normale Weise mit Hilfe der Isomorphieregel (S. 17) dargetan werden, nur dass man im transitiven Satz das ausgelassene nicht-subjektivische er hinzufügen muss. Unser Beispiel Er ligt een brief (op) wird also zu Ik vond er een brief (op) od. ähnl. umgeformt. Man findet natürlich dieselben drei Wortstellungstypen wie beim gewöhnlichen repletiven er (vgl. S 18f.). Beispiele mit repletiv-präpositionalem er: o
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Daar zal hij de deur eenvoudig mee openbreken, want er zit een ondeugdelijk slot op (= op de deur). Hij was er ook met onze wagen; er zaten acht soldaten in volle uitrusting in (= in de wagen). Ze vroegen nog honderd dingen; er kwam geen eind aan (= aan het vragen). o 2 Het gezicht is nog rozig en fris en alsof er altijd een glimlach over ligt (= over het gezicht). o 3 Toen kwam hij bij de vijver en het huis. De ramen waren wijd open. Zouden er mensen in gekomen zijn? (= in het huis).
1
Über die Verwendung zweier Varianten von er im selben Satz vgl. Hammerich im Bulletin du Cercle Linguistique de Copenhague III (1938), S. 21f. Die dort angeführte Konstruktion mit doppeltem er: er wordt er geen dubbeltje voor gegeven ist, soweit ich habe feststellen können, höchst ungewöhnlich.
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25 Beispiele mit repletiv-lokalem er: o
1 Een duizend sprongen hier vandaan is een mensenhuis gebouwd. En er zijn mensen komen wonen met honden (= in het huis). o
2 Hij zei dat het huis goed was en dat er drie families konden wonen (= in het huis). o
3 Veel adellijke geslachten hebben dit huis bewoond, en nu huist er een bankier (= in het huis). Während der Satz mit doppelfungierendem er wie gesagt in Bezug auf die Beschaffenheit des Satzverbs mit dem gewöhnlichen repletiven er-Satze genau übereinstimmt, so weicht er in einem anderen Punkte von der normalen Repletivkonstruktion ab, und zwar indem das topische Objekt hier bisweilen definit sein kann:
Het volle haar is al grijs; maar er zit dezelfde vrolijke slag in als toen in zijn jongensjaren (= in het haar). Nu is er dit van geworden. Die adverbialen Pronomina daar und hier haben wie oben (S. 7) behauptet immer eine repräsentative (hinweisende) Funktion und können deshalb nicht repletiv verwendet werden. Man kann in ein und demselben Satze sowohl ein (rein) repletives er als ein präpositionales oder lokales daar oder hier haben: Er ligt daar een brief (op) (z.B. = op die tafel). Steht daar oder hier an erster Stelle, wird er weggelassen, wenn der Satz ein topisches Objekt enthält: Daar ligt een brief (op) (vgl. S. 30). In passivischen Sätzen ohne topisches Objekt wird ein repletives er dagegen manchmal hinzugefügt, wenn das an erster Stelle stehende daar oder hier besonders betont 1 ist: Hier wordt er gewerkt.
§ 5. Nicht-subjektivisches ‘er’ ohne repräsentative Funktion Die repletive Verwendung von er ist nicht der einzige Fall, wo er keine repräsentative Funktion hat. Erstens gibt es eine Reihe (kolloquiale) Redewendungen, wo ein präpositionales er kein nachweisbares Substantiv zu vertreten scheint:
Hij ziet er ziek uit.
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So nach Muusses & Hammerich § 120.
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Nu is het er op of er onder. 1 Hij kreeg het er door, usw. Es ist bemerkenswert, dass das entsprechende substantivische het als Objekt ebenfalls in bestimmten (alltäglichen) Verbindungen - eine ganz ähnliche nicht-repräsentative Funktion haben kann:
Heb je het goed gehad? 2 Hoe vind je het hier? usw. Zweitens müssen wir hier eine Variante von er erwähnen, die wir die e x i s t e n t i e l l e nennen können. Dieses er wird mit dem Verbum zijn verbunden, und er zijn (vgl. deutsch dasein) bedeutet dann ‘existieren, vorkommen, vorhanden sein, stattfinden’. 3 Wenn man dem existentiellen er eine repräsentative Funktion beilegen will, so muss man es als = in de wereld od. ähnl. auffassen. Es ist ohne Zweifel ein Sondertypus des lokalen er. Dass es an sich nicht repletiv ist, geht u.a. daraus hervor, dass es mit einem persönlichen Pronomen im Nominativ zusammen stehen kann:
Je weet dat ik er ben. Contrôle is er ten hoogste eens per maand, en ze is er net geweest. Jedoch steht es häufig zugleich als topisches Subjekt genau wie das repletiv-lokale er, zu dem es dann als eine Variante aufgefasst werden muss:
Er was niemand. Hij wist dat er geen toekomst was.
§ 6. Das quantitative ‘er’. Schluss Zum Teil ausserhalb des systematischen Zusammenhangs steht das er, das sich im Gegensatz zu den bisher besprochenen aus unbetontem daar entstandenen Varianten aus einem alten Genitiv Pluralis des persönlichen Pronomens der 3. Person (iro) entwickelt hat. Ich möchte vorschlagen, dieses er das q u a n t i t a t i v e er zu nennen, weil es in Verbindung mit Quantitätsbezeichnungen vorkommt. Es erinnert in seinem Gebrauch an das französische en, hat aber viel beschränktere
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Vgl. Muusses & Hammerich § 121 und Overdiep § 266, Anm. 2. Vgl. Muusses & Hammerich § 113f. Vgl. Overdiep § 266.
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27 Verwendungsmöglichkeiten, da es nur mit indefiniten adjektivischen Quantitätsangaben verbunden wird. Diese Quantitätsangabe kann ein unbestimmtes adjektivisches Pronomen oder eine Kardinalzahl ohne Artikel sein:
Er zal geen telefoon gaan, want ik heb er geen. Als Sprotje weer 's avonds met 'r keukenstoel kwam aandragen, zei juffrouw Jonkers: ‘Laat maar, Marie, je mag er wel een uit de kamer nemen’. Die gewöhnliche Funktion des quantitativen er kann durch die folgende Formel beschrieben werden: er + Quantitätsbezeichnung = die betreffende Quantitätsbezeichnung + ein Substantiv, das im vorausgehenden Kontext enthalten ist. Die soeben angeführten Beispiele bedeuten also dasselbe wie: ....want ik heb geen telefoon und ....je mag wel een stoel uit de kamer nemen. Dies quantitative er ist mit anderen Worten äquivalent mit einem u n b e s t i m m t e n Substantiv. Dadurch unterscheidet es sich grundsätzlich von den Varianten, wo er grammatische Bestimmtheit involviert. Weitere Beispiele des quantitativen er:
Wat weten ze hier van een kameel, ik heb er zelf nooit een gezien (er ....een = een kameel). ‘Je hebt zelf maar twee voorbeelden kunnen noemen.’ ‘O nee, ik weet er meer’ (er…meer = meer voorbeelden). Das quantitative er kann man mit einer unbestimmten Quantitätsangabe verbinden, die an sich substantivisch ist, die aber die Fähigkeit hat, als Attribut zu einem anderen Substantiv zu fungieren. Man kann sagen: (Ik heb) een boel boeken, een massa boeken, een tiental boeken, een stuk of tien boeken, usw., oder statt dessen: (Ik 1 heb) er een boel, er een massa, er een tiental, er een stuk of tien. Die gewöhnliche Regel: er + Quantitätsbezeichnung = die betreffende Quantitätsbezeichnung + Substantiv trifft natürlich auch auf diese Konstruktion zu. Wie die vorhergehenden Beispiele gezeigt haben werden, ist es irreführend, das quantitative er ohne weiteres als ‘partitiv’ zu charakterisieren. Nur wenn die im er-Satz enthaltene Quantitätsangabe einen
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Vgl. Heeroma, De Nieuwe Taalgids 41 (1948), S. 249.
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28 Teil einer bestimmten, grösseren Quantität bezeichnet, ist es berechtigt, von einer partitiven Verwendung von er zu sprechen. In den bisher angeführten Fällen ist das Substantiv, worauf er hinweist, weder bestimmt noch eine grössere - geteilte Quantität. Aufschlussreich ist auch ein Fall wie: hij heeft vijf boeken, maar ik heb er 1 tien. Das quantitative er k a n n jedoch auch eine partitive Funktion haben und ist dann gleich *van hen, bzw. van de + Substantiv:
Luidkeels lachten de drie vrienden. ‘En hoe liep het af?’ vroeg er een (= een van de drie vrienden). Op de grond lagen vele burgers in de zon, en wanneer er een trachtte op te staan hieuw een Saraceen hem neder (= een van de burgers). Dieses partitive er vertritt bisweilen eine im selben Nexus enthaltene, vorausgehende Präpositionsverbindung mit van:
Als de juffrouw van de drie plakjes spek op haar brood er toch nog een terugnam, dan… Met kost betaalt hij van zijn veertig gulden er zeven en twintig vijftig. Das quantitative er ist ja eine nicht-subjektivische Variante und hat im Grossen und Ganzen dieselbe Wortstellung wie die präpositionale und lokale Variante. Nun gilt indessen die Regel, dass man nie zwei er nebeneinander haben kann, sondern statt dessen nur éin er gebraucht. Deshalb ist es im allgemeinen ausgeschlossen, sowohl ein quantitatives als auch ein präpositionales oder lokales er in ein und demselben Satze zusammen zu haben. Das quantitative er kann aber im Gegensatz zum präpositionalen und lokalen er mit einem repletiv fungierenden er zusammen vorkommen, d.h. man kann in ein und demselben Satz sowohl ein quantitatives er als ein repletives, repletiv-präpositionales oder repletiv-lokales er haben, wenn die beiden er nicht nebeneinanderstehen. Wir können eine Synopsis der vorliegenden Hauptmöglichkeiten in der Form der folgenden Beispiele geben:
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Wenn Kruisinga (§ 294.a) das quantitative er folgendermassen beschreibt: ‘We also find er…without a preposition, to refer to a plural noun mentioned before. It is used as an adjunct to a numeral, whether definite or indefinite’, so ist dies offenbar unzulänglich. Die Definition, die man bei Muusses & Hammerich (§ 49. Anm.) findet: er = van hun trifft nur auf die partitive Sondervariante zu.
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29 A 1. Hij vond vijf brieven op de tafel = 2. Hij vond er vijf brieven (op) = 3. Hij vond er vijf op de tafel = 4. Hij vond er vijf (op). B 1. Er lagen vijf brieven op de tafel = 2. Er lagen vijf brieven (op) = 3. Er lagen er vijf op de tafel = 4. Er lagen er vijf (op). C 1. Toen lagen er vijf brieven op de tafel = 2. Toen lagen er vijf brieven (op) = 3. Toen lagen er vijf op de tafel = 4. Toen lagen er vijf (op). Wir finden hier die drei Grundvarianten: o
1 das repletive er, d.h. er als topisches Subjekt, o
2 a. das präpositionale er (= de tafel), b. das lokale er (= op de tafel) und o
3 das quantitative er (= brieven), sowie Kombinationen dieser Varianten, und zwar folgendermassen: A 2. er ist präpositional oder lokal. 3. er ist quantitativ. 4. er ist quantitativ und präpositional oder lokal. B 1. er ist repletiv. 2. er ist repletiv und präpositional oder lokal. 3. Das erste er ist repletiv, das zweite quantitativ. 4. Siehe unten! C 1. er ist repletiv. 2. er ist repletiv und präpositional oder lokal. 3. er ist repletiv und quantitativ. 1 4. er ist repletiv, quantitativ und präpositional oder lokal. Wie die Konstruktion B 4 aufgefasst werden soll, ist zweifelhaft.
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Vgl. Hammerich BCLC III, S. 22.
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30 Man könnte zwei verschiedene Interpretationen vorschlagen: Entweder ist das erste er rein repletiv, das zweite quantitativ und präpositional oder lokal (vgl. A 4), oder das erste er ist repletiv und präpositional oder lokal, das zweite quantitativ (vgl. B 2). Auf der einen Seite spricht ein bemerkenswerter Umstand für die erstere Interpretation. Es scheint nämlich die folgende Regel zu gelten: Wo ein Satz z w e i Adverbialpronomina und eine mit einem dieser Adverbialpronomina verbundene Präposition enthält, da gehört das zuletzt stehende Adverbialpronomen als Regimen zur Präposition. Dies zeigt ein - seltener - Fall wie: (Wij betalen je goed voor je werk, maar) daar wordt, er geen duit voor gegeven. Der Satz daar wordt er geen duit voor gegeven kann nie dieselbe Bedeutung haben wie er wordt daar geen duit voor gegeven = daar wordt geen duit voor gegeven. Bei der Wortstellung daar…er… gehört voor zu er, sodass er (repletiv-)präpositional ist (in casu: er…voor = voor het werk, d.h. voor je werk), während daar lokal ist (in casu z.B. = bij die firma). Bei der Wortstellung er…daar… gehört voor dagegen zu daar, sodass er rein repletiv ist (daar…voor = voor die/dat + irgend ein Substantiv, z.B. dat werk). Die Regel gilt auch für die l a t e n t e Präposition des lokalen Typus; denn daar liggen er boeken ist nicht synonym mit er liggen daar boeken = daar liggen boeken. Bei der Wortstellung daar…er… ist er (repletiv-)lokal, und daar ist rein lokal. Er und daar sind also zwei von einander unabhängige Lokalitätsangaben, z.B. er = op de tafel, daar = in die kamer (im Gegensatz zu einem anderen Zimmer, wo etwas anderes auf dem Tische liegt). Bei der Wortstellung er…daar… ist er dagegen rein repletiv, während daar lokal ist, z;B. = op die tafel. Es besteht also ein vollkommener Parallelismus zwischen den präpositionalen und lokalen Konstruktionen. Dass er bei der Wortstellung daar…er… nicht rein repletiv ist, geht u.a. auch daraus hervor, dass das grammatische Subjekt (= das topische Objekt) hier bestimmt sein kann: daar liggen er de boeken (op), was bei der Wortstellung er…daar… - wie überhaupt beim rein repletiven er - nicht möglich ist. Auf der anderen Seite können das repletive und das präpositionale oder lokale er ja sonst nie durch zwei verschiedene er vertreten sein (vgl. § 4). Vielleicht lasst sich die Frage, welche der beiden Interpretationen des Typus B 4 die richtige ist, überhaupt nicht beantworten.
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31 Auf die Typen A 1,2,3, B 1,2, C 1,2 brauchen wir hier nicht näher einzugehen, da wir sie schon besprochen haben. Die Typen A 4, B 4, und C 4 scheinen ziemlich selten zu sein. Dagegen kommen die Typen B 3 und C 3 - d.h. die Konstruktionen mit rein repletivem + rein quantitativem er - verhältnismässig häufig vor: B 3, mit zwei er: Er zullen meer boeken volgen. Er komen er al meer (= er komen al meer boeken). Je spreekt van heengaan, wat natuurlijk de mensen opschrikt, want er hangen er zoveel van jou af (= want er hangen zoveel (van hen) van jou af). C 3, mit nur einem er: Naarmate de arbeid vordert komt er steeds meer (= …komt er steeds meer arbeid). Toen zij het eerste brutale antwoord had gegeven, volgden er gauw meer = …volgden er gauw meer brutale antwoorden). Die adjektivischen Indefinita, die mit dem quantitativen er verbunden werden, sind dieselben wie diejenigen, die in der rein repletiven er-Konstruktion (§ 3) bei dem topischen Objekt stehen können:
een:
Ik heb er een,
vgl.
er ligt een boek op de tafel;
geen:
Ik heb er geen,
vgl.
er ligt geen boek op de tafel;
meer:
Ik heb er meer,
vgl.
er liggen meer boeken op de tafel;
veel:
Ik heb er veel,
vgl.
er liggen veel boeken op de tafel; 1 usw.
Nun kann indessen auch ein unbestimmtes Substantiv ohne Artikel d.h. mit dem indefiniten Artikel z é r o als topisches Objekt eines repletiven er-Satzes fungieren, z.B. er liggen( ) boeken op de tafel. (Die leere Parenthese ( ) symbolisiert hier den Artikel z é r o .) Es ist nun zu erwarten, dass dieses indefinite z é r o auch beim quantitativen er vorkommen kann; und das ist in der Tat der Fall. Man findet also er… ( ) = ( ) + Substantiv, genau wie er…een - een + Substantiv,
1
Heeroma scheint sich darüber zu wundern, dass allen und beiden nicht mit dem quantitativen er verbunden werden können (a.a.O.). Die Ursache ist, dass alle (n) und beide(n) b e s t i m m t e Quantitätsangaben sind. Dies geht u.a. daraus hervor, dass alle(n) und beide(n) (+ Substantiv) nicht als topisches Objekt in der Repletivkonstruktion vorkommen können: *er gingen allen/alle mensen naar de vergadering ist ja ausgeschlossen. (Vgl. unten.)
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er…geen = geen + Substantiv, usw., z.B. Ik heb er ( ) die meer dan duizend gulden waard zijn = ik heb schilderijen die… Diese Verbindung von quantitativem er + z é r o begegnet u.a. im Ausdruck er zijn er ( ) + Relativsatz (vgl. franz. il y en a + Relativsatz), z.B. Er zijn er die het niet nodig vinden. Das erste er ist natürlich repletiv-existentiell (vgl. S. 26), das zweite ist ein quantitatives er in Verbindung mit dem indefiniten z é r o . Das durch dies quantitative er vertretene Substantiv (lieden, mensen) ist manchmal nicht explizit im Kontext enthalten. Wenn der Satz nicht durch das repletiv-existentielle er eingeleitet wird, steht nach der Regel er er = er (vgl. S. 28) nur éin er, z.B. Al zijn er die je van roekeloosheid betichten. Wenn man nun die Substantivtypen, die als topisches Objekt beim rein repletiven er stehen können, und die durch das quantitative er vertreten sein können, mit denen vergleicht, die mit dem präpositionalen er (daar und hier) äquivalieren können, so wird man bemerken, dass diese beiden Kategorien einander ausschliessen. Eine nominale Grösse kann also nicht zu beiden Kategorien gehören. In dieser Verbindung müssen wir einen bisher unberücksichtigten Substantivtypus besprechen, und zwar die Substantiva mit dem sogenannten generischen unbestimmten Artikel (Sing. een, Plur. z é r o ). Solche Substantiva können nicht als topisches Objekt mit dem rein repletiven er verbunden werden, und sie können nicht mit dem quantitativen er äquivalent sein. Dafür können sie durch ein präpositionales er repräsentiert sein. Und dasselbe gilt für das persönliche Pronomen der dritten Person, z.B. A Ik houd niet van honden. B Ik houd er ook niet van (er = honden) 1 oder Ik kan ze ook niet uitstaan (ze = honden). Unsere oben (S. 8f.) aufgestellten Definitionen des präpositionalen er und des persönlichen Pronomens der 3. Pers.: er = de/het + Substantiv und hij/zij/het = de/het + Substantiv waren somit zu eng, obwohl sie für die allermeisten Fälle stichhalten. In Wirklichkeit muss der Inhalt dieser Variante von er sowie des persönlichen Pronomens also anders abgegrenzt werden, und zwar auf Grundlage des Verhältnisses zu den beiden anderen Varianten von er.
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Auf ähnliche Weise können das präpositionale daar und das substantivische die mit einem stark betonten Substantiv mit generischem unbestimmten Artikel äquivalieren: Ik houd wel van honden, maar katten, daar heb ik een hekel aan/maar katten, die kan ik niet uitstaan.
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